Mit Steven K. Lee, seit vergangenen Herbst Vorstandsvorsitzender bei Leica, weht allem Anschein nach ein frischer Wind bei Leica – manche machen gar einen ausgewachsenen Sturm aus:
Anlass, ein wenig nachzudenken und nachzuhaken, waren Gerüchte und Gespräche während der Rencontres dArles. So war dort die Leica World nicht zu finden, obwohl sie nicht nur überfällig war (sie sollte im Mai 2007 erscheinen), sondern unseren Informationen nach seit über zwei Monaten fertig gedruckt auf Lager liegt; ihre Auslieferung wurde kurzfristig gestoppt. Nach Aussage diverser Magnum-Fotografen in Arles (die sich gleichfalls wunderten), soll ihnen aber die Zusage gemacht worden sein, dass die Leica World komme.
Derzeit scheint die offizielle Begründung die zu sein: die Leica World Aussendung wartet noch immer auf das Vorstandsschreiben, welches der neue Vorstand gerne beigefügt haben möchte. Wir hoffen, dass wir im Laufe der kommenden 2 Wochen verschicken können. Wir bitten Sie noch um ein wenig Geduld. (Zitat aus dem Leica-Forum, Nachricht vom 11.7.2007)
Auf unsere Anfrage teilte Leica mit: Nach jahrelanger erfolgreicher Arbeit wird das Kulturprojekt Leica World im Rahmen der weiteren strategischen Neuausrichtung der Leica Camera AG intensiv überprüft.
Leica prüft damit eine Publikation, der just im Juni 2007 die Auszeichnung Best of Corporate Publishing 2007 verliehen wurde. Der CP-Dienstleister independent Medien-Design, München, gewann mit der Leica World Gold in der Kategorie B-to-C (Business to Consumer). Und das war nicht die erste Auszeichnung.
Nun könnte man das Ganze als Sturm im Wasserglas ansehen und als Marginalie abtun. Auffällig ist jedoch die lange Zeit der Entscheidungsfindung: Braucht ein Vorstandschef wirklich zwei Monate, ein Anschreiben zu verfassen?
Nach unserem Kenntnisstand ist es so, dass im Augenblick eine nicht gelöste Pattsituation bei Leica besteht: Einerseits wurde aus dem obersten Management heraus die Zusage – siehe oben – gegeben, Leica World werde ausgeliefert. Andererseits wurde – ebenfalls von ganz oben – die Einstellung der Leica World beschlossen. Ausgabe 1/2007 sollte gar nicht mehr erscheinen (durch ein Missverständnis wurde sie doch noch gedruckt). Das Problem in der Führungsetage: Wie löst man die Pattsituation auf, ohne das Gesicht zu verlieren?
Der neue Vorstandsvorsitzende Steven K. Lee – ein Mann, durchaus mit Visionen (dazu gleich noch mehr) – mit amerikanischem Führungsverständnis (er war vorher bei IBM und Best Buy) trifft auf deutsche Arbeits- und Denkstrukturen. Man kolportiert, dass (fristlos) entlassen wird, wer ihm nicht rückhaltlos folgt. (Dass das, nebenbei, so einfach nicht geht, dafür sorgt das deutsche Arbeitsrecht – man klagt dagegen.)
Nach unseren Informationen wurden in den vergangenen Wochen mindestens sechs Mitarbeiter aus dem mittleren Management entlassen, zum Teil wurde ihnen fristlos, zum Teil fristgerecht zum Jahresende, gekündigt. Das betrifft leitende Positionen in Forschung, Produktion, Optik und Kommunikation.
Die einen meinen nun, Lee dulde keine Widerworte und reagiere entsprechend harsch und persönlich. Man kann es aber auch so sehen: Nach nunmehr gut einem halben Jahr weiß Lee, wo die Bremsklötze festsitzen, und die löst er jetzt. Wir glauben nach diversen vertraulichen Gesprächen, dass beides zutrifft: Lee will sich nicht bremsen lassen, wertet aber sehr schnell auch Kritik als Angriff auf seine Person. Man bedenke, dass er aus Amerika kommt, einem Land, das der unkritischen Gefolgschaft (in Politik, Religion, Firma) doch deutlich stärker zuneigt als Deutschland, das nach 1000jähriger-Reichserfahrung eine eher kritische Bevölkerung großgezogen hat.
