Es ist ein Kennzeichen der Unsicherheit, wenn man folgert, dass eine bestimmte Kamera oder allein eine bestimmte technische Anwendung zu besseren Bildern verhelfe
Glaubenskrieger in der Fotografie
Neulich hatte ich in einem Forum eine lange, lange Reihung von Kommentaren vor mir, die, wie fast immer in Foren, von einem aktuellen Thema angestoßen schließlich in einem Krieg der Meinungen endete. Mit der entfesselten Kraft der Worte wurde in mehr oder weniger, zumeist weniger, eloquenter Schreibe den jeweiligen anders Meinenden vorgeworfen, mit grundsätzlich falschen Voraussetzungen des Wissens an der Diskussion sich zu beteiligen. Die Meinungen standen einander entgegen und rangen um Wort-Führerschaft.
Schließlich wurde gestritten, welche Argumente zulässig seien und welche Schlussfolgerungen gar keine seien könnten, weil die fachliche Einsicht in die Grundlagen fehle. Und überhaupt sei die eskalierende Schärfe bei der Wortwahl eine unnötige Situation, die ganz einfach und friedlich zu beenden sei, wenn die Irrenden nur zur Einsicht kämen über ihre Fehler.
Für den Verlauf eines Austausches von Meinungen ist es natürlich fatal, wenn diejenigen, die sich im Vollbesitz der richtigen Ansicht wähnen, denjenigen, die anderer Meinung sind, nun mit Worten gebieten wollen, zurück zu kehren von ihrem unerlaubten Ausflug in die weite Welt der Meinungen.
Letztlich ging es darum, welcher Hersteller die besseren Komponenten für die Fototechnik liefere, oder bei welchem gleich das ganze System als wegweisend zu verstehen sei, weil allein zukunftsfähig. Die das Wort führenden Fraktionen nenne ich hier mal in loser Folge und bar jeder Wertung: Canon, Nikon und Olympus. Andere Meinungen wurden schon deshalb nicht als Fraktionen erkannt, weil diese, zahlenmäßig unbedeutend, als Außenseiter galten, da sie weder die eine noch die andere Positionen stützten.
Kurz: Es ging zu wie wenn Religion und Politik gemeinsam ein Haus besetzen. Die Kakophonie klang auch wie ein Meinungsstreit zur Bedeutung des Osterfestes, jenseits der feierlich wohlgesetzten Worte. Und – es ist der Alltag in Foren.
Tatsächlich werden in der Diskussion über die Fotografie die Bildprodukte und die Technik gerne gemeinsam gesehen. Das ist angesichts der Frage, wie eine Idee vom Bild technisch realisiert wird, durchaus sinnvoll. Es führt aber zugleich in ein ziemlich beengendes Denken, wo schon ein wenig Kreativität die Lösung bietet könnte.
Ein Beispiel aus vergangenen Tagen der Fototechnik. In der Großbildfotografie, der ehemaligen und unbestrittenen Oberklasse der Fotografie, also bei den Bildformaten von 9 x 12 Zentimeter und größer, teilten sich in West-Deutschland wenige Hersteller den Markt mit Produkten, die als System betrachtet den Gegenwert eines Autos der Mittelklasse darstellten.
Linhof, Plaubel und Sinar waren die Namen und die Firmen heißen auch heute noch so. Eine führte nun eine Konstruktion ein, die torkelfreie Verstellwege möglich machte. (Man muss nun nicht wissen, was das ist, doch wens interessiert, der lese bei www.sinar.ch / Infos / Know How.)
Und schon war klar, besonders all jenen, die noch keine großformatige Kamera besaßen, dass nur dieser Hersteller die Voraussetzung bot, um problemlos gute Fotos zu machen. Heftige Diskussionen, wohl über Jahrzehnte, folgten. (Dabei wurde diese an Film gebundene Fototechnik weitaus weniger von Innovationen heimgesucht, als die derzeitige digitale Technik, die in den Kinderschuhen steckt.)
