Toshiba stellt die HD-DVD-Produktion ein, Microsoft wiederum schließt einen Xbox-Umstieg auf Blu-ray nicht aus – der Formatkrieg, wenigstens für dieses Speichermedium, scheint entschieden:
Tokio – Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hat die Gerüchte um eine geplante Schließung seiner HD-DVD-Produktion am Dienstag dieser Woche bestätigt. Die von Sony und Panasonic unterstützte Blu-ray-Disk dürfte sich damit im Kampf um die Nachfolge der DVD endgültig durchgesetzt haben. Zwar will Toshiba bis Ende März 2008 weiterhin HD-DVD-Produkte vertreiben, die Entwicklung und Produktion wird jedoch ab sofort eingestellt.
„Der Umstieg auf Blu-ray ist keinesfalls auszuschließen“, sagt Xbox-Country-Manager Gernot Kicker-LaPedalina. „HD-Content kann auch über andere Kanäle bereitgestellt werden. Insofern ist Microsoft von dem Format-Krieg unbeeinflusst“, meint Kicker-LaPedalina. Microsoft habe sich damals aus Kostengründen für das Xbox-kompatible HD-DVD-Laufwerk entschieden. „Selbstverständlich liegen in der Verfügbarkeit eines einzelnen Formats entsprechende Vorteile. Derzeit sieht Microsoft aber die Forcierung von weiteren High-Definition-Vertriebskanälen wie zum Beispiel Streaming vor“, heißt es von Kicker-LaPedalina.
Der Kundensupport für bereits gekaufte HD-DVD-Produkte soll Unternehmensangaben zufolge in vollem Umfang aufrecht erhalten bleiben. Verbrauchern soll jedoch im Gegensatz zu Händlern kein Rückgaberecht gewährt werden. Alleine in den USA und Europa seien rund 700.000 Artikel im HD-DVD-Format verkauft worden. Weltweit konnten rund eine Mio. Rekorder, Player und Festplatten abgesetzt werden. Besonders im Speicherbereich will Toshiba aber weiterhin Lösungen für High-Definition-Content anbieten. Die Entwicklung und Produktion von Festplatten, NAND-Flash-Speicher und CPUs wird fortgesetzt. Darüber hinaus hat Toshiba die Absicht verkündet, herkömmliche DVD-Player und -Rekorder weiterhin herstellen zu wollen.
(pressetext / Manuel Haglmüller)