Fusionen sind so eine Sache: Entweder es gibt einen Gewinner und einen Verlierer, oder aber zwei Verlierer. Zwei Gewinner hingegen sind selten:
Hoya und Pentax wollen ja gerne fusionieren bzw. Hoya möchte Pentax gerne freundlich übernehmen. Dies Unterfangen scheint im Übrigen bei Pentax immer dann auf breite Zustimmung zu stoßen, wenn die Posten der Vorstandsmitglieder auch in einem neuen Unternehmen HoyaPentax gesichert sind.
Doch was bedeutet das a la longe für die Unternehmen? Ein sehr subjektiver Blick zurück:
Daimler – Chrysler: Chrysler wurde gerade an die Investmentgesellschaft Cerberus verscherbelt (gekauft für 36 Mrd. US-Dollar; verkauft für 5,5 Mrd. Euro).
Konica – Minolta: Minoltas Erbe, die Kameraabteilung, wurde an Sony übertragen.
Merke: Der Zweitgenannte im Fusions-Firmennamen hat wenig Chancen, die Zeiten unbeschadet zu überstehen. Und der Erstgenannte wäre hinterher meist froh gewesen, wenn er vorher nicht fusioniert hätte (wobei es für die Vorstandsmitglieder meist ein sehr einträgliches Geschäft ist, vermehrt sich doch mit dem Buchwert der neuen, größeren Firma in aller Regel auch deren Salär um ein Erkleckliches).
Soviel zu Hoya – Pentax.
So gesehen wäre es ja vielleicht am besten, wenn Hoya Pentax einfach komplett schluckt, die Richtung alleine vorgeben kann, es aber wie gehabt Pentax-Produkte, gefertigt mit Pentax-Wissen in Pentax-Fabriken, unter dem Pentax-Markennamen gibt. Darunter hoffentlich auch Kameras.
Wie war doch einstens das Motto von Minolta?
Alles wird gut.
(thoMas)
Da war noch was …
Wir hatten auch mal die Übernahme von Yashica durch Kyocera …
Ich find’s einfach nur zum K*****
und…
die Übernahme der DDR …
Am besten wäre es aus Kundensicht,
Hoya kauft Pentax, verkauft dann die DSLR-Abteilung an Samsung (ähnlich Konica/Minolta und Sony). So bliebe dem Markt wenigstens ein weiterer starker und unabhängiger Wettbewerber erhalten. Nach all dem Hickhack ist Pentax doch schon jetzt 2m unter der Erde begraben. Schade ist es wie immer um die Arbeitsplätze, die mit Sicherheit verloren gehen werden.
Noch kein Grund zur Panik.
[quote=Gast]Nach all dem Hickhack ist Pentax doch schon jetzt 2m unter der Erde begraben. [/quote]
Die Fotoabteilung von Pentax läuft gerade ganz gut. Ausser bei ein paar Forenschreibern mit zittrigen Händen ist da am Ruf noch nichts zerstört. Die Sache mit Samsung wäre natürlich interessant.
Vielleicht gibt es diesmal noch was zu retten.
Quelle http://www.lempinet.de/minfo/alleswirdgut/index.htm
Bei den Service-Zeiten und -Preisen geben Sie
Sony die Kamera rechts unten und Sie und ihr Geldbeutel sind nach 48.000 Stunden ein Wrack. We still alive – it’s a trick!
Pentax ist tot, es lebe Pentax!
Dass Pentax dies auf längere Sicht nicht überleben wird dürfte wohl feststehen und wer daran zweifelt ist nicht nur naiv, sondern auch noch blind, eben weil solche Fusionen noch nie 2 Gewinner ergaben und das kleinere Unternehmen am Ende immer aufgelöst, zerschlagen oder zumindest verkauft wurden.
Die Kette von Daimler-Chrysler, Kyocera-Yashica und Konica-Minolta kann man ja endlos fortsetzen wie z.B. mit IBM-Lotus, SiemensHandy-BenQ, Karstadt-Quelle, BMW-Rover, und, und, und…
Wer nun daran glaubt, dass dies ausgerechnet bei Pentax-Hoya völlig anders laufen wird, der glaubt sicher auch an ein großes Revival der Analogfotografie! Wenn es dann noch dazu schon im Vorfeld ein solches Häck-Mäck ohne Rücksicht auf Verluste gibt, nur um die Gehälter der Vorstände zu sichern, dann lässt auch das nicht unbedingt darauf schließen, dass man sich bei dieser Fusion entgegen allen anderen, um die Zukunft der Marke Gedanken macht!