Nervige Leute waren das, die mit ihrem XY-Hersteller glaubten, die Fotografie von den Fesseln einer Fehlentwicklung befreien zu müssen. Tatsächlich, es war eine Verbesserung, eine Innovation. Doch betraf diese eine eher seltene Problemstellung im Bereich Architektur- und Sachfotografie. Also ließ man es dabei, diese Leute mit ihrer Kamera als die ein wenig überspannten Propagandisten einer Firma zu verstehen und fotografierte weiterhin erfolgreich mit den vorhandenen Kameras des Großformats.
Und das ist auch heute noch so. Die derzeitig angebotenen neuen und kompakten Kameras für den mobilen Einsatz im vornehmlich weitwinkligen Arbeitsbereich Architektur kommen ohne dieses Verstellprinzip aus.
Letztlich zählt, wie ein Fotograf oder eine Fotografin die Kreativität auch dafür nutzt, diejenigen Probleme zu lösen, die sich vor Ort stellen. Und diese sind aus fotografischer Sicht so vielfältig, dass die vorhandene Technik nie ausreichen wird, um für alle Belange eine vorgefertigte Lösung zu bieten.
Es ist ein Kennzeichen der Unsicherheit, wenn man folgert, dass eine bestimmte Kamera oder allein eine bestimmte technische Anwendung zu besseren Bildern verhelfe. Ja verhelfe, denn darum geht es bei vielen Fotografen und Fotografinnen in der Fotografie: Um Hilfe bei der Bewältigung einer Aufgabe, die zumeist von anderen bereits erfolgreich gelöst wurde. Man möchte das eigene Unvermögen überwinden und unbedingt dazu gehören; es geschafft haben.
Es ist nicht die Kamera, die zu neuen Ufern führt. Dazu kann sie lediglich beitragen. Jedoch entscheidet letztlich die Anwendung, welche Fotos möglich sind.
Man muss als Fotograf seine Werkzeuge, Licht und Kamera, beherrschen; nicht Technik den Fotografen.
Fertigkeit kann man nicht kaufen.
(Adrian Ahlhaus)
Mit freundlicher Genehmigung des Autors
(c) 2007 Adrian Ahlhaus
All rights reserved
Aus dem Blog: Die Welt der Photographie
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Kameras machen keine Bilder. 😉
(Neulich wurde ich gefragt, wie meine Digiknippse so ist, und da ist mir rausgerutscht: »Die macht gute Bilder.« Nein wie peinlich.)
…
Das DMR hat eine phantastische Bildqualität, die M8 ebenso, die M8 verkauft sich sehr gut. Es gibt keinenn Grund, dass die R10 nicht ebenso ein Erfolg wird.
Die M8 …
… wurde für den Einsatz von IR-Filtern nachgerüstet, nachdem einige weniger Blinde unter den Kunden – Erstkäufer, Betatester, wie’s beliebt – öfter als erwartbar rot gesehen hatten …
Aus der Güte der Objektive auf die Gesamtqualität einer Kamera rückzuschließen, ist darüber hinaus grundfalsch: Es gereicht hier der Kamera zwar gewiss nicht zum Nachteil, verdeckt aber Mängel anderer Art hilfreich. Und wo’s um essenzielle Konstruktionsmängel geht, hilft dann nicht mal mehr wortreiches Schönreden.
Haha, kleiner Scherz…
…zentral platzierte Taste. Aber vielleicht ist meine 5d da ja auch anders, oder ich bin motorisch dazu nicht in der Lage – ich kann auch nicht besonders gut klettern, vielleicht hängt das ja damit zusammen.
Doch besser keine Kritik:
Canon ist toll, lang lebe Canon….bei Bedarf so lange wiederholen bis es wirkt 😉
Rod
Deppenangel
[quote=Rumpelstilzken][quote]M8[/quote]
1 x “M8” schreiben, und schon toben 18 Trolle. Gut, dass er nicht noch “Leica” geschrieben hat.[/quote]
Ja cool.
Mal sehen obs so auch funktioniert:
M6
In dem Fall:
Bleib lieber bei der M6 …
Religion und Politik?
