Schon seit geraumer Zeit sendet Leica immer mehr, mehr oder minder deutliche, Signale aus, letztlich gehe die Entwicklung in Richtung „Vollformat 24×36“ – sogar das Aufrüsten einer M8 auf Vollformatsensor könnte demnächst möglich sein:
Laut Amateur Photographer hat Leica-Chef Steven K. Lee jetzt mehr als nur angedeutet, dass im Hause Leica Pläne bestehen, eine digitale Vollformat-Sucherkamera vorzustellen. Und da Lee auch erwähnte, dass diese Option durchaus auch ins Upgrade-Programm für die M8 aufgenommen werden könnte, ist davon auszugehen, dass Leicas Vollformat-Sucherkamera dann eine M8.1 – eine M8 (links im Bild) mit Vollformatsensor – sein wird.
Vorgestellt werden könnte die neue Leica-Sucherkamera mit dem Aufnahmeformat 24×36 mm zur photokina im September 2008. Spätestens dann sollte auch eine Renovierung der R-Reihe fällig sein, ist doch seit einem Jahr das Digital-Modul-R ausverkauft .
(thoMas)
M9 und R10
Ist definitiv so, es wird eine M9 und eine R10 mit Vollsensor geben und sowie Einsteiger-M8
Ich sagte ja schon mal, Photokina 2008 wird sehr “überraschend” und interessant werden!
Es gibt 2 interessante Ankündigungen für 2008
1. ein Leica FT-Modell basierend auf der Olympus E-3.
2. ua. ein Olympus FT-Modell mit Metallgehäuse und abgespeckter Ausstattung und folglich eine Semi-Pro. Da es Semi-Pro schon einmal gab und hier die C-8080WZ rangierte wird diese “abgespeckte” E-3 auch als C-8080WZ-Nachfolgerin benannt. Dies auch bedingt durch das Klappdisplay und LiveView. Allerdings wie zu erwarten ohne elektronischen Sucher. Nachdem die C-8080WZ wie auch die C-5060/7070WZ kein abgedichtetes Gehäuse hatten ist zu erwarten, dass dies auch für die C-8080WZ-Nachfolgerin zutrifft. Klar ist der Sensor von 2/3 auf 4/3″ gewachsen aber rein von den Gehäuse-Eigenschaften darf sich endlich die Canon EOS 40D mit einer neueren FT-D-SLR vergleichen. Preislich dürfte dann klar werden was ein abgedichtetes Gehäuse wert ist.
Sony zeigt, dass es nur Geld bedarf um Vollformat zu schaffen. Nikon wieder auf Platz 1 in Japan. Und im APS-C-Bereich prescht Pentax nach vorne und Olympus lässt nicht locker und Panasonic und Leica stärken dabei den Rücken.
Wer auf hohem Roß wie Canon sitzt fällt tief und hart.
Good Night Canon.
Elektronischer sucher nicht Meßsucher!
[quote=Gast]deshalb auch der Hinweis mit den kotzenden Pferden…
Kann mir auch nicht vorstellen, dass Nikon seine Ressourcen in diesem Nischenmark vertandeln will, für den Sie auch noch eine aktuelle Objektivpalette auflegen müssten…
Rod[/quote]
Das dachte ich mir auch schon: ein Gehäuse allein ist es nicht, dazu gehören auch Objektive bester Qualität und mit Autofokus. Das wäre richtig aufwendig.
Da warten die DSLR-Hersteller lieber noch 5 Jahre und bringen dann Systemkameras mit elektronischem Sucher (und damit ohne Klappspiegel) raus. Durch den (LiveView mit Aufhellung) sieht man auch noch was wenn man mit den ISO 51200 fotografiert. 😉
OhWeh
Und wenn sie nicht gestorben sind,
dann leben sie noch heute und gucken durch den Optik-Sucher :-)))
Naja, ein Optiksucher in Zusammenhang mit einem TFT-Display ergibt immerhin auch ein gutes Gespann: Ganz sicher! Aber die pure Zukunft ist das sicher nicht.