Leica auf unsere Anfrage (Es wird von Entlassungen bei Leica gemunkelt; bis in Abteilungsleiterkreise hinein): Die Leica Camera AG befindet sich in einer Phase der strategischen Neuausrichtung, die alle Abteilungen des Unternehmens betrifft. Hier hat es vereinzelte Anpassungen gegeben. Gleichzeitig gab es in den vergangenen Monaten aber auch zahlreiche Neueinstellungen und wir sind nach wie vor immer noch auf der Suche nach kompetenten Mitarbeitern. Derzeit haben wir rund 20 Stellenangebote auf unserer Homepage ausgeschrieben. Um unsere hoch gesteckten unternehmerischen Ziele zu erreichen, sehen wir qualifizierte Mitarbeiter als wichtigstes Kapital und Garant des Erfolgs.
Was uns nun – nach vielen Worten – endlich zu der entscheidenden Frage führt:
Wohin steuert Leica bzw. was will Steven K. Lee?
Leica dazu:
Sind das die Zeichen einer Neuausrichtung bei Leica?
Das Unternehmen befindet sich – wie bereits oben erwähnt – in einer Phase der strategischen Neuausrichtung.
Wohin geht die Entwicklung?
Erste Erfolge sind sichtbar, jedoch möchten wir darauf hinweisen, dass der Sanierungs- und Restrukturierungsprozess der Leica Camera AG und nachgeordneter Unternehmen noch nicht abgeschlossen ist und dieser Prozess naturgemäß noch Risiken beinhaltet.
Deutlicher hat sich Steven K. Lee in einem Interview in LFI 4/07 geäußert, aus dem hier Kernaussagen zitiert seien:
Steven K. Lee auf die Frage, was ihn bei seinem Amtsantritt besonders überrascht habe: Die Tatsache, dass das vorherige Management, so sehr es das auch versucht haben mag, nie wirklich zum Kern der Probleme vorgedrungen ist. Dann die Erkenntnis, dass man einen langen Atem brauchen wird, um den Karren wieder flott zu bekommen. Und schließlich die Erfahrung, wie ungemein engagiert die Leica-Mitarbeiter sind, wie sehr es ihnen am Herzen liegt, dass Leica wieder auf die Beine kommt, und wie stark sie dem Unternehmen verbunden sind.
Weitere Zitate:
Haben wir auch die richtigen Produktideen? Doch, die haben wir, auch wenn ich das Team mitunter zu mehr Risikofreude anstacheln muss, denn ich finde, es denkt oft in sehr konservativen Kategorien, wenn es darum geht, welche Kundensegmente man ansprechen könnte.
Die R ist eine Kamera mit manuellem Fokus hier müssen wir etwas tun. Sie ist eine voluminöse Kamera mit einem zusätzlichen Anflansch-Rückteil für den Digitalbetrieb. Auch daran müssen wir arbeiten.
Es geht überhaupt nicht darum, die gegenwärtige Produktlinie zu verändern. Die wichtigen Fragen sind eher diese: Bewegen wir uns auf dem richtigen Markt? Erreichen wir alle für uns relevanten Märkte und Kunden? Erwächst so ein positives Geschäftsmodell für uns?
Die Leute sagten Wie kann es sein, dass es nur zwei neue Objektive zusammen mit der Einführung der M8 gibt? hier müssen wir etwas tun. Das können wir an Ort und Stelle machen, denn es geht um Optik und Mechanik, dies beherrschen wir par excellence, und unsere Kunden sehen dies ebenso. Wir können gleich morgen anfangen. Mehr Kameras, mehr Gehäuse Sie müssen nur ein wenig warten, solche Prozesse brauchen nun einmal ihre Zeit.
Es wird mehr M-Modelle geben, eine größere Bandbreite von Produkten; wir werden das Sortiment der Objektive erweitern und hier außerdem eine größere Preisdifferenzierung einführen.
Ich glaube nicht, dass Leica ein natürliches Recht auf irgendetwas hat, Leica muss sich den Erfolg verdienen. So ist es überall im Geschäftsleben. … ich erwarte nicht, dass die Kunden schon jubeln, nur weil sie den roten Punkt auf dem Gehäuse sehen. Eine Leica muss eine besondere Erfahrung vermitteln. Dadurch, wie sie funktioniert und wie der Benutzer mit ihr umgehen kann, und sie muss überragende Ergebnisse liefern sonst ist es keine Leica.
