Logo E-P1 von OlympusIn eindrücklicher Art und Weise hat Olympus heute die Pen E-P1 präsentiert, weltweit wurde sie der Fachpresse vorgestellt, in New York, Tokio und Berlin. Hier erste Eindrücke von der Kamera in der Hand, dazu Impressionen aus Berlin und New York, sowie erste Beispielfotos, entstanden mit der E-P1. Nicht zu vergessen die unverbindlichen Preisempfehlungen aller Kits und Zubehörteile:

Welche Bedeutung Olympus der E-P1 beimisst, wird an der Präsentation deutlich: Noch nie – so Olympus – wurde eine Kamera derart aufwendig eingeführt. Allein Olympus Europa hatte rund 300 Journalisten nach Berlin eingeladen, weltweit, etwa in New York und auch in Tokio, fanden ähnlich aufwendige Produktvorstellungen statt.
 

Foto der Pen E-P1  Foto der Rückseite der Pen E-P1

 
Die Pen E-P1 ist die erste Kamera einer neuen Reihe, so erzählte Olympus heute, die mit Verve ausgebaut werden soll. Mehr Objektive, aber auch mehr Gehäuse, soll es bald geben, die „Roadmap“ – die Planung also – steht laut Olympus schon. Dabei sollen auch künftige Modelle dem Design und Ansatz der E-P1 folgen.

Zurück zur E-P1. Mit der E-P1 startet Olympus in ein faszinierendes Kamerakonzept, das für all jene interessant ist, die mehr Möglichkeiten möchten, als eine Kompaktkamera bieten kann, denen aber eine Spiegelreflex zu groß und unhandlich scheint. Die Kombination E-P1 mit M. Zuiko Digital 2,8/17 mm Pancake und Sucher VF-1 etwa – wobei im Kit für rund 850 Euro Kamera, Objektiv und Sucher enthalten sind – ergibt eine schöne Weitwinkelkamera.
 

Foto thoMas

(Klick aufs Bild! – aber Achtung, die Datei ist rund 5 MB groß)

Aufnahmedaten: Programmautomatik; Brennweite 28 mm (entspr. Kleinbild), Blende 8, 1/400 s, ISO 100. Nicht nachträglich bearbeitet.

 
Das Sucherbildfeld des VF-1 ist auf das M. Zuiko Digital 2,8/17 mm Pancake abgestimmt. Weitere Sucher sind derzeit nicht geplant; Olympus verlässt sich also hauptsächlich auf den rückseitigen Monitor. Was der Zubehörindustrie Tür und Tor öffnet.

Heute morgen hatte ich die Kamera ein paar Stunden in der Hand. Was mir zunächst auffiel, das ist ihr „Nasenstüber-Faktor“. All jene, die Spiegelreflexkameras gewohnt sind, wollen unwillkürlich durch einen Sucher sehen – der nicht da ist, so dass Nase und Monitor in Kontakt treten. Der Umstieg von einer Kompaktkamera hingegen sollte völlig unproblematisch sein: Bedienung wie gewohnt. Wobei wir hier über die erste Begegnung mit der Kamera reden – wer sie länger in Händen hält und mit ihr fotografiert, wird sie sowieso gut kennen und bedienen können.
 

Foto thoMas

(Klick aufs Bild! – aber Achtung, die Datei ist rund 5 MB groß)

Aufnahmedaten: Programmautomatik; Brennweite 44 mm (entspr. Kleinbild), Blende 5, 1/100 s, ISO 6400. Nicht nachträglich bearbeitet.

 
Die Pen E-P1 ist kompakt, aber nicht so klein, um wie ein Spielzeug zu wirken oder schlecht zu bedienen zu sein. Die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck, das Metallgehäuse vermittelt Wertigkeit. So fasst sie sich auch an – vertrauenerweckend, und gut zu greifen. Der Rest ist Gewöhnungssache, an die Knopf- und Rädchenpositionen gewöhnt man sich mit der Benutzung. Ich finde, ein paar Knöpfchen weniger, das wäre mehr gewesen. Andererseits hat man damit viele Funktionen im Tipp-Zugriff und muss nicht durch die Menüs wandern.

Olympus‘ neuer Bildprozessor „TruePic V“ leistet allem Anschein nach gute Arbeit, auch bei hohen Empfindlichkeiten. Beispiele zur eigenen Anschauung und Einschätzung finden sich hier im Artikel.

In der Summe ist Olympus mit der Pen E-P1 ein großer Wurf gelungen. Die Kamera bereichert nicht nur das Micro-Four-Thirds-System, sondern den gesamten Kameramarkt, um eine Alternative, die es so bislang nicht gab.

