Cosina und Kompetenz die scheint für manchen auf den ersten Blick nicht so recht zusammenzugehen. Doch wie man sich täuschen kann. Einige der interessantesten und besten Produkte der letzten Jahrzehnte stammen von dieser japanischen Firma wurden bzw. werden aber gerne auch von Premiumanbietern unter eigener Marke vertrieben:
Wie viele andere japanische Unternehmen auch, war der in der japanischen Präfektur Nagano ansässige Optik- und Kamerahersteller Cosina Co.,Ltd. bislang sehr zurückhaltend, Informationen zu seiner Vergangenheit und den aktuellen Kompetenzen des Unternehmens zu veröffentlichen. Das ändert sich nun ein wenig. Cosina hat kürzlich damit begonnen, Einblicke in die Geschichte und die aktuelle Produktion zu geben.
Gegründet wurde Cosina im Jahre 1959 unter dem Namen Nikoh Co., Ltd. Mit Beginn der 1960er Jahre profitierte Cosina von der steigenden Nachfrage nach Fotoapparaten auf dem japanischen Heimatmarkt, wo immer mehr Menschen ihre eigene Umwelt in Bildern festhalten wollten. Im Jahre 1965 besaßen schon 50 % aller Haushalte eine Kamera. Drei Jahre später waren es schon 60 % und in den frühen 1970er Jahren 70 %. Ein guter Teil dieser Kameras waren preiswerte Kompaktkameras.
Kameraproduktion
1966 begann Cosina mit der Instamatic N 284 die Produktion von Kameras für die Instant-126-Kassetten von Kodak. Mit dem Anstieg des inländischen Kameraabsatzes begann damals auch der Export japanischer Kameras. Ende der 1960er Jahre wurde mit der Cosina of Europe in Amsterdam ein Ableger für den europäischen Markt gegründet. Zur gleichen Zeit begann die Produktion von OEM-Kameras für ausländische Marken. Zu den ersten dieser Modelle zählt die um 1970 unter dem Namen Universa Interflex TL für Europafoto gefertigte Spiegelreflexkamera mit dem für dieses Kameramodell typischen Auslöseknopf.
In den folgenden Jahren kamen mit der Hi-Lite EC (1973) und der Hi-Lite 405 chrom (1976) weitere SLR-Kameras auf den Markt, die in Deutschland über die Hähnel Vertriebsgesellschaft in Erftstadt vermarktet wurden.
Im Laufe der 1970er Jahre wechselte Cosina unter dem Eindruck der Pentax ME auf eine kleinere Bauform, die in Deutschland vom Fotohändler Porst vertrieben wurden. Dazu zählte die Porst Compact Reflex mit M42-Anschluss (1977), für die es mit dem AEC-Controller einen Aufsatz gab, der eine Zeitenautomatik ermöglichte.
Nach Übernahme des Pentax-K-Bajonetts kam mit der CT-1 (1979) mit mechanischem Verschluss und auch ohne Batterie nutzbar, eine neue Kamerabauform auf den Markt, die gewissermaßen die technische Grundlage der späteren mechanischen Bessas darstellt. In der Konstruktion dieser mechanischen Kameras finden sich Ähnlichkeiten zu den FX-3-Kameras der Marke Yashica.
Im Bereich der elektronisch gesteuerten Kameras wurde zu Beginn der 1980er Jahre mit der CS 3, die in Deutschland auch als Porst Compact Reflex OC-N verkauft wurde, eine weitere Spiegelreflexkamera mit Zeitenautomatik in kompakter Bauform auf den Markt gebracht. Die Kameras mit elektronischer Zeitautomatik lassen sich bis heute auf dieses Modell zurückführen. In leicht abweichenden Konfigurationen wurde es von Cosina als Nikon FM 10/FE10, Konica TC-X, Canon T60 und Olympus OM-2000 für praktisch alle Fotomarken produziert. Ausnahmen waren Minolta, die in Malaysia bzw. China über entsprechende eigene Kapazitäten oder Fertigungs-Partner (Seagull) verfügten und Kyocera, die ihre Fertigung der Yashica FX-3 auf Phenix übertragen hatten.
