Während die Japaner just ihre Jahresbilanzen vorlegten, ticken hier bei uns bzw. bei Carl Zeiss die Uhren anders: da ist aktuell die Halbjahresbilanz an der Reihe; und die sieht gut aus. Der Bereich Markenoptik / Optronik etwa konnte 16 Prozent Umsatzplus verbuchen:

Pressemitteilung der Carl Zeiss AG:

Carl Zeiss Gruppe weiter auf Wachstumskurs

Umsatz um 12 Prozent gestiegen – Ergebnis legt kräftig zu – 250 neue Arbeitsplätze geschaffen – Mit vollen Auftragsbüchern in zweite Geschäftsjahreshälfte

STUTTGART – 24. Mai 2007.

Carl Zeiss ist weiter auf Wachstumskurs: Nach den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2006/07 (1. Oktober 2006 bis 31. März 2007) legte die weltweit tätige Unternehmensgruppe eine sehr gute Zwischenbilanz vor: Der Umsatz ist um 12 Prozent gegenüber dem Wert des Vorjahreszeitraums auf 1.303 Millionen Euro gestiegen (erstes Halbjahr 2005/06: 1.163 Millionen Euro). Bei unveränderten Wechselkursen hätte Carl Zeiss sogar ein Umsatzwachstum von 14 Prozent erzielt. In allen wichtigen Wirtschaftsregionen der Welt verbuchte Carl Zeiss in den ersten sechs Monaten ein Umsatzplus: Vor allem das Geschäft in Europa hat sich sehr positiv entwickelt.

Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) stieg um 24 Prozent auf 189 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2005/06: 153 Millionen Euro). Bei unveränderten Wechselkursen wäre das EBIT sogar um 29 Prozent gestiegen. Dr. Dieter Kurz, der Vorstandsvorsitzende der Carl Zeiss AG, erklärte auf der Halbjahres-Pressekonferenz am 24. Mai 2007 in Stuttgart: „In den ersten sechs Monaten ist Carl Zeiss kontinuierlich weiter gewachsen und hat den Erfolg des vergangenen Jahres nochmals übertroffen. Mit einer EBIT-Marge von fast 15 Prozent gehört das Unternehmen im internationalen Industrievergleich zur Spitzengruppe.“

Forschung und Entwicklung gestärkt
Einen Spitzenwert erreichten in der ersten Geschäftsjahreshälfte die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung: Insgesamt setzte Carl Zeiss 137 Millionen Euro – das entspricht elf Prozent des Umsatzes – für die Stärkung seiner Innovationskraft ein (erstes Halbjahr 2005/06: 110 Millionen Euro). „Innovation ist unser Geschäft. Fast 60 Prozent unseres Umsatzes erzielen wir mit Produkten, die nicht älter als fünf Jahre sind. Um unsere Technologieführerschaft weiter auszubauen, investieren wir auf hohem Niveau in unsere Forschung und Entwicklung“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Carl Zeiss AG, Dr. Dieter Kurz.

Eigenkapitalquote weiter gestiegen
Die Eigenkapitalquote erreichte 27 Prozent. Damit ist sie in den ersten sechs Monaten um fünf Prozentpunkte gestiegen (Geschäftsjahresende 2005/06: 22 Prozent) und nähert sich der mittelfristigen Zielmarke von 30 Prozent.

Mit 255 Millionen Euro – das entspricht 20 Prozent des Umsatzes – liegt der Cashflow vor Ertragsteuern auf sehr hohem Niveau (erstes Halbjahr 2005/06: 191 Millionen Euro; 16 Prozent des Umsatzes). Mit der positiven Entwicklung des Cashflows hat sich die Nettoliquidität weiter verbessert: Sie stieg in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres um 115 Prozent (Geschäftsjahresende 2005/06: 275 Millionen Euro) und erreichte 590 Millionen Euro.

„Dank des guten operativen Cashflows ist die Carl Zeiss Gruppe finanziell sehr gut ausgestattet – trotz vieler Akquisitionen in den vergangenen Jahren sowie der Aufwendungen für das Contractual Trust Arrangement, in das wir 242 Millionen Euro zweckgebunden für Pensionsansprüche eingebracht haben. Wir sind in einer sehr guten Ausgangsposition, um unsere Wachstumsstrategie weiter konsequent umzusetzen“, sagte Finanzvorstand Dr. Michael Kaschke.

Deutliche Unternehmenswertsteigerung
Auch bei der Unternehmenswertsteigerung hat die Carl Zeiss Gruppe im ersten Halbjahr erneut deutlich zugelegt: Der EVA® (Economic Value Added) der Carl Zeiss Gruppe erreichte im ersten Halbjahr 62 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2005/06: 39 Millionen Euro). Das entspricht einer Steigerung um 59 Prozent.

Über 250 neue Arbeitsplätze
Zum Stichtag 31. März 2007 beschäftigte Carl Zeiss weltweit 11.586 Menschen, das sind 405 Mitarbeiter – rund vier Prozent – mehr als im ersten Halbjahr 2005/06 (11.181 Mitarbeiter). In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat die Carl Zeiss Gruppe weltweit über 250 neue, qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen – über die Hälfte davon in Deutschland. Zum Anstieg der Mitarbeiterzahl haben zudem Änderungen im Konsolidierungskreis beigetragen.