Natürlich sind die Gewinne aus der Fotosparte bei Pentax in den letzten Monaten enorm gestiegen, aber ein paar Monate sind erstens noch keine Unternehmensentwicklung oder gar Zukunftssicherheit und zweitens hatte man auch bei Chrysler, Yashica und Minolta solch kurzfristige Erfolge, sogar nach der Fusion!
Trotz allem gibt es aber Millionen Kunden mit Pentax-Objektiven und die Exklusivrechte an einem solchen, bestehenden Markt wirft man nicht einfach in die Mülltonne der Management-Fehler! Hierfür finden sich immer Käufer, nicht nur Samsung und erst wenn die Umsätze im Pentax-Bajonett so weit in den Keller gegangen sind dass man auch mit schlanker Produktion daran nichts mehr verdienen kann (wie z.B. bei Zeiss-Ikarex, Yashica, Contax und diversen Mittelformat-Systemen), wird das Pentax-System sterben. Das ist sicher nicht ausgeschlossen, mit einigen Jahren ohne innovative Neuheiten bekommt man das schon hin, aber die nächsten 5 Jahre droht da sicherlich keine Gefahr, welcher Name in dieser Zeit auch immer auf den Kameras und Objektiven stehen wird!
Das System ist doch ganz simpel:
Warum bei solchen Fusionen/Übernahmen der kleinere Partner meist nicht überlebt, ist doch ganz einfach:
In nahezu jedem Unternehmen/Geschäftsbereich gibt es gute Zeiten und schlechte Zeiten. Hätte Chrysler in schlechten Zeiten die Automobilproduktion einfach aufgegeben, womit hätten die dann in Zukunft noch Geld verdienen wollen? Was wäre Yashica ohne die Kamerasparte noch gewesen, was Minolta? So hatten diese Firmen gar keine andere Wahl als alles in Bewegung zu versetzen, ihrer Kernsparte wieder zu mehr Erfolg zu verhelfen!
Ganz anders nach den Fusionen/Übernahmen, Daimler kann ohne Chrysler mehr verdienen, ebenso Konica-Minolta und Kyocera ohne Fotosparte, weil es eben nur noch ein kleiner Teilbereich des Unternehmens war!
Auch Pentax macht knapp die Hälfte ihres Umsatzes mit der Fotosparte und so blieb denen gar nichts anderes übrig als daran fest zu halten, auch wenn diese bis vor Kurzem Jahrelang nur Verluste schrieb! Was aber bedeutet die Kameraproduktion im Hoya-Konzern noch? Was wird Hoya demnach wohl tun, wenn die Fotosparte wieder über ein paar Jahre hinweg nur Verluste bringt?
Richtig, Hoya wird genau dasselbe tun wie Daimler, Konica-Minolta und Kyocera!
Das gesamte Rumgehühnere in Sachen
Übernahmen, Global-Player und Zukunftsvisionen hat in diesem Forum mal ein Gast auf den Punkt gebracht: Keiner – aber wirklich keiner – produziert auf lange Sicht hin ohne Auswirkungen gegen die Wünsche und Bedürfnisse der zahlenden Masse. Und die verhält sich korrekt, in dem sie ihre Portemonaies (so lange wie möglich) geschlossen hält oder auf sinnlose Käufe verzichtet.
Unternehmen, die ihre Mitarbeiter/innen und Kunden behandeln wollen, wie willenlose Tanzbären und deren Vorstände und Geschäftsführer rücksichtslos nur ihre eigene Arbeitsplatzsicherung und ihr eigenes Konto im Blickfeld haben, dürfen sich über die Auswirkungen nicht wundern.
Ob fotografiert wird oder nicht ist letztendlich auch nicht von existenzieller Bedeutung, will sagen, wer ums Überleben kämpft, hat keine Zeit mehr zum Fotografieren. Und wer ums Überleben seines Fotounternehmens kämpft, hat logischerweise keine Zeit mehr, sich Gedanken zu machen, wie die Wünsche seiner Kunden befriedigt werden können.