Die Fotoindustrie hat 2006 mehr Digitalkameras abgesetzt als erwartet – sagen zumindest die Zahlen der japanischen Camera & Imaging Products Association. Die CIPA hat auch für die kommenden Jahre die Absatzprognosen nach oben korrigiert
Die Herstellervereinigung CIPA veröffentlicht monatlich die Herstellungs- und Absatzzahlen seiner Mitgliedsfirmen, zu denen neben den wichtigsten japanischen Herstellern wie Canon, Nikon, Pentax, Sony, Matsushita (Panasonic), Sigma, Tamron, Tokina, Olympus, Fujifilm, Konica-Minolta oder Mamiya auch Kodak, Carl Zeiss und Leica zählen. Nach CIPA-Angaben sind 2006 knapp 79 Millionen Digitalkameras in den Handel gegangen, vor einem Jahr war man noch von rund 67 Millionen Kameras ausgegangen. Der Kamerawert in Yen lag laut CIPA um 14 Prozent über dem von 2005. In Zukunft sollen sich die Wachstumsraten jedoch deutlich abschwächen, prognostiziert die CIPA. Während man 2006 noch 22 Prozent mehr Digitalkameras als vor einem Jahr auslieferte, soll das Wachstum bis 2009 auf 2,5 Prozent pro Jahr sinken. Dann werde man 90,7 Millionen Digitalkameras absetzen, sagt die CIPA voraus.
In ähnlichen Größenordnungen liegen auch die Wachstumsraten für durch die CIPA-Mitglieder hergestellten Wechselobjektive: 2006 seien 8,75 Millionen Wechselobjektive ausgeliefert worden, davon seien 5,45 Millionen ausschließlich für den Einsatz an digitalen Spiegelreflexkameras konzipiert. Der Anteil dieser Halbformatobjektive mit gegenüber dem Kleinbildformat kleinerem Bildkreis wird sich von heute 62 Prozent auf 75 Prozent in 2009 erhöhen. Auf 6,9 Millionen digitale Spiegelreflexkameras sollen 2009 10,4 Millionen Objektive kommen.
Der Absatzrückgang von analogen Kameras fiel erheblich drastischer als vor einem Jahr angenommen aus: Die CIPA beziffert die Anzahl der analogen Kameras für 2006 mit 1,5 Millionen, vor einem Jahr waren es noch mehr als dreimal so viele. Rund 230.000 analogen Spiegelreflexkameras stehen 2006 5,3 Millionen digitale SLR gegenüber. Statt der angepeilten 6000 Stück sind 2006 nur 4822 analoge Mittel- und Großformatkameras ausgeliefert worden, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel bedeutet. Prognosen für den Absatz von auf Film aufzeichnenden Kameras, wie sie bisher jährlich veröffentlicht wurden, will die Herstellervereinigung in Zukunft nicht mehr abgeben.
Siehe auch:
2007-2009 Outlook on Shipment Forecast (CIPA-Pressemitteilung vom 30. Januar 2007)
Forecast of 2006-2008 Shipments (Revision) (CIPA-Pressemitteilung vom 12. September 2006)
Digitalkameramarkt: Ende des Wachstums in Sicht, DSLRs weiter gefragt (photoscala am 8. Dezember 2006)
(mts)
Kurven-Recycling
Wo ist die News?
Die Hälfte der Kurven war erst kürzlich hier
http://www.photoscala.de/node/2457
zu sehen.
Wo ist die News?
[quote=Rumpelstilzken]Wo ist die News?
Die Hälfte der Kurven war erst kürzlich hier
http://www.photoscala.de/node/2457
zu sehen.[/quote]
In der anderen Hälfte der Kurven!
Gewerkschafter gegen soziale Markwirtschaft?
Selten so eine flachköpfigen Blödsinn gehört oder gelesen.
Die soziale Marktwirtschaft ist vor allem eine Errungenschaft von Politik und Gewerkschaften und nur in äußerst zögerlicher Form auch von den meisten, meistens größeren Unternehmen anerkannt. Die Entwicklung ist vor allem der gewerkschaftlichen Arbeit in den 60er und 70ern des letzten Jahrhunderts zu verdanken. Von dem tiefen Keller des Daseins in der frühindustriellen Zeit will ich gar nicht reden. Wenn es nach nicht wenigen Unternehmern in diesem Lande ginge, würden wir wieder weitgehend rechtlos, bei maximaler Leistungsabgabe, mit minimalster Entlohnung, unser Leben bestreiten, damit wir mit Bangladesch usw. konkurrenzfähig bleiben. Dass das nicht so ist, ist vor allem der Arbeit der Gewerkschaften zu verdanken. Auch für die vielen Trittbrettfahrer, die offensichtlich nicht mehr wissen, wem sie dieses doch recht bequeme Leben verdanken. Sorry, musste gesagt sein.
Gut Klick!
Wie schön dass ab und zu mal jemand die Welt erklärt
[quote=Gast] Es gab in Deutschland auch noch nie so wenig Armut, wie gerade heute. Darum können sich auch so viele die Kameras, PCs, Flachbildschirme, Auto und, und, und leisten.[/quote]
Interessante Definition von Armut!
Demnach messen wir Intelligenz demnächst wahrscheinlich am Kopfumfang.
Hooo davorne, ruhig Brauner
Der “Foliensensor” ist sehr sicher das hirngespinstige Projekt, mit dem eine US-Truppe namens “e-film” Ende der 90er-ca.2001 durch alle (traditionellen) Kamerafirmen tingeln ging, um , ja um
ERSTMAL DAS VENTURE CAPITAL FÜR GRUNDLAGENFORSCHUNG BEIZUTREIBEN, FÜR DIE REINE FESTSTELLUNG, OB DER FOLIENSENSOR ÜBERHAUPT TECHNISCH MÖGLICH SEIN WIRD.
(Der e-film sollte aus JEDER (!) herkömmlichen Kamera durch simples Einlegen eine Digi-Cam machen!)
Es ist angloamerikanischer Brauch, erst mit etwas Spielgeld eine Werbekampagne zu starten, und dann mit dem einfliessenden Baren der Unvorsichtigen mit dem theoretischen Unterbau zu beginnen.
