Anlässlich der CeBIT werden alljährlich auch die Preisträger des if product design award bekanntgegeben – und Preisgeber wie -träger vermelden stolz ihre Erfolge. Doch so einen Preis gibt es nicht umsonst:
Nur die wenigsten Produktauszeichnungen werden uneigennützig vergeben. In der Regel kosten Einreichung, Teilnahme und Gewinn richtig Geld. Die Preisgeber freut es, und die Preisnehmer erhoffen sich einen Imagegewinn, wenn sie mit dem Preis werben können. Unter Termine & Kosten lässt sich nachlesen:
115 – 205 Euro – Anmeldung (je nach Zeitpunkt differieren die Kosten)
190 Euro – Annahme
925 Euro – Eintrag ins Jahrbuch; pro Produkt; verbindlich für prämierten Produkte
915 – 1785 Euro – Ausstellung (Preis je nach Größe), verbindlich für alle prämierten Produkte und Beiträge
Da kommt schon was zusammen bei 2.771 Einreichungen und 821 Preisträgern – knapp ein Drittel der Einreichungen immerhin sind den Preisgebern preiswürdig (1:3). (Das Verhältnis ist beim studentischen Wettbewerb iF concept award 2008 – wo iF sich das Preisgeld spenden lässt – deutlich ungünstiger: es liegt bei etwa 1:25.)
Was vor allem auch bedeutet, dass gewinnen nur kann, wer sich anmeldet und zahlt. Der if product design award gibt also – wie auch andere solcher Preise – keinen Überblick über die absolut Besten einer Sparte und eines Jahres, sondern wählt allein unter denen, die mitmachen.
Hier die 2008 mit einem iF gold award ausgezeichneten Kameras:
- Canon EOS-1D Mark III
Begründung: Die EOS-1D Mark III ist eine digitale AF-Spiegelreflexkamera mit Einfachlinse, die sich an den professionellen Nutzer richtet. Betriebssystem und Display verwenden eine intuitiv verständliche grafische Benutzeroberfläche. Die Formsprache der Kamera überzeugte die Jury mit Solidität und Zuverlässigkeit – auf den einfachen Anwendungen des Betriebssystems und Displays lag das weitere Augenmerk der Fachleute. Ja, ja. Die Fachleute und die Einfachlinsen … - Ricoh Caplio GX100. Begründung: Die Experten lobten unter anderem die klare Aufteilung der Kamerafunktionen sowie die kompakte und elegante Gestaltung der Caplio GX100.
Siehe auch:
CeBIT 2007: if product design award
CeBIT 2006: iF product design award 2006
Plus X Awards 2006 – Fototechnologie
Preise kosten Geld
(thoMas)
Läßt ja tief schliessen!
Kamerafirmen legen anscheinend keinen Wert auf den Design Award. Wenn ein Drittel ausgezeichnet wird, haben sich gerade mal sechs Firmen in 08 beworben?!
gold award
Das sind die unter den 50 gold awards. Aber der Preis bringt ja Geld, nicht verwunderlich, dass es da insgesamt 821 Preisträger gibt. Da dürften schon noch ein paar Kameras drunter sein.
der besucher
Nicht jeden Unsin mitmachen
[quote=Gast]Kamerafirmen legen anscheinend keinen Wert auf den Design Award. Wenn ein Drittel ausgezeichnet wird, haben sich gerade mal sechs Firmen in 08 beworben?![/quote]
So ein Design Award ist ja auch nur gut (wie so viele Awards) den Verleiher reich zu machen. Und naiven Menschen die noch an solche Awards glauben, zu imponieren.
Vernünftige Firmen machen mit Ihrem Geld was anderes. Die Prämien hier sind übrigens sehr moderat, aber es gewinnt ja auch nur jder dritte. Wenn es teurer wird, steigt die Erfolgsquote bis auf 100 Prozent. Wie gesagt: Solche Auszeichnungen sind für Naive.
OhWeh
Übersetzung
“Einfachlinse” 🙂
“Ned oamoi ignorier’n”…
… riet schon Karl Valentin in solchen Fällen.
Das Thema sollte doch auf Photoscala langsam durch sein.
Verstehe nicht, warum die Redaktion die blöden Selbstbeweihräucherungs-Preise immer wieder aufgreift.
(Sandler)
Rumpelstilzken schrieb:
[quote=Rumpelstilzken]Verstehe nicht, warum die Redaktion die blöden Selbstbeweihräucherungs-Preise immer wieder aufgreift.
[/quote]
Um die Menschheit zu beschützen.
Es gibt genug Trottel, die ihre Kaufentscheidung von dergleichen Preisen abhängig machen.