Über lang oder kurz
Nun sollte sich für einen Fotografen eine Kamera nach fünf Jahren amortisiert haben, sprich, er sollte sich das Folgemodell leisten können, welches dann vielleicht mit einer dann tatsächlich überlegenen neuen Technik punkten könnte.
Wenn ein Hersteller aus Furcht vor dem besseren nächsten Modell keine Kameras mehr bauen würde, würden wir alle noch mit Cameras Obscuras (jo, ich weiß: camerae obscurae) herumlaufen.
Für Meßsucherkameras in professioneller Qualität gibt es aber einen Markt. Wer sich dort einen guten Namen machen will, muß vom Start weg überzeugen. Das geht heute nicht einem elektronischen Sucher im Vergleich zum optischen. Nicht zu vergessen auch, daß Meßsucherkameras davon “leben”, vom Motiv mehr als nur das bloße Bildfeld anzuzeigen. Ein elektronischer Sucher, der nur den späteren Bildausschnitt wiedergibt, hätte, vergleichbar den Spiegelreflexkameras, den größten und dauerhaften Vorteil des Meßsuchers schon verschenkt.
Schaut man sich andererseits an, mit wie wenigen, dafür aber technisch ausgereiften Features man die Meßsucher-Kunden begeistern kann, ist ein elektronischer Meßsucher kein schlagendes Verkaufsargument mehr.
Natürlich ist ein optischer Meßsucher wesentlich aufwendiger in der Herstellung, aber Geld ist in diesem Kundenkreis, wie oben schon erwähnt wurde, ja durchaus vorhanden.
Kein Wunder
Für Hochzeit und Event wäre eine Leica M auch die falsche Kamera. Für Presse(konferenzen) ebenfalls.
Die Presse(konferenz)kunden arbeiten inzwischen komplett digital. Dort wird Leica also zur Zeit auch nicht häufig eingesetzt. Wozu auch? Für das 200er Tele ist sie nicht gemacht.
Ganz anders sähe es im “richtigen” Journalismus aus, wo ein Motiv aus der Nähe begleitet wird. Die Domäne des dynamischen Weitwinkels. Dort wäre echter Bedarf, nur bietet Leica dank Crop nichts passendes an.
Was mich eigentlich stört, ist der Ausdruck
Fotografen, die ihr Einkommen mit einem Fotoapparat bestreiten müssen
Wenn man die Einstellung hat, das zu müssen und nicht, es zu wollen, dann wird da auch nichts draus. Dann ist Taxifahren oder Kellnern leichter zu ertragen.
Von den Kollegen, die nicht nur tatsächlich Fotografieren, sondern es auch wollen, haben in meiner Umgebung mindestens fünfzig Prozent eine Leica M. Beruflich benutzt sie aber zur Zeit keiner davon. Zum einen, weil sie nicht digital Vollformat ist, zum anderen weil manche mit dem Service unzufrieden sind. Und auch zu rein analogen Zeiten kannte ich niemanden, der ausschließlich mit der M gearbeitet hätte.
Trotzdem war sie auf Grund ihrer speziellen Meßsuchereigenschaften für viele unverzichtbar.
Der richtige Journalismus
war und ist nicht an einen bestimmten Kameratyp gebunden. Viele gute Journalisten haben trotzdem ganz bestimmte Kameratypen (Mehrzahl) bevorzugt. Der Umkehrschluß, daß eine Kamera etwas über die Qualität des Journalisten aussagt, ist völlig falsch. Auch in tief analogen Zeiten haben mäßige Journalisten versucht, mangelnde Begabung, Gelegenheit oder Einsatz durch den Kauf repräsentabler Kameras zu kompensieren.
Wenn das in den Publikationen vorherrschende Mittelmaß aber dazu führte, oder ihre Anhänger gar dazu aufriefen, daß “bessere” Kameras gar nicht erst gebaut würden, dann könnte das auch bedeuten, die Anhänger wollten dem besseren Journalisten vielleicht gar keine Chance lassen?
Ich kann mich nicht erinnern, wann unter den Preisträgern des Press Photo Contest das letzte Mal ein Bild aus einer Pressekonferenz unter den Siegern war. Den dort gezeigten Stil oder Anspruch der Fotografie gibt es aber eben auch.