BTW: meistens gehts nicht, stellt sich nach ein paar verbrannten Millionen heraus…..
Die viel(selbst)gelobten Manager begeben sich dann sehr quecksilbrig auf neue Pfade.
Unter e-film wurden später SD- und MMC-Karten verhökert, ist ja auch ein “elektronischer Film”…
Bitte keine Gerüchte weiterverbreiten.
Ja,
schwer was los!
Dass sich diese Dinge so anpassen, war irgendwie klar. Für die überwiegende Mehrzahl der “Spaßfotografierer” ist der Weg Richtung digital klar erkennbar. Nichts mehr mit ewig auf Film warten: Filmpatronen horten, Bilder auswählen, dann wieder abholen, jede Menge Ausschuss mit bezahlen.
Vor allem die Tatsache, dass man sich die Bilder sofort anschauen kann, ist einfach nicht zu toppen. Für die Mehrzahl der fotografierenden Menschen sind Feinheiten wie Auflösung, Bildrauschen, Bildverzeichnung usw. kein Thema. Hauptsache schön bunt und einfach zu bedienen, mit jeder Menge “Features” ausgestattet. Durch die eigebauten Displays kann man, wenn man will, gleich noch Mitfotografierer einladen. Fotografieren wird zum “Event”. Das konnte und kann unsere gute alte Filmkamera nicht leisten. Tja, das ist der Weg des Irdischen.
Vor allem wenn man die Zahlen im Vergleich Consumer-Cam und DSLR anschaut, sieht man schon sehr deutlich, warum sich die Kamerahersteller zu aller Erst um den Consumer-Markt kümmern. Aber klar wird auch sein, dass sich die Erfolgskurve durch Sättigung wieder abflachen wird. Dann werden die Märkte fraktaler und differenzierter. Das kann der Sache nur gut tun.
Gut Klick!
Ende einer Ära
[quote=Gast]Für die überwiegende Mehrzahl der “Spaßfotografierer” ist der Weg Richtung digital klar erkennbar. Nichts mehr mit ewig auf Film warten: Filmpatronen horten, Bilder auswählen, dann wieder abholen, jede Menge Ausschuss mit bezahlen.[/quote]
Wenn ich mir die Absatzzahlen bei den analogen Mittel- und Großformatkameras so ansehen, sieht es da nicht anders aus und die Zahl der Pressefotografen, die noch mit Film in der Kamera unterwegs sind, lässt sich sogar an einer halben Hand abzählen. Ich glaube, es ist keine Frage zwischen “ernsthaften” und “Spassfotografen” mehr. Die Zahlen sprechen eine überdeutliche Sprache.
Es stimmt schon: Der Weg alles Irdischen. In ein paar Jahren muss man Filme wahrscheinlich mit mehrwöchiger Lieferzeit beim Händler bestellen.
DSLR
[quote=Gast](…)
Vor allem wenn man die Zahlen im Vergleich Consumer-Cam und DSLR anschaut, sieht man schon sehr deutlich, warum sich die Kamerahersteller zu aller Erst um den Consumer-Markt kümmern. (…)
Gut Klick![/quote]
Man muss aber bedenken, dass der DSLR-Markt z. Zt. von zwei Herstellern beherrscht wird, die da mit Sicherheit Riesengewinne erwirtschaften. Die Riesenmasse Consumermarkt verteilt sich auf sehr viele Hersteller, da bleibt pro Hersteller sehr viel weniger Gewinn.
Digitale Fotografie
Dass die Analoge Fotografie bald nur noch Nische ist, ist kein Wunder, da die Vorteile de r digitalen Fotografie bei weitem überwiegen. Ich meine nicht die Gründe, die Alltagsfotografierer ins Feld führen, sondern die handfesten Vorteile für Hobby- und professionlle Fotografen (DSLR vorausgesetzt):
1.) Kameratechnik
– Anstatt zwei Parameter (Blende, Verschlusszeit) habe ich jetzt 3 Parameter zur Verfügung, welche zur Bildgestaltung und Aufnahmetechnik nutzbar sind. Bei digital kommt ISO (Empfindlichkeit) dazu. Im analogen Bereich ist dazu ein Filmwechsel erforderlich.
– Höhere Bereitschaft: auf Speicherkarten passen i.d.R. mindestens 3 Filme
– Bildvorschau: Einstellungsprobleme werden sofort erkannt. (Ich hatte mal unbemerkt im Eifer des Gefechts die Belichtungskorrektur meiner analogen Kamera verstellt: 3 Diafilme unbrauchbar.
2.) Diaprojektion
– Über einen Beamer projezierte Bilder werden (selbst bei XGA-Auflösung) von den Betrachtern häufig als besser oder mindestens ebenbürtig empfunden. Grund: Beamerlampen sind heller, kontrastreicher und ohne Farbstich
– Gleichbleibende Bildqualität: Wie oft habe ich mich geärgert, dass Diafilme je nach Emulsion mit deutlich unterschiedlichem Farbstich zurückkamen.
– Bessere Bildqualität: Filmkorn wirkt störender als das digitale Rauschen
– Bessere Projektionsqualität: kein Ploppen der Bilder
– Bessere Haltbarkeit: keine Alterung, keine Farbveränderung, Kopien ohne Qualitätsverlust möglich
– Bessere Pflegbarkeit: egal, wie gut man Dias lagert, bei einer Projektion ist immer Staub erkennbar.
– Bessere Archivierung: weniger Platz, wesentlich besser erreichbar
– Vielseitigkeit: vom gleichen Bilderset sind beliebig viele Diashows (geänderte Reihenfolgen, verschiedene Anzahl von Bildern, ohne “physisches” Umsortieren möglich.
– Kreativität: Gute Showsoftware vorausgesetzt (z.B. Wings Platinum), hat der Gestalter von Diashows wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten zur Hand
– Bessere Fehlerkorrektur: Staub auf dem Sensor ist ein Problem, okay, lässt sich jedoch durch Bildbearbeitung mühelos entfernen. Staub auf Film oder Filmandruckplatte (“Telegrafendrähte”) bedeutete oft das Aus für ganze Fotoserien. Bemerkt wurde das Problem erst nach der Entwicklung.
