Mit der X-Pro2 hat Fujifilm letzten Freitag das neue Top-Model der X-Serie präsentiert. Gegenüber der Vorgängerin will der Hersteller das neue Flaggschiff in vielen Bereichen spürbar verbessert haben – etwa beim Autofokus, dem bislang schon tadellosen Sucher oder der Bedienung. Und natürlich auch bei der Bildqualität, für die erstmals bei einer Kamera von Fujifilm unter anderem ein APS-C-Sensor mit rund 24 Megapixel Auflösung verantwortlich ist. Ich hatte die spannende Gelegenheit, die X-Pro2 auf Einladung von Fujifilm für einen Tag in Tokio auszuprobieren.

 

Fujifilm X-Pro2

 

Tokio ist eine recht junge Stadt mit alter Tradition. Hervorgegangen ist sie 1889 aus der vormaligen Präfektur Edo-fu, deren Zentrum, die Edo-Burg, 1456 errichtet wurde. Massive Zerstörungen durch das Große Kanto-Erdbeben und im Zweiten Weltkrieg haben der Stadt ihr heutiges Gesicht verliehen. Es wird beherrscht von modernen bis futuristisch anmutenden Hochhäusern, in denen historische Stätten wie eingesprenkelt liegen.

Fujifilm X-Pro2: Beispielaufnahme

 

Eine junge Kamera, die die alte Tradition der Fotografie bewahren will, ist auch die letzte Woche vorgestellte X-Pro2 von Fujifilm. Mit ihr war ich für einen Tag in Tokio unterwegs. Dabei habe ich die Kamera in ihrem bevorzugten Umfeld bewegt, für die Street-Fotografie (die nicht gerade mein bevorzugtes Sujet ist) ist sie aufgrund ihres besonderen Sucherkonzepts wie geschaffen. Ein ausführlicher Test, insbesondere der Bildqualität bei unterschiedlichen Bedienungen, ist innerhalb eines Tages naturgemäß nicht möglich. Aber vom Handling und einigen der mit der X-Pro2 eingeführten Neuerungen konnte ich mir durchaus ein Bild machen.

Handling und Bedienung

Bei der X-Pro2 gibt es ein klassisches Rad zur Vorwahl der Belichtungszeit, die (höherwertigen) XF-Objektive sind mit einem Blendenring versehen. Ein weiteres Rad dient der Belichtungskorrektur. Das war auch schon bei der X-Pro1 so, die die X-Pro2 nun ablöst. Neu hinzugekommen ist bei ihr eine weitere Einstellebene auf dem Zeitwahlrad, über die sich die ISO-Empfindlichkeit vorgeben lässt sowie ein Frontrad, mit dem die Belichtungszeit in 1/3-EV-Schritten eingestellt wird

X-Pro2: ISO-Wählrad

Das in den Zeitwähler integrierte ISO-Wählrad ist sehr aufwändig konstruiert.
 

Einzigartig ist das Sucherkonzept der X-Pro2: Die Kamera vereint auf clevere Art und Weise einen klassischen optischen Messsucher mit einem elektronischen– mit einem kleinen Hebel an der Front schaltet man zwischen den Anzeigen um. Dabei verzichtet der optische Sucher keineswegs auf Komfort, die wichtigsten Aufnahmeeinstellungen blendet die X-Pro2 hier ein.

Wer noch das Fotografieren mit einer mechanischen Kamera aus alten Zeiten kennt, wird mit der X-Pro2 auf Anhieb klar kommen. Für mich war es dagegen zunächst etwas ungewohnt, Belichtungszeit, Blendenwert und gegebenenfalls die ISO-Zahl über dedizierte Bedienelemente einzustellen. Aber nach kurzer Zeit habe ich das Verfahren durchaus wieder zu schätzen gelernt: das Ganze funktioniert nämlich im Gegensatz zu den meisten Digitalkameras auch dann, wenn die X-Pro2 ausgeschaltet ist. Zudem genügt ein kurzer Blick auf die Kamera, schon ist man über alle relevanten Einstellungen im Bilde.

