Schuld sind die anderen: Während Fujifilm Deutschland Zuwächse im Bereich Industrie verzeichnen kann, ist ein Rückgang bei Consumer Produkten zu vermelden und Fujifilm führt das auf das Überangebot bei Digitalkameras zurück. Dabei machen andere damit glänzende Geschäfte (wenn sie denn die richtigen Produkte richtig bewerben):

Fujifilm informiert: Düsseldorf, 7. Januar 2005 – Die Entwicklung der Fuji Photo Film (Europe) GmbH zeigt derzeit ein zweigeteiltes Bild. Während bei Consumer Produkten leichte Rückgänge hingenommen werden müssen, gibt es in den Industriebereichen trotz rückläufiger Marktentwicklung gesunde Zuwächse. „Zwar sei die deutsche Tochtergesellschaft des weltgrößten Fotokonzerns seit Jahren auf den raschen Wandel in der Imaging Branche eingestellt“ berichtete Geschäftsleiter Helmut Rupsch bei einem Pressegespräch – jedoch habe das Überangebot bei Digitalkameras das Deutschlandgeschäft spürbar beeinträchtigt. Im abgelaufenen Jahr sei es vor allem bei der Hardware schwierig, profitable Geschäfte zu machen. „Wir setzen auf Qualität statt Quantität“ so Helmut Rupsch. „Dies ist aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll.“

Positiv wird die Entwicklung im Bildergeschäft beurteilt. Hier gibt es deutliches Wachstum und ungenutzte Potentiale. Allein im Jahr 2004 wurden zwei Milliarden Fotoabzüge von digitalen Quellen erstellt, eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Fujifilm partizipiert an diesem Trend in Form digitaler Minilabs der Frontier Serie, dem zugehörigen Fotopapier, Terminals zur Annahme von digitalen Daten, sowie eigenen Laboren als Tochtergesellschaft des Konzerns. Im Bereich Druckvorstufe und Medizintechnik konnten trotz schwieriger Rahmenbedingungen und rückläufiger Märkte deutliche Umsatzzuwächse erzielt werden. Insgesamt muss für das am 31. März ablaufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich gerechnet werden. Die Fuji Photo Film (Europe) GmbH schreibt dabei aber schwarze Zahlen.

Strukturelle Anpassungen in allen Sparten

Das Unternehmen hat sich seit mehr als 20 Jahren auf den Durchbruch der Digitaltechnik eingestellt und sieht sich für die Zukunft gut gerüstet. In der Medizintechnik erfolgt der Übergang vom Röntgenfilm zur computergestützten Radiographie bis hin zur digitalen Patientenakte im Krankenhaus. Im Bereich der Druckvorstufe werden Film und Druckplatte ergänzt um Computer to Plate (CTP), Colour-Management und On-Demand Printing Systeme. Entsprechend erfolgt die Umstellung vom klassischen Fotofilm auf die digitale Fotografie. Die Ausrichtung des Konzerns auf die geänderten Marktbedingungen findet im Rahmen der Mittelfristplanung „vision 75“ statt. Auf dieser Basis werden Investitionen in strategisch wichtige Bereiche und Wachstumsmärkte vorgenommen. Die solide finanzielle Lage des Konzerns und zielgerichtete Investitionen in die Forschung sollen für anhaltendes Wachstum sorgen.

Ungenutzte Potentiale im Bildergeschäft

Im Consumer Bereich richten sich besondere Erwartungen auf das Bildergeschäft, das im Unterschied zum Kameraverkauf permanente Umsätze und Kundenbindung verspricht. Besondere Zukunft hat das Produktsegment Minilab mit der Serie Frontier. „Hier hat der Handel eine große Chance. Wer digital fotografiert, möchte genauso einfach Fotoabzüge bekommen wie vom Film gewohnt, in guter Qualität, preiswert und vor allem einfach. Das Wachstum im Bildergeschäft ist gigantisch“ sagt Rupsch. „Die Infrastruktur zum Erstellen von Digitalkamera-Fotos ist noch nicht ausreichend. Auf 35.000 Annahmestellen für Fotos vom Film kommen erst rund 11.000 Annahmestellen für Digitalfotos. Hier besteht Nachholbedarf und die Chance über regelmäßige Fotodienstleistungen Kundenbindung zu erzielen. Mit Fujifilm hat auch der Handel den richtigen Partner für künftiges Wachstum.“

Glänzende Aussichten im Druck- und Medizingeschäft

Eine sehr positive Entwicklung vollzieht sich in der Medizin- und Drucktechnik. Beide Bereiche verzeichnen trotz widriger Rahmenbedingungen steigende Umsätze und liefern einen positiven Deckungsbeitrag. Im Druckgeschäft vergrößerte sich der wichtigste Geschäftsbereich der CTP Platten im Vergleich zum Vorjahr um rund 40%. Ebenfalls positiv verläuft die Entwicklung im Electronic Imaging und Digital Proof. Künftiges Wachstum soll ergänzend über Beratungsleistungen, digitale Drucktechnik und neue Partnerschaften realisiert werden.

Im Medizingeschäft ergeben sich vielversprechende Chancen im Wachstumsmarkt der digitalen Radiographie, wo Fujifilm mit Computed Radiographie Systemen steigende Marktanteile verbucht. In der digitalen Mammographie ist das Unternehmen Marktführer, die Systeme genießen einen exzellenten Ruf und bieten höchste Diagnosequalität. Im boomenden Markt für digitalisiertes Röntgen konnten zweistellige Zuwächse erzielt werden. Neue Märkte ergeben sich in der Kinderheilkunde, sowie durch den wachsenden Computed Radiographie Markt in der Veterinärmedizin.

Das Fujifilm eigene SYNAPSE System zur Digitalisierung der IT Infrastruktur in Krankenhäusern (PACS) setzt sich weiter durch, zuletzt mit Installationen in Düsseldorf oder im Klinikverbund mit vier Häusern in Baden-Baden. Fujifilm tritt in vielen Ausschreibungen als starker Konkurrent zu den etablierten Marktteilnehmern auf. Eigene web-basierten Technologien zum Austausch, zur Bearbeitung und Archivierung von Patientendaten im Radiologie- und Klinikumfeld sind wichtiger Bestandteil des Geschäftes geworden und werden weiter ausgebaut.

Ein vollkommen neuer Bereich „Lifescience“ wird zur Zeit aufgebaut. Der europaweite Vertriebsstart mit Produkten zur Analyse von DNA beginnt noch im zweiten Quartal des Jahres.


Ergänzend an dieser Stelle noch einmal der Hinweis auf den ausgezeichneten Kommentar der image-scene: Der Digitalkamera Markt 2005. (thoMas)