3.) Papier
– Größere Vielfalt: es gibt heute wesentlich mehr gute Tintenstrahldruckpapiere mit unterschiedlichster Haptik als jemals Analog verfügbar waren.
– Verarbeitung: wesentlich einfacher. Keine Chemie, keine Dunkelkammer erforderlich.
– Schnellere Verarbeitung.
– Mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
Angesicht dieser überwältigenden Vorteile frage ich mich provokant, warum jemand heute überhaupt noch analog fotografiert. Die Nachteile – Investitionskosten, z.T. schlechtere Kamerasucher, Einarbeitung in neue Technik – fallen gegenüber den Vorteilen heute kaum noch ins Gewicht. Eine gute, ausreichende DSLR ist heute für unter 500 € erhältlich, soviel habe ich für meine letzte Analoge, die deutlich weniger Möglichkeiten hatte (Canon EOS 30, Gehäusepreis in 2001: 1279,- DM = 653 €) also damals sehr gute Mittelklasse) bezahlt. Brauchbare Bildbearbeitungssoftware liegt bei 100 € (um ein Vielfaches günstiger als eine Dunkelkammer) und ein Beamer kostet ungefähr soviel wie ein Überblendprojektor (Rollei Twin). Die laufenden Kosten sind vermutlich gleichwertig. Also: für Beginner keine Frage, was wirtschaftlicher ist, für Umsteiger stellt sich hauptsächlich die Frage, ob der Umstieg finanzierbar ist.
Ansonsten ist es wohl nur die persönliche Einstellung, die noch Einfluss hat (Digitalhasser vs. Analognaserümpfer). Technisch und praktisch ist digital nicht mehr zu schlagen und nicht bloss weil “die Industrie” uns das alles auftischt, um den großen Reibach zu machen.
Sicher gibt es noch Nischen, wo Analog noch entscheidende technische Vorteile bietet, doch für die meisten Fotografen ist das nicht mehr der Fall. Wer immer noch glaubt, dass Fotografen zur Digitalfotografie umsteigen, weil die Werbung uns beinflusst oder weil es cool ist, der Markt unser Verhalten diktiert, lebt hinterm Mond und will nicht anerkennen, dass es zumeist die handfesten, oben erläuterten Vorteile sind, die den Ausschlag geben.
Viel Spass beim Weiterdiskutieren …
Thomas
Alles ist relativ…
[quote=Gast]
1.) Kameratechnik
– Anstatt zwei Parameter (Blende, Verschlusszeit) habe ich jetzt 3 Parameter zur Verfügung, welche zur Bildgestaltung und Aufnahmetechnik nutzbar sind. Bei digital kommt ISO (Empfindlichkeit) dazu. Im analogen Bereich ist dazu ein Filmwechsel erforderlich.
[/quote]
ACK. Man kommt aber auch gut ohne aus, wenn man sich vorher auf die Situation einstellt. Für unvorhersehbare Situationen ist es aber schon praktisch, mehr Freiheitsgrade zu haben.
[quote]
– Höhere Bereitschaft: auf Speicherkarten passen i.d.R. mindestens 3 Filme
[/quote]
Lieber ein paar Bilder weniger machen, dafür aber auch weniger Ausschuß produzieren. Ich denke, es ist eine Frage der inneren Einstellung und der grundsätzlichen Herangehensweise an die Fotografie, ob man lieber draufhält und dann nachher 90% im Müll landet, oder ob man sehr bewußt sein Motiv auf den Punkt zu bringen versucht. Ein Schuß reicht in der Regel (bewußt geplante Nachschüsse bei Portrait mal ausgenommen). Wenn’s der nicht war, dann war man nicht gut genug. Fotografie findet im Kopf statt.
Das gelingt natürlich nicht immer, aber wer zumindest diese IMHO eher gestalterisch orientierte Art der Fotografie bevorzugt, für den ist Digitaltechnik zwar kein Nachteil, aber notwendige Voraussetzung eben auch nicht. 😉
[quote]
– Bildvorschau: Einstellungsprobleme werden sofort erkannt. (Ich hatte mal unbemerkt im Eifer des Gefechts die Belichtungskorrektur meiner analogen Kamera verstellt: 3 Diafilme unbrauchbar.
[/quote]
Ja, zum schnellen Erkennen von Versehen ist das gut geeignet. Zur wirklichen Beurteilung eines Bildes halte ich ein Rückwand-Display sowieso für ungeeignet.
Aber bei der obig skizzierten Herangehensweise an die Fotografie weiß man sowieso schon vorher, was auf dem Bild ist – das Display ist also nicht wirklich wichtig.
[quote]
2.) Diaprojektion
– Über einen Beamer projezierte Bilder werden (selbst bei XGA-Auflösung) von den Betrachtern häufig als besser oder mindestens ebenbürtig empfunden. Grund: Beamerlampen sind heller, kontrastreicher und ohne Farbstich
[/quote]
Sorry, aber das möchte ich bezweifeln. Vielleicht einfach mal in einen ordentlichen Diaprojektor und ein gutes Objektiv wie ein Leica Super-Colorplan 2,5/90mm investieren? Ich habe noch keinen Beamer (einer grob vergleichbaren Preisklasse) gesehen, der mit einer hochwertigen Diaprojektion mithalten könnte. Kontrast ist nicht alles. In fünf Jahren sieht das vielleicht anders aus.
[quote]
– Gleichbleibende Bildqualität: Wie oft habe ich mich geärgert, dass Diafilme je nach Emulsion mit deutlich unterschiedlichem Farbstich zurückkamen.
[/quote]
Die Wahrnehmung eines Farbstiches ist etwas sehr Subjektives. Der Film, wie auch immer sensibilisiert, gibt ja im Rahmen dieser festgelegten Kurve nur das wieder, was da ist. Und genau das will ich als Fotograf dann auch aufzeichnen. Deshalb habe ich diesen, und keinen anderen Film gewählt. Über “Effekte” mache ich mir vorher Gedanken, in dem ich einen der Situation angemessenen Film wähle oder Filter verwende. Natürlich mag es nicht für jede komplexe Lichtsituation den genau angepaßten Film geben, dann ist eben der Fotograf gefordert, die Message mit den Mitteln ebendieses Films rüberzubringen. Ich sehe das eher als künstlerische Herausforderung, nicht als fundamentale Einschränkung des Darstellungsraums.