Insbesondere, wenn man genügend Zeit hat, die Kamera wunschgemäß für seine Aufnahme einzustellen, hat mir die analoge oder diskrete Bedienung gut gefallen. Etwa bei meinen Detailaufnahmen am Meiji-Schrein, eine religiöse Stätte des Shintoismus.

Fujifilm X-Pro2: Beispielaufnahme

Die Sake-Fässer sind eine Opfergabe am Meiji-Schrein.
 

Aber genau an diesem Ort habe ich das althergebrachte Bedienkonzept auch als Nachteil empfunden. Etwa bei einer Hochzeitsprozession, die recht hurtig vorbeischritt und nur Zeit für wenige Aufnahmen ließ. Von meiner Kamera bin ich es in einem derartigen Fall gewohnt, die wichtigsten Parameter blitzschnell mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand einzustellen. Bei der X-Pro2 sind dagegen mehrere Handgriffe nötig, was mir beim Blick durch den Sucher nicht immer leicht fiel. Etwa, um von manueller Belichtungssteuerung auf Programmautomatik umzuschalten: Dazu müssen sowohl das Zeitwahlrad wie auch der Blendenring in die Stellung „A“ gebracht werden – das geht bei Kameras mit Programmwählrad schneller. Auch das neue Einstellrad für die ISO-Zahl habe ich als zweischneidige Sache empfunden: Praktisch ist es, wenn man die Kamera vor sich hat; jedoch schwer zu handhaben, falls man den ISO-Wert beim Blick durch (oder in) den Sucher ändert möchte.

Fujifilm X-Pro2: Beispielaufnahme

Der Meiji-Schrein ist beliebt bei Paaren, die traditionell heiraten.
 

Hybrid-Sucher und Live-View

Mit dem Hybrid-Sucher der X-Pro2 will Fujifilm die Vorteile eines optischen Suchers (OVF) mit denen eines elektronischen vereinen. Der OVF erzeugt das Bild mit einer eigenen Optik und damit unabhängig vom Objektiv. Für mich, der nie mit einer Messsucherkamera gearbeitet hat, ein etwas ungewöhnliches Konzept. Ungewöhnlich zum Beispiel deshalb, weil rechts unten im Sucherbild das Objektiv zu sehen ist (zumindest solange man, wie in meinem Fall, das Weitwinkel XF 23mm F1.4 R verwendet).

Zunächst hat mich das gestört, aber in der Praxis habe ich die riesige Sucherbildabdeckung schnell schätzen gelernt. Darin sieht man nämlich auch Bereiche des Motivs, die sich außerhalb des aufzunehmenden Bildausschnitts befinden. Gerade wenn man Motive fotografiert, die sich bewegen, ist das ein unschätzbarer Vorteil gegenüber TTL-Suchern: Das Motiv erscheint bereits im Sucher, bevor es sich im Bildausschnitt befindet. Das hat mir bei so manchem Schnappschuss die nötige Zeit für eine gelungene Bildkomposition verschafft. Auf meiner Positivliste habe ich auch vermerkt, dass Fujifilm die X-Pro2 mit einer Dioptrienkorrektur versehen hat.

Fujifilm X-Pro2

Wohl kaum eine andere Digitalkamera wartet mit einem derart aufwändigen
Sucherkonzept auf wie die X-Pro2 von Fujifilm.

 

Fokussiert man manuell, funktioniert der OVF der X-Pro2 wie ein Messsucher. Als weitere Hilfe zum Scharfstellen blendet die Kamera rechts unten (dort, wo sonst das Objektiv im Sucherbild zu sehen ist) ein kleine Variante des elektronisch erzeugten Sucherbilds ein. Hier markieren farbige Hervorhebungen die Kontrastkanten im Motiv, die sicher innerhalb der Fokusebene befinden (Fokus-Peaking).

Als Alternative zum OVF bietet die X-Pro2 einen elektronischen Sucher (EVF). Ihn hat Fujifilm im Vergleich zur Vorgängerin deutlich verbessert: Seine Auflösung ist von 1,44 auf 2,36 Millionen Subpixel gestiegen, die Refresh-Rate hat Fujifilm von 60 auf 85 Hertz angehoben. Und so ist das Sucherbild scharf und steht fest wie ein Felsen in der Brandung – ohne zu zittern oder Schlieren zu ziehen. Eines ist mir allerdings beim Umschalten zwischen OVF und EVF aufgefallen: Der elektronische Sucher hat sichtlich Probleme, Kontraste aufzudröseln, das Sucherbild wirkt mir zu hart. Etwas unangenehm fand ich auch, dass der EVF ein recht kühles Sucherbild zeigt.

