Foto David Maitland, Großbritannien, FrühlingsschnakeAlljährlich wird der „Europäische Naturfotograf des Jahres“ von der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT) gekürt. Wir zeigen den Sieger, sowie weitere preisgekrönte Fotos, dazu einige der schönsten von annähernd 12.500 eingereichten Arbeiten:

Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen informiert:

„GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres 2012“ wurde der finnische Fotograf Tommy Vikars mit seinem Bild „Der Sternengucker“. Das Bild zeigt in Finnland ausgewilderte Weißwedelhirsche in einer Winternacht an ihrem Futterplatz.

Für diese Aufnahme verbrachte Vikars viele Stunden im nächtlichen Wald: „Es war in der Dunkelheit oft nur sehr schwer zu erkennen, was sich am Futterplatz abspielte, und so misslangen viele Bilder. Oft bewegten sich die Tiere während der langen Belichtung zu schnell oder in eine falsche Richtung.“

Tommy Vikars arbeitete mit einer versteckten Kamera, die er per Fernauslöser bedienen konnte. Er selbst saß etwa 50 Meter vom Futterplatz entfernt in einer Hütte und beobachtete das Geschehen auf dem Display einer zweiten Kamera, die er mit einem 300er bestückt hatte.

Die internationale Jury nahm dieses Bild auf Anhieb in die engste Auswahl: das Motiv ist traumhaft schön, atmosphärisch sehr dicht und absolut überzeugend. Juror Manuel Presti weiter: „Das Bild vereinigte Ästhetik, technisches Können, Emotionen, Magie und Innovation und erzählte darüber hinaus auch eine Geschichte über das Leben wilder Tiere. Umso mehr haben wir uns alle bei der Kontrolle der RAW-Datei gefreut, feststellen zu können, dass der Autor auch sehr ehrlich bei der Nachbearbeitung vorgegangen war.“
 

Foto Gesamtsieger Tommy Vikars, Finnland, Der Sterngucker

Gesamtsieger Tommy Vikars, Finnland
Der Sterngucker

In meinem Dorf leben zwei Brüder, die das Wild in harten Wintern mit Heu versorgen. Die beiden erlaubten mir, an einem ihrer Futterplätze zu fotografieren. Mein Ziel war es, die in Finnland ausgewilderten Weißwedelhirsche während der Nacht aufzunehmen. Dazu steckte ich meine Kamera in eine isolierte Box und versteckte sie am Futterplatz. Ich selbst saß etwa 50 Meter entfernt in einer Hütte, von wo aus ich den Fernauslöser bedienen konnte. Um den richtigen Moment abzupassen, schaute ich auf das Display meiner anderen Kamera, die ich mit einem 300er bestückt hatte. Es war in der Dunkelheit oft nur sehr schwer zu erkennen, was sich am Futterplatz abspielte, und so misslangen viele Bilder. Oft bewegten sich die Tiere während der langen Belichtung zu schnell oder in eine falsche Richtung. Aber als ich dann dieses Bild auf meinem Laptop sah, war ich außerordentlich zufrieden – der Aufwand hatte sich gelohnt.

Nikon D700, 4,0/16-35 mm VR, ISO 2000, f4, 30 s, Funkauslöser

 
Tommy Vikars ist ein „Waldmensch“ mit Leib und Seele: „In manchen Jahren verbrachte ich fast meine gesamte Freizeit im Wald. Anfangs fotografierte ich gar nicht so viel, wanderte lieber umher und dachte darüber nach, welche Faszination der Wald auf den Menschen ausübt, wie viele Geheimnisse dort zu entdecken sind, und dass ich mich bei diesen Wanderungen glücklich und gesund fühlte und viel mehr bei mir war als an anderen Orten. Diese Gefühle versuchte ich auch, mit meinen Bildern zum Ausdruck zu bringen. Ich wollte das Wesen des Waldes, seinen Geist, einfangen. Noch immer ist mein Blockhaus eine Art Rückzugsort für mich, doch inzwischen fotografiere ich vermehrt in der Nähe meiner Heimatstadt Norrnäs, die an der Küste liegt. Es gibt dort mehr Tierarten, die ich fotografieren kann, und ich liebe das späte Abendlicht in dieser Region. Die meisten Aufnahmen entstehen ganz in der Nähe, innerhalb eines Umkreises von etwa 30 Kilometern.“