[quote]
– Bessere Bildqualität: Filmkorn wirkt störender als das digitale Rauschen
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Das sehen viele Analog-Fotografen aber exakt anders herum. 😉
[quote]
– Bessere Projektionsqualität: kein Ploppen der Bilder
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Ein wirklich gutes Argument, dem man bei Dias nur mit sehr guten Projektoren (gute Lüftung) und viel Aufwand beim Rahmen beikommt.
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– Bessere Haltbarkeit: keine Alterung, keine Farbveränderung, Kopien ohne Qualitätsverlust möglich
[/quote]
In 20 Jahren sprechen wir uns wieder. 🙂
Das ist ein fundamentaler Irrtum, dem leider sehr viele unterliegen. Auch digitale Medien altern, und zwar deutlich schneller als Film, wenn er halbwegs ordentlich gelagert wird! Das gilt sowohl für magnetische Medien (Festplatte, Wechsellaufwerke, Bänder, Floppies), optische Medien (CDs, DVDs, usw.) als auch für Ladungspeicher wie Flash, ja selbst SRAM altert (und braucht eine ständige Stromversorgung). Wir reden nicht von kurzen Zeiträumen wie fünf Jahren, sondern von Archivierung (etliche Jahrzehnte und mehr), nicht wahr? Eine der langlebigsten Aufzeichnungstechnologien, die es derzeit gibt, ist DVD-RAM, aber leider nicht sehr weit verbreitet. Darüber hinaus ändern sich ständig die Aufzeichnungsformate, Schnittstellen und Dateiformate, was man sich in der Regel nicht so bewußt macht, wenn man mittendrin in dieser Technik ist. Zwar gab es damals noch keine Digtalkameras, aber der Versuch, den Inhalt einer vor mehr als 25 Jahren aufgezeichnete 8″-Floppy-Disk auf einen heutigen Rechner zu übertragen, dürfte nur noch Spezialisten gelingen, kann der normale halbwegs geübte PC-Anwender heute noch nicht mal mehr eine 5,25″-Diskette lesen, und wenn er’s schafft, dann auch nur dann, wenn sie FAT12-formatiert ist (Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger Jahre gab es aber mehrere tausend (!) verschiedene Formate allein im Rahmen des damaligen Standardbetriebsystems CP/M (dem Vorläufer von DOS). Angenommen, die Datei läge nun auf einem heutigen Rechner vor, dann käme das nächste Problem, nämlich die Daten zu interpretieren. Die alten Dateiformate versteht heute fast kein Programm mehr, also müßte man vermutlich den Umweg über eine Kaskade von Konvertierprogrammen gehen, die möglicherweise auch schon nicht mehr unter heute üblichen Betriebssystemen laufen, so daß man für Zwischenstufen auf ältere Systeme ausweichen müßte…. Oder sich eben selbst Konvertier-Software schreiben, wenn man noch Spezifikationen der alten Formate findet.
Selbst heute sind manche “neuzeitlichen” Digitalkameraformate schon nicht mehr allgemein lesbar, weil die Hersteller den Aufwand scheuen, ältere Fornate in aktueller Software weiter zu unterstützen. Klar, noch findet man dafür Alternativen, aber in zehn Jahren?
Die digitale Aufzeichnung hat einen entscheidenen Vorteil, nämlich, daß es einen gewissen Fangbereich gibt, in dem die Elektronik ein gesetztes Bit immer noch als logische “1” erkennen kann. Liest man die Speicherzelle aus, solange es noch eindeutig “1” enthält, so kann man es ohne Alterungseffekt neu schreiben. Darüberhinaus lassen sich bei geeigneter Kodierung und Einbringung von Redundanz auch Bitfehler als solche erkennen und in gewissen Grenzen sogar korrigieren (nicht durch Interpolation, was ja einer Verfälschung gleichkäme, sondern durch “Rückrechnen” auf das Original).
Aber die analogen Medien (s.o.), auf denen digitale Informationen in der Regel massengespeichert werden, sind nicht langzeitstabil, sondern flüchtig, um Größenordnungen flüchtiger als z.B. Film es wäre, würde er zur Speicherung der digitalen Daten verwendet. Der Ausweg aus diesem Dilemma besteht darin, die Daten in regelmäßigen Abständen zu warten, zurückzulesen und erneut zu speichern, Formate zu konvertieren, solange das noch einfach möglich ist usw. Das ist aber auf Dauer mit erheblichem Aufwand und lästiger Arbeit verbunden, den man in der Regel anfangs nicht bedenkt. In der Praxis dürfte das Thema bei 90% der Digital-Fotografen flachfallen – die werden sich dann in zehn, in zwanzig Jahren ärgern, daß sie ihre alten Fotos nicht mehr lesen können. Dann hole ich meine Dias aus dem Archiv und wenn mir nicht die Bude abbrennt, werden diese dann noch genauso klar erscheinen, wie jetzt. Natürlich kann es sein, daß das der Mehrzahl der Fotografen nicht wichtig ist, sondern sie einfach nur für den Augenblick fotografieren. Für mich ist jedoch gerade das Einfangen, Konservieren, Materialisieren von subjektiv erlebter, vielleicht auch interpretierter, aber in jedem Falle unwiederbringlich flüchtiger Wirklichkeit das, was den ganzen Reiz ausmachen. Für den Augenblick brauche ich nicht zu Fotografieren, denn den Augenblick erlebe ich ja gerade selbst mit und kann ihn auch noch Tage bis Wochen später frisch aus dem Gedächtnis abrufen. 😉
[quote]
– Bessere Pflegbarkeit: egal, wie gut man Dias lagert, bei einer Projektion ist immer Staub erkennbar.
[/quote]
Korrekt, dafür reicht bei Film zur Korrektur in der Regel leichtes Blasen oder Pinseln – ohne Beinflussung des Originals. Bei einem digitalen Bild, wo es ebenso zu Fehlern kommen kann, ist dann (bei heutigen Dateiformaten) praktisch sofort Retusche (d.h. Verfälschung) notwendig.