Portfolio weiter ausgebaut
Carl Zeiss hat auch im laufenden Geschäftsjahr sein Portfolio durch strategische Akquisitionen ausgebaut: Der Unternehmensbereich Mikroskopie (Carl Zeiss MicroImaging GmbH) hat Anfang März das Instrumentengeschäft der Clarient, Inc., Aliso Viejo, Kalifornien (USA) übernommen. Clarient ist ein führender Anbieter von Technologien und Lösungen für die Diagnostik in Pathologie und Onkologie sowie für die pharmazeutische Industrie. Durch die Akquisition eröffnen sich Carl Zeiss MicroImaging neue Wachstumschancen auf dem zukunftsträchtigen Markt der klinischen Krebsdiagnostik und
-forschung.

Die Carl Zeiss Optronics GmbH hat Mitte März einen Vertrag zum Erwerb der Mehrheit an Denel Optronics unterzeichnet. Das südafrikanische Unternehmen bietet innovative Produkte für zivile Sicherheit sowie Verteidigung und ergänzt sehr gut das Produktportfolio der Carl Zeiss Optronics GmbH. Mit dem Erwerb eines 70-prozentigen Anteils an Denel Optronics verfolgt Carl Zeiss Optronics konsequent seine Wachstumsstrategie. Die Zustimmung der Kartellbehörden zu dieser Transaktion wird im Juni erwartet.

Entwicklung der Unternehmensbereiche
Der Unternehmensbereich Halbleitertechnik (Carl Zeiss SMT AG) ist in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres weiter kräftig gewachsen. Carl Zeiss SMT erzielte einen Umsatz von 527 Millionen Euro, das entspricht einem Zuwachs von 35 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2005/06 (390 Millionen Euro). Der Auftragseingang stieg auf 547 Millionen Euro. Mit dem neuen Lithographieobjektiv Starlith® 1900i ebnet Carl Zeiss SMT den Weg für die nächste Mikrochip-Generation: Das Objektivsystem bildet 40-Nanometer-Strukturen ab. Dadurch wird sich die Verbreitung sogenannter Flash-Speicher beschleunigen, die große Datenmengen auf kleinstem Raum sichern: Auf der Fläche eines Daumennagels haben zwei Gigabyte Platz – durch die hohe Abbildungsleistung des Starlith® 1900i werden sogar vier Gigabyte möglich. Vor allem die Speicherkapazität von kleinen Geräten wie MP3-Playern, Digitalkameras oder Mobiltelefonen kann damit erhöht werden. Anfang 2007 wurden die ersten Objektive an den Vertragspartner ASML geliefert, der sie in seine Maschinen zur Chipfertigung integriert.

317 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete der Unternehmensbereich Medizintechnik (Carl Zeiss Meditec AG sowie Vertriebsgesellschaften der Carl Zeiss AG) in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres. Das entspricht einem Umsatzplus von drei Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2005/06 (309 Millionen Euro). Der Auftragseingang erreichte 309 Millionen Euro. Die Carl Zeiss Meditec AG gehört zu den Top drei der börsennotierten Medizintechnikunternehmen in Deutschland und zu den ersten zehn in Europa. Anfang März rückte das Unternehmen in den TecDax der Deutschen Börse auf und gehört damit zu Deutschlands Spitzentechnologiewerten. Die Carl Zeiss Meditec AG sorgt mit innovativen Produkten dafür, dass Operationen sicherer werden: Das Beleuchtungssystem INFRARED 800, das in Zusammenarbeit mit führenden medizinischen Einrichtungen entwickelt wurde, macht durch Infrarotlicht den Blutfluss sichtbar. So kann der Chirurg während der Operation prüfen, ob der Eingriff erfolgreich war oder Anpassungen notwendig sind. Damit werden Nachoperationen vermieden und die Behandlungsqualität für Chirurgen und Patienten wird erhöht.

Der Unternehmensbereich Mikroskopie (Carl Zeiss MicroImaging GmbH) hat sich im laufenden Geschäftsjahr verhalten entwickelt: Der Bereich erzielte einen Umsatz von 161 Millionen Euro und liegt damit fünf Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert (169 Millionen Euro). Der Auftragseingang erreichte 154 Millionen Euro. Vor allem die Reduzierung öffentlicher Budgets ist auf dem wettbewerbsintensiven Markt für Mikroskopie spürbar. Vielen Forschungseinrichtungen stehen weniger Mittel für die Anschaffung neuer Geräte zur Verfügung. Carl Zeiss MicroImaging setzt deshalb verstärkt auch auf innovative Produkte für industrielle Anwendungen – wie beispielsweise das neue Stereomikroskop SteREO Discovery.V20. Es ist für Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sowie die Qualitätssicherung in der Industrie und für die Biomedizin geeignet. Maßstäbe setzt das Mikroskop mit dem Zoomfaktor 20 und der hohen Endvergrößerung. Damit können mit dem SteREO Discovery.V20 auch kleine Objekte dreidimensional betrachtet werden. Bisher konnten solche Objekte aufgrund ihrer geringen Größe ausschließlich zweidimensional unter Lichtmikroskopen untersucht werden.