Wollen Sie das “verbieten”?
Leider
muss ich Ihnen, nach über 30 Jahre Arbeit als Fotojournalist in Deutschland, Afrika und Lateinamerika zustimmen. Die “klassische” Arbeit ist vorbei, alles muss schnell gehen, da ist die Leica M nicht die richige Kamera für.
Die wenigen, die mit einer solchen fotographieren, Pascal Meunier zB., verdienen mit diesem Gerät nicht ihre Brötchen, sondern arbeiten auf Basis von Stipendien von Leica u.a. Veröffentlicht werden seine Fotos aber auch nicht in Zeitungen und Zeitschriften…
Gute Fotos kann man aber auch mit EOS und D’s machen…
[quote=Gast]”der richtige Jouranlismus” mit der Leica M?! Das ist eben die falsche Vorstellung…, der verklärte Blick auf den Beruf des “Profi”-Fotografen. Zu Zeiten von Robert Capa oder Bresson mochte der zutreffen, aber heute??
[quote=Gast]Für Hochzeit und Event wäre eine Leica M auch die falsche Kamera. Für Presse(konferenzen) ebenfalls.
Die Presse(konferenz)kunden arbeiten inzwischen komplett digital. Dort wird Leica also zur Zeit auch nicht häufig eingesetzt. Wozu auch? Für das 200er Tele ist sie nicht gemacht.
Ganz anders sähe es im “richtigen” Journalismus aus, wo ein Motiv aus der Nähe begleitet wird. Die Domäne des dynamischen Weitwinkels. Dort wäre echter Bedarf, nur bietet Leica dank Crop nichts passendes an.
Was mich eigentlich stört, ist der Ausdruck
Fotografen, die ihr Einkommen mit einem Fotoapparat bestreiten müssen
Wenn man die Einstellung hat, das zu müssen und nicht, es zu wollen, dann wird da auch nichts draus. Dann ist Taxifahren oder Kellnern leichter zu ertragen.
Von den Kollegen, die nicht nur tatsächlich Fotografieren, sondern es auch wollen, haben in meiner Umgebung mindestens fünfzig Prozent eine Leica M. Beruflich benutzt sie aber zur Zeit keiner davon. Zum einen, weil sie nicht digital Vollformat ist, zum anderen weil manche mit dem Service unzufrieden sind. Und auch zu rein analogen Zeiten kannte ich niemanden, der ausschließlich mit der M gearbeitet hätte.
Trotzdem war sie auf Grund ihrer speziellen Meßsuchereigenschaften für viele unverzichtbar.[/quote]
[/quote]
Die M war mal die Schnellste aller Kameras
[quote=Gast]Alles muss schnell gehen, da ist die Leica M nicht die richige Kamera für.
[…]
Gute Fotos kann man aber auch mit EOS und D’s machen…[/quote]Ich bin ungefähr ebenso lang in dem Geschäft und kenne immer noch keine Kamera, mit der ich schneller arbeiten könnte, als mit einer M. Für mich besteht der Haken darin, daß wir die Zeit zum Filmwechseln und -Entwickeln nicht mehr haben. Da muß also ein großer Sensor her. Auch die Belichtungsmessung muß weiterentwickelt werden, weil in der heutigen synthetischen Umgebung z. B. flackernde Neonröhren ganz selbstverständlich ins Bild kommen. Auf einen Autofokus könnte ich andererseits gut verzichten.
Wenn Leica oder Nikon bei der (Weiter-) Entwicklung nicht nur auf die Schärfe ihrer Objektive achten, sondern ebenso den gesamten Arbeitsablauf berücksichtigen würden, dann würde eine Meßsucherkamera, die dabei förderlich statt hinderlich wäre, sofort den Weg in meine Kameratasche finden.