Tokio, Stadtteil Shibuya. Hier befindet sich eine Diagonalkreuzung, bei der die Fußgängerampeln den Weg über alle Straßenäste gleichzeitig freigeben. Bis zu 15.000 Passanten überqueren hier bei einer Grünphase die Straßen und machen so die Kreuzung am Bahnhof Shibuya zu einem Symbol für das geschäftige Treiben in Tokio.

Fujifilm X-Pro2: Beispielaufnahme

Kreuzung am Bahnhof Shibuya: Da das Display der X-Pro2 starr verbaut ist, sind Aufnahmen
aus der Froschperspektive (links) oder Über-Kopf (rechts) eine knifflige Angelegenheit.

 

Ich habe versucht, die Menschenmassen auf ihrem Weg über die Kreuzung aus der Froschperspektive einzufangen. Ein Vorhaben, das einem die X-Pro2 nicht gerade leicht macht. Natürlich lässt sich das Sucherbild bei ihr auch auf dem rückwärtigen Display kontrollieren. Es löst sogar etwas höher auf (900 x 600 Pixel, 1,62 Millionen Subpixel) als das der Vorgängerin, ist aber weiterhin unbeweglich. Und genau das macht es schwierig mit der X-Pro2 in Bodennähe das Sucherbild zu kontrollieren. Das gilt ebenso für Über-Kopf-Aufnahmen, bei denen das das Display in der tiefstehenden Sonne Tokios zudem noch stark gespiegelt hat.

Immerhin bleibt die X-Pro2 durch den Verzicht auf ein Klapp- oder Schwenkdisplay recht schlank und damit unauffällig. Dabei ist die Kamera gar nicht mal so klein, eine Sony Alpha 7 ist trotz Kleinbildsensor kaum größer. Dass sie dennoch kaum auffällt, verdankt die X-Pro2 zum einen ihrem sanften Auslösegeräusch (mit dem neuen elektronischen Verschluss löst sie sogar völlig lautlos aus) und zum anderen den schlanken Objektiven. Die Griffwulst an der Kamerafront ist etwas schwach ausgeprägt geraten, verleiht aber angesichts des geringen Gewichts von knapp 500 Gramm (inklusive Akku, ohne Objektiv) der X-Pro2 genügend Grip in der Hand.

Fujifilm X-Pro2: Beispielaufnahme

Dank des lautlosen, elektronischen Verschluss kann man mit der X-Pro2 völlig
geräuschlos fotografieren und zieht so in stillen Momenten nicht die Aufmerksamkeit auf sich.

 

Wie alle handlichen Spiegellosen bietet auch die X-Pro2 keinen Platz für einen potenten Akku. Deshalb gehört  unbedingt ein frischer Zweitakku mit in die Fototasche, bei mir hat der erste Energiespender für nicht einmal 200 Aufnahmen durchgehalten.

Autofokus

Der Autofokus galt in der Vergangenheit etwas als Achillesferse X-Familie, auch der X-Pro1. Hier verspricht Fujifilm nun deutliche Besserung. Zunächst einmal muss sich die X-Pro2 nicht mehr alleine auf die langsame Kontrastmessung verlassen, vielmehr stehen ihr schnelle Phasen-AF-Sensoren auf dem Bildwandler zur Seite. Ferner ist sie mit dem neuen Hauptprozessor „X-Processor Pro“ ausgestattet, der dank seiner schieren Rechenkraft dem Autofokus Beine machen will – gerade auch, wenn der Fokus bei Serienbildaufnahmen nachgeführt werden soll.