Das komplette – elf Seiten umfassende und sehr lesenswerte – Interview ist in LFI 4/07 erschienen. Das Heft kann nachbestellt werden.
Und das Fazit?
Im Augenblick deuten alle Indizien darauf hin, dass sich mit Leica-Besitzer und Leica-Chef zwei zusammengefunden haben, denen Leica wirklich am Herzen liegt. Andreas Kaufmann (besitzt mit seinen beiden Brüdern die Leica-Mehrheit) könnte viel schneller kurzfristig viel mehr Geld machen, wenn Leica nach Heuschreckenmanier zerschlagen und versilbert würde – allein der Name dürfte erheblichen Wert haben. Und Steven K. Lee, der bei jeder Gelegenheit seine Leica-Begeisterung mitteilt (Ich liebe meine Leicaflex, ich bin ein totaler R-Fan, einige der besten Bilder, die ich je gemacht habe, entstanden mit dem R-System), hat in dem oben zitierten Interview durchaus Perspektiven aufgezeigt. Dass er ein strategischer Kopf mit hervorragendem Verständnis für Fototechnik wie -märkte ist, wird ihm selbst von einem attestiert, den er nicht mehr in seiner Führungsmannschaft haben möchte.
Bleibt zu hoffen, dass sich das Folgsamkeitsverständnis der Kulturen annähert.
(thoMas)
Die Namensrechte …
… an Leica besitzen die Kaufmänner nicht (…), und “Leica braucht keine Freunde, sondern Kunden” – das waren auch noch sinngemäß die Worte des Herrn Lee in LFI. Nur, blöder Weise, gibt’s auch kaum eine Firma mit einer ausgeprägteren “Kultur” der Kundenverachtung. Ausgenommen den Custom Service: Der bügelt so Manches wieder glatt …
18 Objektive – irgendwie irre!
[quote=Gast]Na, na, nicht übertreiben. 69 langt ja auch schon.
Das Durchschnittalter war schon mit 89 zugunsten von Leica gerechnet!
[quote=Gast]Und die 18 Objektive, die der Poster unten erwähnt, dürften von Sigma, Tamron, Cosina oder Tokina stammen. Die Aversion Mr Lees gegen 100% ige Qualität – nachzulesen in LFI – zugunsten verbraucherfreundlichen Preisen deutet in diese Richtung.[/quote]
Jetzt schlägts wirklich 13: Es gab schon Sigma-Konstruktionen (35-70) im Leica-Objektivgewand, wozu eine deutsche Fotozeitschrift ungefähr textete, ob ein Sigma-Objektiv besser wäre, wenn Leitz drauf stünde.
Der Sigma-Kunde hat seinerzeit dafür cirka 275 DM bezahlt, der Leica-Blödmann ein Vielfaches davon – wohlgemerkt, für die selbe Objektiv-Konstruktion.
Qualität kann selbstverständlich von Sigma und Tamron kommen; lediglich Tokina ist seit Abraham stark abgenippelt. Und was sollen diese Betrachtungen angesichts der Tatsache, wo überall Leica draufgepappt wird.
Leica ist zur Zeit Sklave eines japanischen Unternehmens: Die Fesseln der Sklaverei kann man nur abstreifen, wenn man endlich beginnt wieder Eigenständigkeit zu praktizieren.
Gut, …
… dass ich ihnen meine Freundschaft schon aufgekündigt habe. Ansonsten wäre ich nämlich noch Kunde …
Es geht …
… um die “geistige” (?) Freiheit, mit Allerweltsprodukten so schnell und soviel Kohle scheffeln zu dürfen, dass es den Neoeigentümern auch gefällt …
Ich denke
es reicht, hier ein paar Gedanken einfließen zu lassen. Vermutlich lesen hier schon einige Leute von Leica mit. Neben den vielen Nonsense-Kommentaren üblicher Sorte, gibts ja doch immer einige, die sich bemühen, in der Sache konstruktiv zu wirken. Nur Dampf ablassen, bringt in der Sache gar nichts. Im Übrigen kann man Leica und den Mitarbeitern des Unternehmens nur alles Gute wünschen. Und dass in der Zukunft noch viele gute Ideen zu innovativen und verkaufsfähigen Produkten führen. Allzeit: Gut Klick!