Leica genügt
Welchen “sinkenden Anteil von Berufsfotografen” mit Leica meinen Sie? Es gibt im Pressebereich keine Profis, die sich eine digitale Leica antun. Da muss schnell das Motiv im Kasten sein und dann senden oder ins Lesegerät, da bleibt keine Zeit für eine grottenlangsame Kamera mit einem Fünfziger-Jahre-Entfernungsmesser. Außer Nikon und Canon bemerke ich auf Presseterminen keine anderen Marken, vielleicht sieht das bei den Sommerfesten der Rechtsanwälte und Zahnärzte anders aus?
Glaskar und folgerichtig!
Was bisher gar nicht so richtig verständlich war ist, was eigentlich bei der Mehrzahl der “teueren” Kameras möglich sein sollte: Sensor-Upgrading.
Kaum zu glauben, dass die Kamerahersteller die Bodies nicht so bauen, dass man das Sensormodul einfach mal austauscht, damit man auch die neuere Sensorgenderation mit nehmen kann. Die erwarten von den Fotografen, dass die dann jedes Mal den Rest gleich mit dazu kaufen. Obwohl da ja, zumindest bei den “professionellen” Bodies kaum was direkt Neueres dazu kommt. Und Firmware kann man ja schließlich aufspielen. Damits funktioniert, kann man ja den Service in Anspruch nehmen.
Ansonsten sehe ich bei der M8 jetzt beim Sensor der neueren Generation, ich vermute, ein SONY-Sensor, die nötige Reife bei der Auflösung, die das viele Geld auch tatsächlich rechtfertigt. Was fehlt, ist dann immer noch ein Klappdisplay, das man einfach bei diffizilen Situationen und im Nahbereich (die Blümchenfotografen bitteschön!) besser einsetzen kann.
Aber sonst – hervorragend!
Sensor allein genügt nicht!
1, Der Verschluß muß der Sensorgröße angepasst sein (vielleicht ist er das ja schon).
2, Die Prozessoren müssen die Daten verarbeiten können, spätestens bei doppelter Auflösung braucht man da zwei ASICs oder eine Neukonstruktion. Und die individuelle Anpassung muß auch entweder vom schon eingebauten Microprozessor geschafft werden (Software) oder in das alte FPGA passen, oder soll die ganze Elektronik auch getauscht werden, dann bleibt nur noch das Gehäuse, dazu Punkt 5 und 6.
3, Die Abwärme des neuen (größeren und leistungsfähigeren) Chips muß angepasst abgeleitet werden, sonst rauscht das am Ende mehr, als der kleine
4, Stromversorgung?
5, Live-View? Wenn ja, dann braucht man eigentlich eine Bedientaste mehr, oder hangelt sich mühsam durchs Menü
6, Body-IS, wenn ja, dann siehe Punkt 4 und 5
Eine DSLR ist kein Konglomerat von Einzelbauteilen, sondern muß aufeinander abgestimmt sein, sonst wird das nichts. Da sehe ich schwarz für das Leica-Konzept.
OhWeh
Digilux 4
Ob Leica auch das Fourthirds-System weiterbauen wird…?
4/3
hat leica das fourthirds-system jemals (selbst) gebaut? 😉
FT
auf der gerade aktulisierten Website von Leica ist neben der M8 die Digilux 3 besonders präsent. Gibt eigentlich ja auch keinen Grund für ein Nachfolgemodell.
[quote=Gast]Ob Leica auch das Fourthirds-System weiterbauen wird…?[/quote]
Schön schön, aber
wäre eine VF-Leica überhaupt bezahlbar?
Leica bezahlbar?
[quote=Gast]wäre eine VF-Leica überhaupt bezahlbar?[/quote]Für wen von uns sind denn das Digital-Modul R samt R9, die M8 und die zugehörigen Objektive bezahlbar?
Marktnische ?
Das wird dann die Standard-Kamera für Zahnärzte, Steuerberater und Rechtsanwälte …
würde analoge M-Ausrüstungen wieder aufwerten
[quote=Gast]Das wird dann die Standard-Kamera für Zahnärzte, Steuerberater und Rechtsanwälte …[/quote]
. . . aber auch für jeden, der bereits eine komplette analoge M-Ausrüstung hat, die derzeit aber zumeist im Schrank vor sich hindümpelt – aber mit einer 24×36-M-Leica wieder zum Leben erweckt würde.
