Bei Kompaktkameras bleibt scheinbar oft kein Platz für eine (vernünftige) Brennweitenverstellung, und das ungeachtet der Tatsache, dass die Leica Digilux 2 sich in den wesentlichen Punkten rein manuell einstellen lässt. Einen Anlass, sich mal wieder über die Bedienfreundlichkeit von Kompaktkameras Gedanken zu machen, mag folgende Pressemeldung von ALPS bieten. Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen ist zudem auch deshalb interessant, weil das Dinge sind, die wir in Kürze vielleicht an der eigenen Kamera wiederfinden werden.

Die Firma ALPS hat folgende Pressemeldung herausgegeben: Düsseldorf, 21. April 2004 – Als Teil ihrer Strategie, leicht bedienbare Eingabekomponenten anzubieten, hat die ALPS Electric Europa GmbH die RK10N-Serie zur Zoomeinstellung entwickelt. Die winzigen Schiebeschalter verwenden ein sogenanntes Resistor-Travel-Distanz-Verfahren und ermöglichen aufgrund ihrer kompakten Abmessungen sowie des kreisförmigen Bewegungsablaufs eine Betätigung mit der Fingerspitze. Da sie auch über einen Selbstrückstellungsmechanismus verfügen, der den Hebel in die Ausgangsposition zurückstellt, gestatten die Schiebeschalter bequemes Ein- und Auszoomen bis zum Faktor Zehn. Die RK10N-Serie ist prädestiniert für den Einsatz in digitalen Videokameras und Digitalkameras, aber auch zur Zoom- und Geschwindigkeitsregelung in portablen Elektronikgeräten.

Nähere Informationen sind auf den oben genannten Webseiten zu finden.

Unser Kommentar: Kompaktes Design verlangt nach elektronischen Stellelementen und in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung von ALPS nicht uninteressant. Andererseits bleibt unseres Erachtens die menschliche Hand für solche Aufgaben unübertroffen, denn sie ist zweifach geübt: Einmal in einer mehrere Millionen Jahre währenden Evolution (und daran halten wir auch trotz der Tatsache fest, dass in Italien Darwins Evolutionstheorie gerade aus den Lehrplänen gestrichen worden ist und dort wie in den USA manche die Erde nach wie vor für eine Scheibe halten, nachzulesen in Spiegel online).
Zum zweiten hat die Hand eine rund 8-10 Jahre dauernde individuelle Trainingsphase hinter sich. Uns ist noch kein Stellglied untergekommen, das die Brennweite derart feinfühlig, schnell und exakt verstellen könnte wie die Hand den Ring dreht. (Autofokus ist was anderes, weil es da letztlich um einen Messwert geht – scharf / unscharf – und der ist auch elektronisch darstellbar. Die richtige Brennweite dagegen kann nicht gemessen, sondern nur gedacht werden.) Übrigens: Laut Ernst Haas sind die Beine das beste Zoomobjektiv und wenn man dem folgt, muss man sich über die Brennweitenverstellung sowieso keine Gedanken machen. 😉 (thoMas)