Na da fällt mir aber erst mal Canon ein
[quote=Gast]..Nur, blöder Weise, gibt’s auch kaum eine Firma mit einer ausgeprägteren “Kultur” der Kundenverachtung. .[/quote]
Na da fällt mir aber erst mal Canon ein, geschickt getarnt zwar – aber ganz klar Canon.
Grüsse
Weil die …
… mehr nach Kundenwünschen, als nach persönlichen Befindlichkeiten entwickeln und konstruieren? Zumindest sind sie die Einzigen, die einem auch digital noch das Leica-Format bieten. Was ich ihnen als “Kulturleistung” hoch anrechne – wenn’s schon von Leica selbst mit Füßen getreten wird.
Wozu frischen Büffel
Wozu frischen Büffel Mozzarella wenn’s doch preiswerten ALDI Gouda gibt.
Für DIE Polemik …
… gibt’s wohl auch nur ein rotes Döschen Gummibärli vom Leica-CS.
Über “Backfocus-Probleme” …
… ereifern sich auch nur Jene, die 1. davon ausgehen, dass das bei Canon obligatorisch ist (ist es nicht), und 2. nicht wissen (wollen), dass das von Canon bestens behoben werden kann (wie übrigens von Leica auch – bei den M-Objektiven für die M8 …) :-0
Ein reinigender Sturm in diesem Unternehmen ist längst
überfällig. Die seit Jahrzehnten gepflegte Kultur der Kundenverachtung muss als erstes an ihrer Vermehrung gestoppt werden. Bei diesem Unternehmen sind mindestens 75% der fristlosen Kündigungen absolut berechtigt! Durch arrogante, überhebliche und rückwärts orientierte Belegschaft kann man keine zukunftsorientierte Konzepte realisieren. Tipp und Verbesserungsvorschlag: Alles rausschmeissen, was länger als actzehn Monate in diesem Laden war. Mit den Schläfern der Presseabteilung anfangen.
Dann mit neuem Team die Zukunft gestalten: Canon EOS 1D Mark III / 400D skrupellos nachkupfern (ggf. mit Canon kooperieren), Leica EROS 2D Mark IV detailverbessern, hohe Auflage produzieren, Preise runter – und der Laden fängt wieder an zu laufen.
“Der Adler verlor die meiste Zeit, als er von der Krähe lernen wollte.”
Macht endlich Feuer unter den Ärschen der Leicianer. In der Tat, der Laden braucht Kunden; Freunde (Durchschnittsalter 89 Jahre) hat er in der Tat genug!!!
Kündigungen
Aus sicherer Quelle weis ich, das im Leica-Management einiges im Argen liegt und diese alten Kader nun entlassen werden. Dies hat definitiv nix mit Lee zu tun, sondern wurde vom Leica-Inhaber selbst veranlaßt!
Wartet mal die nächste Fotokina ab, da werden noch einige (sehr, sehr) große
Augen bekommen!
So sind z.B. für die nächsten 24 Monate 18 neue Optiek für M und R geplant!!!
89 Jahre
Na, na, nicht übertreiben. 69 langt ja auch schon. Und die 18 Objektive, die der Poster unten erwähnt, dürften von Sigma, Tamron, Cosina oder Tokina stammen. Die Aversion Mr Lees gegen 100% ige Qualität – nachzulesen in LFI – zugunsten verbraucherfreundlichen Preisen deutet in diese Richtung.
Hugh!
Ich habe gesprochen.
Wirklich lustig, daß sich
Wirklich lustig, daß sich hier offensichtlich manche dümmer stellen, als sie sind, denn so doof kann ja nun wirklich keiner sein….
Ich meine ausschließlich die optische Leistung, an die kann Canon nicht ran.
Apropos: wirklich gut, daß es an der EOS 1D MArk III keine Probleme gibt….
Canon baut ja wirklich nur unproblemtaische, gut funktionierende…usw., usw., und auch keine Probleme mit Service und Garantie hat… (soll zynisch sein, für die, dies nicht kapieren!)
Was soll der Quatsch, dass man noch sehe, was da komme!
Björn hat vollkommen recht: Was soll da wofür kommen?
Für die Leica R – Wer hat schon mal einen Fotografen mit der gesehen?
Für die M 8 – eine Totgeburt für betuchte Scheichs, wenn überhaupt!
Das Leica Digi-Modul – schneller im Tod als bei der Geburt!