In ein paar Stunden können wir hier wohl einen weiteren, einen weiblichen Eindruck zur Kamera nachreichen (oben steht dann „aktualisiert“ in der Titelzeile). Theano Nikitas ist in New York bei der Vorstellung und will sobald als möglich ihre Eindrücke über den Teich reichen.

(thoMas)
 

Nachtrag (17.6.2009): Einleitungstext ergänzt, um auf die umfangreichen Ergänzungen hinzuweisen. Und das E-P1-Logo als Starterbildchen aufgenommen. Hier nun Teil 2 der Eindrücke:

Was die Kompatibilität der Objektive angeht, ist nachzureichen, dass Panasonics Micro-Four-Thirds-Objektive allem Anschein nach problemlos funktionieren. Namentlich das Lumix G Vario 4,0/7-14 mm Asph. und das Lumix G Vario HD 4,0-5,8/14-140 mm Asph. Mega O.I.S. machten bei einem ersten Schnelltest keinerlei Probleme, sie funktionierten wie erwartet. Auch Four-Thirds-Objektive von Olympus sind in Verbindung mit dem Adapter MMF-1 nutzbar, auch hier gibt es offenbar keine – oder nur geringe – Einschränkungen. Siehe dazu, und zu weiteren Adaptiermöglichkeiten, auch: Micro Four Thirds – das System. Nebenbei: Laut Olympus kann die E-P1 dank des integrierten Bildstabilisators alle Aufnahmen bei jedem angesetztem Objektiv stabilisieren; auch bei ausschließlich mechanisch gekoppelten Objektiven (via M42, T2, Leica-R, Leica-M usw.).
 

Foto des M. Zuiko Digital ED 3,5-5,6/14-42 mm von Olympus Foto des M. Zuiko Digital 2,8/17 mm Pancake von Olympus
 
 
MTF-Kurven des des M. Zuiko Digital ED 3,5-5,6/14-42 mm von Olympus

MTF-Kurven des M. Zuiko Digital ED 3,5-5,6/14-42 mm
 
 
MTF-Kurven des M. Zuiko Digital 2,8/17 mm Pancake von Olympus

MTF-Kurven des M. Zuiko Digital 2,8/17 mm Pancake

 
Die meisten Kollegen – inklusive meiner Person – sind und waren sich übrigens einig darin, dass die E-P1 in der Kombination silber/silber oder weiß/silber am schönsten aussieht (Olympus bietet das M. Zuiko Digital ED 3,5-5,6/14-42 mm ja auch in schwarzer Version an).

Was die Zukunft des Systems angeht: Olympus hat angedeutet, dass es weitere Modelle geben wird (siehe oben). Und Olympus hat auch angedeutet, dass es ein Modell mit elektronischem Sucher geben wird. Doch wir rechnen nicht vor kommendem Jahr mit weiteren Kameras – weitere Objektive dagegen könnten durchaus noch in diesem Jahr kommen.

Bei flickr sind erste Fotogalerien, aufgenommen mit der E-P1, zu sehen. Zum Beispiel hier: Test • Olympus PEN E-P1.
 

Foto Theano Nikitas  Foto

Art Filter: „Pop Art“ und „Körniger Film“

 
Nachdem oben bereits meine Ersteindrücke aus Berlin zu lesen waren, folgt nun der Report von der E-P1-Vorstellung in New York; durchmischt mit Fotos aus Berlin und New York; entstanden, natürlich, mit der E-P1.

Hier die Eindrücke von Theano Nikitas: Wir wurden mit dem Boot nach Coney Island geschippert und das war eine gute Gelegenheit, die digitale Wasserwaage der E-P1 auszuprobieren, die sehr viel effektiver ist als ein Gittermuster, wenn es darum geht, die Kamera auszurichten – gerade auch auf einem schwankenden Boot. Auf Coney Island boten sich schöne Motive, um die Art-Filter auszuprobieren – insbesondere den „Pop Art Filter“. [thoMas: die Art-Filter sind nebenbei, manchmal wirklich witzig bis klasse und da es die Möglichkeit gibt, RAW+JPEG aufzunehmen, hat man immer eine unbearbeitete Version (die Filter werden immer auf das JPEG angewandt; zwei JPEG-Varianten bearbeitet / unbearbeitet, das geht nicht)]
 

Foto Theano Nikitas
 
 
Foto thoMas

New York – Berlin

 
Am meisten interessierte uns alle, wie sich die EP-1 als leichtgewichtige Alternative zu einer digitalen Spiegelreflex schlägt. Die neue Bedienoberfläche hat mir insgesamt gut gefallen. Die Navigation ist einfach, Einstellungen lassen sich komfortabel ändern. Grundsätzlich ziehe ich allerdings dezidierte Kontrollknöpfe und -räder vor, aber das Menü der E-P1 ist gut durchdacht. [thoMas: so unterschiedlich können die Wahrnehmung und die Vorlieben sein: waren es mir eher zuviel Bedienelemente bei der E-P1, hätten es für Frau Nikitas wohl noch ein paar mehr sein können.]

