Matsushita Electric Industrial – ab 1. Oktober 2008 wird der Konzern unter dem Namen Panasonic firmieren – ist wieder an der Börse von Tokyo aktiv. Ein weiteres Aktienpaket eigener Anteile wurde erworben:
In Japan unterliegen börsennotierte Unternehmen dem japanischen Gesellschaftsrecht und damit einer Veröffentlichungspflicht bei Aktienrückkäufen. Panasonic gibt in einer Pressemitteilung den neuerlichen Rückkauf von 6.529.000 Stck. Stammaktien bekannt. Diese wurden zu einem Gesamt-Rückkaufsbetrag von umgerechnet rund € 90 Mio. im Zeitraum vom 1. Juli bis 14. Juli 2008 an der Börse von Tokyo erworben. Bereits Ende Mai bis Mitte Juni 2008 wurde ein größeres Aktienpaket zurückgekauft – wir berichteten: Panasonic im Kaufrausch.
Mit dieser Transaktion hat Panasonic fast die Hälfte der angepeilten Rückkaufs-Größe von insgesamt 50 Mio. Stück eigener Aktien erreicht. Für den Rest kann sich Panasonic gemäß Direktoren-Beschluss bis Ende März 2009 Zeit lassen. Bei mehr als 2,1 Mrd. Stck. ausgegebener Aktien bleibt genügend Spielraum für die eine oder andere Rückkaufsaktion.
(Andrea Günaydin)
Is ja schön & gut, aber …
… vielleicht erklärt uns Finanz-Dummies, die wir unser Geld mit eigener Arbeit verdienen müssen, mal jemand, was “Aktienrückkauf” bedeutet und wozu das gut oder schlecht sein kann. Dann wär’ das ‘ne nicht nur für Finanz-Freaks brauchbare Meldung.
P.S.:
ach so, ich seh grade, hier steht ein bisschen was.
http://www.photoscala.de/Artikel/Panasonic-im-Kaufrausch
Das “aber” bleibt,
denn die Erklärung für Finanz-Dummies, die dort steht, enthält auch ziemlichen Unfug, z.B.: “Der Wert ihrer Anteile steigt und damit ihre Dividende.”
Die Dividende ist die Ausschüttung an die Aktionäre und die könnte man bei (von der Autorin vermuteter) überschüssiger Liquidität ganz leicht erhöhen, nämlich indem man die Liquidität an die Aktionäre über die Dividende ausschüttet.
Und dann würde (vorausgesetzt, die Aktienkäufer rechnen mit einer beim nächstenmal wiederum hohen Dividende) möglicherweise die Aktienkurse steigen. Aber nicht umgekehrt. Denn der Aktienkurs wird vom Markt bestimmt (so sagts zumindest die Theorie), die Dividende aber vom Vorstand.
Daß der Kurs quasi automatisch langfristig(!) steigt, wenn Aktien rückgekauft werden, ist aber auch nur ein von den Bankberatern kolportiertes Gerücht. Denn irgendwann erreicht man eine kritische Schwelle, bei der dann ein Investment für größere Anleger, die auch was zu sagen haben wollen, vielleicht nicht mehr lohnenswert erscheint – und dann gehts eher in die andere Richtung.
Andersrum: Was passiert, wenn die Firma die Aktien – weil sie denn Liquidität, z.B für eine Aquisition, braucht, wieder verkauft? Der Kurs geht kurzfristig runter und man bekommt weniger Geld als man jetzt eingesetzt hat – da wäre das Festgeldkonto besser.
Da stecken m.E. andere Gründe dahinter, die der Autorin scheinbar nicht einfallen. Da in Japan Akquisitionen gerne via Aktientausch durchgeführt werden (war das nicht auch bei HOYA/PENTAX so?), denke ich eher in diese Richtung.
Und da fällt mir doch glatt ein Unternehmen ein, dessen Aktien fast alle in einer Hand sind und mit dem Panasonic bereits gute Kontakte hat … und dessen Wert im genannten Bereich liegen könnte … und wo der Hauptaktionär vielleicht die Lust verloren hat …
So, genug der Spekulation fürs Sommerloch.