Nach Verlusten im abgelaufenen Geschäftsjahr setzt Sony D jetzt auf ein „nachhaltiges Strukturierungsprogramm“ (das meint auch Entlassungen und Auslagerungen) und will im Zuge dessen nicht mehr wie bisher „bestehende Defizite zu spät“ aufgreifen. Trotz der Verluste insgesamt konnte Sony D in Teilbereichen (Sony nennt sie „Wachstumsbereiche“) Zugewinne erzielen – so etwa bei Digitalkameras, wo knapp jede zehnte in Deutschland verkaufte Kamera den Schriftzug „Sony“ trägt.

Sony informiert: Köln, 23. Juli 2004. Die Sony Deutschland GmbH hat das Geschäftsjahr 2003/04 (31. März) mit einem Umsatz von 1,017 Milliarden Euro abgeschlossen. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang von 11 Prozent (Umsatz 2002/03 1,14 Mrd. Euro). Im schwierigen konjunkturellen Umfeld gingen die Umsätze bei Konsumerprodukten um 10 Prozent auf 864 Millionen Euro und bei Professional Produkten um 28,3 Prozent auf 80,2 Millionen Euro zurück. Dies führte zu einem Betriebsverlust von 28,3 Millionen Euro (Vorjahr 6,6 Millionen Euro Betriebsgewinn). Nach Zinsergebnis, Beteiligungsergebnis und außerordentlichen Aufwendungen (wie Kosten der Restrukturierung) ergibt sich für das Geschäftsjahr 2003/04 ein Jahresfehlbetrag von 50,6 Millionen Euro (Vorjahr Jahresfehlbetrag 4,5 Millionen Euro). Trotz des unbefriedigenden Jahresergebnisses konnte Sony seine marktführende Stellung behaupten und insbesondere in zentralen Wachstumsmärkten (Camcorder, DVD-Recorder, Digitalkameras, LCD TV) Marktanteile hinzugewinnen. Auch die Kaufzurückhaltung im Professional Bereich und die anhaltende Konsumschwäche im deutschen Markt hat das Ergebnis weiter belastet.

Den Hauptgrund für die eigene wirtschaftliche Entwicklung sieht Sony Deutschland innerhalb seiner Organisation und deren Marktausrichtung begründet, denn hier wurden bestehende Defizite zu spät aufgegriffen. Die neue Unternehmensführung hat deshalb im Frühjahr ein umfassendes Umstrukturierungsprogramm aufgesetzt. Auf der einen Seite richtet sich Sony Deutschland nachhaltig auf zukünftige Kunden- und Markterfordernisse aus und auf der anderen Seite müssen durch schnellere Prozesse die Kosten deutlich gesenkt werden. Ein Beispiel hierfür ist die erfolgreiche Zusammenlegung europäischer Logistikfunktionen in den Niederlanden.

Sony weiterhin Marktführer
Sony Deutschland konnte trotz des letztjährigen Umsatzrückgangs seine Marktführerschaft in 2003 in der Unterhaltungselektronik behaupten. Laut GfK-Analysen hatte Sony einen Anteil am Gesamtmarkt von 10,6 Prozent (10,7 Prozent im Vorjahr 2002). Hierbei handelt es sich um eine erweiterte Definition des Marktes, die neben der klassischen Unterhaltungselektronik beispielsweise auch Digitalkameras, PCs, Taschencomputer, Monitore und Recording Media im Consumer-Geschäft berücksichtigt.

Zugewinne in Wachstumsbereichen
Trotz des konjunkturell bedingten schwierigen Marktumfeldes und des allgemein schlechten Konsumklimas konnte Sony Deutschland seine marktführende Position im Konsumgütergeschäft insgesamt behaupten und in einzelnen Wachstumsbereichen zulegen. Sony steigerte in Deutschland seine wertmäßigen Marktanteile bei Camcordern auf 39,9 Prozent, bei DVD-Recordern auf 6,0 Prozent, bei LCD-Fernsehgeräten auf 6,1 Prozent und bei Digitalkameras auf 9,4 Prozent. Auch im wachsenden Markt für Notebooks konnte Sony auf einen Marktanteil von 9,3 Prozent leicht zulegen.

Umbau und Verschlankung des Unternehmensaufbaus
Das wichtigste Ziel der laufenden Umstrukturierungsmaßnahmen ist die Rückkehr zur operativen Profitabilität noch in diesem Fiskaljahr und der Aufbau einer Wachstumsplattform. Im Fokus aller Umstrukturierungen steht der Kunde. Diese klare Ausrichtung zieht sich kontinuierlich durch alle Projekte der Sony Deutschland. Zum Beispiel wird die Vertriebsorganisation zur Zeit stärker denn je nach dem Hauptkriterium „Kundennähe und Effizienz“ umgebaut, sodass sich der Sony-Vertrieb für Consumer Electronics regional am Markt aufstellen wird. Und auch für den Service der Sony Deutschland GmbH gilt, sich noch kundenorientierter zu präsentieren, um die Reparatur- und Servicequalität zu steigern. Dies lässt sich aus Unternehmenssicht aber nur durch ein Lösen der Consumer Service-Center und Support-Funktionen von Sony Deutschland ermöglichen, um die hohen Fixkosten im Service abzubauen und 85 Prozent aller Service-Kosten variabel zu halten. Dies bedeutet in der Umsetzung für die circa 130 Mitarbeiter des Service, dass sie zukünftig nicht mehr bei Sony, sondern bei einem externen Dienstleister beschäftigt sein werden, der die Servicetätigkeiten für die Sony Deutschland übernehmen wird.

Verbesserungspotenziale sieht Sony aber auch im Marketing. Nur transparente Prozesse und eine straffere Organisationsstruktur können sicherstellen, dass das Produktportfolio und die Preispolitik für die deutschen Kunden attraktiv ist. Sony sieht sich mehr denn je gefordert, innovative, zukunftsgerichtete Technologien, wie beispielsweise „Wega Engine“ (Bildverbesserung für Plasma- und LCD-Fernseher) in der Unterhaltungselektronik, Cyber-shot-Digitalkameras im Digital Imaging-Segment und Hi-MD für „Portable Audio“ am Markt erfolgreich zu positionieren.

Um weiterhin die führende Position am Consumer Electronic Markt einnehmen zu können, wird Sony Deutschland im Geschäftsjahr 2004/05 den Personalstand um etwa 100 Mitarbeiter reduzieren müssen.

Durch die Umsetzung dieses breitgefächerten Maßnahmenpakets sieht sich das Unternehmen in einer guten Ausgangsposition, um im Fiskaljahr 2004 die Rückkehr zur Profitabilität im operativen Geschäft zu erreichen und die Weichen für ein Wachsen in 2005/06 gestellt zu haben.

Starke Marke trotz Umbau
Die Marke Sony bietet dem Endkunden und dem Handel auch in der momentan andauernden Umstrukturierungsphase Innovationssicherheit, höchste Produktqualität, Vernetzung der einzelnen Produktlinien und einen hohen Lifestyle Value. Sony Deutschland wird zudem in Zukunft zur Nutzung von Synergieeffekten noch enger mit den Schwestergesellschaften Sony Music, Sony Computer Entertainment, Sony Pictures Entertainment und Sony Ericsson zusammenarbeiten.

Nach dem Abschluss der notwendigen Maßnahmen ist die Geschäftsleitung der Sony Deutschland GmbH zuversichtlich, mit einer effizienteren Unternehmensstruktur dem deutschen Markt durch die Stärken der Marke Sony neue Impulse zu geben.

(thoMas)