Ein kleines Denk- und Ratespiel zum Wochenende
Heißt es nun richtigerweise Schärfentiefe oder doch eher Tiefenschärfe? Die Bedeutung zusammengesetzter Wörter ist ja je nach Wortstellung eine ganz andere: Rohrofen und Ofenrohr. Doch wie ist das mit der Schärfe und der Tiefe? Ist es da egal? Oder eher doch nicht?
Die Fachwelt ist sich weitgehend einig darin, dass der Fachbegriff Schärfentiefe lautet. Doch warum? Konvention? Grammatik? Egal?
Ihnen ein schönes Wochenende.
(thoMas)
Da hat die Fachwelt recht:
Es geht schließlich darum, wie tief die Schärfe verläuft und nicht wie scharf die Tiefe ist: also “Schärfentiefe” (genau wie “Raumhöhe”).
Cheap trick!
Da hat der Forenbetreiber aber auf Traffic gehofft.
Mit einem “analog” oder “LEICA” mitten im Text wäre noch deutlich mehr herausgekommen.
M.R.
fast
Richtiger Schluß mit falscher Begründung
Reine Haarspalterei
Das ist ein Henne/Ei-Problem.
Wie weit in die Tiefe (des
Wie weit in die Tiefe (des Bildes) die Schärfe verläuft, führt mich fast genauso “überzeugend” zu: Tiefenschärfe …
Gehört wohl auch zu den typisch deutschen Problemen – also den unlösbaren.
Oh je
da kommts aber nochmal knüppeldicke fürs Wochenende.
Ich würds so sehen:
Tiefenschärfe = eingestellte Fokusebene in Relation zur Blende ergibt die durch das Objektiv, bzw. dessen Eigenschaften, die Tiefenschärfe. Also je nach dem, wie klein oder groß die Blende eingestellt ist, stellt das Objektiv Vorder- bis Hintergrund alles oder nur die Objekte auf der direkten Fokusebene scharf. Bzw. nach Scheimpflug wird durch Kippen der Projektionsebene der Vordergrund bis Unendlich (theoretisch) alles “scharf” gestellt, wenn die Objekte sich auf einer für das Objektiv gesehenen schiefen Ebene befinden (ansonsten machts keinen Sinn).
Schärfentiefe = über die volle Fläche des Bildes verteilter Schärfeneindruck. Kann durch alle möglichen Maßnahmen hergestellt werden, z.B. durch unscharf Maskieren, bzw. durch nachträgliche Bearbeitung von Bildern, deren Schärfeeindruck vorher nicht so befriedigend war. Objektive bestimmter Bauart (Weitwinkel) realisieren von vorneherein höchste Schärfentiefe, weil sie generell in allen Fokusebenen scharf stellen. Die sind also, egal wie, immer scharf.
Wobei es verhältnismäßig egal ist, was und wies am Ende raus kommt. Entscheidend ist dabei nur, dass man weiß, wie man mit welchen Mitteln und welchen Eigenschaften am Gerät das entsprechende Ergebnis bekommt. Wer, überspitzt ausgedrückt, ein Teleobjektiv bei einem Shooting für Schmuck einsetzt und dabei mehrere Schmuckteile auf einer schiefen Ebene verteilt “scharf” kriegen will, der aller Wahrscheinlichkeit nach Pech haben.
Gut Klick! und ein schönes Wochenende.
Oh je – wie wahr …
[quote=Gast]da kommts aber nochmal knüppeldicke fürs Wochenende.
Ich würds so sehen:
Tiefenschärfe = eingestellte Fokusebene in Relation zur Blende ergibt die durch das Objektiv, bzw. dessen Eigenschaften, die Tiefenschärfe. Also je nach dem, wie klein oder groß die Blende eingestellt ist, stellt das Objektiv Vorder- bis Hintergrund alles oder nur die Objekte auf der direkten Fokusebene scharf. Bzw. nach Scheimpflug wird durch Kippen der Projektionsebene der Vordergrund bis Unendlich (theoretisch) alles “scharf” gestellt, wenn die Objekte sich auf einer für das Objektiv gesehenen schiefen Ebene befinden (ansonsten machts keinen Sinn).
Schärfentiefe = über die volle Fläche des Bildes verteilter Schärfeneindruck. Kann durch alle möglichen Maßnahmen hergestellt werden, z.B. durch unscharf Maskieren, bzw. durch nachträgliche Bearbeitung von Bildern, deren Schärfeeindruck vorher nicht so befriedigend war. Objektive bestimmter Bauart (Weitwinkel) realisieren von vorneherein höchste Schärfentiefe, weil sie generell in allen Fokusebenen scharf stellen. Die sind also, egal wie, immer scharf.
Wobei es verhältnismäßig egal ist, was und wies am Ende raus kommt. Entscheidend ist dabei nur, dass man weiß, wie man mit welchen Mitteln und welchen Eigenschaften am Gerät das entsprechende Ergebnis bekommt. Wer, überspitzt ausgedrückt, ein Teleobjektiv bei einem Shooting für Schmuck einsetzt und dabei mehrere Schmuckteile auf einer schiefen Ebene verteilt “scharf” kriegen will, der aller Wahrscheinlichkeit nach Pech haben.