Vikars  erhält damit den von der Firma CANON gesponserten und mit 2.000 Euro dotierten Preis. Mit seinem Bild setzte er sich gegen rund 12.500 eingereichte Arbeiten von Fotografen aus 27 Ländern durch. Der Preis wurde von der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen zum 12. Mal vergeben und richtet sich an Amateur- und Profifotografen aus ganz Europa.

Den ebenfalls mit 2.000 Euro dotierten internationalen Sonderpreis „Fritz-Pölking-Preis“, den die GDT in Kooperation mit dem Tecklenborg-Verlag auslobt, konnte bereits zum zweiten Mal der Deutsche Ingo Arndt für sich entscheiden. Juror Theo Bosboom: „Wir Juroren waren uns einig, dass er mit seinem Fotoprojekt „Neues Leben“, das sich mit dem Schlupf von Insekten und Reptilien beschäftigt, ein ungewöhnliches Thema gewählt hat, das fotografisch durchgängig auf höchstem Niveau ausgearbeitet wurde, und das uns Bilder präsentiert, die man so noch nie zuvor gesehen hat.“

Wieder einmal war die Jury positiv überrascht von den Einsendungen zum „Fritz Pölking Nachwuchspreis“. „Die jungen Fotografen scheinen oft viel kreativer zu sein, mutiger in ihrer Bildsprache und weniger verhaftet im alten Regelwerk der Fotografie.“ Am Ende fiel die Wahl einstimmig auf Zoltán Gergely Nagy, einen jungen Fotografen aus Rumänien. Seine Story über die Stare in Blackpool wurde kreativ und kohärent umgesetzt und umfasst zudem eine Reihe von ausgesprochen starken Einzelbildern.
 

Foto David Maitland, Großbritannien, Frühlingsschnake

Kategorie 3 – Andere Tiere. Lobende Erwähnung: David Maitland, Großbritannien
Frühlingsschnake

Das Bild zeigt den Kopf einer Frühlingsschnake (Tipula vernalis), in Großbritannien auch „Daddy-Long-Legs“ genannt. Diese Schnakenart hat metallisch grüne Augen – ungewöhnlich für Schnaken, die zumeist unauffällige schwärzliche Augen haben. Ob die leuchtende Augenfarbe eine bestimmte Funktion hat, ist nicht bekannt. In Großbritannien gibt es 88 Schnakenarten.

Canon EOS 5D Mark II, Mikroskopisches Objektiv 10x, ISO 50
 
 
 
Foto Bart Siebelink, Niederlande, Hephaistos

Kategorie 3 – Andere Tiere. Lobende Erwähnung: Bart Siebelink, Niederlande
Hephaistos

Im Hafen der Küstenstadt Ulcinje (Montenegro) fanden wir bei Nacht einige kleine Krabben, die sich im Brandungsbereich aufhielten. Immer wieder wurden sie von den starken Wellen überspült, doch sie klammerten sich hartnäckig an die Felsen. Das warme, orangefarbene Licht der Straßenlaternen ließ die Gischt wie Feuer aussehen. Ich stellte eine lange Belichtungszeit ein, um eine wilde, vulkanische Stimmung zu erzielen, in der die Krabbe wie ein geheimnisvolles mythologisches Wesen wirkt.