Wie schnell der Autofokus bei Action-Motiven reagiert, konnte ich beim Trip durch Tokio nicht ausprobieren. Statische Motive fokussiert er jedenfalls blitzschnell, da hat Fujifilm nun mächtig aufgeholt. Das gilt jedoch nicht unbedingt bei schwachem Licht. Meine Fototour endete zur Blauen Stunde auf der Dachterrasse des Mori Arts Centers, etwa 250 Meter über dem Boden. Im letzten Himmelslicht hat sich der Autofokus meiner X-Pro2 schon einmal verschluckt und brauchte ein oder zwei weitere Anläufe, bis die Schärfe saß. Von Gegenlicht zeigte sich der Autofokus der X-Pro2 dagegen völlig unbeeindruckt, etwa beim buddhistischen Asakusa-Tempel in der untergehenden Sonne.

Fujifilm X-Pro2: Beispielaufnahme

Rituelle Waschung mit Rauch vor der Haupthalle des Asakusa-Tempels
 

Der neue Autofokus mit seinen bis zu 273 frei wählbaren Messfeldern bietet schier unbegrenzte Konfigurationsmöglichkeiten. Darin habe ich mich gar nicht erst verloren und die X-Pro2 einfach mit großem Einzelfeld-AF betrieben – dann bleiben immer noch 77 frei wählbare Felder. Dabei hat sich der neue „AF-Joystick“ als äußerst komfortabel erwiesen, um das AF-Feld schnell auf eine andere Motivpartie zu legen.

Fujifilm X-Pro2

Der neue „AF-Joystick“ erleichtert die Wahl des gewünschten AF-Feldes ungemein.
 

Sensortechnologie und Bildqualität

Fujifilm bekennt sich klar zum APS-C-Format, da macht auch die X-Pro2 keine Ausnahme. Die prinzipiellen Nachteile des sogenannten Halbformats gegenüber dem Kleinbildformat will Fujifilm mit einigen konstruktiven Besonderheiten entgegenwirken. Die wohl wichtigste: Ihr X-Trans-Sensor sampelt nicht nach dem bekannten Bayer-Muster, sondern weist eine deutlich kompliziertere Matrix auf. Bei ihr ist in jeder Bildzeile jede der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau vertreten – was zunächst einmal die Farb- und damit auch die Gesamtauflösung beträchtlich steigert. Zudem ist das Grundmuster der Farbzellen neunmal größer als bei einem Bayer-Sensor, dadurch sinkt die Moiré-Gefahr und die X-Pro2 kann auf einen auflösungsmindernden Anti-Alasing-Filter verzichten.

Die nutzbare Auflösung ist also theoretisch beim X-Trans-Sensor der X-Pro2 höher als bei einem vergleichbaren APS-C-Sensor mit Bayer-Pattern. Allerdings müssen die verwendeten Objektive auch eine entsprechende optische Auflösung liefern, um die hohe Sensorauflösung in eine entsprechende Bildqualität umzumünzen. Genau das verspricht Fujifilm. Ob dieses Versprechen eingehalten wird, könnte nur ein aufwändiger Labortest klären. Nach Augenschein zeigen die Aufnahmen der X-Pro2 jedenfalls einen bestechenden Detailreichtum sowie eine sehr fein nuancierte Farbwiedergabe.

Fujifilm X-Pro2: Beispielaufnahme

Die X-Pro2 löst ausgesprochen hoch auf (links unten ein 100%-Ausschnitt aus dem gelben T-Shirt).
 

Die X-Pro2 ist die erste Kamera, die Fujifilm mit einem 24-Megapixel-Sensor ausstattet (bislang sind es 16 Megapixel). Trotz des dadurch reduzierten Pixelpitch‘ will Fujifilm bei der X-Pro2 den Signal-/Rauschabstand von 78,0 dB auf 85,6 dB angehoben haben. Möglich macht es eine neue Technologie, bei der die Leiterbahnen auf dem Sensor in besonders leitfähigem Kupfer ausgeführt sind. Wer da jetzt Parallelen zum Bildwandler der Sony Alpha 7R II sieht, liegt nicht falsch. Sony hat bei der Produktion des Bildwandlers der X-Pro2 durchaus seine Finger im Spiel, das erfährt man immer wieder hinter vorgehaltener Hand bei Fujifilm. Auf das besonders lichtempfindliche BSI-Design wie bei der Alpha 7R II verzichtet der Bildsensor der X-Pro2 allerdings.

