Facebook, ursprünglich gegründet, um Studenten weltweit untereinander zu vernetzen, hilft bei der Jagd nach gesuchten Dafur-Kriegsverbrechern:

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Die Sudanesen Ahmed Haroun und Ali Kushayb sind beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag angeklagt, im Zuge der Darfur-Krise Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die War Crimes Wanted List auf Facebook soll nun helfen, Hinweise über den Aufenthaltsort der beiden zu sammeln, berichtet die Zeitung The Telegraph. Auch Google Maps und Google Earth werden für die Suche genutzt. Dort werden die letzten bekannten Aufenthaltsorte der Gesuchten eingetragen.

„Irgendjemand irgendwo weiß, wo sie sind“, meint James Smith, Chief Executive von Aegis Trust und Gründer der Facebook-Seite. Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn obwohl Haroun und Kushayb verdächtigt werden, für hunderttausende Morde verantwortlich zu sein, bemühen sich die beiden nicht sehr, sich zu verstecken. Ahmed Haroun ist ironischerweise Sudans Minister für humanitäre Angelegenheiten und Ali Kushayb ist ein Kommandant der Janjaweed-Miliz. Die sudanesische Regierung in Karthum weigerte sich bisher die beiden an den internationalen Gerichtshof auszuliefern.

Die Idee zu der ungewöhnlichen Kampagne hatte Nick Donovan, Chef der Aegis Trust Kampagnen. Er wurde inspiriert von EnemyBook, einer Parodie über Facebook, auf der man auch seine Feinde auflisten kann. In Kevin Matleuf, dem Erfinder von EnemyBook, fand er einen Unterstützer für das Aufsetzen der Facebook-Seite. Mit Hilfe des Social Networks Facebook kann nun zumindest deutlich gemacht werden, wie problemlos sich manche gesuchte Kriegsverbrecher in der Öffentlichkeit aufhalten können.

(pressetext / Kristina Sam)