Im Jahr 1980 präsentierte Cosina mit der CX-1 und der CX-2 zwei Kompaktkameras, für die es in der Folge sogar ein Unterwassergehäuse gab. Weitere Bedeutung erhielten diese beiden Kameras als Vorbild für die Lomo-LC-A der Kamerafabrik Lomo im damaligen Leningrad, die auch viele Jahre später den Auslöser für die Gründung der Lomographischen Gesellschaft bildete.
Objektivproduktion
1982 begann Cosina mit der Herstellung von Wechselobjektiven für Spiegelreflexkameras verschiedener Hersteller. Für Vivitar, Tamron und Exakta produzierte man damals Wechselobjektive mit eigenem Autofokus-Modul zu Einsatz an Kameras ohne AF. Und für Vivitar fertigte man mit dem Serie-1-Qdos-Zoom ein Objektiv für die Herstellung von Stereo-Aufnahmen. In Folge der Einführung von Autofokuskameras nahm Cosina in den 1990er Jahren die Produktion von Autofokus-Wechselobjektiven für Spiegelreflexkameras auf, die unter zahlreichen Markennamen verkauft wurden.
Als im Jahre 1998 die „kleinste japanische Kamerafabrik“ Yasuhara, die ihre Kameras bei Phenix in China auf der Basis der Yashica FX-3 bauen ließ, mit der Yasuhara T981 eine Messsucherkamera für das Folgejahr ankündigte, wählte auch Cosina den Schritt zurück und stellte mit der Cosina 107-SW und dem 4,5/15-mm-Objektiv mit Asphären eine Kamera vor, die auf dem Grundgerüst der Cosina-Spiegelreflexkameras basierte und bald darauf als Voigtländer Bessa-L mit dem Super Wide-Heliar 4,5/15 mm Asph. das Licht der Welt erblickte.
Bekannte Partner
Im Jahr 2000 erschien die Bessa-R-Messsucherkamera als Urmutter aller Bessa-Messsucherkameras. Von der zweiten Generation dieser Kameras war zeitweise auch eine Variante als Rollei 35 RF verfügbar, deren Objektive in Braunschweig aus Rollei-Linsensätzen und Fassungen von Cosina montiert wurden.
Die Fertigungsmöglichkeiten und Kompetenzen von Cosina werden bis heute bei zahlreichen Herstellern der optischen Industrie hochgeschätzt. Als optischer und feinmechanischer Fertigungsdienstleister ist Cosina ein vielfach vernetzter Zulieferer von optischen Spezialitäten. Siehe z.B. auch: Die Voigtländer Bessa III (und ihre Hintermänner). Und so verwundert es nicht, dass im Jahr 2005 ein Vertrag über die technische Zusammenarbeit mit Carl Zeiss unterzeichnet wurde: die Zeiss-Ikon-Messsucherkamera wurde gemeinsam entwickelt und wird von Cosina gefertigt.
(CJ)
Bildquelle: Cosina
Besser nicht
Cooosina – Neckermann machte es möööglich!
Aber auch: Zeiss
Aber auch: Zeiss ZF/ZM/ZE/ZA/ZK/ZS Objektive: Cosina machts möglich …
Wenn die nicht bei Cosina gefertigt würden, dann wären sie RICHTIG teuer.
Bitte nicht so abschätzig….
Wer sich so lange im Geschäft halten kann muss einiges richtig gemacht haben. Übrigens hat Neckermann oder auch Porst seinerzeit mit „Hausmarken“ Geräten und Filmen den weniger Bemittelten das Bilder machen erst ermöglicht. Stimmt, es waren auch Cosina und Praktika Produkte dabei. Damals war ich froh das es so etwas für mich als Azubi gab.
Das Cosina im Auftrag so manches Hochleistungs- Objektiv für Oberklassen Hersteller fertigt zeigt wie gut sie sind.
Für manchen Schreihals habe ich die Empfehlung sich erst mal schlau zu machen bevor er sich unqualifiziert äußert.
Gast schrieb:
Cooosina –
[quote=Gast]Cooosina – Neckermann machte es möööglich![/quote]
Na, und? Neckermann hatte eine erfrischende Vielfalt an Fotoapparaten – auch gute Kameras für relativ wenig Geld. Aber die meisten wollten natürlich renomierte Markennamen zum Angeben, oder trauten den unbekannten Marken noch nicht .
Der Rolleiflexer
Eben.
