Nachdem Epson im Vorfeld der Europäischen Grünen Woche eine Umweltvision bis zum Jahr 2050 vorgestellt hat, zieht Panasonic nach. Unternehmen in Japan entdecken ihre grüne Seele und wollen vor allem den CO2- Ausstoß reduzieren:

Der weltweit agierende japanische Konzern Matsushita Electric Industrial Co., Ltd., besser bekannt unter dem Markennamen Panasonic, folgt dem Beispiel von Epson und gibt ebenfalls eine Umwelterklärung ab. Die Pressemitteilung, die Panasonic in Japan herausgab, enthält nicht wirklich Neues. Das Unternehmen hat schon vor einiger Zeit Umweltleitlinien mit Reichweite bis ins Jahr 2010 entwickelt.

Demnach stützt sich der Umweltgedanke, der durch das gesamte Unternehmen getragen werden soll, auf drei Kernpunkte. Das unternehmerische Handeln von Panasonic soll im harmonischen Einklang mit der globalen Umwelt erfolgen, Panasonic will einen Beitrag als Global-Player auf lokaler Ebene leisten und als aktives Gesellschaftsmitglied die Umsetzung von ökologischen Lebensstilen durchsetzen. Diese Umwelterklärung soll im gesamten Konzern durchgesetzt werden. Daher hat das Tochterunternehmen HA Company (Herstellung von Haushaltsgeräten) eine Fabrik am Biwa-See als Umweltideen-Fabrik in „Eco Ideas Factory Biwako“ umbenannt.

Die Umweltideen-Fabrik soll drei ökologische Kernkonzepte umsetzen:

1. Umweltideen für die Fertigung
Die HA Company soll die Fertigungsprozesse überprüfen und nachbessern. Ziel ist die Reduktion des CO2- Ausstoßes um 29.000 Tonnen absolut, das sind 23 %, im Zeitraum März 2007 bis März 2010.

2. Umweltideen für Produkte
Im Haushaltsgeräte-Bereich will Panasonic mehr energieeffiziente Geräte herstellen und die Verbraucher zum Kauf ermuntern. Ziel ist die Reduktion des CO2- Ausstoßes im privaten Bereich. Die Reduktion der Energieverschwendung und eine effizientere Energienutzung sollen durch verbesserte Technologien und Wärmedämmung erreicht werden. Produkte, die diesen Ansprüchen gerecht werden, sollen am Markt forciert werden. Andere Produkte will Panasonic aufgeben.

3. Umweltideen für Jedermann, überall
Die zu Panasonic gehörende HA Company soll als offene Fabrik gestaltet werden, die auch Umwelterziehung zum Ziel hat. So sollen Besichtigungstouren abgehalten werden, Vorträge über gesunde, regionale Ernährung für Kinder und lokale Non-profit-Organisationen zum Erhalt der Wasserqualität des Biwa-Sees unterstützt werden.

Panasonic hat mit der Veröffentlichung der Pressemitteilung zeigen wollen, dass Umweltengagement nicht nur im Unternehmen selbst, zum Beispiel bei der Herstellung von Produkten und im laufenden Betrieb, beginnt. Das Denken über den unternehmerischen Tellerrand hinaus bewirkt auch ein ökologisches Engagement auf lokaler Ebene am Firmenstandort.

Es wird sich zeigen, inwieweit die Umwelterklärungen von Unternehmen wie Epson oder Panasonic nicht nur ein Marketing-Trick sind, sondern einer echten grünen Seele entspringen.

(Andrea Günaydin)