„Als ich mich der Fotografie widmete, war es mein Wunsch, sie als Kunst anerkannt zu sehen. Heute würde ich für dieses Ziel keinen Pfifferling geben“

Es ist kein günstiges Vergnügen, die fotografische Welt des Edward Steichen zu erblättern. 75 Euro kostet ein neuer Prachtband, doch umfassender wurde Steichen bisher nicht gewürdigt. Steichen – Titan der Fotogeschichte, der beinahe ein ganzes Jahrhundert lebte – ist ein Klassiker: einer jener Fotografen, die noch beweisen mussten, dass Fotografie Kunst sein kann. Er ist der große Allrounder unter den Pionieren: Seine Porträts sind von unterkühlter, glamouröser Schönheit, doch auch Akt, Mode, Kriegsfotografie, piktoralistische Landschaften oder Stillleben entstanden. Kein Genre sparte Steichen aus, wie dieses Buch eindrucksvoll zeigt.

Fotos: Edward Steichen

Ein profundes, mit vielen Texten gespicktes Werk über einen Mann, der noch in den sechziger Jahren als Foto-Kurator des New Yorker Museum of Modern Art die Geschichte des Mediums beeinflusste: „Als ich mich der Fotografie widmete, war es mein Wunsch, sie als Kunst anerkannt zu sehen. Heute würde ich für dieses Ziel keinen Pfifferling geben. Die Aufgabe des Fotografen ist es, den Menschen dem Menschen zu erklären und ihm zur Selbsterkenntnis zu verhelfen.“

(Marc Peschke)

Foto: Edward Steichen

Edward Steichen: Ein Leben für die Fotografie (bei amazon.de)
Gebundene Ausgabe. Leinen mit Schutzumschlag
336 Seiten. 250 Abbildungen. 26,60 x 31,50 cm. Deutsch
Hatje Cantz Verlag. Ostfildern 2007
ISBN 978-3775720656
75 Euro / CHF 130