Was hätte ich mir als Schüler von meinen 20 DM Taschengeld denn sonst kaufen sollen, wenn nicht eine Praktica MTL3? Und: Sie hatte den Vorteil, dass man noch verstehen konnte und musste, wie das mit der Zeit und der Blende und der Schärfentiefe und der Bildwirkung zusammenhängt: Zur Belichtungsmessung musste man die Abblendtaste drücken. Hat dann beim Auslösen gescheppert wie ‘ne Massenkarambolage auf der A7 und der Selbstauslöser ist einmal in der Woche abgefallen — aber ansonsten hat sie klaglos ihren Dienst getan. Und wenn ich mehr Taschengeld gehabt hätte, hätte ich mir damals schon die hervorragenden Carl Zeiss Jena, pardon: “aus Jena DDR”, Linsen kaufen können: Die lassen nämlich meine Summicrons und Elmarits weit hinter sich!
Wäre mal
interessant zu erfahren, wieviel Cosina in Deinen von Dir vergötterten Nikons steckt…
tief im Keller
Der Wiederverkaufswert dieser manuellen Cosina-Zeiss-Fremdobjektive ist jedenfalls “im Keller”. Da bleibt nur die Hoffnung, einen Sammler zu finden, aber ohne die Originalverpackung wird das schwierig! [quote=Gast]Noch teurer? – und das für manuelle Objektive? [quote=Gast]Aber auch: Zeiss ZF/ZM/ZE/ZA/ZK/ZS Objektive: Cosina machts möglich …
Wenn die nicht bei Cosina gefertigt würden, dann wären sie RICHTIG teuer.[/quote][/quote]
Gast schrieb:
Noch teurer?
[quote=Gast]Noch teurer? – und das für manuelle Objektive? [/quote]
Ja, wie man an den wenigen bei Zeiss in Deutschland gefertigten Modellen sieht. Die erkennt man schon am Preisschild, z.B. ZM 85/2 oder ZM 15/2.8
Nie wieder
Das stimmt, schlechte Kameras und noch schlechtere Objektive mit der Verarbeitungsqualität “Wackel-Dackel”. Nikon brachte die Billig-Teile für den schnell wachsenden asiatischen Markt heraus, die verlangten nach preiswerten Einsteigskameras. Später verkauften sie die Teile (FM-10 und FE-10, Analogkameras) wegen des günstigen Preises auch in Europa. Ein Imageschaden, das machen die bestimmt nie wieder, sich ausgerechnet von der Versandhändlermarke Cosina beliefern zu lassen. Das reicht für Praktica, Zeiss, Ringfoto und Neckermann, aber für Nikon? Das läuft so nicht! [quote=Gast]In der Regel wenig. Die Nikon FE10 und FM10 waren allerdings 100% Cosina.[/quote]
Das stimmt…
Das stimmt, ein “Ausrutscher!” [quote=Gast]In der Regel wenig. Die Nikon FE10 und FM10 waren allerdings 100% Cosina.[/quote]
Gast schrieb:
Ja, das war
[quote=Gast]Ja, das war digitale Bessa.[/quote]
ich wundere mnich, dass der Artikel das nicht erwähnt hat.
Die Kamera war bzw. ist immer noch hervorragend, auch wenn mit ISO 1600 Schluss ist.
Leider wurde sie nicht weiterentwickelt.
Tja, Peter
So verrennt man sich, wenn man keine Ahnung hat….
Ich geb Dir’n Tip: Einfach mal auf der Zeiss Seite nachschauen.
Richtige Antwort
Richtig, deswegen Nikkor statt Cosina-Zeiss! [quote=Gast]Oder dreimal, jedenfalls ist billig am Ende immer zu teuer.[/quote]
Doch wie man sich täuschen kann.
In der Tat. Wer nur an die Billigkonstruktionen denkt, der verpasst was. Und übersieht vermutlich auch, daß seine “Zeiss” Objektive beim vermeintlichen Billigheimer Cosina gefertigt werden.
Aber auch die von Cosina gerechneten und hergestellen Voigtländer-Objektive wie das 12mm/5.6 sind wirklich interessant. Nach meiner Erfahrung ist die Qualitätskontrolle bei den Zeiss-Modellen etwas besser, während die optische Konstruktion der Voigtländer-Modelle etwas moderner ist (Asphären).
Schön, daß Cosina solche Nischen weit abseits der Massemärkte bedient mit interessanten Objektiven und Kameragehäusen (Bessa Meßsuchermodelle und Rollfilm-Faltkamera).
