Der japanische Glashersteller Hoya gibt die geplante Pentax-Übernahme nicht auf und will den Pentax-Aktionären im Sommer 2007 Avancen machen bzw. plant dann die freundliche Übernahme des japanischen Kameraherstellers – sofern der damit einverstanden ist:

Wobei zunächst einmal bemerkenswert ist, dass mittlerweile nicht mehr von einer Managementintegration bzw. Fusion die Rede ist, sondern eben von einer – wenn auch vorerst freundlich geplanten – Übernahme.

Hintergrund des Scheiterns des im Dezember 2006 verkündeten und im April 2007 verworfenen Übernahmeversuchs ist vordergründig die Unwilligkeit einiger Pentax-Aktionäre, auf das Hoya-Aktientauschangebot einzugehen, das als zu niedrig bewertet wird, nachdem Pentax im vergangenen Jahr ein sehr gutes Geschäftsergebnis vorlegen konnte. Hintergründig – das jedoch ist die reine Spekulation – könnte auch die Sorge einiger Vorstandsmitglieder um ihre Posten einer Einigung im Wege stehen.

Hoya will nun Pentax laut Reuters im Juni 2007 ein freundliches Übernahmeangebot mit 770 Yen (knapp 5 Euro) pro Aktie unterbreiten, hält sich ansonsten in Reaktionen auf die erste Pentax-Absage bemerkenswert zurück und hat immer nur verlautbaren lassen, dass nach wie vor Interesse an Pentax bestehe.

Auch der jetzt angekündigte „freundliche Übernahmeversuch bei Einverständnis von Pentax“ zeigt, dass Hoya noch kein Interesse an einer harten Auseinandersetzung hat, wohl aber großes Interesse an Pentax.

Ob der Zusammenschluss klappt und wie er aussehen wird, das werden die kommenden Monate zeigen. Sorge um Pentax allerdings ist derzeit nicht notwendig: Zu gut ergänzen die beiden Produktportfolios einander; die Führung oder auch die Besitzerverhältnisse mögen vielleicht wechseln, doch es deutet alles darauf hin, dass Hoya Pentax in der bestehenden Form erhalten und wahrscheinlich sogar noch fördern wird.

Will heißen, auch wenn sich intern einiges ändert; nach außen bleibt die Firma Pentax, und ist unter Hoya vielleicht gar noch besser aufgestellt als das jetzt der Fall ist.

(thoMas)