Die nächste photokina sieht Leica doch nur vom Friedhof aus.
Richtig dagegen das Posting für die sofortige Entledigung jeglicher Zombies / Altvorderen, Verjüngung ist angesagt (Pauli statt HitlerKlon Beckstein), Zusammenarbeit mit Gewinnern, nicht Verlierern, Qualität zum bezahlbaren Preis, Kundenorientierung in Marketing und Service ohne wenn und aber u.v.a.m.
Wetten dass, …
die Leicianer die wertvolle Zeit bis zur nächsten photokina wieder verdatteln! Da werden dann manche tatsächlich grosse, starre Augen machen.
Erfreulich, dass die Qualität der Seiten von photoscala zunimmt. Wir nähern uns langsam aber stetig des Pudels Kern.
Jetzt sind wir wieder ganz unten angekommen
Toll, wie schnell das hier in letzter Zeit geht. Es braucht nicht mehr als sechs Kommentare und Sonderschulniveau ist erreicht.
Lieber Gast von 18:56 Uhr, wer so einen Unfug schreibt, bekommt von mir einfach nur noch das Prädikat: Idiot mit Internet-Anschluss!
die wild rauschenden Sensoren
[quote=Gast]Egal wie gut die Panasonic/Leica-Objektive sind, die wild rauschenden Panasonic Sensoren in Verbindung mit der untauglichen Venus III Rauschunterdrückung vernichten jeden Ansatz von Bildqualität. Schade![/quote]
Wenn man diese Venus-Kacke wenigstens abschalten könnte! Das wären nur ein paar Byte in der Software! Aber dann könnten die Tester das Rauschen ja messen, igitt…. Schade um die recht guten Consumer-Objektive…
possi.de
Man kann sich schon die Dramen
die sich derzeit bei Leica abspielen, im Großen wie im Kleinen, gut vorstellen. Hier die alten Hierarchien mit den Erfolgsrezepten von gestern, zementiert in Qualitätsansprüchen, die man niemanden mehr verkaufen kann. Preise und Ansprüche, die weit jenseits der profitablen Märkte liegen. Aber nichts zu sehen, was in der Technologie, noch vom Design, noch vom Know-How her auch nur irgendwo über das Übliche raus geht. Das berührt am Ende nur wenige Enthusiasten. Und selbst die ärgert es, wenn sie nach einem Jahr (oder soll man eher sagen nach wenigen Monaten) das gekaufte Teil in die Vitrine stellen können, weil die Technik mal eben einen rasanten Sprung nach vorne gemacht hat.
Dass Herr Lee versuchen wird, die schon lange auf falschen Pfaden laufende Firma wieder auf Erfolgskurs zu bringen, scheint klar. Die Frage ist, was ist der Erfolgskurs. Zumindest jedenfalls nicht die alten Modelle der Digitalserie. Nicht richtig digital, nicht mehr analog und von der Performance weit unter dem verlangten Preis (das würde ich jedenfalls so sehen). Vom Konzept her Null Pfiff, Witz und Intelligenz, stattdessen umgelabelte Asienteile mit etwas vornehmerer Oberfläche oder der krampfhafte Versuch, altes Equipment auf digital zu trimmen. Nicht wirklich überzeugend.
Wo bleibt bitteschön eine überzeugende Neuübersetzung des Technikkonzeptes aus der Filmära in kongenialer Weise für die Digitalfotografie?
Z.B.: Body mit flexiblen Elementen wie hochauflösender, elektronischer Sucher statt optischem oder Dachkantprísmensucher, Sensorupgrade anstatt den Body immer wieder in der Vitrine zu deponieren, selbstverständlich mit einem hochauflösenden Sensor in der Grundkonfiguration, der auch das viele Geld rechtfertigt, einem flexibel einsetzbaren TFT/OLED-Panel und vieles mehr.
Und natürlich auch eine oder zwei Kameras für die “Westentasche”. Da wäre der Rückgriff auf vorhandenes analoges Modell durchaus angesagt. Mit optischem Sucher der den Namen auch verdient + TFT und einem Sensor, den man nicht gleich wieder wegpacken muss (oder sich noch besser einfach austauschen lässt). Da muss man noch nicht mal recht viel Neues erfinden.
Ich bin gespannt, ob Leica als eigenständiger Kamerahersteller überleben wird. Auf jeden Fall wird Leica sicher als Systemzulieferer mit sehr gutem Namen weiter auf dem Markt bleiben, denke ich.