Billigheimer
“Die meisten wollten natürlich renommierte (hier jetzt richtig geschrieben!) Markennamen zum Angeben?” Zitat Ende. Nicht nur die Rechtschreibung ist fehlerhaft, auch die Aussage. Vielleicht suchten einige Fotokonsumenten eine große Objektivauswahl und das für ihre Aufgaben passende Zubehör (z. B. einen Motor). Das bekamen sie bei Cosina damals nur sehr eingeschränkt. Da machten dann Asahi Pentax, Canon, Nikon oder Minolta das Geschäft. Nur “billig” reicht eben nicht! [quote=Gast][quote=Gast]Cooosina – Neckermann machte es möööglich![/quote]
Na, und? Neckermann hatte eine erfrischende Vielfalt an Fotoapparaten – auch gute Kameras für relativ wenig Geld. Aber die meisten wollten natürlich renomierte Markennamen zum Angeben, oder trauten den unbekannten Marken noch nicht .
Der Rolleiflexer[/quote]
fotoni schrieb:
Wie vielen
[quote=fotoni]Wie vielen wohl tatsächlich aufgefallen sein mag, dass die Kamera der favorisierten Marke im Prinzip nur eine andere Designvariante womöglich geschmähter Konkurrenzprodukte war und alle zusammen aus einem ganz anderen Haus kamen? [/quote]
Den meisten, denke ich. Die FE10/FM10 waren schon deutlich ANDERS gebaut als das, was man von Nikon gewohnt war. Besonders deutlich war’s natürlich, wenn man die Namensgeber FE/FM kannte.
Es ist eine nahezu
alberne Vorstellung, dass heute unter einem zugkräftigen Label alles inhouse gebaut wird.
Allein schon die Entwicklung von Teilkomponenten, angefangen von EVFs und optischen Suchern egal welcher Form, motorische Antriebe, elektronische Steuerungen, die elektronischen Bausteine, die Software bis hin zu kompletten fertigen Modulen wie Objektive usw. ist heute in weitgehender Tiefe von “Fremdherstellern” abhängig. Kein “Hersteller” hat vollständige Kompetenz über alle Detailprozesse. Sowas wird heute weltweit, d.h. vor allem in Asien verteilt, aber auch in anderen Ländern wie Portugal oder Israel eingekauft und gehostet. Der “Hersteller” kümmert sich um die Schnittstellenkompetenzen, die Vermarktung und das Marketing (Zielgruppendefinition, Marktgrößenabschätzung, Preisbestimmung). Er gibt die Spezifikationen vor und kümmert sich um das Design. Das ist ein komplexer Vorgang, der für sich ein hohes Maß an Steuerungskompetenz erforderlich macht.
Um die Detailprozesse kümmern sich Anbieter, die sich im Hintergrund um die Realisierung bemühen. Die treten traditionell nicht im Vordergrund auf, es sei denn, sie haben einen ohnehin zugkräftigen, verkaufördernden Namen. Aber niemand kennt einen Hersteller von Spiegelkästen oder Schlitzverschlüssen, von meinetwegen Dachkantprismen oder Displays. Auch die Mehrzahl der elektronischen Bauteile, angefangen von irgendwelchen ASICs bis zum Grafikkontroller, dürten einem breiteren Publikum bekannt sein. Sind aber trotzdem für das Gesamtprodukt von entscheidender Wichtigkeit. Lediglich bei den Sensoren wird ab und zu bekannt, welcher Hersteller dafür in Frage kommt. Aber das ist nur ein Baustein unter vielen.
Und wie in vielen anderen Industriezweigen mit komplexeren Produkten üblich, darf man davon ausgehen, dass “unter der Haube” nicht wenige Komponenten aus dem gleichen Regal unter verschiedenen Herstellerlabels verkauft werden.
Lediglich bei der Geasamtkomposition eines Produktes hat der Hersteller die Gelegenheit, seine individuelle Handschrift zu hinterlasssen. Schon beim Design und bei den grundsätzlichen Produkteigenschaften gibt es für die Hersteller so gut wie keinen Spielraum. Der Markt verzeiht keine Nachlässigkeiten, sodass die überwiegende Mehrzahl der Produkte aus gleichen Zielgruppenansätzen über kurz oder lang als nahezu geklonte Ware daher kommt. Was sich allerdings dann auch wieder auf die Innovationsfreude der Herstller auswirkt: wer klont, macht nichts Neues mehr.