Die Handhabung der Kamera hat mir gut gefallen – sie liegt gut in der Hand und die Knöpfe und Rädchen sind an den richtigen Stellen. Der LCD-Monitor allerdings war, selbst ein paar Stufen heller gestellt, beim Aufnehmen und Betrachten der Bilder mitunter schwierig zu erkennen. Deshalb hat mir ein optischer Sucher schon gefehlt.
 

Foto thoMas
 
 
Foto Theano Nikitas

Berlin – New York

 
In der Fotopraxis hat sich die E-P1 besser als von mir erwartet geschlagen – der Autofokus war insgesamt schnell und genau, die Auslöseverzögerung kurz – wenn auch nicht so kurz wie bei einer digitalen Spiegelreflexkamera. Fotos von Breakdancern konnte ich allerdings ohne Probleme machen.

Schwierig, die Videoqualität auf die Schnelle und beim Abspielen auf einem Laptop zu beurteilen, doch der Nachführautofokus konnte den Breakdancern folgen und meine Testvideos waren scharf.

In der Summe machen die Fotos der EP-1 einen ziemlich guten Eindruck, auf einigen Aufnahmen scheint der Kontrastumfang etwas eingeschränkt (auch bei aktivierter Schattenaufhellung). Die Belichtung war genau und die Farbsättigung wirkt natürlich und ist nicht zu knallig angelegt.

Obwohl wir einige Four-Thirds- und OM-Objektive zum Testen dabei hatten, blieb ich lieber beim M. Zuiko Digital ED 3,5-5,6/14-42 mm, denn die größeren und schwereren Objektive laufen der Idee einer kompakten, leichten Kamera entgegen.

Zusammenfassend halte ich die EP-1 für eine ziemlich gute Kamera der ersten Generation. Und es wird mir gefallen, dass ich keine große Kameratasche und auch keinen Fotorucksack brauche, wenn ich fotografieren gehe.

Soweit Theano Nikitas.

Abschließend noch die unverbindlichen Preisempfehlungen (UVP), die Olympus uns soeben übermittelt hat:

E- P1 Gehäuse & Kits – UVP
E-P1 Gehäuse silber 699,00 €
E-P1 Kit (3,5-5,6/14-42 mm) inkl. Akku & Ladegerät 799,00 €
E-P1 Pancake Kit (2,8/17 mm) inkl. Akku, Ladegerät & opt. Sucher (silber/silber) 899,00 €
E-P1 Double Lens Kit (3,5-5,6/14-42 mm & 2,8/17 mm) inkl. Akku, Ladegerät & opt. Sucher 999,00 €

MFT Objektive & Adapter – UVP
M.ZUIKO DIGITAL 2,8/17 mm ES-M1728 (silber) 329,00 €
M.ZUIKO DIGITAL ED-M 3,5-5,6/14-42 mm / EZ-M1442 (silber) 329,00 €
M.ZUIKO DIGITAL ED-M 3,5-5,6/14-42 mm /EZ-M1442 (schwarz) 329,00 €
MF-2 OM Adapter für MFT 199,00 €
MMF-1 Four Thirds Adapter für MFT 199,00 €

MFT Zubehör – UVP
FL-14 Blitz 199,00 €
VF-1 Optischer Sucher 119,00 €
LC-37 Objektivdeckel (ES-M1728) 14,90 €
LC-40.5 Objektivdeckel (EZ-M1442) 14,90 €
BC-2 Gehäusekappe für Olympus MFT Kameras 9,90 €
LR-2 Hintere Objektivkappe für Olympus MFT Objektive 9,90 €

MFT Taschen und Straps – UVP
CS-10B Leder Body Jacket (weiß) 89,00 €
CS-10B Leder Body Jacket (dunkelbraun) 89,00 €
CSS-S109LL Lederschultergurt (weiß) 79,00 €
CSS-S109LL Lederschultergurt (dunkelbraun) 79,00 €