Die österreichische Beteiligungsgesellschaft ACM will ihren Anteil von 93 Prozent an der Leica Camera AG auf 100 Prozent aufstocken und das Unternehmen dem Vernehmen nach dann von der Börse nehmen:

Sogar in der traditionell ruhigen Zeit zwischen den Feiertagen am Jahresende gehen die Leica-Turbulenzen weiter. Mehrere Tageszeitungen berichten unter Bezug auf eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters vom 27.12., dass die österreichische Beteiligungsgesellschaft ACM ihren Anteil von 93 Prozent an Leica Camera auf 100 % aufstocken will und den restlichen Aktionären 12,50 Euro je Aktie bieten will. Der Kurs lag zuletzt bei 11 Euro.

Nach den Berichten sagte ACM-Geschäftsführer Andreas Kaufmann: „Leica soll im Wesentlichen bleiben, wie es ist“. Es sollen auch keine Arbeitsplätze abgebaut werden.

Hier die Mitteilung der Leica Camera AG zum Thema:

Angekündigtes Übernahmeangebot und Änderung der Aktionärstruktur

Die Leica Camera AG gibt bekannt, dass sich die ACM Projektentwicklung GmbH am 27. Dezember 2006 entschieden und am selben Tag den Vorstand der Leica Camera AG darüber in Kenntnis gesetzt hat, den Aktionären der Leica Camera AG im Wege eines freiwilligen öffentlichen Angebots anzubieten, ihre Aktien gegen Zahlung eines Barbetrags in Höhe von EUR 12,50 pro Aktie zu erwerben. Weitere Bedingungen können sich aus der Angebotsunterlage ergeben. Das detaillierte Angebot der ACM Projektentwicklung GmbH wird erst nach der Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) veröffentlicht werden. Der Vorstand der Leica Camera AG sieht in dem öffentlichen Übernahmeangebot der ACM Projektentwicklung GmbH eine faire Bewertung der Aktie der Gesellschaft und hält den angebotenen Kaufpreis in Höhe von EUR 12,50 pro Aktie für attraktiv.

Weiter gibt die Leica Camera AG bekannt, dass die ACM Projektentwicklung GmbH, Salzburg/Österreich, ihr am 27. Dezember 2006 mitgeteilt hat, dass sie von der Hermès International SCA insgesamt 5.427.677 Stück Aktien der Gesellschaft erworben hat und damit die Schwelle von 75 % der Stimmrechte überschritten hat. Die ACM Projektentwicklung GmbH hält nach eigenen Angaben nunmehr 13.971.407 Stück Aktien der Gesellschaft mit ebenso vielen Stimmrechten. Dies entspricht einem Anteil in Höhe von ca. 93,14 % des Grundkapitals. Die ACM Projektentwicklung GmbH ist ihrerseits eine 100 %ige Tochtergesellschaft der SOCRATES Privatstiftung, Wien/Österreich; die SOCRATES Privatstiftung hat infolgedessen – als mittelbare Gesellschafterin der Leica Camera AG – ebenfalls die entsprechende Mitteilung nach den Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) abgegeben. Mit dem vorgenannten Erwerb ist der bereits durch Ad-hoc-Meldung vom 14. September 2006, 13.30 Uhr, bekannt gegebene Aktienkaufvertrag zwischen Hermès International SCA und der ACM Projektentwicklung GmbH dinglich vollzogen.

Siehe auch:
Investor greift nach Leica
Österreicher wollen Leica
Finanzinvestor will Leica von der Börse nehmen

(MoZi)