Guter Kommentar!
[quote=Gast]alberne Vorstellung, dass heute unter einem zugkräftigen Label alles inhouse gebaut wird.
Allein schon die Entwicklung von Teilkomponenten, angefangen von EVFs und optischen Suchern …
Wer klont………………….
[quote=Gast]alberne Vorstellung, dass heute unter einem zugkräftigen Label alles inhouse gebaut wird. …
Gast schrieb:
Er gibt die
[quote=Gast]Er gibt die Spezifikationen vor und kümmert sich um das Design.[/quote]
Teilweise nicht mal das, wie auch das Beispiel oben im Text aufzeigt. Dort dürfte Cosina die eigene Kamera nur nachträglich zusammen mit den Kunden jeweils an deren typisches Design angepasst und leicht in der Ausstattung variert haben:
[quote]…zu Beginn der 1980er Jahre mit der CS 3, die in Deutschland auch als Porst Compact Reflex OC-N verkauft … leicht abweichenden Konfigurationen wurde es von Cosina als Nikon FM 10/FE10, Konica TC-X, Canon T60 und Olympus OM-2000 für praktisch alle Fotomarken produziert.[/quote]
Wie vielen wohl tatsächlich aufgefallen sein mag, dass die Kamera der favorisierten Marke im Prinzip nur eine andere Designvariante womöglich geschmähter Konkurrenzprodukte war und alle zusammen aus einem ganz anderen Haus kamen? Wirklich eigene Zeitautomaten hatten demnach zu der Zeit ja nur Minolta und Kyocera…
Teilweise geben Kamerahersteller ja auch Teilehersteller (wie z.B. Seiko für Verschlüsse) an. Vorwiegend halt dann, wenn diese typischen Interessenten auch ein Begriff sind…
Und wenn Seiko z.B. den Verschluss liefert, ist eine Epson Kamera produziert von Cosina ja auch schon teilweise wieder ein eigenes Produkt…
Preiswerte Produkte lassen sich eben leichter herstellen, wenn nicht jeder jedes Rad neu erfindet. Trotzdem darf man natürlich bei jedem Produkt jedes Teil in Frage stellen, wenn die Innovation nicht einschlafen soll…
In der Regel wenig. Die
In der Regel wenig. Die Nikon FE10 und FM10 waren allerdings 100% Cosina.
die…
legendäre Epson RD-1 basierte wohl auch auf einer Cosina…
Durfte gerade erfahren
dass meine erste Kamera wohl eine Cosina wahr … 😎
Wa(h)re Liebe
Ist das war – äh – oder wahr? [quote=Gast]dass meine erste Kamera wohl eine Cosina wahr … 8-)[/quote]
Epson R-D1
Wurde nicht auch die Epson R-D1 (2004-09), die erste Messsucher-Digitalkamera, von Cosina gefertigt?
Teamwork!
Ich finde, COSINA und CARL ZEISS bilden ein hervorragendes Team und davon profitieren viele Anwender von Meßsucher u. Spiegelreflex-Kamera Anwender! Weiter so!
Ja, das war digitale Bessa.
Ja, das war digitale Bessa.
Besser als Bessa?
Fein, dass alle eine so verklärte Vorstellung vom kooperierenden Nischenherstellern haben. Ich hatte ja eine Zeitlang ein Auge auf das Carl Zeiss Macro 100mm f/2 geworfen, das einzige Objektiv aus der ZF Serie, welches wirklich einen deutlichen Mehrwert an nutzbarer Bildqualität abwirft. Etliche andere ZF Objektive schneiden im Vergleich ja eher nicht so toll ab und sind wohl eher nach drei Jahrzehnten schon ziemlich weich gekochte Contax Altlasten.