Alles ist relativ
Sicher, Leica ist nicht billig, nur, wenn man schon einige Objektive von seiner M6 her hat, muss man “nur” noch das Gehäuse bezahlen. Die M8 ist mir zu teuer wegen des Faktors 1,33; da wird aus meinem 21mm ein eher banales 28mm-Objektiv. Kaufte man das 16-18-21 hinzu, liegt man bei über 9000 Euro – zu teuer! Jetzt hoffe ich, dass eine mögliche Vollformat-M unter dem Strich billiger sein könnte. Im übrigen hat eine Leica in den 30-er Jahren ca. 250 RM gekostet – das Gehalt eines Arztes! Leica ist nie teurer geworden, nur haben sich unsere Maßstäbe verschoben. Und wers nicht glaubt: Benzin in den 50-er Jahren für 50 Pf war teuer als jetzt!
Ich bin da skeptisch,
dass sich M6-Objektive wirklich in analog guter Weise an einer digitalen M8.1 mit VF-Sensor verwenden lassen. Es wird gehen. Allerdings mit Abstrichen, weil die Objektivkonstruktion eben auf Film ausgelegt ist. Da ist allein die Tatsache, dass es bei nicht wenigen Objektiven um eine Gaußvariante handelt, die mit den Anforderungen eines Sensors, egal ob Halbformat oder Vollformat, nicht verträglich ist. Die Hinterlinsenkonstruktion der Weitwinkel wird ein wirklich hervorragendes Bild vermutlich nicht zulassen. In sofern, schätze ich, wird das eher ein Wunschtraum bleiben. Wobei die M ja beispielsweise mit dem Zoom in Rasterstellung der Fokuslängen für meine Begriffe eine wirklich lohnende Investition ist, wenn man sich schon so eine teuere Kamera kauft. Gespannt bin ich, ob die Kamera dann auch LiveView hat. Dann kann man sich jede Menge Kunstgriffe sparen, wenn man beispielsweise im Nahbereich fotografieren will. Man wird sehen, wie weit sich die Solmser der digitalen Wirklichkeit nähern, bzw. die derzeit verfügbare Technik einfach auch mal wieder übertreffen, anstatt mit chromglänzender Vergangenheitstechnik zu brillieren.
Preis und Wert
Den Preis muss man erstmal abwarten. Liegt er in astronomischen Regionen, wird ‘s am Ende ein Werkzeug für eine sehr kleine Minderheit sein. Allerdings ist das ja bei bei Canons EOS 1 Ds Mk III grundsätzlich nicht anders. 8.200 Euro sind sicherlich deutlich jenseits dessen, was ein durchschnittlicher Hobby-Fotograf für eine Kamera ausgeben will und kann.
Leica in die Ecke der High-Society-Spielzeuge zu schieben und ihr die Zielgruppe Steuerberater, Zahnärzte und Rechtsanwälte “umzuhängen”, läuft mir aber doch zu sehr und zu offenkundig auf die alte Besitzneid-Psychose hinaus. Auch früher schon haben sich ambitionierte Amateurfotografen (Amateur kommt übrigens von Liebhaberei) eine Kameraausrüstung von Hasselblad, Rollei oder eben Leica geleistet. Manche haben sogar zur Fachkamera gegriffen und noch dazu die passende, i. d. R. sehr teure Laborausstattung angeschafft. Und das waren beileibe nicht nur Steuerberater, Zahnärzte und Rechtsanwälte.
Das Konsum auch immer Einkommen erfordert, ist nicht von der Hand zu weisen. Dabei sollte man allerdings nicht vergessen, dass z. B. eine Canon EOS 5D, die viele hier sicher für eine sehr gute Kamera halten, immer noch und ohne Objektiv 2.100 Euro kostet. Und damit dürfte sie ebenso wie eine Leica außerhalb der finanziellen Reichweite vieler Arbeitnehmer hierzulande liegen.
Man muss eben doch vorsichtig sein und sollte sich davor hüten, das eigene Einkommen und die eigenen finanziellen Möglichkeiten zum Massstab und zur Grenze zwischen arm und reich zu erheben. Es gibt immer auch noch ein Darunter! Und von der Option, eigenes Einkommen oberhalb des Existenzminimums an Bedürftige zu spenden, machen meines Wissen nach nur sehr wenige Bundesbürger gebrauch.