Gewiss. Aber hinter all dem steht ein gewaltiger Werbeaufwand. Es ist kein Geheimnis, dass die besten Psychologen direkt von führenden Global-Unternehmen für die Lancierung ihrer Produkte angeheuert werden. Das betrifft z.T. auch die Fotografen. Viele Klasse-Leute verdienen sich ein kräfiges “Zubrot” als Werbe-Fotografen!
Fazit: ein Besen ist ein Besen. Eine Bohrmaschine ist eine Bohrmaschine. Aber ein Porsche, eine Rolex oder eine Nikon ist halt “mehr”. Da kauft ein Kunde nicht nur ein Produkt, sondern identifiziert sich mit einem Image, bzw. Lifestyle. Denken Sie ein wenig nach. Sie dürften neben den drei genannten Beispielen eine Unmenge anderer Produkte mit “psychologischer” Werbung finden (PC, Mode, Ferien usw. usw.).
Werbemässig ungeheuer wirksam ist, wenn ein Produkt erfolgreich im “obersten” Segment vertreten ist. Bei Kameras z.B. der Profimarkt, bei Autos die Formel 1 oder andere Rennen, usw. usw. Das wirkt sich dann “imagemässig” auf die anderen Produkte im Massenmarkt aus.
Eine Folge der “Personalisierung” der Produkte sind dann die “Psycho-Foren” mit ihren Glaubenskriegen. Eine echte Real-Satire!
Aber letzten Endes ist das nicht so schlimm. Solange die Produkte erstklassig sind!
Gruss “ein Fotograf”
…
Nochmal. Es kann nur um die reale Bildqualität gehen, die bei DMR und M8 die beste ist. Darauf kommt es an.
Wohl …
… noch nie mit einer 5D in Realitas zu tun gehabt: Ein Druck auf eine zentral platzierte Taste und das Drehen des Einstellrades sollte kaum jemanden überfordern. Geht alle mit EINEM Finger …
…
Eben: Die – mehr oder weniger lancierten – Spitzenprodukte diverser Provinence sind es in der Regel auch. Und nur auf diese Erstklassigkeit kommt’s an: Bei Porsche, bei Rolex, wie auch bei Canon oder Nikon.
Aus der alleinigen Sicht der
Aus der alleinigen Sicht der Fotografie ist das natürlich alles richtig. Aber es wird vergessen, dass Kameras – so wie andere hochwertige Gerätschaften auch – NICHT NUR Werkzeuge sind, sondern auch Konsumgegenstände, an die gerne (Welt-)Anschauungen, Emotionen und das eigene Selbstverständnis gehangen werden. So tickt nun mal unsere Gesellschaft (Philosophen mögen das als “Entfremdung von sich selbst” geißeln, was aber am Faktum nichts ändert)!
Kaum jemand betrachtet bspw. ein Auto AUSSCHLIEßLICH als Fortbewegungsmittel von A nach B. Ansonsten würden wohl alle mit einem 70PS Polo oder Fiat Uno vorlieb nehmen. Autos sind halt “was anderes” und komischerweise ist diese Konsum-Sicht auf einen wahrlich nicht billigen Gebrauchsgegenstand sogar weithin akzeptiert. Dass sich Leute andererseits nur einfach gut fühlen (wollen), wenn sie eine teure Kamera eines bekannten Herstellers kaufen, ist für viele eingefleischte Fotografen und Hobbyliebhaber ein offensichtliches Problem: Nur Gutfühlen ist in der Fotografie nun mal kein “Alleinstellungskriterium”. Daran leiden endlos viele Diskussionen quer duch alle Foto-Foren. Dass dabei oft die gute Kinderstube auf der Strecke bleibt, ist freilich nochmals eine andere Frage…
So long,
Olong
Das Auge
Ohne ” das ” Auge bleibst du immer ein Knipser !