Deutlich gewachsen in der ersten Geschäftsjahreshälfte ist der Unternehmensbereich Industrielle Messtechnik (Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH): Der Auftragseingang legte um 14 Prozent zu und stieg auf 166 Millionen Euro. Auch die Umsatzerlöse der Industriellen Messtechnik sind um sieben Prozent gewachsen und erreichten 156 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2005/06: 146 Millionen Euro). In die zweite Geschäftsjahreshälfte ist der Bereich mit der Vorstellung der neuen Multisensorik-Messmaschine O-INSPECT gestartet. Diese wurde speziell für die Kunststoffindustrie, die Medizin- und Automobiltechnik sowie die Feinmechanik entwickelt. OINSPECT ermöglicht den schnellen Wechsel zwischen optischem und taktilem Messen, ohne den Arbeitsprozess zu unterbrechen. Damit werden beispielsweise die Möglichkeiten und die Effizienz bei Qualitätsprüfungen kleiner und komplexer Teile deutlich gesteigert.

Der Bereich Markenoptik/Optronik, in dem die Carl Zeiss Optronics GmbH, die Carl Zeiss Sports Optics GmbH, der Geschäftsbereich Photoobjektive sowie das Geschäftsfeld Planetarien zusammengefasst sind, hat sich in den ersten sechs Monaten positiv entwickelt: Der Umsatz legte um 16 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2005/06 (103 Millionen Euro) zu und erreichte 120 Millionen Euro. Der Auftragseingang erreichte in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 132 Millionen Euro.

Die Produkte des Bereichs Markenoptik/Optronik sind wichtige Botschafter für die Marke ZEISS: Erfolgreiche Kooperationen des Geschäftsbereichs Photoobjektive mit Nokia und Sony bringen den Namen Carl Zeiss weltweit Millionen Menschen nahe. Zudem vertrauen immer mehr Filmproduktionen aus Hollywood auf ZEISS Objektive: Auch der 2007 mit vier Oscars® ausgezeichnete Kinofilm „The Departed – Unter Feinden“ wurde mit Cine-Objektiven von Carl Zeiss gedreht.

Neben Projekten in Österreich, Kuwait und Brasilien hat das Geschäftsfeld Planetarien Anfang 2007 zum ersten Mal in Deutschland das Fulldome-System SPACEGATE QUINTO in Lichtenstein (Sachsen) installiert. Das digitale Projektionssystem mit fünf Kanälen liefert eine beeindruckende Bildqualität. Das Planetarium ist zusätzlich mit einem SKYMASTER-Projektor ausgestattet, der den Sternenhimmel in unübertroffener ZEISS Qualität präsentiert.

Carl Zeiss Sports Optics GmbH stellt seine Innovationskraft unter Beweis: Mit ZEISS Spektiven können die Anwender jetzt gleichzeitig beobachten und digital fotografieren. Möglich macht dies das neue Kamera-Okular DC4. Damit wird die Kompetenz von Carl Zeiss in Sachen Optik und innovativer Elektronik optimal kombiniert. Mit dem Kamera-Okular DC4 gelingen einzigartige Momentaufnahmen, beispielsweise bei Vogelbeobachtungen.

Das Geschäft der Carl Zeiss Optronics GmbH hat sich in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres sehr gut entwickelt. Der Bereich hat mehrere große Aufträge erhalten – unter anderem aus der Schweiz. Durch die mehrheitliche Übernahme des südafrikanischen Unternehmens Denel Optronics sichert sich Carl Zeiss Optronics einen verbesserten Marktzugang.

Die Carl Zeiss Vision International GmbH, eine 50-Prozent-Beteiligung von Carl Zeiss, hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 431 Millionen Euro Umsatz erzielt (erstes Halbjahr 2005/06: 413 Millionen Euro). Das entspricht einer Steigerung von mehr als vier Prozent. Das Geschäft der Carl Zeiss Vision hat sich gut entwickelt: Das operative Ergebnis legte um 15 Prozent und die Bruttomarge um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Carl Zeiss Vision ist nicht in den Zahlen der Carl Zeiss Gruppe konsolidiert. Seit Mitte Mai ist i.ScriptionTM bei ausgewählten Augenoptikern verfügbar. Dieses spezielle Mess- und Fertigungsverfahren von Carl Zeiss Vision optimiert Brillengläser auf Hundertstel-Dioptrien und ermöglicht Brillenträgern noch besseres Sehen.

Ausblick
Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2006/07 geht die Carl Zeiss Gruppe weiterhin von einer positiven Entwicklung aus. „Wir gehen mit gefüllten Auftragsbüchern in die zweite Geschäftsjahreshälfte. Durch unsere starke Position auf den Weltmärkten, neue innovative Produkte und verbesserten Service für unsere Kunden, werden wir auch in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres erfolgreich sein“, betonte Dr. Dieter Kurz, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss AG.

(thoMas)