Bei diesem sich öffentlich in Pose werfen, wenn es um angeblich zu hohe Preise geht, fällt mir auch ganz aktuell die Diskussion um Nokia und “deutsch kaufen” ein. In einer Umfrage haben jüngst weit über 50 Prozent der Befragten kundgetan, dass sie zukünftig verstärkt deutsche Produkte bevorzugen wollen. Ich bin mal gespannt, ob der ehrenwerte Vorsatz an der Ladenkasse bestand haben wird. Wohl eher nicht …
Leica baut die Kameras und Objektive zu einem sehr hohen Anteil im Inland. Das erklärt die Kosten, sichert aber auch Arbeitsplätze. Verstanden wissen möchte ich diesen Hinweis allerdings nicht als Aufruf oder Bestärkung der “Deutsch-Kaufen-Fraktion”. Ich halte solche Stammtisch-Parolen für eher dümmlich und das Zeugnis fehlenden volkswirtschaftlichen Sachverstandes.
Fazit: Was ihm eine Sache wert ist, muss schon jeder selbst bestimmen und selbst bestimmen dürfen. Wert ist keine absolute Größe!
Preis und Wert
Warum werden hier immer die Leute vergessen, die mit ihrer Kamera ihr Brot verdienen?
Die Kosten für ein 8.000-EUR Body schmelzen dahin zur Bedeutungslosigkeit, wenn mit einem Pkw zum Termin gefahren wird, der das 4-oder 5-fache kostet, aber das Geld letztlich doch von der Kameraausrüstung verdient wird.
Leica auf dem Weg ins Abseits?
Wenn ich mir den neuen Internet-Auftritt* von Leica ansehe mit all dem Flash-Player-Schnickschnack, “Lifestyle”-Bildchen und Text voll adjektivlastiger Autapotheose, scheint mir das eine Verzweiflungstat zu sein, in der Hoffnung, neue Zielgruppen zu erschließen. Fragt sich bloß, welche.
Die klassische Zielgruppe dürfte sich mit Grausen abwenden und lieber weiter vom Vollformatsensor träumen.
(Lifestyle-Polizei)
*) unter
http://de.leica-camera.com/news/publications/
wird dort noch die längst beerdigte “Leica World” zum Abo angeboten. Neue Form scheint wichtiger zu sein als neue Inhalte.
Rumpelstilzken schrieb:
[quote=Rumpelstilzken]Wenn ich mir den neuen Internet-Auftritt* von Leica ansehe mit all dem Flash-Player-Schnickschnack, “Lifestyle”-Bildchen und Text voll adjektivlastiger Autapotheose, scheint mir das eine Verzweiflungstat zu sein, in der Hoffnung, neue Zielgruppen zu erschließen. Fragt sich bloß, welche.
Die klassische Zielgruppe dürfte sich mit Grausen abwenden und lieber weiter vom Vollformatsensor träumen.
(Lifestyle-Polizei)
*) unter
http://de.leica-camera.com/news/publications/
wird dort noch die längst beerdigte “Leica World” zum Abo angeboten. Neue Form scheint wichtiger zu sein als neue Inhalte.
[/quote]
Die gute Seele im Forum. Ohne deine Kommentare wär’ es wirklich langweilig hier. Irgendwann wirst du noch mal zur Inge Meisel der photoscala befördert. Weitermachen!
Was macht Leica eigentlich,
wenn Nikon oder Zeiss auf die Idee kämen, eine vollformatige digitale Meßsucherkamera mit M-Bajonett anzubieten?
Jetzt, wo große Sensoren verfügbar werden, muß denen doch der Angstschweiß auf der Stirn stehen.
Es gibt Hinweise, dass Nikon…
…bei TI in den USA einen ASIC in Auftrag gegeben haben, der für eine digitale Messucherkamera bestimmt ist. Ich kann mirs zwar nicht vorstellen, aber man hat schon Pferde…
Rod