horst
lieber Adrain Ahlhaus
Sie haben wohl recht. Bedenken Sie jedoch, dass hinter “all dem” eine riesige Propaganda-Maschinerie steckt mit z.T. recht verkaufsaggressiven Verkaufsstellen an der Front. Wo kämen wir hin, wenn jeder Ferrarri-Käufer beim Kauf des Wagens erst seine Fahrkünste beweisen, oder der Gast im Gourmet-Restaurant seine Weinkenntnisse unter Beweis stellen, oder der Vielreisende seine geografischen Kenntnisse beweisen und eben der Kamera-Käufer zeigen muss, ob er überhaupt was von der Fotografie versteht. Nicht mal Politiker müssen vor ihrer Wahl beweisen dass sie was “können”. Also lassen wir doch die Leute träumen und ihr Geld ausgeben, wenn sie das glücklich macht. Grosse Umsätze in einem umkämpften Markt ermöglichen auch eher niedrigere Preise. Und davon profitieren schlussendlich auch die sogenannten “Profis und Kenner”.
Gruss “ein Fotograf”
Stradivari
Es gibt definitiv die Stradivaris unter den Fotoapparaten und damit ist hier bei einer Kamera mit Wechselobjektiv-System nicht nur das Gehäuse sondern auch die Objektive gemeint.
Eine Stradivari fasziniert in Ihrer Akkustischen Präsentation (Töne). Eine Kamera vom Typus Stradivari fazsiniert mit Ihrer optischen Präsentation. Das wiedergegebene Spiel des Lichtes, der Farben und Kontraste ist erforderlich um eine Aufnahme die Tiefe und Räumlichkeit zu verleihen die man selbst mit seinen eigenen Augen wahrgenommen hat. Hat ein Fotoapparat hier Einschränkung kann die Aufnahme sehr schnell flach (wenig 3D/Tiefen-Effekt) und langweilig wirken.
Es gibt sicherlich Möglichkeiten wertvolle fotografische Ergebnisse mit der für die Situation geeigneten Knipse zu erzeugen. Es gibt auch Situationen wo ein Fotoapparat vom Typus Stradivari weniger geeignet ist als die Knipse.
Ich denke ein ernsthafter und ernstzunehmender Fotograf besitzt und nutzt nicht nur High-End-Equipement aus dem Bereich:
– KB-Film-Vollformat SLR / D-SLR
– Kompakte D-SLR mit kleinerem Sensor als KB-Film-Vollformat
– Mittelformat Film / Digital
sondern beschäftigt sich z.B. auch mal wieder mit einer Mess-Sucher-Kamera sich auch mit der etwas anderen Art der Bildgestaltung zu beschäftigen.
Sicherlich ist es anspruchsvoll mit einem Grossformat-System zu arbeiten aber alles bisherig aufgezählt macht schon fast von selbst Aufnahmen die den Laien überzeugen.
Mit einer Knipse jenseits der banalen Bildkomposition zu arbeiten kann wesentlich anspruchsvoller sein.
Klammert man den Bereich der technischen Fotografie aus, kann dies den Blick für den Ursprung der Fotografie klären, welcher darin liegt va. den Moment einzufangen. Es gibt aus meiner Sicht zuviele Aufnahmen die nach angelernt oder Blick für den “goldenen Schnitt” aussehen. Stimmung einzufangen gelingt nur wenigen Fotografen und hier geht es NICHT um Stimmung mit hilfe von Gesichtern auszudrücken.
Das Spiel des Lichtes ist hier von Bedeutung und hier spielt ein Fotoapparat vom Typus Stradivari die erste Geige.
Mit einer x-beliebigen, zur Farbtreue, lp/mm-Auflösung hingetunten, sauteuren D-SLR mit moderarter oder extrem hoher MPx-Auflösung kann das Ergebnis genauso mager aussehen wie bei einer Knipse, obwohl man alles richtig gemacht hat und sogar das geeignete Zubehör (z.B. Aufhellblitz, Sperrfilter, Verlaufsfilter, etc.) dafür genutzt hat.