Nikon D300, 2,8/105 mm Makro, ISO 200, Reissack, Winkelsucher
 
 
 
Foto Frank Krahmer (GDT), Deutschland, Regenbogen über dem Two Medicine Lake

Kategorie 5 – Landschaften. Lobende Erwähnung: Frank Krahmer (GDT), Deutschland
Regenbogen über dem Two Medicine Lake

Einer der magischsten Momente, die ich je erlebt habe! Nach einer regnerischen Nacht und mit nur sehr geringen Aussichten auf Erfolg, fuhren wir zum Sonnenaufgang in den Glacier National Park an den Two Medicine Lake. Die Chancen waren eigentlich gleich null; der Horizont Richtung Sonnenaufgang war durch Berge verdeckt. Aber wie durch ein Wunder erstrahlte die Pyramide des Sinopah Mountain grell orange in genau dem Moment, als sich eine Regenfront von Westen her auf mich zu bewegte. Immer noch kein Wind, aber Regen über dem Berg und perfekte Morgensonne und somit ein perfekter Regenbogen.

Canon EOS 1Ds Mark III, 2,8/16-35 mm L II USM, ISO 100, Stativ

 
 
 
Foto Cristóbal Serrano Pérez, Spanien

Kategorie 6 – Unter Wasser. Sieger: Cristóbal Serrano Pérez, Spanien
Verfolgungsjagd

In 20 Metern Tiefe, auf dem sandigen Grund der Cortez See (Baja California, Mexico), versuchte ich, einen Kormoranbeim Fischen zu fotografieren. Ich musste ständig meine Position verändern, denn es war schwer vorherzusagen, aus welcher Richtung der Vogel kommen würde. Außerdem musste ich mit dem Fisheye ausgesprochen nah am Geschehen sein. Dann stimmte endlich alles: Der Kormoran raste ganz in meiner Nähe wie eine Geschoss in einen Schwarm von Grunzerfischen und trieb sie auseinander, um die Fische zu isolieren.

Canon EOS 5D Mark II, 4,0/8-15 mm L Fisheye USM, ISO 100, Seacam UW-Gehäuse, UW-Blitze
 
 
 
Foto Angel Fitor, Spanien

Kategorie 6 – Unter Wasser. Lobende Erwähnung: Angel Fitor, Spanien
Warten auf Licht

Die Spiegeleiqualle (Cotylorhiza tuberculata) ernährt sich von Plankton und von Kohlenhydraten, die von den in der Qualle symbiotisch lebenden Algen synthetisiert werden. In der Lagune Mar Menor (Spanien) gibt es nicht viel Plankton, doch die Sonneneinstrahlung ist dort sehr intensiv. Das macht die Lagune zu einem Paradies für Spiegeleiquallen, die sich im warmen Wasser explosionsartig vermehren können. In der Morgendämmerung begeben sich die Quallen an die Wasseroberfläche, um den symbiotischen Algen nach der Dunkelheit der Nacht bessere Voraussetzungen für die Photosynthese zu bieten.

Nikon D200, Tokina AF 3,5-4,5/10-17 mm, ISO 100, Stativ für den Überwasserblitz, Blitzdiffusoren
 
 
 
Foto

Kategorie 2 -Säugetiere. 2. Platz: Ole Jørgen Liodden, Norwegen
Eisbärenwelt

Ich habe schon hunderte von Eisbären auf Spitzbergen fotografiert, aber im Juli 2011 ergab sich eine wirklich außergewöhnlich gute Situation. Ein Bär kam sehr nah an unser Expeditionsschiff heran, das Licht war genau richtig und ebenso die Verteilung der Eisschollen. Die Fußspuren des Eisbären im Vordergrund und die kleine Insel am Horizont machten die Komposition perfekt. Doch abgesehen von aller Schönheit erzählt dieses Bild auch eine traurige Geschichte: Das Treibeis im Nordpolarmeer schwindet zusehends als Folge des Klimawandels und damit auch der Lebensraum der Eisbären.

Nikon D3S, 2,8/14-24 mm, ISO 1000
 
 
 
Foto Leopold Kanzler, Österreich

Kategorie 2 – Säugetiere. Lobende Erwähnung: Leopold Kanzler, Österreich
Der Gourmet

Es war die Zeit der Rehbrunft, und ich hoffte auf das Erscheinen eines kapitalen Bockes. Aus meinem Tarnversteck in einem Maisfeld beobachtete ich immer wieder einen Hasen, der gelangweilt an den dürren Gräsern knabberte. Ich hatte den Eindruck, dass mich der Hase ebenso bemerkt hatte wie ich ihn, und er ließ mich daher nicht aus dem Auge. Als ich das Bild anschließend im Display betrachtete, war ich ihm für sein Misstrauen dankbar.

