Bei einem Umsatz von gut 2,6 Milliarden Euro kann Carl Zeiss 394 Millionen Euro Gewinn (EbIT) für das Geschäftsjahr 2006/07 verbuchen. Der Unternehmensbereich Markenoptik / Optronik – „wichtiger Markenbotschafter für Carl Zeiss“ – erzielte 245 Millionen Euro Umsatz:

Pressemitteilung von Carl Zeiss:

Carl Zeiss Gruppe weiter auf Erfolgskurs

Dynamische Entwicklung im Geschäftsjahr 2006/07 fortgesetzt – 500 neue Arbeitsplätze – Umsatz, Auftragseingang und EbIT erreichen Spitzenwerte

STUTTGART – 12. Dezember 2007.

Der Technologiekonzern Carl Zeiss hat das Geschäftsjahr 2006/07 sehr erfolgreich abgeschlossen: Umsatz und EbIT (Earnings before Interest and Taxes) sind im Vergleich zu den sehr guten Vorjahreswerten erneut gestiegen. Die vorläufigen Zahlen des am 30. September abgeschlossenen Geschäftsjahres gab das Unternehmen bei seiner Trendpressekonferenz in Stuttgart bekannt.

Die Umsatzerlöse der Carl Zeiss Gruppe stiegen um sieben Prozent auf 2.604 Millionen (Vorjahr: 2.433 Millionen) Euro. Diese Steigerung wurde vor allem durch organisches Wachstum erzielt. Währungsbereinigt stellt das sogar einen Zuwachs von neun Prozent dar. Das Unternehmen erzielte rund 83 Prozent seines Umsatzes außerhalb Deutschlands und ist im Geschäftsjahr 2006/07 insbesondere in Europa und Asien gewachsen. Auch der Auftragseingang erreichte mit 2.704 Millionen Euro einen Spitzenwert und ist im Vergleich zum guten Vorjahreswert ebenfalls um sieben Prozent gestiegen.

Das EbIT wuchs noch wesentlich stärker: Es stieg um 26 Prozent auf 394 Millionen (Vorjahr: 313 Millionen) Euro. „Die Carl Zeiss Gruppe kann auf ein hervorragendes Geschäftsjahr zurückblicken. Wir haben beim Umsatz und Ergebnis nochmals zugelegt. Wir setzen damit unsere seit vier Jahren anhaltende Erfolgsserie fort“, fasste Dr. Dieter Kurz, der Vorstandsvorsitzende der Carl Zeiss AG, zusammen. Dazu gehört auch die erneut verbesserte EbIT-Marge. Sie beträgt jetzt 15 Prozent.

Auch der Cashflow vor Ertragsteuern konnte erneut deutlich gesteigert werden: Er betrug 549 Millionen (Vorjahr: 410 Millionen) Euro und erreicht damit 21 Prozent des Umsatzes. „Der kontinuierliche Anstieg von EbIT und Cashflow in den vergangenen Jahren unterstreicht deutlich die erfolgreiche und nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens auf Wertsteigerung“, betonte Finanzvorstand Dr. Michael Kaschke. Die Finanzmittel beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 962 Millionen Euro und bieten dem Unternehmen Handlungsspielraum für weiteres Wachstum (Nettoliquidität: 612 Millionen Euro).

Im Geschäftsjahr 2006/07 investierte Carl Zeiss 107 Millionen (Vorjahr: 118 Millionen) Euro in Sachanlagen. Dem standen Abschreibungen in Höhe von 114 Millionen (Vorjahr: 99 Millionen) Euro gegenüber.

Die Eigenkapitalquote wuchs um acht Prozentpunkte auf 30 Prozent und erreichte damit die vorgegebene mittelfristige Zielmarke. Auch bei der Unternehmenswertsteigerung übertraf Carl Zeiss deutlich den Wert des Vorjahres. Die Wertsteigerung, gemessen mit der Kennzahl EVA® (Economic Value Added), belief sich auf 133 Millionen (Vorjahr: 82 Millionen) Euro.

Forschung und Entwicklung gestärkt
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung stiegen auf 290 Millionen (Vorjahr: 254 Millionen) Euro – das entspricht elf Prozent des Umsatzes. „Fast 60 Prozent unseres Umsatzes erzielen wir mit Produkten, die nicht älter sind als fünf Jahre. Wir schaffen es also, unsere Ideen rasch in Markterfolge umzusetzen“, erklärte Kurz.

Über 500 neue Arbeitsplätze
Am Bilanzstichtag (30. September) beschäftigte die Carl Zeiss Gruppe weltweit 12.257 Mitarbeiter (Vorjahr: 11.249), davon 4.292 im Ausland (Vorjahr: 3.406). Das sind über 1.000 Beschäftigte (neun Prozent) mehr als im Vorjahr. Davon sind rund 470 Mitarbeiter auf Änderungen im Konsolidierungskreis zurückzuführen.