Es gibt die Stradivaris unter den analogen und digitalen Fotoapparaten. Im Digitalen ist/sind diese im Bereich der D-SLRs zu finden und das technischen Konzept bildet die erforderliche wie notwendige Bedingung dafür, dass hochwertige, leistungsstarke Objektive Ihre Stärken komplett ausspielen können.
Derjenige welcher auf dieser/diesen Stradivaris spielt und spielen kann der macht sich keine Gedanken mehr über Knipsen. Er nutzt auch Knipsen um das beste herauszuholen. Es ist wie Training um den klaren Blick für den Ursprung der Fotografie zu bewahren.
Den Fortschritt hin zu diesen Stradivaris damit zu verbauen, dass man fast schon darstellt “Die Technik bestimmt nicht das Ergebnis” klingt fast wie “No Future”.
Was so denke ich wichtiger ist liegt in dem Fakt, dass heute meistens die Kameras empfohlen werden die einem Trend folgen oder die Arbeit erleichtern. Wie gut das was hinten raus kommt wirklich ist wird zwar mit geeigneten für mehr oder weniger alle Fotoapparate unkritischen Testbildern und Motiven dargestellt aber der ein oder andere Fotoapparat erweist sich dann beim Einsatz als eher schmalbandig einsetzbar und charakterloser für Labor-Tests und typ. Testmotive hingetunter Verkaufserfolg.
Diese Eigenschaften werden definitiv durch die Technik vorgegeben und selbst ein talentierter, erfahrener Fotograf, welcher nicht von der Sorte “angelernt” ist hat mit einer solchen Kiste – und da gibt es so manche sauteure Kiste auf dem Markt – keine Chance und auch keinen Spass bei der Arbeit will er Aufnahmen machen die so gut sind, dass man in das Bild reinsteigen kann. Da macht für zwischendurch für rein gestalterische Arbeit eine Knipse mehr Spass.
Immer Gutes Licht !
Mit torkelfreiem Verstand
die Fotografie betreiben. Was uns Herr Ahlhaus sagen will, ist: Lasst euch nicht dazu verleiten die technischen Fähigkeiten eines Kamerasystems mit den Bildergebnissen gleichzusetzen. Das dies oft, zu oft der Fall ist, wundert mich nicht. Fotografische Gestaltung kann man lernen, aber es ist ein langewährender Prozess mit Versuch und Irrtum. Viel einfacher ist es, den neuen Superbody der Firma XY zu bestellen und in kürzester Zeit zu erhalten und dann noch das brandneue Superzoom, denn nur das verspricht das ultimative Bild.
Gleichwohl gibt es aber die ein oder andere Innovation die einem die Arbeit erleichtert. Dazu gehören z .B. die torkelfreien Verstellwege der Sinar P. Sie erleichterten die Verstellung nach Scheimpflug. Mit jedem anderen Fabrikat, wie Linhof, Plaubel, Cambo oder Toyo konnte man die gleichen Aufnahmen machen. Es war lediglich mehr Einstellarbeit = Zeitaufwand nötig. In Anbetracht der Arbeitsweise in der Großformatfotografie: Schwarzes Tuch über dem Kopf, mit der Lupe die Schärfenbereiche auf der Mattscheibe kontrollieren, und das bei Maximalöffnungen der Objektive zwischen 5,6 und 11 plus zusätzlicher Abdunklung durch Verstellen, war die Verstelltechnik der Sinar P schon eine echte Erleichterung. Kein Grund deswegen einen Glaubenskrieg zu entfesseln, eher eine Sache der jeweiligen Firmen PR die jeweiligen echten oder behaupteten Vorteile herauszustellen.
Die Aussage von Herrn Ahlhaus, dass dies nur eher seltene Problemstellungen betraf kann ich indessen nicht nachvollziehen. Ich kann mich an kaum eine Aufnahme erinnern, bei der nicht Verschieben und Verschwenken zum Einsatz kamen. Dafür sorgte schon die drastisch geringere Schärfentiefe der großen Aufnahmeformate. (Im vergleich zu KB)
Die Aussage, der Fotograf macht das Bild, nicht die Kamera, ist genauso falsch, wie die Aussage, dass nur mit einem bestimmten Modell (Marke) gute Aufnahmen zu erreichen sind. Wenn Kreativität und hochwertige Technik Hand in Hand gehen steigt ganz einfach die Wahrscheinlichkeit, herausragende Aufnahmen sowohl in gestalterischer als auch in technischer Hinsicht zu bekommen.