Canon EOS 1D Mark III, 4,0/600 mm, 1,4x Konverter, ISO 400, Stativ, Tarnnetz und Tarnumhang
 
 
 
Foto Gregoire Bouguereau, Frankreich

Kategorie 2 – Säugetiere. Lobende Erwähnung: Gregoire Bouguereau, Frankreich
Thomsongazelle im Fokus

Junge Thomsongazellen sind eine einfache Beute für Geparde. Sie sind auch die ersten Beutetiere, mit denen junge Geparde die Kunst des Jagens erlernen. Diese Situation konnte ich Ende April 2011 im Serengeti Nationalpark (Tansania) beobachten. Die Gepardenmutter hatte das Thomsonkitz lebend erbeutet und ihren Jungen überlassen. Diese zeigten sich zunächst nicht sonderlich interessiert, doch als das Kitz die Flucht ergreifen wollte, wurde ihr Jagdinstinkt augenblicklich geweckt. Ich hatte großes Glück, dass die Gazelle genau in meine Richtung lief, so dass ich diesen intensiven Moment im Bild festhalten konnte.

Nikon D3, 2,8/300 mm G VR, ISO 400
 
 
 
Foto

Kategorie 1 – Vögel. 2. Platz: Hermann Hirsch (GDT), Deutschland
Der König des Waldes

Anfang des Jahres machte ich in einem Stadtwald in Dortmund mehrere Zaunkönige aus, die lautstark anfingen, ihre Reviere abzustecken. Am nächsten Tag fuhr ich sofort nach Schulende mit dem Rad wieder an diese Stelle. Die Sonne ging bereits unter und zauberte ein zartes orangefarbenes Licht in den ohnehin vor Farben nur so explodierenden Wald. Die Zaunkönige waren immer noch sehr aktiv und ließen sich nicht im Geringsten von mir stören. Ohne Tarnung und Stativ machte ich dann einige Fotos von den kleinen Startenören, unter anderem auch dieses.

Canon EOS 5D Mark II, 4,0/500 mm L IS USM, ISO 640
 
 
 
Foto Florent Cardinaux, Frankreich

Kategorie 2 – Säugetiere. Sieger: Florent Cardinaux, Frankreich
Dachs im Unterholz bei Dämmerlicht

Zwei Sommer lang habe ich Dachse in der Nähe ihres Baus mit Schwarz-Weiß-Negativfilm fotografiert. Diese Gegenlichtaufnahme stellte eine echte Herausforderung dar: Der Dachs musste sich an einen ganz bestimmten Platz begeben, an dem der Hintergrund eine schöne Struktur aufwies und Lichtreflexe zu sehen waren. Und dort musste er dann noch den Kopf heben. Schwierig – aber nach zwei Wochen geduldigen Wartens war der richtige Moment endlich auf Film gebannt.

Nikon FE2, AIP 4,0/500 mm, Ilford DELTA 3200 gepusht auf 6400 ISO, Stativ
 
 
 
Foto István Kerekes, Ungarn

Kategorie 8 – Atelier Natur. 2. Platz: István Kerekes, Ungarn
Yin-Yang

Im Februar 2012 fotografierte ich auf einem Altarm der Donau nahe des Dorfes Rajka (Ungarn) Eisstrukturen. Es herrschte starker Kahlfrost – ideale Voraussetzungen also, um Eis zu fotografieren. Als ich mir dieses Foto am Computer ansah, sah ich sofort, dass die Eisformation, wenn man das Bild um 180° drehte, wie das Symbol für Yin und Yang aussah, zwei elementare Begriffe der taoistischen Philosophie.

