Das Forschungsprojekt WikiVienna will mit Gebäudeabbildungen von Hobbyfotografen ein virtuelles 3D-Modell von Wien schaffen:
Wien – Bei einem Forschungsprojekt namens WikiVienna soll mithilfe von Handykamera-Bildern ein virtuelles 3D-Modell des ersten Wiener Gemeindebezirkes erstellt werden. Das haben die involvierten Institute "Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung" (vrvis) und das "Forschungszentrum Telekommunikation Wien" (ftw) am Rande der diesjährigen Wiener IT-Fachmesse ITnT mitgeteilt. Das innovative wie ambitionierte Projekt sieht vor, virtuelle 3D-Abbildungen aus Fotos zu erstellen, die von beliebigen Anwendern über die eigene Handykamera geschossen wurden. Dabei vertrauen die Forscher auf Rekonstruktionstechnologien, die bereits bei anderen Projekten erfolgreich eingesetzt wurden.
Ziel des Projektes ist die Erstellung eines hochgenauen Stadtmodells mit gleichzeitiger Einbindung und Partizipation der Community, erklärt Rainer Simon vom ftw, das bereits in die Entwicklung des Vorgängerprojektes The Josefsplatz Experience involviert war. Als Basis für das ungleich umfangreichere Wiener Stadtmodell dient eine existierende 3D-Vermessungskarte der Stadt Wien, die aber derzeit nur ohne Gebäudetexturen und Bildmaterial vorhanden ist. Dies soll sich durch die Partizipation der Wien-Bewohner und -Besucher nun aber ändern, so der Plan der Wissenschaftler. Natürlich muss zunächst geklärt werden, ob die erwartete Qualität der Aufnahmen sowie die individuell gewählte Perspektive der Hobbyfotografen auf die Gebäude automatisiert in das Modell einfließen können, meint Simon weiter.
Bevor das Stadtprojekt in großem Umfang gestartet wird, präsentieren die Projektentwickler zunächst aber die Ergebnisse des bereits erwähnten Josefsplatz-Modells. Bei diesem wurde der bekannte Wiener Gebäudekomplex als interaktives 3D-Modell mit historischen Elementen rekonstruiert. Letztere wurden integriert, indem historisches Kartenmaterial mit aktuellen Fotoaufnahmen des Areals kombiniert wurde. Das Modell kann theoretisch sowohl über eine Browserapplikation als auch über Handydisplay vor Ort benutzt werden. Dabei dient das Handy im Idealfall als GPS-gesteuertes Ortungstool, welches die virtuelle Gebäudedarstellung auf dem Handydisplay mit dem Standort des Betrachters koordiniert.
Das Handy bietet neben der vereinfachten 3D-Darstellung der Örtlichkeiten auch weiterführende interaktive Links und Menüpunkte an, die Touristen und Interessierte zusätzliche Informationen zum betrachteten Gebäude liefern. Die technische Umsetzung funktioniert im Prinzip einwandfrei, bei der Unterstützung durch die entsprechenden Endgeräte hapert es bisweilen aber noch: "In den letzten zweieinhalb Jahren hat sich auf Endgeräte-Seite zwar viel getan. Aber die Technik ist immer noch zu wenig robust und leistungsfähig für eine sinnvolle mobile Umsetzung", so Simon abschließend gegenüber pressetext. Die End-Präsentation des Josefsplatz-Projektes findet im März 2007 statt.
(pressetext / Martin Stepanek)
Das passt
Bröckelige Altbauten und grobpixelige Handy-Fotos, das gibt sicher einen ganz speziellen Wiener Charme.
Das auch
[quote=Rumpelstilzken]Bröckelige Altbauten und grobpixelige Handy-Fotos, das gibt sicher einen ganz speziellen Wiener Charme.[/quote]
Demnächst bröckelige Neubauten in Berlin Mitte in höchster Auflösung. Da ist mir Wien beim A…. lieber!