Im Geschäftsjahr 2006/07 hat Carl Zeiss weltweit mehr als 500 neue Arbeitsplätze geschaffen, rund 360 davon in Deutschland. Zum Bilanzstichtag beschäftigte die Carl Zeiss Gruppe in Deutschland 417 Auszubildende.

Mitarbeiter am Erfolg beteiligt
Die Carl Zeiss Gruppe beteiligt die Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens: Für das Geschäftsjahr 2006/07 haben die inländischen Mitarbeiter eine Jahresprämie von bis zu 1.750 Euro brutto erhalten, die sich aus einer Sonderzahlung und einem Genussschein zusammensetzt. Insgesamt schüttete Carl Zeiss allein in diesem Jahr rund 17 Millionen Euro als Erfolgsbeteiligung an seine Mitarbeiter aus.

Die Genussscheine sind eine besondere Form der Ergebnisbeteiligung, die Carl Zeiss seit drei Jahren jährlich an die Mitarbeiter vergibt: Die nichtübertragbaren Wertpapiere werden während ihrer fünfjährigen Laufzeit jährlich in Abhängigkeit zur Umsatzrendite verzinst. Die bisher ausgegebenen Genussscheine erzielten alle die Maximalverzinsung von 20 Prozent pro Jahr.

Portfolio optimiert
Im Geschäftsjahr 2006/07 hat Carl Zeiss sein Portfolio weiter optimiert: Im Dezember 2006 hat das Unternehmen die Prontor GmbH, Bad Wildbad, an die in München ansässige VTC Industrieholding verkauft. Die Integration in den VTC-Firmenverbund eröffnet der Prontor GmbH gute Perspektiven. VTC hat alle 270 Mitarbeiter übernommen.

Der Unternehmensbereich Mikroskopie hat im März 2007 das Instrumentengeschäft der Clarient Inc., Aliso Viejo/Kalifornien (USA), übernommen und so sein Engagement auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der klinischen Krebsdiagnostik und -forschung verstärkt.

Im Juni 2007 hat der Unternehmensbereich Halbleitertechnik die Leospore Pte. Ltd., Singapur übernommen. Das Unternehmen firmiert nun als Carl Zeiss SMT SEA Pte. Ltd. und wird künftig den direkten Vertrieb in der Region Südost-Asien steuern. Dadurch verbessert Carl Zeiss die Betreuung seiner Kunden vor Ort. Zusätzlich wird das Service- und Dienstleistungsangebot ausgebaut.

Die Carl Zeiss Optronics GmbH hat im Juli 2007 70 Prozent der Anteile am südafrikanischen Unternehmen DENEL Optronics (Pty.) Ltd., Irene/Centurion (Republik Südafrika) übernommen. Carl Zeiss baut seine Wettbewerbsposition damit weiter aus.

Direkt nach Abschluss des Geschäftsjahres 2006/07 hat der Unternehmensbereich Industrielle Messtechnik am 1. Oktober 2007 die Dr. Wolf & Beck GmbH, Wangen/Landkreis Göppingen, vollständig übernommen. Seit 2002 hat Carl Zeiss die Mehrheit an diesem Unternehmen gehalten. Ebenfalls am 1. Oktober 2007 hat der Bereich zudem 75 Prozent der Junker & Partner GmbH mit Sitz in Tholey/Saarland übernommen. Damit erweitert Carl Zeiss sein Produktportfolio und erhält Zugang zu neuen Kundensegmenten.

Anfang Oktober 2007 hat die börsennotierte Carl Zeiss Meditec AG die *Acri.Tec® AG mit Sitz in Hennigsdorf übernommen. Damit hat die Carl Zeiss Meditec ihre Marktposition in Deutschland deutlich gestärkt und ihr Angebot im wachsenden Marktsegment der Augenchirurgie erweitert.

Entwicklung der Bereiche
Der Unternehmensbereich Halbleitertechnik hat im Geschäftsjahr 1.042 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet – 21 Prozent mehr als im Vorjahr (864 Millionen Euro). Damit ist der Unternehmensbereich Halbleitertechnik in der Carl Zeiss Gruppe erneut am stärksten gewachsen. Innerhalb des Bereichs war auch in diesem Jahr die Lithographieoptik besonders erfolgreich. Einen großen Einzelauftrag verbuchte der Bereich Halbleitertechnik für seine Elektronenmikroskope: Die amerikanische Eliteuniversität Harvard bestellte insgesamt acht Elektronen- und Ionenmikroskopsysteme. Hier konnte sich Carl Zeiss gegen starke internationale Konkurrenz durchsetzen.