Wie viele Aufnahmen des oft zitierte Henri Cartier-Bresson sind wohl in der Tonne gelandet oder erst garnicht gemacht worden, weil die Kamera zu langsam, die Filmempfindlichkeit für das vorhandene Licht nicht ausreichte, die Brennweite zu lang oder zu kurz war.
ROG
Frage eines Einäugigen unter Blinden:
[quote=Gast]Es gibt definitiv die Stradivaris unter den Fotoapparaten…[/quote]
Stradivari?
Hatte diesen Namen nicht ein russischer Investor aufgekauft um damit ein paar Schiffsladungen elektronischer Plastikgeigen zu vermarkten?
Adrian Glashaus?
[quote]
Mit der entfesselten Kraft der Worte wurde in mehr oder weniger, zumeist weniger, eloquenter Schreibe den jeweiligen anders Meinenden vorgeworfen, mit grundsätzlich falschen Voraussetzungen des Wissens an der Diskussion sich zu beteiligen.
[/quote]
Darüber beklagt sich gerade der Richtige! Ist es nicht ein gewisser Adrian Ahlhaus der meint, seine Meinung zu diversen fotografischen Themen wäre so wichtig, dass er seine gesammelten Weisheiten mit der ganzen Welt hier und in seinem Blog teilen muss? Der sich besonders eloquent geben will, aber bei dem das alles nur aufgesetzt und verkrampft wirkt. Da sind mir die Trolle aus den einschlägigen Foren lieber als solch blasierte Vornehmtuer, denn eine ehrliche verbale Keilerei ist immer noch besser als die pseudointellektuellen Ergüsse eines Möchtegerne-Connaîsseurs!
Torkelfreie Texte wären mir lieber.
wie sagte schon der Bayer, ohne Herrn Ahlhaus zu kennen:
“Getret’ner Quark, wird breit, nicht stark.”
Leider ist das mit der “weniger eloquenten Schreibe” nicht als Selbstkritik gemeint, wie derselbige verquaste Beitrag demonstriert. Mir fällt da ein schönes Karl-Kraus-Zitat ein, (bzgl. von “keinen Gedanken haben und unfähig sein, diesen auszudrücken”) ein, aber ich will hier nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen…
[quote]Es ist ein Kennzeichen der Unsicherheit, wenn man folgert, dass eine bestimmte Kamera oder allein eine bestimmte technische Anwendung zu besseren Bildern verhelfe [/quote]
Wer tut das schon?
Und wer schon einen Pappkameraden aufbaut, um ihn abzuschießen, sollte wenigstens treffsicher sein.
Technik
Wer im Ernst behauptet, die Kamera-Technik bestimme nicht, welche Bilder möglich sind, solle doch einmal versuchen mit einer Lochkamera aus dem Jahre 1870 einen Fussballmatch zu fotografieren.
Anderes Beispiel: Erst die Entwicklung der Leica in den 1920er Jahren begründete die klassische Reportage-Fotografie. Das Werk eines Henri Cartier-Bresson wäre ohne Kamera aus Wetzlar undenkbar.
http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Cartier-Bresson
Auch die Handykameras führten zu einem Paradigmenwechsel: Dank ihnen wurden Echtzeit-Aufnahmen vom Orte des Geschehens möglich. Nach den Terroranschlägen in London trafen die ersten Bilder innert weniger Minuten bei den Bildagenturen ein.
MT
Die Reportage-Fotografie
begründete wohl eher Dr. Erich Salomon mit seiner 4,5×6. Wegen der für damalige Optiken sensationell hohen Lichtstärke von 1: 1,5 (oder war es 1:1,2 ?) an seiner Plattenkamera Ermanox gelangen ihm ohne Blitzlicht seine berühmten Aufnahmen.