[quote]
– Bessere Archivierung: weniger Platz, wesentlich besser erreichbar
[/quote]
Full ACK.
[quote]
– Vielseitigkeit: vom gleichen Bilderset sind beliebig viele Diashows (geänderte Reihenfolgen, verschiedene Anzahl von Bildern, ohne “physisches” Umsortieren möglich.
[/quote]
ACK.
[quote]
– Kreativität: Gute Showsoftware vorausgesetzt (z.B. Wings Platinum), hat der Gestalter von Diashows wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten zur Hand
[/quote]
Ist wieder die Frage des Ansatzes. Für /mich/ findet die Kreativität und Kunstfertigkeit beim Druck auf den Auslöser statt, nicht später in der digitalen (oder analogen) Hexenküche. Für mich ist nicht nur das Ergebnis, sondern auch der Weg dahin entscheidend. Ein künstlich “aufgeknalltes” Foto, das aus der Retorte kommt, ist für mich belanglos – Verschwendung von Lebenszeit. Nichts ist “knalliger” als die Wirklichkeit – wenn es einzig darum ginge bei der Fotografie, dann wäre der Verzicht auf den Fotoapparat wohl die beste Lösung… knipsing-by-eye-blinking 😉 Mir ist bewußt, daß das viele Digital-Fotografen anders sehen.
[quote]
– Bessere Fehlerkorrektur: Staub auf dem Sensor ist ein Problem, okay, lässt sich jedoch durch Bildbearbeitung mühelos entfernen. Staub auf Film oder Filmandruckplatte (“Telegrafendrähte”) bedeutete oft das Aus für ganze Fotoserien. Bemerkt wurde das Problem erst nach der Entwicklung.
[/quote]
Dafür hat man zum Glück relativ selten damit zu kämpfen. Ich habe in Jahrzehnten erst 4 oder 5 Filme auf diese Weise “verloren”. Ich möchte nicht wissen, wieviele Speicherkarten in dieser Zeit defekt gegangen wären…
[quote]
3.) Papier
– Größere Vielfalt: es gibt heute wesentlich mehr gute Tintenstrahldruckpapiere mit unterschiedlichster Haptik als jemals Analog verfügbar waren.
– Verarbeitung: wesentlich einfacher. Keine Chemie, keine Dunkelkammer erforderlich.
– Schnellere Verarbeitung.
[/quote]
Korrekt. Nur zumindest für Dia-Fotografen kein Argument (solange man nicht selbstentwickelt).
[quote]
– Mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
[/quote]
Na, das ist jetzt aber ein wenig sehr pauschal… 😉
[quote]
Angesicht dieser überwältigenden Vorteile frage ich mich provokant, warum jemand heute überhaupt noch analog fotografiert.
[/quote]
Des einen Nachteile sind des anderen Vorteile. 😉
Ich kann nur für mich sprechen, aber nachträgliche Bildmanipulation ist für mich ein Akt der Willkür, nicht meine Intention beim Fotografieren. Ich versuche etwas einzufangen, etwas auf den Punkt zu bringen, entweder indem ich möglichst unverfälscht wiedergebe oder indem ich interpretiere. Der Moment der Aufnahme entscheidet über hopp oder top. Ein Nachkarten gibt’s nicht. Wenn sich das Dia nachher von dem Bild unterscheidet, das ich im Kopf hatte, als ich den Auslöser drückte, dann war ich eben nicht gut genug – Pech gehabt. Das ist /für mich/ der “Thrill” beim Fotografieren.
Abgesehen davon ist es für mich ein irgendwie erhebendes Gefühl, später ein Dia in Händen zu halten, die flüchtige Wirklichkeit in einem konkreten, materiellen, (vorsichtig) “begreifbaren” Bildes manifestiert zu haben.
Eine Ansicht am Monitor löst bei mir nicht die gleichen Gefühle aus, das ist nicht im gleichen Sinne “real”, sondern nichts als Software, die Bits interpretiert.
Sicherlich sehr subjektiv, aber genau das ist es, was mir beim Fotografieren Spaß macht.
[quote]
ein Beamer kostet ungefähr soviel wie ein Überblendprojektor (Rollei Twin).
[/quote]
Aber kein guter… Ein guter Beamer, also einer, der es mit einem Diaprojektor für ca. 1000 – 1500 Euro aufnehmen kann, kostet ungefähr das Fünf- bis Fünfzehnfache davon… Für 1000 Euro bekommt man Beamer, die bei Business-Präsentationen hübsche Charts und Grafiken etc. an die Wand werfen können, aber nichts für die /hochwertige/ Darstellung von Fotos. Ich habe jedenfalls noch nichts dergleichen gesehen, auch nicht auf der letzten photokina.
[quote]
Ansonsten ist es wohl nur die persönliche Einstellung, die noch Einfluss hat (Digitalhasser vs. Analognaserümpfer).
[/quote]
Nur damit kein falscher Eindruck entsteht; ich bin alles andere als ein “Digitalhasser”, sondern selbst Entwickler von hochintegrierter Digitalelektronik und Systemsoftware.
Ich würde sicherlich – für zwischendurch, um mal schnell ein paar Produktfotos für die Webseite zu schießen o.ä. – auch eine Digital-SLR verwenden, wenn es in meinem System (Minolta) etwas gäbe, das meine Kriterien erfüllen würde. Aber noch habe ich nichts gefunden – bei den anderen Herstellern allerdings auch nicht. Solange es das nicht gibt, sehe ich überhaupt keine Veranlassung, Kompromisse einzugehen, nur um auch digital zu fotografieren. Aber für bewußte Fotografie würde ich weiter analog arbeiten, oder – sollte es in zehn, zwanzig Jahren keine Filme mehr geben – mit einer Digitalkamera auch nicht wesentlich anders arbeiten, als zuvor analog. Mir fehlt im Grunde nichts. 😉
Beides hat seine Vor- und Nachteile, seine Daseinsberechtigung und jeweils bevorzugten Einsatzgebiete.