638 Millionen Euro Umsatzerlöse erzielte der Unternehmensbereich Medizintechnik, der zum größten Teil aus der Carl Zeiss Meditec AG besteht (Vorjahr: 631 Millionen Euro). Währungsbereinigt stieg der Umsatz damit um fünf Prozent. Deutlich gesteigert hat der Unternehmensbereich im abgeschlossenen Geschäftsjahr seinen Ertrag. Gemessen am Umsatz gehört die Carl Zeiss Meditec AG zu den größten, rein auf Medizintechnik spezialisierten Börsenwerten in Europa. Seit März 2007 ist sie zudem im TecDax der Deutschen Börse notiert und zählt damit zum Kreis der wichtigsten Technologieunternehmen Deutschlands.

Mit einem Umsatz von 323 Millionen (Vorjahr: 340 Millionen) Euro blieb der Unternehmensbereich Mikroskopie im Geschäftsjahr 2006/07 hinter den Erwartungen zurück. Der Rückgang ist auf Budgetkürzungen der öffentlichen Hand für Forschung zurückzuführen – sowie auf Währungseffekte, die zu intensivem Wettbewerb insbesondere in den USA und Japan führen. Der Bereich verfolgt unverändert ehrgeizige Ziele und investiert in die Zukunft: Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wurden intensiviert. Mit der Übernahme des Instrumentengeschäfts von Clarient hat der Bereich seine Aktivitäten in der klinischen Diagnostik verstärkt. Dieser Markt bietet sehr gute Wachstumschancen für die Zukunft.

Der Unternehmensbereich Industrielle Messtechnik ist im Geschäftsjahr 2006/07 erneut zweistellig gewachsen: Der Bereich erzielte einen Umsatz von 316 Millionen Euro und übertraf damit den Vorjahreswert (278 Millionen Euro) um 14 Prozent (währungsbereinigt: 16 Prozent). Seinen Wachstumskurs setzt der Unternehmensbereich durch die mehrheitliche Übernahme von Junker & Partner fort: Dadurch verstärkt Carl Zeiss seine Position als Lösungsanbieter und bekommt Zugang zu neuen Kundengruppen und Marktsegmenten.

Der Unternehmensbereich Markenoptik/Optronik, der das Geschäft mit Photo- und Filmobjektiven, Ferngläsern, Planetarien und opto-elektronischen Systemen umfasst, erzielte einen Umsatz von 245 Millionen (Vorjahr: 234 Millionen) Euro. Die Produkte des Unternehmensbereichs sind wichtige Markenbotschafter für Carl Zeiss: Im Geschäftsjahr 2006/07 haben über 40 Millionen Menschen Sony Kameras und Camcorder mit ZEISS Optik gekauft. Mit einer neuen Reihe anspruchsvoller Objektive für industrielle Anwendungen öffnet sich der Bereich neue Chancen in dem attraktiven Markt technischer Anwendungen. Das „Sternentheater“ in Planetarien mit Projektoren von Carl Zeiss erleben jährlich weltweit über 80 Millionen Besucher.

Carl Zeiss Vision: Produktions- und Vertriebsnetz ausgebaut
Carl Zeiss hält mit einem anderen Investor zu gleichen Teilen Anteile am weltweit tätigen Brillenglasunternehmen Carl Zeiss Vision. Das Geschäft der Carl Zeiss Vision Gruppe wird im Beteiligungsergebnis der Carl Zeiss Gruppe anteilig („at equity“) berücksichtigt. Der Umsatz der Carl Zeiss Vision liegt mit 844 Millionen (Vorjahr: 845 Millionen) Euro auf Vorjahresniveau, währungsbereinigt hat er um drei Prozent zugenommen. Im Geschäftsjahr 2006/07 hat das Unternehmen sein weltweites Produktions- und Vertriebsnetz weiter ausgebaut. Ein wichtiger Baustein ist die Produktionsstätte für Rezeptgläser im chinesischen Guangzhou, die im August 2007 den Betrieb aufgenommen hat. Zum Bilanzstichtag beschäftigte die Carl Zeiss Vision Gruppe weltweit in über 30 Ländern 10.293 Mitarbeiter (Kapazitäten); davon 1.187 in Deutschland.

Ausblick
„Die Erfolge der vergangenen Jahre eröffnen uns Spielräume für den weiteren Ausbau unserer Marktpositionen. Der wichtigste Schlüssel für Wachstum ist unsere Innovationskraft, unterstützt von unserer starken Marke und der Fähigkeit, als Lösungsanbieter die Anforderungen unserer Kunden optimal zu erfüllen“, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Dieter Kurz zur weiteren Entwicklung.

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