Ein US-Amerikaner wird eher Edward A. “Doc” Rogers nennen, der 1908 in San Francisco mit seiner 5×7″ Reflex-Kamera die Folgen des Erdbebens dokumentierte.
Kreativitätslosigkeit
[quote=Gast]Wer im Ernst behauptet, die Kamera-Technik bestimme nicht, welche Bilder möglich sind, solle doch einmal versuchen mit einer Lochkamera aus dem Jahre 1870 einen Fussballmatch zu fotografieren.
[/quote]
Wer im Ernst behauptet, die Kamera-Technik sei in der Fotografie limitierend, leidet an akuter Einfalls- bzw. Kreativitätslosigkeit! Sicherlich ist mit einer Lochkameras aus dem Jahre 1870 kein Sportfoto im klassischen Sinne möglich, aber es gibt immer mehr als einen Weg, irgendein Motiv ins Bild zu setzen. Beim Beispiel mit dem Fussballspiel könnte man trotz verhältnismäßig langer Belichtungszeiten mit einem wohl dosierten Blitz die Bewegung einfrieren oder kreativ mit den Verwischeffekten spielen, aber es ist ja einfacher, die Kameratechnik dafür verantwortlich zu machen, dass man ohne Bild nach Hause kommt, als das Köpfchen einzusetzen…
[quote]
Anderes Beispiel: Erst die Entwicklung der Leica in den 1920er Jahren begründete die klassische Reportage-Fotografie. Das Werk eines Henri Cartier-Bresson wäre ohne Kamera aus Wetzlar undenkbar.
[/quote]
1. Cartier-Bresson musste nicht auf die Kamera aus Wetzlar warten, um kreativ tätig zu werden. Ich zitiere mal die englischsprachige Version von Wikipedia: “As a young boy, Cartier-Bresson owned a Box Brownie, using it for taking holiday snapshots; he later experimented with a 3×4 inch view camera”
2. Die Reportagefotografie musste auch nicht auf Cartier-Bresson oder auf Oskar Barnack warten, um begründet zu werden. Schon lange bevor Cartier-Bresson so richtig bekannt wurde, gab es dank solcher Fotografen wie Weegee (http://en.wikipedia.org/wiki/Weegee), Edward Steichen (http://en.wikipedia.org/wiki/Edward_Steichen) oder Mathew Brady (http://en.wikipedia.org/wiki/Mathew_Brady) talentierte Fotografen, die unter anderem auch Fotos im Reportagestil geschossen haben!
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Auch die Handykameras führten zu einem Paradigmenwechsel: Dank ihnen wurden Echtzeit-Aufnahmen vom Orte des Geschehens möglich. Nach den Terroranschlägen in London trafen die ersten Bilder innert weniger Minuten bei den Bildagenturen ein.
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Die Handykameras haben sicherlich die Presselandschaft verändert, aber sie haben nur einen neuen Trend gesetzt – und nicht die Fotografie von Grund auf neu definiert!
YB
Welch schöner Basar der Eitelkeiten
der sich unter dieser Meldung schon wieder aufgebaut hat.
In einer Welt, in der materielle Werte per (Wirtschafts-) Prinzip vergöttert werden brauchen wir uns doch nicht wundern wenn die verbalen “Kämpfe” immer härter werden.
Früher… Ja früher konnte sich nur derjenige teures Werkzeug leisten, der damit ernsthaftes zuwege bringen wollte.
Heute geht man einfach zur Bank.
Das Internet gibt dann die “Freiheit” zu “Diskussionen” zwischen pickeligen halbwüchsigen und lebenserfahrenen Mitmenschen. Dazwischen gehetzte, orientierungslose Habenwoller.
Natürlich alle anonym. Wegen der “Freiheit”(?).
Ich beneide photoscala nicht um den täglichen Drahtseilakt.
Allerdings sehe ich für die Zukunft und zur Wahrung einer gewissen Mindestdisziplin keine andere Chance als dem Vollanonymen Treiben in den Kommentaren ein Ende zu setzen. Gestern!
