Die Bundesnetzagentur hat die für die Ultra-Wideband-Technologie (UWB) nötigen Frequenzen freigegeben. Drahtlosen USB-Verbindungen steht damit nichts mehr im Weg:

Berlin – Die deutsche Bundesnetzagentur hat die für die Ultra-Wideband-Technologie (UWB) benötigten Frequenzen durch eine Allgemeinzuteilung dem Markt zur Verfügung gestellt. Der betroffene Frequenzbereich liegt zwischen 30 Megahertz und 10,6 Gigahertz. Die Funktechnologie kann somit kostenlos genutzt werden. UWB, auch Wireless USB genannt, ist die nächste Generation drahtloser Übertragungstechnologien.

Die UWB-Technik kann künftig die Verkabelung per USB ersetzen. Sie stellt extrem leistungsstarke Breitband-Funkübertragungswege zur Verfügung, die mit einer äußerst geringen Strahlungsleistung auskommen. Allerdings können damit nur wenige Meter überbrückt werden. Die Funktechnik eignet sich damit für die drahtlose Verbindung verschiedener Geräte am Arbeitsplatz beziehungsweise im Büro. Die Funktechnologie erlaubt eine Übertragungsgeschwindigkeit von 480 Megabit pro Sekunde, was gleich schnell ist wie herkömmliches USB 2.0. Allerdings ist die Datenrate durch die Entfernung begrenzt. Ab drei Meter Abstand funkt drahtloses USB nur mehr mit 110 Megabit pro Sekunde.

Ein weiteres Einsatzgebiet für UWB eröffnet sich beispielsweise auch im Auto, wo elektronische Komponenten drahtlos verbunden werden. HiFi- sowie Videokomponenten können Daten künftig ebenfalls ohne Verkabelung erhalten. Weitere Anwendungen sind im gewerblich-industriellen Bereich denkbar. So können die Frequenzen für Datenübertragungen bei medizinischen Anwendungen, in der Messtechnik, der Ortungs- und Überwachungstechnik genutzt werden. Die Umsetzung der USB-Schnittstelle wird somit künftig auf rein funktechnischer Basis erfolgen. Durch die hohe Datendurchsatzrate vernetzt die Technik auch Geräte, bei denen die Bandbreite des USB bislang nicht ausreichte.

Erste Geräte mit der UWB-Technologie haben Hersteller von PC-Zubehör bereits im Programm. Mit dem DUB-9240 bietet D-Link beispielsweise ein Starterkit für den Einstieg in die drahtlose USB-Welt an. An dieses Funk-Hub können verschiedene Geräte am Arbeitsplatz angeschlossen werden, wobei die Datenübertragung per UWB an den Desktop oder an das Notebook erfolgt. Vor allem beim Laptop entfällt die tägliche Neuverkabelung, wenn man an seinen Arbeitsplatz kommt. Erhältlich wird das Produkt im dritten Quartal 2008 sein, so D-Link-Sprecher Mike Lange. Neben D-Link führen auch die Cisco-Tochter Linksys und Belkin bereits entsprechende Produkte im Programm. Auf Notebookseite waren Dell und Lenovo die Pioniere in der High-Speed-Funkübertragung und präsentierten vergangenen Sommer die ersten Notebooks mit integriertem UWB-Chip.

(pressetext / Andreas List)