Trotzdem kann ich auf echte Cosina Erfahrung verweisen. Meine Mutter fotografiert seit 1961 mit Voigtländer und die Kamera ist zwar nach wie vor perfekt in Schuss, aber doch schon etwas vom Zug der Zeit überholt. Von der minderwertigen Bereitschaftstasche sind schon Mitte der 60er Jahre die Gurtösen abgebrochen, an der Kamera kann man keinen Gurt befestigen, der Blitzschuh ist nur ein Metallbügel ohne Mittenkontakt und anderes mehr. Mit der AF Minolta aus den 80ern wurde sie nicht so recht warm. Da traf es sich doch sehr gut, dass es wieder Voigtländer Sucherkameras in hochwertiger Ausführung gab. Ich hätte ihr auch eine Leica kaufen können. Eine neuwertige M6 ist ja heute durchaus finanzierbar. Aber was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht und es gab eben nur eine Marke, die sich all die Jahre als hochwertig und langlebig erwiesen hatte, nämlich Voigtländer. Da ist die gute Frau nun mal starrsinnig. Sie würde auch nur einen Philips Videorecorder kaufen, auch wenn der längst von Funai bei chinesischen Billigschraubern produziert wird.
Wenn der gute Sohn schon in eine 1200 Euro Kamera investiert, dann ist ein Probefilm zur Abnahme praktisch verpflichtend. Der Händler hatte gerade nur das etwas klotzige Ultron 35mm f/1.7 lagernd gehabt, aber das war ja von “Experten” mit dem Gütesiegel “besser als Leitz” geadelt worden. Da waren wohl kritische fotografische Aufgabenstellungen angesagt, um dem Wunderobjektiv eine brilliante Vorstellung zu ermöglichen.
Tja, was soll man sagen. Grundsätzlich angemessen scharfe Bilderchen, so wie ich es auch von Minolta, Canon, Nikon, Vivitar und Tokina im Vollformat mit Randperforation gewohnt war. Bei kritischen Gegenlichtsituationen war allerdings kaum noch etwas zu erkennen. Nicht blasse bläuliche und lachsrosa Lichtreflexe wie bei den Originalherstellern und auch nicht stärkere orange Reflexe wie bei Vivitar und Tokina, sondern vollflächige Verschleierungen, welche das Motiv im schlimmsten Fall nur noch vage erkennen ließen. Besser als Leitz? Soso. Dann ist Leitz wohl nicht sehr gut? Trotzdem egal, die gute alte Frau fotografierte ohnehin nur nach der “Sonne im Rücken” Regel.
Jedenfalls weiss ich seither, dass bei Jubelaussagen jeder Coleur im Netz der Netze erst noch ein gewisser Verschleierungsfaktor abzuziehen ist.
LEITZ oder LEICA?
[quote=Gast]
… [unnötiges Komplettzitat entfernt. Die Red.] …
Besser als Leitz? Soso. Dann ist Leitz wohl nicht sehr gut? Trotzdem egal, die gute alte Frau fotografierte ohnehin nur nach der “Sonne im Rücken” Regel.
Jedenfalls weiss ich seither, dass bei Jubelaussagen jeder Coleur im Netz der Netze erst noch ein gewisser Verschleierungsfaktor abzuziehen ist.[/quote]
Man merkt, Sie gehören schon zu der älteren Generation, LEITZ heisst schon seit längerer Zeit LEICA AG!
Nur Leica meistert Gegenlicht? Ach nee.
[quote=Gast]Bei kritischen Gegenlichtsituationen war allerdings kaum noch etwas zu erkennen. Nicht blasse bläuliche und lachsrosa Lichtreflexe wie bei den Originalherstellern und auch nicht stärkere orange Reflexe wie bei Vivitar und Tokina, sondern vollflächige Verschleierungen, welche das Motiv im schlimmsten Fall nur noch vage erkennen ließen. Besser als Leitz? Soso. Dann ist Leitz wohl nicht sehr gut?
Jedenfalls weiss ich seither, dass bei Jubelaussagen jeder Coleur im Netz der Netze erst noch ein gewisser Verschleierungsfaktor abzuziehen ist.[/quote]
Es würde schon genügen, etwas mehr gesunden Menschenverstand einzusetzen. Leica-Linsen kosten mein ein Mehrfaches der Objektive von Voigtländer. Das sollte sich irgendwo wenigstens teilweise zeigen. Dennoch sind viele der Voigtländer-Objektive qualitativ richtig gut. (In angelsächsischen Ländern weiß man das eher zu schätzen, da wird weniger dem “Leica-Fetisch-Kult” gehuldigt.) Ich habe mich aus Überzeugung nach und nach von Leicas M-Objektiven 2,8/21 mm Asph., 1,4/50 mm (alte Version ohne Asph.) und 1,4/35 mm Asph. getrennt, weil mir die Voigtländer-Linsen 4/21 mm, 1,5/50 mm und 1,2/35 mm ebensogute Dienste tun. Die zweifellos vorhandenen Unterschiede waren für mich selbst im 1:1-Vergleich so gering, dass ich damit bestens leben kann. Ach ja, auch Voigtländer-Linsen sind vergütet, so dass die pauschale Einschätzung von der vollflächigen Schleierbildung getrost als Märchen durchgeht.