Ein account mit Nicknamen und Mailadresse ist kaum weniger anonym und wer sich den nicht leisten will oder kann der muss eben weiter in der U-Bahn Omas volltexten.
Welch schöne Rede.
Nachdem Sie die Welt in des Pudels Kern verstanden haben,
können Sie sich doch trotzdem einen informellen Nickname gönnen…
Frei nach Axel Springer: “Das Weltverbessern ist kein Zuschauersport…”
Rod
Ich kann mich errinnern
dass ich mit einer Linhof Laufbodenkamera vor anno Tobak diverse Aufnahmen für eine städtebauliche Wettbewerbspräsentation eines riesigen Stadtteilmodells aufgenommen habe. Mit Stativ, Laufbodenverschwenkung und Objektivshift. Das war eine Schweinearbeit. Das Ding war so komfortabel zu bedienen wie ein Holzklotz im Weltraum. Aber, die Sache hats gebracht. In der Folge habe ich alle vergangenen Projekte des Architekturbüros, für das ich den Zeichenstift geschwungen habe, gleich mit aufgenommen. Mit Stativ und Monsterkoffer. O.K. die stürzenden Linien sind mit dem Teil kein Problem. Großvergrößerung von 6×9 auch nicht das Thema. Die Platte bzw. das Rollfilmmagazin sind eine Zumutung. Die ewig verkehrt rum stehende Mattscheibe mit geringer Sicht ist auch nicht der Hit. Ich war Stunden damit beschäftig, den richtigen Bildwinkel und den richtigen Ausschnitt zu erwischen. Das ist wirklich was für Frickler. Manno! Ist zwar alles dann bestens geworden, aber meine Nerven waren auch einigermaßen brauchbar am Ende.
Ne, sowas muss ich nicht haben. Jedenfalls nicht, wenn ich ganz normal-privat, und bitteschön spaßmäßig und mit Lust am Experimentieren unterwegs bin. Da mag ichs mit leichtem Gepäck und bitteschön easy. Aber schon mit guter Bildqualität für natürlich optimale Ergebnisse. Und ich will “Sehen” und nicht über Technik nachdenken. Also intuitive Bedienung bitteschön! Und nicht so überfrachtete Monsterapplikationen, die da teilweise in den Kameras drin stecken. Das Nachführprinzip war schon nicht schlecht. Eigentlich könnte man das heute noch viel besser hinkriegen, wenn man gleich das elektronische Ergebnis im Sucher sieht. Simpelst und Zack!
Jedenfalls: Ohne guter Kamera ist das schönste Motiv ein angehübschelter Pixelmisthaufen, aber eine Superkamera in der Hand eines gestalterischen Nullos bringt höchstens außer einen Haufen Pixelschrott bestenfalls mal ein gutes Zufallsergebnis. Da kannst gleich einen Roboter auf Zufall knipsen lassen.
Gut Klick!
Roboter, die auf Zufall knipsen
Das ist das Grundprinzip jeglicher moderner Kameratechnik …
Aber ja, es stimmt, nach der Nachführmessung kam nichts Besseres mehr nach. Nur die Ergonomie der Kamerabedienung hat an Überfunktionalisierung nicht selten gelitten.
haha
Bloss weil einer mit einem Artikel auf photoscala erscheint müssen doch nicht gleich alle einknicken. 😉 Es ist nun mal so, das mit einer M8 schönere Bilder möglich sind als mit allen anderen Digitalkameras. Und das liegt vor allem an den tollen Objektiven mit ihrer Schärfeleistung, phantastischem Bokeh und Kontrastleistung bei allen Blenden. Das ist nun mal so und dahinter kommt lange nichts! 🙂
bin mal gespannt, …
wieviele Trolle auf diese Provokation reinfallen.
es hat funktioniert!
[quote]M8[/quote]
1 x “M8” schreiben, und schon toben 18 Trolle. Gut, dass er nicht noch “Leica” geschrieben hat.