Bei Leica spielen sich keine dramen ab,
[quote=Gast]die sich derzeit bei Leica abspielen, im Großen wie im Kleinen, gut vorstellen. [/quote]
LEICA IST DAS DRAMA! RIP
Schöner Beitrag!
Sie sollten sich mal bei Herrn Lee ins Gespräch bringen, wenn der die leitenden Ingenieure und Produktmanager in ihren Autofahrerhosen nach Hause geschickt hat 😉
Es ist Herrn Lee zu
Es ist Herrn Lee zu wünschen, dass er nicht versucht, den selbstgerechten Ami-Macker zu geben wie man ihn z.B. aus Billy Wilders “Eins, Zwei, Drei” kennt. Das würde weder Leica noch seiner eigenen Karriere gut tun.
Andererseits falls Leica so lahm und bürokratisch ist, wie manche behaupten, dann wird er um ein paar “Freisetzungen” kaum herumkommen.
Wenn er seinen Job gut macht, bin ich der erste der eine M9 kauft. Versprochen.
Das wird Herrn Lee
in die Hufe bringen, dass Sie vorgeben, eine M 9 zu erwerben. Doch halt: Ihr WENN lässt viele Hintertürchen offen, es letztendlich doch nicht zu tun. Und was heisst hier: … bin ich der erste …
WENN Sie viel Glück haben, sind Sie ggf. der erste und letzte, zusammengefasst der einzige seiner Art.
Und dann muss eine Leica M 9 auch erst mal auf dem Markt erscheinen. Erst mal sehen, was weiter mit dem Zulieferunternehmen Leica geschieht.
Wer sich mal das karriereportal auf der Leica Webseite…
…ansieht wird feststellen, dass hier nach Hard- und Softwareentwicklern gesucht wird/wurde. Entweder ein geschicktes Ablenkungsmanöver oder der Anbruch neuer Innovationskraft.
Mich würde es freuen. Neue, halbwegs bezahlbare, leistungsfähige und solide Technik nach der Leicaphilosophie. Der Markt ist noch nicht gesättigt, wenn sie jetzt Geld in neue Produkte reinstecken wird sich das rechnen. Jedoch nicht mehr in 5-10 Jahre, dann ist der Zug ENDGÜLTIG abgefahren…
Rod
Markt
Von was gesättigt?
Wer …
… hochwertige Technik in ehrliche Produkte verpackt, der darf auch ehrliche, also hohe, Preise dafür verlangen – und wird vom Markt belohnt werden.
M Objektive ??
weiss man eigentlcih warum seit geraumer Zeit M Optiken nur in geringsten Stückzahlen ausgeliefert werden ?? liegts da auch am Management?
Na, klar,
ein Unternehmen, dass monatelang damit zubringt, um immer noch kein Rundschreiben /Aktennotiz zu fertigen, braucht auch etwas länger für Objektive.
Diese werden – höchste Qualität – handgefertigt, hunderte Male poliert, monatelang betrachtet, dann werden auf die mit dem Munde bemalten Frontringe gewartet, ausserdem können die Tattergreise in dem Unternehmen nicht schneller; da schafft man eben nur jedes halbe Jahr ein Objektiv.
Und unter uns, wer will schon M-Objektive. Und wer welche will, soll gefälligst darauf warten. Vorfreude ist doch die schönste Freude (wissen wir doch alle vom Weihnachtsmann).
Natürlich liegt’s auch am Management: Fische stinken vom Kopf her.
Wozu M-Objektive,
wenn’s von Zeiss doch auch preis-werte ZM-Objektive gibt?
Eine ZR-Objektivreihe erlaub’ ich mir an dieser Stelle noch als Anregung: In der technischen Auslegung fehlte einem dort auch sicher nichts …
Second Hand?
[quote=Gast]weiss man eigentlcih warum seit geraumer Zeit M Optiken nur in geringsten Stückzahlen ausgeliefert werden ?? liegts da auch am Management?[/quote]
Schätze es liegt auch an dem großen Angebot auf dem Gebrauchtmarkt, selbst ältere M Objektive sind einfach zu gut und sie halten viel zu lang …
Der Artikel ist nicht sehr
Der Artikel ist nicht sehr informativ und die Kommentare überwiegend so krank –
…armes photoscala
Das wird Euch Nörgler und
Das wird Euch Nörgler und Sozialneider wohl kaum interessieren, aber ich finde, dass die M8 eine tolle Kamera ist, die jeder Fotograf neben Canon, Hasselblad oder was auch immer in seiner Tasche haben sollte.