Gut Klick! und ein schönes Wochenende.[/quote]
Es hat noch nie ein Objektiv – auch nicht ein solches einer bestimmten Bauart – generell in allen Fokusebenen scharf gestellt …
Aber trotzdem: Gut klick. Und: Der Letzte knipst – das Licht aus. :-/
Oh je, da kommts aber nochmal knüppeldicke fürs Wochenende.
Wie wahr.
Das eigentliche Thema wurde übrigens schon im ersten Beitrag eindeutig geklärt.
Sachliche Klarheit schafft …
… ein Blick in’s Englische
Das, was vor dem Objektiv, im Motiv stattfindet, ist “depth of focus”, also die “Tiefe der Schärfe”, und die heisst Schärfentiefe, so wie die Tür des Hauses Haustür heisst.
Das, was hinterm Objektiv, in der Film- oder Sensor-Ebene stattfindet, ist “depth of field”. Scheint bei uns noch keiner entdeckt zu haben, zumindest habe ich den deutschen Begriff Hintertiefe (lt. Fachwörterbuch “Optik und optischer Gerätebau” von Dr. Werner Bindmann) im richtigen Leben noch nie gehört.
Last lost least:
Im Deutschen reden von “Tiefenschärfe” meist die Lodenmantel- und Baskenmützenträger. Wer will schon dazu gehören?
Die Reihenfolge machts.
Da im Deutschen so schön und umkompliziert neue Worte zusammengesetzt werden können, kommt es bei der Bedeutung auf die Reihenfolge an.
Da es für die optische Beschreibung des Phänomens bedeutungsgemäß um die Tiefe der Schärfe geht, bleibt allein das Wort Schärfentiefe.
Nun entsteht beim Betrachten eines Bildes aber auch ein subjektiver Eindruck von Schärfe. Man könnte dazu sagen: Diese Schärfe in die Tiefe des Bildes meinend könne von Tiefenschärfe gesprochen werden.
= Zwei Begriffe mit gänzlich unterschiedlichem Inhalt – Und alle sind hoffentlich zufrieden.
ich plädiere für…
Tärfenschiefe oder Schiefenterfe, je nach gusto… Wir könnten uns auch zum schönen Sonntag auf das neudeutsche Wort Bookeh einigen, was in meinen Ohren ganz gräuslig klingt, aber in einschlägigen Foren nicht wegzudenken ist. Zum Glück steht hier auch noch eine Fachkamera herum, mit der man Scheimpflug sowohl in der einen wie in der anderen Richtung spielen kann (als in Richtung “alles scharf” und in Richtung “Pünktchen scharf und Rest versinkt”), das lässt sich digital so nicht nachvollziehen…
lg schmittikin
auch nur fast
bei einem zusammengesetzten Wort beschreibt der erste Teil den Zweiten. Das Wort Haustür beschreibt es falsch. Klar ist es die Tür des Hauses, aber darum geht es nicht. Es ist eine Haus! tür und keine Zimmer- oder Gartentür. Ofenrohr und Rohrofen sind wunderbare Beispiele. Schärfentiefe: Die Tiefe wird beschrieben wie weit sie scharf ist. Es klingt unsinnig zu beschreiben wie tief die Schärfe reicht!!
Die friedliche Koexistenz…
… der beiden Begriffe sollte auch nach diesem Wochenende noch gewahrt bleiben.
So kann es einen Unterschied machen ob ich die Schärfe in ihrer räumlichen Ausdehnung betrachte oder ob ich mir ansehe welche räumliche Ausdehnung denn nun meine Schärfe besitzt. Zur Verdeutlichung stelle ich den jeweils primären Aspekt vorne an.
Gleichzeitig mag es in vielen Zusammenhängen auch egal sein welcher Begriff gerade Verwendung findet.
Schlecht für die Datensammler und Erbsenzähler aber gut für die verbale Freiheit in dieser Welt.
Yes Sir!
Sehr schön. So kanns gehen.
Gut Klick!
Typisch deutsches Problem
Im englischsprachigen Raum heisst es depth of field. Die Übersetzung davon ist Schärfentiefe. Wie kam nun der Begriff Tiefenschärfe in die Welt? Abgrenzung diverser Kamerahersteller von einander? Pisa-Versagen?
Schärfentiefe
Es ist “Schärfentiefe”, weil man ja nach der “Tiefe” fragt: “Wie gross ist die Schärfentiefe?”. Das Wort “Schärfe beschreibt nur genauer nach welcher “Tiefe” gefragt wird. Genauso wie es sich bei dem “Rohrofen” um eine Form von Ofen handelt und beim “Ofenrohr” um eine Form von Rohr.
perfekt..
..getroffen
das ist doch
recht einfach erklärt.
im raum gibt es 3 ebenen: länge, breite und tiefe.
das zusammengesetzte wort fragt nach der (räumlichen) tiefe, der ausdehnung der schärfe (tiefe=länge=bereich=ausdehnung=strecke von der schärfe=schärfentiefe).
tiefenschärfe bedeutet wörtlich (und damit streng genommen):
“ist der abschnitt, den ich scharf haben will auch scharf”.
grüße, konrad
Schärfen – Tiefen – Schärfe
Na ja; wenn man davon ausgeht, dass der erste Teil eines zusges. Wortes den zweiten definiert: Ofenrohr = Rohr für den Ofen Rohrofen = Ofen mit einem Rohr… ist Tiefenschärfe Unsinn -> Schärfe die tief ist?? Tiefe die scharf ist klingt gleichwohl vernünftig. q.e.d.