Viele Grüße,
Matthias
Ne,
Erdbeschwerer!
Weg mit der Erde, freie Luftleere bis zur Sonne.
Gut Klick!
Digitale Prints ohne Chemie? Oooops….
[quote=Gast]
3.) Papier
– Größere Vielfalt: es gibt heute wesentlich mehr gute Tintenstrahldruckpapiere mit unterschiedlichster Haptik als jemals Analog verfügbar waren.
– Verarbeitung: wesentlich einfacher. Keine Chemie, keine Dunkelkammer erforderlich.
– Schnellere Verarbeitung.
– Mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
[/quote]
Aha. Papierabzüge oder neudeutsch ‘Prints’ werden in den Labs also ohne Chemie erstellt. Kannst Du mir mal sagen, welche Labore Du genau meinst? Das wäre ein absolutes Novum! Wir reden hier ja von ‘der Masse’, ‘den Hobbyknipsern’, die nach wie vor die meisten Prints in Labs machen lassen, weil die Tintenpisel zu teuer bei den Verbrauchsmaterialien sind.
Unsinn
[quote=Gast]
– Höhere Bereitschaft: auf Speicherkarten passen i.d.R. mindestens 3 Filme
[/quote]
Bei der Canon EOS 1 Ds muss ich alle acht Bilder eine Pause machen, weil die Kamera abspeichern muss. Das zerstört mir jedes Portrait-/Modeshooting. Gerade wenn man im Lauf ist, setzt die Kamera aus. Mit der analogen EOS 1V dagegen (und natürlich jeder anderen analogen Kamera) kann ich 36/37 Bilder in Höchstauflösung am Stück machen.
[quote=Gast]
2.) Diaprojektion
– Über einen Beamer projezierte Bilder werden (selbst bei XGA-Auflösung) von den Betrachtern häufig als besser oder mindestens ebenbürtig empfunden. Grund: Beamerlampen sind heller, kontrastreicher und ohne Farbstich
[/quote]
Wer behauptet, eine Beamerprojektion könne selbst mit XGA-Auflösung einer Dia-Projektion das Wasser reichen, hat entweder noch nie einen direkten Vergleich beider Systeme gesehen oder ist blind. Die Dia-Projektion ist nach wie vor unerreicht.
[quote=Gast]
– Bessere Bildqualität: Filmkorn wirkt störender als das digitale Rauschen
– Bessere Projektionsqualität: kein Ploppen der Bilder
[/quote]
Völliger Unsinn. Die Digitalkamerhersteller investieren erhebliche Summen, um möglichst das Rauschen dem Filmkorn ähnlich sehen zu lassen (was aber nicht wirklich funktioniert). Sie tun dies, weil die überwiegende Mehrheit der Betrachter eben das Filmkorn als angenehmer und natürlicher empfindet. Insbesondere das Farbrauschen wird von nahezu allen Betrachtern als unangenehm empfunden. Als Nikon seine D2H herausbrachte machten sie ausdrücklich damit Werbung, dass das Rauschen der Kamera dem Filmkorn ähnlicher sei als beim Vorgängermodell. Und DxO Optics hat gerade mit großem Bohei Software auf den Markt gebracht, mit der das Filmkorn unterschiedlicher Filme simuliert werden soll, um den “Zauber” des Films zu imitieren. Warum wohl? Weil den meisten Betrachtern Korn besser gefällt als das digitale Rauschen.
Und was das Ploppen ungeglaster Dias angeht: Kann man problemlos verhindern, indem die Dias vorm Rahmen getrocknet werden und man entweder Wess AHX oder Hama Pro Slide AV Rahmen nimmt. Dann ploppt nix mehr und man hat eine gute Schärfe von der Bildmitte bis zum Rand ohne die Nachteile geglaster Rahmen in Kauf nehmen zu müssen.
Was will man dazu noch sagen?
Tja, da sieht man es mal wieder, mit analoger Fotografie läßt sich halt kein Umsatz mehr machen. Daß das die analogen Fotografen sehr traurig stimmt, ist absolut verständlich. Daß aber – wie man in so vielen Foren liest – die Anhänger der Digitalfotografie immer so stolz auf diese Zahlen sind und sich damit bestätigt fühlen, ist mir unverständlich, da diese Zahlen nicht unbedingt etwas mit der Qualität der Digitalkameras zu tun haben. Die analoge Fotografie hatte in der Tat gravierende Nachteile, die zu ihrem Aussterben geführt haben:
1. analoge Fotoapparate waren zu ausgereift: Die meisten Kameras waren sehr robust, zuverlässig und technisch auf exzellentem Niveau. Ein derartiger Fotoapparat hat für viele Jahre oder gar Jahrzehnte gehalten und die technischen Neuerungen waren nicht so dramatisch, daß man sich einen neuen Apparat hätte kaufen müssen. Für die Industrie ein Alptraum. Wenn man die Beiträge auf dieser Seite oder Beurteilungen von Kameras im Internet liest, dann sieht man, daß fehlerhafte Software, ausfallende Displays oder unausgereifte Sensoren durchaus ein Problem sind und innerhalb kürzester Zeit Kameras auf den Markt gebracht werden, die wesentlich besser sind als die Vorläufer- oder Konkurrenzmodelle. Insofern lohnt es sich, alle paar Jahre den Fotoapparat auszutauschen, da er echt veraltet ist.
2. analoge Fotoapparate waren nicht so gut geeignet für die breite Masse: mit der heutigen Digitaltechnik kann wirklich jeder physikalisch Desinteressierte und photografisch Unbegabte halbwegs passable Bilder erzeugen, wenn er sich mit Bildbearbeitung auskennt. Abgesehen davon hat man über das Display die sofortige Ergebniskontrolle. Die breite Masse konnte analoge Apparate nicht gut genug bedienen.
3. analoge Fotografie ist außer Mode: alles Digitale findet heutzutage reißenden Absatz und das geschickte Marketing hat das Kaufen von digitalen Fotoapparaten zur Mode gemacht. Jeder Haushalt braucht mindestens einen. Das Absättigen der Haushalte äußert sich dann in den gigantischen Verkaufszahlen.