Nikon D3, 4,0/24-120 mm G VR, ISO 250
 
 
 
Foto Knut-Sverre Horn, Norwegen

Kategorie 8 – Atelier Natur. Sieger: Knut-Sverre Horn, Norwegen
Happy feet

Eigentlich bevorzuge ich einen eher journalistischen Stil bei der Vogelfotografie, um Verhaltensweisen oder den Kontext zum Lebensraum darzustellen, aber manchmal reizt es mich auch, abstrakte Bilder zu machen. Die Methode, den Schärfepunkt hinter das Motiv zu legen und einen konturlosen, hellen Hintergrund zu wählen, wird oft von Pflanzenfotografen angewandt, seltener in der Vogelfotografie. Meine Idee war es, die signifikanten Konturen einiger Lummen unscharf in den Vordergrund zu positionieren und dann darauf zu warten, dass weitere Vögel ins Bild fliegen. Dieses Foto wurde nicht beschnitten. Es entstand während eines Foto-Workshops auf der norwegischen Insel Hornøya, im Frühjahr 2011.

Nikon D3s, 4,0/600 mm, ISO 200, Stativ
 
 
 
Foto Rosa Isabel Vazquez, Spanien

Kategorie 4 – Pflanzen und Pilze. Lobende Erwähnung: Rosa Isabel Vazquez, Spanien
Pflanzen in Bewegung

Es war der letzte Abend einer Reise durch Schottland, und ich beschloss,noch ein wenig am Loch Lomond zu fotografieren. Das Wetter war schlecht, aber wenigstens hatte es aufgehört zu regnen, so wie in der ganzen Woche zuvor. Der starke Wind bewegte das Wasser des Sees und auch die Bäume und Sträucher an seinem Ufer. Es war ein schöner Anblick, und ich entschied mich, eine lange Belichtungszeit von 13 Sekunden zu nehmen, um die Bewegung der Pflanzen darzustellen, dem Wasser aber eine ruhige, weiche Anmutung zu geben.

Canon EOS 5D Mark II, 4,0/70-200 mm L USM, ISO 50, Graufilter, Stativ, Kabelauslöser
 
 
 
Foto Audun Rikardsen, Norwegen

Kategorie 7 – Mensch und Natur. 2. Platz: Audun Rikardsen, Norwegen
Leben und Tod in Grönland

Dieses Bild entstand an der Westküste von Grönland, an Bord eines rund 12 Meter langen Walfängers, der auch zum Fischfang eingesetzt wird. Die traditionelle Kultur der Inuit basiert darauf, die marinen Ressourcen auf Grundlage der Selbstversorgung zu nutzen – hierzu gehört auch die Jagd auf größere Wale. Viele Familien und Gemeinden sind bis heute darauf angewiesen, Wale zu jagen, für ihren Eigenbedarf oder wegen des Einkommens, das mit dem Verkauf des Fleisches erzielt wird. Die wenigsten Inuit jagen heute noch mit dem traditionellen Kajak. Sie benutzen größere Schiffe mit Harpunenkanonen oder sie jagen in Gruppen von kleineren Booten mit Außenbordern.

Canon EOS 5D Mark II, 2,8/16-35 mm, ISO 100, Polfilter
 
 
 
Foto David Maitland, Großbritannien

Kategorie 8 – Atelier Natur. Lobende Erwähnung: David Maitland, Großbritannien
Korallensand

Viele wirbellose Riffbewohner wie Gorgonenhäupter, Schwämme oder Seegurken tragen in ihren weichen Körpern nadelförmige Strukturen aus Kalk, die der Abwehr von Feinden dienen. Zusammen mit den Skeletten der Steinkorallen bilden sie den berühmten Korallensand“ der tropischen Strände.

