„Zwischen zu früh und zu spät liegt immer nur ein Augenblick“, hat Franz Werfel geschrieben und es ist eine hohe Kunst, genau jenen, besonderen, so einzigen Augenblick zu finden. Einer, dem dies oft gelingt, ist der Fotograf Jörn Vanhöfen, der nun für den mare Buchverlag Südafrikas Küste bereist hat, um solche Augenblicke fotografisch zu fassen:
„Südafrikas Küste“ der fünfte mare-Bildband ist ein Fotobuch, das man nicht mehr aus den Händen legen möchte. Hier stimmt alles: Die stimmungsvollen Landschaftsbilder, der Druck, das Layout, die einfühlsamen Texte von Zora del Buono. Vier mal reiste Vanhöfen nach Südafrika, um später mit dem Herausgeber Nikolaus Gelpke eine Auswahl zu treffen. Es muss eine schwierige Prozedur gewesen sein, denn die meisten der hier abgedruckten Bilder sind von so hervorragender Qualität, dass man allzu gerne sehen würde, welche es nicht in das Buch geschafft haben.
Die Entdeckung des Landes von seinem Rand der Küste her, erfolgte von Namibia über Kapstadt und Durban bis an die Grenzen des Nachbarlandes Mosambik 2500 Kilometer. Ein weites, sehr verschiedenartiges Land, das der 1961 geborene Berliner Fotograf auf poetische, sinnliche Weise ins Bild gebracht hat, ohne die prekäre Wirklichkeit, ohne die eklatanten sozialen Unterschiede in den Townships und Städten auszusparen. Wer mehr Bilder des Fotografen sehen möchte, dem sei der bereits im Jahr 2000 erschienene Band „Die Elbe“ ans Herz gelegt. „Vanhöfen macht dann seine Bilder“, so schreibt Manfred Schmalriede über den Fotografen, „wenn aus Konstellationen der Wirklichkeit im Bild Mehrdeutigkeit entsteht.“
(Marc Peschke)
Nikolaus Gelpke (Hrsg.)
Südafrikas Küste (bei amazon.de)
Fotografien von Jörn Vanhöfen
Mit einem Text von Zora del Buono
136 Seiten
mare buchverlag 2008
ISBN 978-3-936543-94-0
€ 49 / sFr 84