Hat nur manchmal mit Fotografie zu tun, aber doch. Mit Kunst sowieso, und mit Fotokunst mitunter auch: Plattencover

In Nürnberg wird heute eine Ausstellung zu dem Thema eröffnet und der KOMM-Bildungsbereich informiert wie folgt:

„Das Runde muss ins Eckige“

Eine Ausstellung zu Schallplattenhüllen und ihrer Geschichte
Veranstalter: KOMM-Bildungsbereich
Künstlerhaus Nürnberg

Schallplatten waren von den 40er Jahren bis Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts in nahezu jedem Haushalt der westlichen Welt zu finden. Die Verpackung der Musikprodukte entwickelte bald ein Eigenleben: Manche wurden von Künstlern gestaltet, andere kommentierten die Covers anderer Interpreten und wiederum andere entwickelten ihre Artwork zu einem eigenen, unverkennbaren Genre. Schallplatten und ihre Covers waren über alle Klassen und Schichten hinweg bekannt und wurden oft kontrovers diskutiert.

Die Entwicklung des Computers und der CD in den 1990er Jahren beendeten diese Erfolgsstory der analog aufgenommenen Vinylplatte; das digitale Zeitalter mit der CD und DVD begann. Die Schallplatte verschwand und mit ihr die zum Teil aufwendig gestalteten Artworks der Cover. Das Abspielgerät der Vinylprodukte ereilte das gleiche Schicksal. Die seit kurzer Zeit einsetzende Renaissance der Schallplatte lässt ihre frühere Bedeutung im Musikgeschäft und in der Gesellschaft leider nur mehr erahnen.

Die Ausstellung „Das Runde muss ins Eckige“ stellt die Erfolgsstory der Schallplatte und ihrer Verpackung in den Mittelpunkt. 24 Nürnbergerinnen und Nürnberger sind vom KOMM-Bildungsbereich gebeten worden, die Plattenhüllen, die sie geliebt oder gehasst haben, die sie für relevant oder überflüssig halten oder die ihr Leben beeinflusst haben, mit persönlichen Kommentaren auszustellen. Mancher Aussteller hat selbst Schallplatten aufgenommen, Cover entworfen oder auf die eine oder andere Art mit Schallplatten zu tun gehabt. Andere sind einfach nur begeisterte Musikhörer oder haben eher theoretisch mit Musik zu tun. Jede/r der Teilnehmerinnen und Teilnehmer präsentiert in der Ausstellung acht LP–Cover.

Darüber hinaus hat der Bildungsbereich eine Ausstellung in der Ausstellung entwickelt: Sie beschäftigt sich mit der Geschichte und der Entwicklung der Gestaltung von Plattenhüllen.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung ist ab 15. März im Internet unter www.kubiss.de/bildungsbereich zu sehen.

Ausstellung: Künstlerhaus-Kulturzentrum K4, Nürnberg; Projektzone und 1. OG Glasbau
Eröffnung: Donnerstag, 29. März 2007, 20 Uhr
Zeit: 30. März bis 20. Mai 2007; Mittwoch bis Samstag 13 bis 21 Uhr; Sonntag 11-18 Uhr und zu Sonderterminen (s. Internet)

Veranstalter: KOMM-Bildungsbereich und Diskurswerkstatt e.V. in Kooperation mit dem Kunst- und Kulturpädagogischem Zentrum, Nürnberg (KPZ), Musikverein Concerts Nürnberg.

Parallel zur Ausstellung kann man sich auch hier verlustieren; und findet die schönsten und schrecklichsten Beispiele der Coverkunst:
Die schlimmsten Plattencover der Welt
Plattencover
Furchtbare Plattencover (lädt lange, viele Bilder, lohnt sich aber!)
Frank‘s Vinyl Museum (Anspieltipp: Mrs. Miller’s Greatest Hits)

 
 

Mehr findet eine Suchmaschine mit dem Stichwort „Plattencover“.

(thoMas)