Canon EOS 5D Mark II, Mikroskopisches Objektiv 10x, ISO 50
 
 
 
Foto Ferenc Somodi, Ungarn

Kategorie 7 – Mensch und Natur. Sieger: Ferenc Somodi, Ungarn
Rettender Sprung

Frösche gehören zu meinen Lieblingsmotiven. Wenngleich in Ungarn in den letzten Jahren eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz der wandernden Amphibien eingeleitet wurde, sterben doch immer noch sehr viele von ihnen im Straßenverkehr. Ich wollte mich dieser Problematik fotografisch widmen, und nach einer Reihe von Fehlschlägen gelang es mir schließlich, eine typische Situation abzulichten.

Nikon D700, 2,8/16 mm Fisheye, ISO 320, Blitz

 
Schirmherrin Prof. Dr. Beate Jessel vom Bundesamt für Naturschutz (BfN):
Wieder einmal kann der Wettbewerb „GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres“ mit einer Vielzahl meist ungewöhnlicher, in jedem Fall aber authentischer Fotos überzeugen. Was mich dabei besonders beeindruckt, ist, dass es gar nicht immer die zweifelsfrei faszinierende Natur exotischer Destinationen ist, die hier den Ton angibt. Im Gegenteil, es sind für mich die eher „normalen“ Motive, an denen die Künstler ihre besonderen fotografischen Fähigkeiten beweisen: Mit ihren Kameras komponieren sie witzige, überraschende oder poetische Bilder, die sich für jeden Betrachter individuell zu kleinen oder großen Geschichten entwickeln lassen.

Ein solches Bild voller Geschichten ist auch das Siegerfoto des diesjährigen Wettbewerbs. Der Titel „Sterngucker“ steht für die stimmungsvolle, dichte Atmosphäre dieses einmaligen Fotos des Finnen Tommy Vikars. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich viele Betrachter seinem Bann entziehen können. Bei den Tieren, die hier so friedlich im Bilde stehen, handelt es sich übrigens um „Neubürger“ – sogenannte Neobiota. Die Weißwedelhirsche sind nämlich ursprünglich in Nordamerika heimisch.

Der Wettbewerb „GDT Europäischer Naturfotografen des Jahres“ wird jährlich von der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen ausgeschrieben. In acht verschiedenen Kategorien sowie dem „Fritz Pölking Preis“ und dem „Fritz Pölking Jugendpreis“ können  Arbeiten eingereicht werden. Die mit Markus Botzek (Naturfotograf, Deutschland), Anders Geidemark (Naturfotograf, Schweden), Rosamund Kidman Cox (Bild-Redakteurin und Autorin, Großbritannien), Laurent Geslin (Naturfotograf, Frankreich), Manuel Presti (Naturfotograf, Italien), Dieter Damschen (Naturfotograf, Deutschland) und Sven Za?ek  (Naturfotograf, Estland)  hochkarätig besetzte Jury machte sich ihre Entscheidung auch in diesem Jahr nicht leicht.

Die Sieger der einzelnen Kategorien:
In der Kategorie Vögel gewann das Bild „Mystisch und geheimnisvoll“ des  Italieners Markus Zadra. Mit der Aufnahme „Dachs im Unterholz bei Dämmerlicht„ konnte sich Florent Cardinaux aus Frankreich in der Kategorie Säugetiere durchsetzen. „Im fliegenden Sand“ heißt das Siegerbild des Deutschen Uwe Hasubek, GDT, in der Kategorie Andere Tiere. Sébatien Lamadon aus Frankreich siegte mit seinem Bild  „Im Herzen des Frühlings“ in der Kategorie Pflanzen und Pilze. Die Kategorie Landschaften entschied der Norweger  Lars Andreas Dybvik mit „Winterwald“ für sich, in der Kategorie Unter Wasser siegte Cristóbal Serrano Pérez aus Spanien mit dem Bild „Verfolgungsjagd“. „Rettender Sprung“ nannte Ferenc Somodi aus Ungarn sein Siegerbild in der Kategorie Mensch und Natur, und mit „Happy feet“ gewann Knut-Sverre Horn, ebenfalls aus Norwegen, die Kategorie „Atelier Natur“.

Kontaktdaten „GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres 2012“
Tommy Vikars
Email: vikarstommy@gmail.com

 

(thoMas)