Und, hat Leica in der Vergangenheit wirklich so viele Fehler gemacht? Nach meiner Meinung haben ALLE Kamerahersteller unterschätzt, wie schnell sich die Digitaltechnik durchsetzt.
Nur fällt dieses bei Großkonzernen nicht weiter auf, da diese auf diverse Pferde gleichzeitig setzen können. Wenn Leica dagegen mal danebenliegt, dann kann das gleich das Aus bedeuten.
Solche “Nörgler und Sozialneider” …
… die halt lieber – und begründbar – auf eine 5D setzen, als auf eine – welchen Neid eigentlich erweckende? – M8 ???
Sozialneider?
Ich kann dem hier auch nicht so recht folgen! Was ist daran falsch, hervorragende Objektive herzustellen und beim Bau von Kameras handwerkliche Hochleitungsprodukte zu entwickeln – auch jenseits jeglicher Markt-Logik. Alles andere ist doch nur Buchhalter- und Heuschrecken-Logik. Statt Ballermann mit Hartz-IV-finanzierter Canon made in China, vielleicht mal ne neue Leica – das beruhigt vielleicht.
Die Agressivität mit der hier diskutiert wird, erweckt den Eindruck, dass hier manche unbewusst merken, dass irgend etwas in ihrem Leben verkehrt läuft – dass sie nicht glücklicher werden, wenn sie immer schnelleren und moderneren Produkten hinterherlaufen oder meinen glückseelig wie Onkel Dagobert in ihrem Geldspeicher rumzuhüpfen zu müssen. Statt sich wenigstens an ihrer neuesten Canon (Nikonier wirken da irgendwie entspannter) zu erfreuen, vergeuden sie ihre Zeit um in Foren herumzukrakelen.
Canon ist ein Mischkonzern. Dem ist egal, was er produziert – hauptsache die Aktionäre freuts. Die kaufen ihre Aktien sicher nicht weil die Kameras so doll sind. Die freuen sich höchstens, mit welcher Inbrunst die Kunden ihrer cash-cows Kreuzzüge entfachen – und das für umsonst.
Vielleicht zur Abwechslung als nächstes: Plastik-Orden statt cash-back – wirkt irgendwie persönlicher.
Artikel 15 GG rulez
Schfinde man sollte Leica verstaatlichen um sie vor diesen doofen Ami-Managern zu retten.
Außerdem sollte man auf alle Importe von Canon-Produkten 400% Strafzoll erheben, weil die mit unfairen Methoden arbeiten und von Kinderarbeitern in China profitieren.
Schweizer Käse!
T-Leica mit rosa Spot und Ron Sommer als Chef. Toll!
Die von Leica sind doch Schwitzer, oder? – und det andere Japaner! Musst mal dein Feindbild korrigieren! Heuschrecken hüpfen überall.
man reibt sich die Augen und fragt sich…
was haben Canon, bzw. Canon-Objektive hier verloren ??? Der Bericht handelt eindeutig von Leica. Dass Leica, wie alle anderen Hersteller, sich bemüssigt fühlt, hie und da ein “Strategie-Bulletin” herauszugeben, was soll’s ?? Wer eine Leica besitzt, den interessiert’s. Wer eine andere Kamera sein eigen nennt, ja, den kann’s eigentlich egal sein. Oder nicht ? Oder haben wir hier notorische “Leica-Hasser” ?? Oder “Canon-Verblendete” ??
ein (glücklicher) Nikonianer
“Ein glücklicher Nikonianer”
… nachdem er sich schon mit Leica, Olympus und Canon ins Unglück gestürzt hatte … :-)))
Focus-Probleme bei der Canon EOS-1D MK. III
Ehe hier stets von der “Vollkommenheit” japanischer Kameras die Rede sei, möge man sich doch einmal dies zu Gemüte führen:
http://www.robgalbraith.com/bins/content_page.asp?cid=7-8740-9006
Wie Vieles hier …
… von der normalisierten Realität überholt.
Von “Vollkommenheit” war und ist hier übrigens niergends die Rede …