Die bisher kursierenden Gerüchte werden durch eine Gewinnwarnung von Sony übertroffen. Das Unternehmen rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust in Milliardenhöhe, dem ersten seit 1995:

Sony gab in einer Gewinnwarnung (PDF-Datei) bekannt, dass die ursprüngliche Prognose für das laufende Geschäftsjahr, das am 31. März 2009 endet, nicht gehalten werden kann. Das japanische Unternehmen rechnet nun mit einem Verlust in Höhe von 150 Milliarden Yen (ca. 1,3 Milliarden €). Eigentlich sollte dieser Betrag, so noch im Oktober 2008 prognostiziert, als Nettogewinn erzielt werden. Die Marktlage zwingt nun das Unternehmen, beim allzu optimistischen Gewinnziel zurückzurudern. Die Wirtschaftslage weltweit und der harte Preis-Wettbewerb am Markt lassen den Bereich Electronics (neben Flachbildschirm-Fernsehgeräten u.a. auch Digitalkameras) schrumpfen. Die Absatzprognose für Handycam-Videokameras und Digitalkameras wurde um jeweils 10 % gesenkt. Bereits im Oktober 2008 wurde die Vorausschau nach unten korrigiert.

Sony will durch ein Maßnahmenpaket wieder an Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit gewinnen. So sollen unternehmensweit 250 Mrd. Yen (ca. 2,16 Mrd. €) auf der Ausgabenseite eingespart werden. Das Unternehmen will bei den Werbebudgets, Logistik-Kosten und Investitionen sparen. Produktionsstandorte, insbesondere der LCD-Produktion, stehen auf dem Prüfstand und sollen teilweise geschlossen werden. Neben den bereits angekündigten Stellenstreichungen sollen 30 % der Designer nicht weiter beschäftigt werden. Ein Teil der Software-Entwicklung soll nach Indien verlegt werden.

Die schlechten Nachrichten aus den Zentralen der Elektronik-Giganten werden in nächster Zeit nicht abreißen. In den kommenden Tagen werden etliche Geschäftsberichte für das laufende und bei einigen Unternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht.

(agün)