Sony schwingt sich im zweiten Geschäftsquartal 2010 zu alten Höhen auf und schreibt weiterhin schwarze Zahlen. Der japanische Elektronikkonzern konnte im letzten Quartal auch sichtlich mehr Digitalkameras verkaufen (nämlich rund 1 Mio. Stück bzw. knappe 20 % mehr als im 2. Quartal 09) – trotzdem klingelte etwas weniger Kamera-Geld in der Kasse:

Die Sony Corporation kann im zweiten Geschäftsquartal (Juli bis September 2010) erneut ein Umsatzplus in Höhe von 4,3 % auf 1,73 Billionen Yen (ca. 15,5 Mrd. €) melden: Q2 FY2010 Consolidated Results (PDF-Datei). Der Umsatz wäre ohne Wechselkurseinflüsse sogar um 13 % gestiegen. Der operative Gewinn beläuft sich auf 68,7 Mrd. Yen (ca. 615 Mio. €) gegenüber einem Quartalsverlust im Vorjahr. Die Sony-Finanzsparte (Bank, Lebensversicherung u.a.) trägt rund 63 % zu diesem operativen Gewinn bei.

Alle Sony-Geschäftsbereiche können im zweiten Geschäftsquartal an Umsatz- und Gewinn hinzugewinnen, lediglich die Musiksparte verliert 10,8 % am Umsatz (verursacht durch geringere Verkäufe eines Michael Jackson-Produktes) und weist einen leicht gesunkenen operativen Gewinn aus. Die Film-Sparte „Pictures“ kann den operativen Verlust verringern.
 

Grafik: Sony

 
Der Geschäftsbereich „Consumer, Professional & Devices“ (CPD), der in der Sparte „Digital Imaging“ die Digitalkameras enthält, kann die Umsätze um 1,4 % auf 885 Mrd. Yen (ca. 7,9 Mrd. €) im zweiten Geschäftsquartal gegenüber dem Vorjahresquartal steigern. Der operative Gewinn hat sich mit 16,9 Mrd. Yen (ca. 151,3 Mio. €) mehr als verdoppelt. Die Gewinnsteigerung wird vor allem durch höhere Verkäufe von Flachbild-TV-Geräten und im Halbleiterbereich, sowie durch Kosteneinsparungen erzielt. Die Umsätze von „Digital Imaging“ sinken um 2,1 % auf 162,5 Mrd. Yen (ca. 1,46 Mrd. €), obwohl der Digitalkamera-Absatz auf 6,2 Mio. Stück steigt. Die sinkenden Verkaufspreise am Markt fordern hier wohl ihren Tribut.
 

Grafik: Andrea Günaydin

 
Die Jahresprognose für den Digitalkamera-Absatz belässt Sony unverändert bei 23 Mio. Stück.

Sony erhöht die Konzern-Prognose für das laufende Geschäftsjahr, das am 31. März 2011 endet, erneut. Bei leicht verringertem Umsatz soll der operative Gewinn nun 200 Mrd. Yen (ca. 1,8 Mrd. €) betragen. Für den Geschäftsbereich „CPD“ hat Sony die operative Gewinnprognose leicht nach unten revidiert, da das Unternehmen die weitere Lage am LCD-TV-Markt in Nordamerika und den Wechselkurs zwischen Yen und US-Dollar eher pessimistisch einschätzt (genaue Zahlen werden nicht genannt).
 
 

Zeitraum Umsatz Digital Imaging*
in Mrd. Yen
Operativer Gewinn CPD
in Mrd. Yen
Siehe auch:
1. Quartal (April-Juni 2008) 275,6 36,1 Sony muss Gewinneinbruch von 47 % verkraften
2. Quartal (Juli-Sept. 2008) 253,1 67,0 Sony mit dramatischem Gewinnrückgang
3. Quartal (Okt.-Dez. 2008) 208,4 -19,8  
4. Quartal (Jan.-März 2009) 126,7 -205,0 Sony: Erster Jahresverlust seit 14 Jahren
Geschäftsjahr 2008 863,8 -115,08**  
1. Quartal (April-Juni 2009) 184,8 -8,9 Der Yen ist schuld an Sonys Verlusten
2. Quartal (Juli-Sept. 2009) 170,3 6,5 Sony macht Miese; Digitalkamera-Absatz bleibt konstant
3. Quartal (Okt.-Dez. 2009) 188,4 50,8 Sony schreibt wieder schwarze Zahlen
4. Quartal (Jan.-März 2010) 135,7 -101,6 Sony verkauft 21 Millionen Digitalkameras
Geschäftsjahr 2009 679,2 -53,2**  
1. Quartal (April-Juni 2010) 172,2 50,1 Sony – Back in Black
2. Quartal (Juli-Sept. 2010) 162,5 16,9  

 
* Digital Imaging ist Bestandteil des Bereiches Consumer Products & Devices (CPD). Der Umsatz wird für Digital Imaging auch allein ausgewiesen, der operative Gewinn / Verlust nur für CPD.
** Sony hat den operativen Gewinn des letzten Geschäftsjahres nachträglich revidiert.

 
 
(agün)