Haben Sie eigentlich die Beiträge gelesen?
Sieht nicht so aus.
[quote=Gast]Fein, dass alle eine so verklärte Vorstellung vom kooperierenden Nischenherstellern haben[/quote]
Ich kann hier nur die übliche Mischung aus Ablehnung und Zustimmung erkennen. Von Jubelaussagen finde ich hier jedenfalls nichts.
Einen Kommentar zu Ihrer Einschätzung der Zeiss/Cosina Objektive spar ich mir. Wenn Sie über genügend Englischkenntnisse verfügen, können Sie ja mal einen Blick auf http://diglloyd.com/index-free.html werfen.
[quote=Gast]Trotzdem kann ich auf echte Cosina Erfahrung verweisen. Meine Mutter fotografiert seit 1961 mit Voigtländer…[/quote]
Nein, können Sie nicht! 1961 hatten Voigtländer und Cosina nichts miteinander zu tun. Erst 1999 hat Cosina begrenzte Lizenzrechte zur Nutzung des Namens Voigtländer erworben.
[quote=Gast]Wenn der gute Sohn schon in eine 1200 Euro Kamera investiert,…[/quote]
Da hat sich der “gute Sohn” über den Tisch ziehen lassen. Die Voigtländer KB Kameras liegen zwischen 850 und 950€ empfohlener Verkaufspreis.
[quote=Gast]Der Händler hatte gerade nur das etwas klotzige Ultron 35mm f/1.7 lagernd gehabt, aber das war ja von “Experten” mit dem Gütesiegel “besser als Leitz” geadelt worden.[/quote]
Von welchen “Experten”? Dem Verkäufer, der einen Ladenhüter loswerden wollte? (Das Ultron 35mm f/1.7 wird ja schon nicht mehr hergestellt, und ist auf der Voigtländer Homepage nur im Archiv zu finden) Oder wars vieleicht der Nachbar, oder ein Freund von einem Freund?
Übrigens, bei einer kurzen Recherche habe ich nichts Nachteiliges über dieses Objektiv finden können. In einem Test wurde sogar die besondere Streulicht-Resistenz festgestellt. Nachdem Das Objektiv solange im Schaufenster Ihres Händlers gestanden hat, wäre es viel leicht keine schlechte Idee gewesen, erst mal de Staub von der Linse zu blasen, und dann den Test zu machen.
[quote=Gast]… so wie ich es auch von Minolta, Canon, Nikon, Vivitar und Tokina im Vollformat mit Randperforation gewohnt war.[/quote]
Ausgerechnet Vivitar, die überall fertigen lassen, nur nicht selbst. Und zu Canon fällt mir auch noch was ein. Wenn Sie mal eine richtige vollflächige Verschleierung sehen wollen, dann testen Sie mal das Canon EF 4,5-5,6/70-300 DO, dann wissen Sie wie so was aussieht.
[quote=Gast]Jedenfalls weiss ich seither, dass bei Jubelaussagen jeder Coleur im Netz der Netze erst noch ein gewisser Verschleierungsfaktor abzuziehen ist.[/quote]
Herzlichen Glückwunsch. Besser spät als nie.
ROG
Gast schrieb:
Ultron 35mm
[quote=Gast]Ultron 35mm f/1.7
(…)
Bei kritischen Gegenlichtsituationen war allerdings kaum noch etwas zu erkennen. Nicht blasse bläuliche und lachsrosa Lichtreflexe wie bei den Originalherstellern und auch nicht stärkere orange Reflexe wie bei Vivitar und Tokina, sondern vollflächige Verschleierungen, welche das Motiv im schlimmsten Fall nur noch vage erkennen ließen. [/quote]
Ich hatte dieses Objektiv auch. Solche Gegenlichtprobleme kann ich nicht bestätigen.
Es war in keiner Weise auffällig, weder positiv noch negativ.