Ende Juni 2007 hat die NASA damit begonnen, die Fotos der Apollo-Missionen, einschließlich der Mondlandung von Apollo 11, zu digitalisieren. Das Unterfangen ist nicht ganz trivial, umfasst rund 35.000 Negative bzw. Dias und wird an die drei Jahre dauern, will die Fotos dann aber allen in höchster Qualität online zugänglich gemacht haben

Aufgrund der historischen Bedeutung des Materials standen für Untersuchungen und Ausdrucke bislang normalerweise nur Kopien zweiter und dritter Generation zur Verfügung. Jetzt sollen die Originale der Forschung und der Öffentlichkeit in digitaler Form zugänglich gemacht werden. Die eingescannten Aufnahmen sind im Online-Archiv Apollo Image Archiv einsehbar.

Die Negative bzw. Dias lagern alle im Filmarchiv (Gebäude 8) im Johnson Space Center in Houston, Texas, und dürfen das Gebäude nicht verlassen. Zunächst einmal werden die bei -18° Celsius gelagerten Fotos auf Zimmertemperatur gebracht – das dauert 48 Stunden. Die Fotos werden dann digitalisiert und anschließend ins Tiefkühlfach zurückverfrachtet.

 
 
 

Beim Scannen wird laut Aussage der Initiatoren größter Wert darauf gelegt, so viele Informationen wie möglich zu erfassen. Ein Leica DSW700 Scanner wurde wegen seiner sehr hohen geometrischen und radiometrischen Genauigkeit gewählt; die Abtastung erfolgt mit bis zu 200 Pixeln pro Millimeter bei 14 Bit Farbtiefe.

Während der ungefähr drei Jahre, die das Ganze dauern soll, wurden zuerst die ca. 620 Kleinbildaufnahmen gescannt. Augenblicklich sind die 10.153 Schwarzweißaufnahmen der metrischen Kameras in Arbeit, die 4.612 Schwarzweißaufnahmen der Panoramakameras sollen folgen. Den Abschluss machen die rund 20.000 Hasselblad-Aufnahmen in Schwarzweiß und Farbe. Je nach Aufnahmeformat fallen dabei pro Scan Datenmengen zwischen 234 Megabyte (Mittelformat 64×64 mm) und 1,2 Gigabyte (Panorama 127×1219 mm) an.

Einen Eindruck von den ersten Scanergebnissen kann man sich unter Metric Preview verschaffen.

(thoMas)

Nachtrag (9.8.2007; 19:00 Uhr): Berichtigt: Aus „Negative“ wurde „Negative bzw. Dias“, da mindestens die Hasselblad-Farbaufnahmen der Apollo-11-Mission Farbdias sind.