Interessant wird es dann in 5 – 10 Jahren: dann wird die Digitalfotografiewelle sicher auch wieder abebben. Die Apparate werden zuverläßig, robust und ausgereift. Die Neuerungen werden marginal sein. Der Umsatz wird sinken, Firmen werden pleite gehen oder fusionieren. Und die verbleibenden Firmen müssen sich wieder was neues, massenwirksames und entwicklungsfähiges einfallen lassen. Es lebe die Marktwirtschaft!
Design
[quote=Gast]Interessant wird es dann in 5 – 10 Jahren: dann wird die Digitalfotografiewelle sicher auch wieder abebben. Die Apparate werden zuverläßig, robust und ausgereift. Die Neuerungen werden marginal sein. Der Umsatz wird sinken, Firmen werden pleite gehen oder fusionieren. Und die verbleibenden Firmen müssen sich wieder was neues, massenwirksames und entwicklungsfähiges einfallen lassen. Es lebe die Marktwirtschaft![/quote]
Bei Spiegelreflexkameras wird das bestimmt so kommen. Im Bereich der schicken Kompakten dagegen hängt die Kaufentscheidung ja vor allem stark vom Design ab – welche Frau kennt schon alle technischen Features ihrer Kamera? Ähnlich wie bei relativ günstigen Uhren (die gibt es ja auch nicht erst seit gestern) wird man die Konsumenten dann immer wieder mit neuen “Design-Blendereien” locken … der Fotoapparat quasi als schickes Mode-Accessoire.
Hurra
[quote=Gast]Interessant wird es dann in 5 – 10 Jahren: dann wird die Digitalfotografiewelle sicher auch wieder abebben. Die Apparate werden zuverläßig, robust und ausgereift. Die Neuerungen werden marginal sein. Der Umsatz wird sinken, Firmen werden pleite gehen oder fusionieren. Und die verbleibenden Firmen müssen sich wieder was neues, massenwirksames und entwicklungsfähiges einfallen lassen. Es lebe die Marktwirtschaft![/quote]
Dem schließe ich mich an und präzisiere: Es lebe die soziale Marktwirtschaft. Es hat in der ganzen Geschichte der Menschheit keine andere Wirtschaftssystem gegeben, dass so vielen Menschen so viel Wohlstand gebracht hat. Auch die tollen Kamera mit ihren bemerkenswerten Funktionen, die schnellen Computer und die noch nie höhere Lebenserwartung in diesem schönen Land haben wir ihr zu verdanken. Es gab in Deutschland auch noch nie so wenig Armut, wie gerade heute. Darum können sich auch so viele die Kameras, PCs, Flachbildschirme, Auto und, und, und leisten. Das haben die meisten Gewerkschaftsfunktionäre bis heute nicht verstanden, aber ganz objektiv betrachtet ist es so. Noch einmal: Es lebe die soziale Marktwirtschaft. Und wenn uns der Chemie-Fotofilm in den nächsten 5 bis 10 Jahren für immer verlassen wird, so ist das doch ein kleiner Preis.
Nicht so gut für die breite Masse?
Gemessen an der Verbreitungstiefe analoger Kameras müssen digitale Kameras trotz allem schon noch ein paar Jahre feilen. Ansonsten kann man da sich nicht so ganz verkneifen, dass der heere Übermensch mit der analogen Kamera, gewieft und gebrieft mit den physikalisch entscheidenden Kriterien für das Bild (dem Bild ist das wurscht), wohl nur in der Phantasie existiert. Der Kick kommt da bestenfalls beim Warten auf den Film und der Frage “. . .hat alles soweit hingehauen?”
Apropos: gemessen an der Bedientiefe einer analogen Kamera, sind heutige digitale Kameras praktisch und effektiv echte Bedienungsmonster. Und das wird eher noch heftiger. Es ist nur so, dass die überwiegende Mehrzahl der Fotografen schlicht und einfach nur die Automatik verwendet, weil die halt wirklich für die Mehrzahl der Anwendungsmöglichkeiten die richtige Entscheidung trifft. Draufhalten und schöne Bilder machen (oder grässliche, das ist der Automatik egal). Dagegen war der Blende-/Verschlusszeitabgleich eine krass harmlose Veranstaltung. Aber das ist nicht wirklich das Thema: Am Ende ists einfach der Weg zur direkten Bildbeurteilung, der das Rennen macht. Was haben früher Studiofotografen (vom Fussvolk will ich da gar nicht reden) für Klamauk angestellt, um die Belichtungs- und Beleuchtungseinstellungen beurteilen zu können. Polaansätze mit krass läppíschen Fertigbildchen und dann das ewige Gewürge bis der Film auf dem Leuchttisch lag. Monnomann! Ne, da ist in der Sache jetzt schon mehr Musik drin. Und jeder darf daran teilnehmen und sein eigener Meister sein. Digital ist demokratisch. Sehr schön.
Gut Klick!
Das Ganze wird aber nur dann weiterfunktionieren
wenn die kaufenden Lemminge auch brav der Meinung bleiben dass sie sich eine Kamera kaufen.
Sobald zu viele Käufer kapieren, dass sie für ihr sauer erarbeitetes Geld mit Asia-Plastikdreck bedient werden, der zudem unsere Umwelthypotheken bereits aufs höchste belastet hat muss man sehen ob “immer mehr, immer billiger, immer cooler” noch funktioniert.
Es könnte auch passieren, dass sich plötzlich ein kapitalstarker Investor an das Foliensensor-Patent erinnert, dass seit Jahren in irgendeiner Aufkaufschublade schlummert.
Aber an so einen GAU wollen wir ja gar nicht denken.
Foliensensor-Patent?
Schön, wenn man sowas um die Ohren gehauen bekommt. Also, raus mit der Sprache: von was ist da die Rede? Bitte um Auskunft.
Gut Klick!
Noch ein kleiner Nachtrag
http://www.digitale-slr.net/showthread.php?mode=hybrid&t=223332
im DFORUM vom 09.02.2004!
Da erzählt jemand was von einer Canon mit einem Foliensensor. Na toll. Wenn es das ist?
Gut Klick!
