Foto Alexander GronskyDie Sieger des Linhof-Fotopreises für junge Fotografie wurden dieser Tage ermittelt. Hier die nach Meinung der Jury besten Arbeiten:

Linhof informiert:

LINHOF FOTOPREIS FÜR JUNGE FOTOGRAFIE 09:

Die Preisträger wurden ermittelt

Am 24. April 2009 traf sich im Linhof Kamerawerk in München die Jury, um unter den 468 Einsendungen aus 39 Ländern mit mehr als 3500 Fotografien die Sieger des Linhof Fotopreises für junge Fotografie zu ermitteln. Das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Teilnehmern betrug etwa genau 1 : 2. Die Veranstalter überraschte die hohe internationale Beteiligung trotz enger Teilnahmekriterien wie Altersbeschränkung und inhaltlicher Vorgabe.
 

Foto Harlan Erskine, Pyramid

Harlan Erskine, Pyramid; aus der Serie „Imaginäre Kriege“

 
Das Thema beschäftigte sich mit dem städtischen Umfeld und lautete „Human Cityscapes“. In einer fotografischen Umsetzung sollte der urbane Lebensraum „Stadt“ mit dem Kontrast bzw. der Einheit, die Mensch und Architektur bilden, verknüpft werden. Erwartet wurde eine inhaltlich-konzeptionelle Auseinandersetzung mit der Thematik in 5 bis 8 Bildern.

Die Juroren machten sich die Entscheidung nicht leicht. Eine oft hervorragende fotografische Umsetzung hielt der inhaltlichen Konzeption nicht immer stand. Oder aber einzelne gute Fotografien konnten nicht in dem gesamten Bildbeitrag der jeweiligen Einsendung bestätigt werden. Bewertet aber wurde die ganze Serie.
Die Einsendungen aus 39 Ländern zeigten natürlich auch national geprägte Vorlieben in Bildinhalt und Ästhetik. Die meisten Bewerbungen kamen aus Deutschland. Diese 169 Beiträge orientierten sich auffallend stark an bekannten Bildthematiken und formal oft an einer statischen Ästhetik konzeptioneller Architekturfotografie – das in hoher Qualität.
 

Foto Philipp Diettrich und Matthias Keller, Richek

Philipp Diettrich und Matthias Keller, Richek; aus der Serie „Kolonia Megawatt“

 
Die Einreichungen aus China (81) waren dagegen eher formal experimentell. Vielschichtig und sehr individuell zeigten sich die Arbeiten der englischen (31) sowie auch der amerikanischen Teilnehmer (21). Gesucht wurde in den Bildserien eine Position, die die Wechselwirkung des Menschen in seiner Beziehung zum Umfeld reflektiert.

Die Jury bestand aus Thomas Weski (Stellv. Direktor, Haus der Kunst München, Kurator für Fotografie), Prof. Peter Bialobrzeski (Hochschule für Künste Bremen, Fotograf), Brigitte Nusser, Fotosammlerin, Anna Wondrak, Kunsthistorikerin, Barbara Wolff, Fotografin (alle drei aus München).
 

Foto Alexander Gronsky

Alexander Gronsky, ohne Titel; aus der Serie „The Edges“

 
Der erste Preis, dotiert mit einer Linhof Kameraausrüstung von 10.000 Euro, geht an den 28-jährigen russischen Fotografen Alexander Gronsky, der in Tallin/Estland lebt. In der Serie „The Edges“ befasst Gronsky sich mit der Entdeckung der Außenbereiche der Stadt Moskau. In fast surrealen Szenen zeigt er Menschen und Tiere an der Schnittstelle der Stadt. Die abstrakte weiße Schneefläche isoliert die Dinge und Personen.
 

Foto Philipp Diettrich und Matthias Keller: Edytha

Philipp Diettrich und Matthias Keller, Edytha; aus der Serie „Kolonia Megawatt“

 
Der zweite Preis (Kameraausrüstung im Wert von 3.000 Euro) erhält das Team Philipp Diettrich und Matthias Keller (Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und Hochschule für Künste Bremen) für ihre Arbeit „Kolonia Megawatt“. In dieser Arbeit beschäftigen Sie sich mit der polnischen Grenzstadt Bogatynia. Die Serie zeigt die Transformation des Ortes und ihrer Bewohner: Abbau, Neubau und das alles bestimmende Kraftwerk schaffen einen eigensinnigen Kosmos, der in situativen Bildern sichtbar wird.
 

Foto Harlan Erskine, Funhouse

Harlan Erskine, Funhouse; aus der Serie „Imaginäre Kriege“

 
Der dritte Preis (Kamerazubehör im Wert von 1.000 Euro) geht an Harlan Erskine, New York (School of Visual Arts, New York). In der Serie „Imaginäre Kriege“ stellt der Künstler die Spiele seiner Kindheit in New York City nach: Imaginäre Feinde lauern an allen Ecken. Kinder schlüpfen in die Rollen von Erwachsenen, ohne diese voll zu verstehen. In seinen Bildern breitet der Fotograf die Erinnerungen an eine apokalyptische Welt aus.

Als Veranstalter des Fotopreises bedankt sich die Linhof Präzisions-Systemtechnik GmbH München bei allen Teilnehmern. Geplant ist, den Linhof Fotopreis in einem 2-jährigen Rhythmus auszuschreiben und ihn so zu einem wichtigen internationalen Fotopreis zu etablieren. Dann mit einem neuen Thema.

Linhof Fotopreis: 468 Teilnehmer aus 39 Ländern.
Deutschland 169
China 81
UK 30
USA 21
Frankreich 18
Österreich 18
Italien 17
Niederlande 13
Taiwan 13
Israel 9
Russland 9
Schweiz 8
Belgien 7
Lettland 5
Spanien 5
Ungarn 5
Dänemark 4
Kanada 3
Polen 3
Portugal 3
Rumänien 3
Indien 2
Japan 2
Mexiko 2
Singapur 2
Ukraine 2
Weißrussland 2
Brasilien 1
Estonia 1
Finnland 1
Georgien 1
Griechenland 1
Indonesien 1
Irland 1
Litauen 1
Schweden 1
Slowenien 1
Tschechien 1
Venezuela 1

Mehr Infos unter: www.linhof.de
 

(thoMas)