Digitale Aufnahmen sind Wachs in den Händen des Fotografen, und just das war es, was viele altgediente Fotografen einst sehr schreckte (die gewinnen doch jetzt alle Wettbewerbe, weil die können doch jetzt alles besser machen). Mittlerweile ist Zeit ins Land gegangen, Erfahrungen wurden gemacht und übertriebene Ängste wie Hoffnungen sind (meist) auf ein realistisches Maß geschrumpft.

Doch es ist tatsächlich diese Formbarkeit, die der digitalen Fotografie etwas ganz Eigenes verleiht, das so nirgends anders existiert. Die Retusche wurde einfacher, das Composing viel ausgefeilter und einen ihrer Höhepunkte erlebt die digitale Fotografie beim Stitching, dem Zusammenfügen mehrerer Aufnahmen zu einem größeren Ganzen.

Es ist die Panoramaufnahme und da im Besonderen jene im (QuickTime-)VR-Format, die das digitale Foto so ganz anders machen kann als das analoge. Erst kürzlich haben wir unter der Überschrift Weltweite Panoramen über den weltweiten Panoramafototag berichtet. Im Zuge der damit einhergehenden Recherchen ist uns erstmals so richtig aufgegangen, dass das zum einen eine Sparte der Fotografie ist, der gar nicht so wenige frönen und dass, und das vor allem, die Ergebnisse schlicht atemberaubend sein können. Wenn es noch eine Rechtfertigung für die digitale Fotografie brauchen sollte – hier ist sie.

Ebenso wie die (vorzugsweise gekonnt gemachte) Dia-AV-Schau, die Multivision, ein Ding ist, das so nur die Stehbildfotografie zu leisten vermag, ist die Panoramafotografie, je üppiger sie ausgeformt ist, umso untrennbarer mit digitaler Bildbearbeitung verbunden. Die Krönung ist dabei das VR-Panorama, das jedoch nur bei digitaler Erfassungs-, Bearbeitungs- und Wiedergabetechnik möglich wird. Denn ein VR-Panorama muss zwingend digitalisiert vorliegen, damit es zusammengestellt auf dem Computermonitor sichtbar wird und – und das ist das Bestechende – durchwanderbar ist.

Genug der schriftlichen Begeisterung. Besuchen Sie doch mal diese Webseite mit Panoramen und schwelgen Sie in Eindrücken – unser Favorit ist augenblicklich „14 – 2004“. (thoMas)