Die Hightech-Brille des israelischen Unternehmens Lumus integriert ein unsichtbares Widescreen-Display, das dem Brillenträger grafische Informationen wie Bilder und Videos anzeigt:
Rehovot – Das israelische Unternehmen Lumus hat eine transparente Brille entwickelt, die ein für andere Personen unsichtbares Display integriert. Der Brillenträger kann weiterhin das Gegenüber betrachten und gleichzeitig grafische Informationen wie Bilder und Videos vor seinem Auge abspielen lassen.
Die bisher nur aus Filmen wie Mission Impossible bekannte Technologie soll bereits 2007 auf den Markt kommen. Einem größeren Publikum sollen die futuristischen Brillengläser auf der kommenden Consumer Electronics Show in Las Vegas Anfang nächsten Jahres vorgestellt werden.
Seit fünf Jahren feilt das Unternehmen an der Umsetzung der Technologie und hat diesbezüglich bereits über 30 Patente angemeldet und 70 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht. Beim letzten Prototyp konnte die VGA-Auflösung bereits auf 640 x 480 Pixel gesteigert und das Gewicht des gesamten Headsets auf unter 50 Gramm reduziert werden. Bei der Lumus-Lösung kommt ein winziger Videoprojektor zum Einsatz, der bei der Brillenfassung angebracht ist. Über ein kompliziertes Linsen- und Prismensystem des durchsichtigen Displays landet das Bild schließlich vor dem Auge des Betrachters. Durch die kurze Distanz zwischen Auge und Brillenglas und entsprechender Vergrößerungstechnologien soll das integrierte Display ein Bild produzieren, das einem 60-Zoll-Bildschirm aus drei Metern Entfernung entspricht.
Zu den finanzkräftigen Unterstützern des Unternehmens zählt seit 2005 neben Jerusalem Global Ventures unter anderem auch Motorola Ventures. Zu den anvisierten Anwendungsgebieten zählt Lumus zufolge die Aufbereitung von mobilen TV-Inhalten und Medien-Playern. Ebenfalls zum Einsatz kommen könnte die Technologie bei Navigationssystemen, wo grafische Daten in eine entsprechende Brille oder die Windschutzscheibe integriert werden könnten.
(pressetext / Martin Stepanek)
Ja,
man darf gespannt sein, was in der nächsten Zeit in Sachen Displaytechnik noch so alles kommt. Vor allem bei der optoelektronischen Visualisierung von Bildinhalten, bewegt und unbewegt, kann man da in der nächsten Zeit eine rasante Entwicklung erwarten. Bis jetzt waren Headmount – von daher stammt die Technik ja wohl weitgehend – eher eine Sache von 3D-Freaks, die mit diversen Spielen der Superlative auf Messen Furore gemacht haben. Aber, eine weitere Verbreitung hat sich bis jetzt nicht eingestellt. Dabei ist Konvergenz gerade für diese Anwendungsbereiche eine vollständig klare Sache. Angefangen von dem Einsatz in Schulen (man stelle sich vor, ein Lehrer steht in der Klasse und erklärt mit Worten, was auf dem Headmount sichtbar ist. . .), bis hin zu Verkehrsführung und natürlich in anderer Form beim Fotografieren. Die Kamera ist da nur noch der Objektiv- und Sensorträger. Das Headmount übernimmt die Sicht auf das Objekt und die Motivsteuerung. Natürlich im Endeffekt hochauflösend. Im Prinzip ist die Technik schon lange verfügbar. Hatten wir doch schon vor einigen Jahren auf der Messe eine 3D-Installation, wo Messebesucher auf einem Surfbrett und einem Headmount auf dem Kopf, durch virtuelle Landschaften surfen konnten. Die konnten dann aber damals ihre weitere Umwelt nicht mehr wahr nehmen.
Also, warten wirs ab, wann der erste Schlaukopf nach der Photohandy-, DSLR- und sonstwas-Hype das zauberhafte Karnickel aus dem Zylinder zieht.
Gut Klick und ein fröhliches Weihnachtsfest!
nein, wirklich nicht
[quote=Gast]Bis jetzt waren Headmount – von daher stammt die Technik ja wohl weitgehend – eher eine Sache von 3D-Freaks, die mit diversen Spielen der Superlative auf Messen Furore gemacht haben. [/quote]
In welcher Welt leben Sie , mein Lieber? Lassen Sie es sich mal verklickern: das Ding stammt – wie z.B. auch viele elektronische Sucher in Digitalkameras von der Firma Kopin – von einer Rüstungsschmiede. An der sauberen Hightech klebt echtes Blut. Damit werden Raketen abgeschossen und Bomben abgeworfen, die auch Zivilisten zerfetzen.
Seien Sie froh, dass Sie die Feiertage in Frieden genießen können.
Wirklich interessant
was der Kollege von vorhin da von sich gegeben hat in Bezug auf die Firma Kopin. Mal abgesehen von dem militärischen Aspekt, baut die Firma auch Teile, die für die Entwicklung von Digitalkameras sehr interessant sein könnte.
Bei meinen Streifzügen durchs Netz mit Blick auf mögliche Entwicklungen von Displays, die oberhalb der derzeit üblich verbauten VGA-Displays in Kameras liegen, kamen da eigentlich bis jetzt nur recht vage Informationen. Die Firma Kopin hat recht ansehnliche Bauteile. Deutlich oberhalb von VGA (640 x 480 px) bis derzeit maximal SXGA (1280 x 1024 px) bei einer Größe von 0,97″ (Vergleich Sony-R1-Sucherdisplay 0,44″ bei max. VGA). Ein deutlich größeres Display, das aber noch okulartauglich ist, wird vielen Brillenträgern und damit einem riesigen Käuferpotential, gute Dienste leisten (die Alterspyramide). Bei der Auflösung sind optische Suchersysteme (wage ich zu behaupten) weitestgehend überflüssig, um nicht zu sagen, in mancher Hinsicht deutlich unterlegen. Allein die Vorstellung, dass man ein derartiges Suchersystem weitgehend von der optoelektronischen Grundeinheit trennen, bzw. flexibel einsetzen kann, erweitert den Anwendungshorizont sprungartig.
Was einen wirklich wundert ist, dass derartig hoch auflösende Panels bis jetzt nur bei VR-Anwendungen eingesetzt werden. Gerade bei der Digitalkamera ist doch der Einsatz von hochauflösenden Displays eine geradezu geborene Anwendung. Jedenfalls muss man jetzt nicht über den Status-Quo spekulieren. Die Technik ist da, man muss sie nur noch einfordern!
Wen es näher interessiert: http://www.kopin.com
Gut Klick!
Kein Wunder
[quote=Gast]
Was einen wirklich wundert ist, dass derartig hoch auflösende Panels bis jetzt nur bei VR-Anwendungen eingesetzt werden.
Gut Klick!
[/quote]
Ein Blick auf die Kopin-Preisliste, und das Wundern hat ein Ende.
Elektronischer Sucher
mit 113.000 Pixel: netto 45 US-$
mit VGA-Auflösung (640×480 =307.200 Pixel): netto 200 US-$.
Dazu kommt dann noch, dass ein um 5 $ teureres Bauteil ein elektronisches Gerät aus Fernost bei uns am Ende im Laden um 50 $ teurer macht.
Wird also noch ein Weilchen dauern, bis wir bessere elektronische Sucher in zivilen Digitalkameras finden.