Bei meinen Aufnahmen auf dem Dach des Mori Art Centers war das Licht bereits so schwach, dass ich die Empfindlichkeit auf ISO 3200 hoch setzen musste. Für mein Dafürhalten hat die X-Pro2 mit dieser ISO-Stufe keine Probleme: Zwar zeigen sich in flächigen Bildbereichen minimal Helligkeitsstörungen, die fallen aber im Druck sicherlich nicht mehr auf. Viel wichtiger ist in der Praxis, dass der Dynamikumfang der X-Pro2 auch bei hohen ISO-Werten noch groß bleibt und es keinerlei Farbstörungen gibt. In der Fine-Art-Fotografie sind ISO 3200 sicherlich zu viel des Guten, aber in ihrem ureigenen Habitat, der Street- und Reportage-Fotografie würde ich die ISO-Stufe und sicherlich auch noch die nächsthöhere ohne Zögern verwenden, wenn es das Motiv erfordert.

Fujifilm X-Pro2: Beispielaufnahme

Bei ISO 3200 ist Rauschen kein Thema für die X-Pro2,
auch der Dynamikumfang leidet bei dieser ISO-Empfindlichkeit nicht.

 

Mein Fazit

Für meine Fototour durch Tokio hat sich die X-Pro2 als ideale Partnerin erwiesen – bei der Street- und Reportage-Fotografie ist die Kamera so richtig in Ihrem Element. Dazu tragen das ausgeklügelte Sucherkonzept und die „analoge“ Bedienung bei, mit dem sich die X-Pro2 dem Mainstream gekonnt entgegenstellt. Das war bereits bei der Vorgängerin X-Pro1 so, die Fujifilm jetzt mit der X-Pro2 deutlich verbessert hat: Die Sensorauflösung ist auf zeitgemäße 24 Megapixel angewachsen, der Autofokus arbeitet pfeilschnell (zumindest bei Einzelaufnahmen), die wurde nochmals vereinfacht (AF-Joystick, ISO-Wählrad, „My Menu“-Funktion etc.). Gar nicht davon zu reden, dass die X-Pro2 eine wirklich gute Bildqualität liefert, wozu die hervorragenden XF-Objektive sicherlich ihr Scherflein beitragen.

Allerdings spielt die X-Pro2 ihre Vorteile nur unter bestimmten Umständen aus. Der Messsucher schreit geradezu nach Festbrennweiten, mit einem Zoomobjektiv ist er nicht so gut zu gebrauchen. Das gilt auch für lange Brennweiten, bei denen der nutzbare Bildausschnitt im OVF einfach zu klein wird. Natürlich steht alternativ ein elektronischer Sucher zur Verfügung, doch damit verliert die X-Pro2 einiges ihres besonderen Charmes.

Die X-Pro2 setzt bei einem Preis von rund 1800 Euro auf einen Sensor im Halbformat. Als Nachteil habe ich das nicht empfunden, die Bildqualität ist (zumindest bis ISO 3200) auf Kleinbild-Niveau. Zudem gefällt mir, dass die X-Pro2 angenehm leicht ist, auch mit den von mir verwendeten Objektiven XF 16-55/2.8 R LM WR sowie XF 23/1.4. Zumindest für das Zoom hätte ich mir allerdings einen Bildstabilisator gewünscht.

Fujifilm X-Pro2: Beispielaufnahme

 

Unterm Strich bleibt, dass die X-Pro2 eine ganz besondere Kamera ist. Wer ein klassisches, analoges Bedienkonzept schätzt und ein Freund des optischen Suchers ist, wird mit ihr viel Freude haben. Für alle anderen hat Fujifilm ja noch die X-T1 im Angebot, die sich eher an einer DSLR orientiert. Möglicherweise wird sie noch im Laufe des Jahres von einer X-T2 abgelöst, die dann die wichtigsten Neuerungen der X-Pro2 erbt. Zu mir und meiner Art zu fotografieren würde diese Kamera besser passen, als die ohne Zweifel vorzügliche X-Pro2.

(Martin Vieten)