Jau! Plastikknipsen
für eine Plastikgesellschaft die ihre Plastikbilder damit macht.
Schnell, billig und inhaltslos.
Zahlen sind unvollständig
Diese Zahlen enthalten nur die Daten der Hersteller, die Mitglieder in der CIPA sind. In China werden von mehreren Herstellern in erheblichem Umfang analoge Kameras speziell für den asiatischen Markt hergestellt (z.T. werden die auch exportiert). Und viele der europäischen Hersteller von Mittelformatkameras (Franke&Heidecke, Hasselblad, Sinar, KMZ etc.) sind ebenfalls nicht berücksichtigt. Die Zahlen reflektieren den Markt nicht vollständig.
Kratzen
[quote=Gast]Diese Zahlen enthalten nur die Daten der Hersteller, die Mitglieder in der CIPA sind. In China werden von mehreren Herstellern in erheblichem Umfang analoge Kameras speziell für den asiatischen Markt hergestellt (z.T. werden die auch exportiert). Und viele der europäischen Hersteller von Mittelformatkameras (Franke&Heidecke, Hasselblad, Sinar, KMZ etc.) sind ebenfalls nicht berücksichtigt. Die Zahlen reflektieren den Markt nicht vollständig.[/quote]
Natürlich kann man mit gutem Willen noch ein wenig außerhalb Asiens zusammenkratzen. Wesentlich mehr wird es aber nicht. Die europäischen MF- Kameras bewegen sich pro Jahr weit unterhalb einer dreistelligen Verkaufszahl. Die Frage “Woher wissen Sie das” muß unbeantwortet bleiben. Derartige Zahlen kosten jede Menge Geld und dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden. Wer allerdings weiß, welche Dominanz die asiatischen Hersteller mal hatten und wie es heute aussieht, der kann sich den europäischen Marktantei Pi mal Daumen ausrechnen.
Na und ? Nur Kleinzeug fehlt
Die Ergänzung ist schnell gemacht.
Rollei:
400 Stk. 6008 AF pro Jahr hergestellt, verkauft viell. auch.
Je 400 Stk. Zweiäugige Weitwinkel und Tele
1x Prototyp Hyflyer für irgendwen
Kaum Futter für die Statistikverbesserung, oder ?
Wer Hassel usw. kennt, kanns ja hier anhängen;
für Überraschungen wird das aber kaum taugen.
Ciao
Ergänzung der CIPA-Zahlen
Bei den Mittel- und Großformatkameras (egal ob digital oder analog, durch wechselbare Rückteile können die meisten Kameras ohnehin hybrid verwendet werden) geben die CIPA-Zahlen ein verzerrtes Bild ab, da die meisten Hersteller dieser Kameras nicht der CIPA angehören. Japan hat in diesen Kameraklassen nach dem Rückzug von Zenza Bronica, Pentax und Contax nicht mehr die Bedeutung wie früher einmal. Die Herstellung von Mittel- und Großformatkameras ist mittlerweile eine Domäne der europäischen (F&H, Hasselblad, Linhof, Sinar, Arca Swiss, Alpa, Noblex, Gilde, Zavod Arsenal etc.) der chinesischen (Fotoman, Seagull, Shen-Hao, Holga etc.) und in geringerem Maße der amerikanischen (Großformat) Hersteller.
Die Zahl der weltweit verkauften Mittel- und Großformatkameras liegt dementsprechend deutlich höher als es die CIPA Zahlen ausweisen.
Beispiel: Allein von der (rein analogen) chinesischen Mittelformatkamera Holga werden mehr als 100.000 Stück pro Jahr verkauft.
Nicht vergessen sollte man auch, dass in den Zahlen beispielsweise nicht die analogen Messucherkameras von Leica, Zeiss und Voigtländer enthalten sind. Allein Zeiss verkauft von seinen beiden beiden Zeiss Ikons ca. 10.000 Stück pro Jahr.
Wer sich so ab dem Jahr 2003 trotz des digitalen Booms eine analoge SLR gekauft hat, dürfte dies sicher mit der Absicht getan haben, diese Kamera wenigstens einige Jahre zu nutzen. In den letzten vier Jahren haben sich also allein nach den (nicht alle Hersteller erfassenden)CIPA-Zahlen ca. 4,3 Mio. Nutzer für eine analoge KB-SLR entschieden. Absolut gesehen eine nicht gerade geringe Zahl. Hinzu kommen noch die analogen Kameras anderen Typs, also Kompakt- und MF/GF-Kameras. Insgesamt nach CIPA-Zahlen also deutlich mehr als zehn Millionen, die sich bewußt jüngst mit einem Neukauf einer analogen Kamera für das Medium Film entschieden haben.
Der Rückgang bei den Neuverkäufen analoger Kameras liegt teilweise auch im wachsenden Anteil des Gebrauchtmarktes begründet. Viele Fotofans hatten doch z.B. mehr als eine analoge Spiegelrefelex. Zu beobachten ist doch nun, dass das analoge Zweit- oder Drittgehäuse verkauft wird (auch um die neue digitale SLR zu finanzieren), während viele eine analoge Kamera behalten, um sie in den Bereichen einzusetzen, in denen Film die besseren Ergebnisse bringt (Portrait, Mode, Langzeitbelichtungen, Mischlichtsituationen, Mehrfachbelichtungen, Aufnahmen mit hohen Objektumfängen, Hochauflösungsfotografie, Projektion, SW). Die verkauften analogen (Zweit)Kameras, meist in gutem Zustand, sorgen für ein relativ großes Angebot, so dass bei den Interessenten für eine gute analoge die Bereitschaft zum Neukauf und somit die Nachfrage deutlich sinkt. Zum Beleg schaue man sich den sehr regen Umsatz analoger SLRs bei ebay an.
Jahrhundert verwechselt?
Die aktuellen die Cosina Zeiss Ikon pro Jahr 10.000 Stück? Jetzt wird es aber lustig! Vielleicht haben Sie die Zahlen mal vom Zeiss- Marketing- Müller( vormals Fleischer) erhalten, der nun seine Brötchen bei Leica verdient. Na dann, jetzt geht es auch bei Leica stückzahlmäßig bergauf :–).