Die Imaging-Sparte von Sony sieht wieder hoffnungsvoller in die Zukunft als noch im Mai 2016 nach dem Kumamoto-Erdbeben. Das geht aus dem Bericht zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2016 hervor, das am 30. Juni endete. Düster sind dagegen die Aussichten für das Semiconductor-Segment, denn das Geschäft mit Bildsensoren für Smartgeräte bricht heftiger ein als noch im Mai erwartet. Insgesamt geht Sony für das laufende Geschäftsjahr von Umsatz und Gewinn etwa auf Vorjahresniveau aus.

Wie es scheint, kommt Sony Imaging (Digitalkameras) nach dem schweren Kumamoto-Erdbeben vom April mit einem blauen Auge davon. War Sony im Mai noch davon ausgegangen, dass die Imaging-Sparte im laufenden Geschäftsjahr nur noch einen mageren Gewinn von 16 Milliarden Yen (140 Mio. Euro) erwirtschaftet, so hat das Unternehmen die Prognose nun leicht nach oben korrigiert: Jetzt wird ein Gewinn von 22 Milliarden Yen (193 Mio. Euro) prognostiziert.

Sony: Quartalsbericht

Gegenüber der Prognose vom Mai haben sich die Aussichten von Sonys Imaging-Sparte leicht verbessert.
 

Wie Sony weiter bekannt gab, sind die Auswirkungen des Erdbebens auf die Kameraproduktion geringer als noch im Mai befürchtet. So läuft die Produktion im Kumamoto Technology Center seit Ende Juli wieder mit voller Kapazität, Reparaturkosten und Einnahmeausfälle fielen geringer aus als zunächst veranschlagt. Zu kämpfen hat Sony hingegen mit dem starken Yen, er wird das Ergebnis der Imaging-Sparte im aktuellen Geschäftsjahr voraussichtlich um rund 8 % drücken.

Gar nicht gut läuft es bei der Semiconductors-Sparte (Bildsensoren, Smartphone-Kameras), die noch im Geschäftsjahr 2015 einen satten Gewinn von 32,7 Milliarden Yen (287 Mio. Euro) einfahren konnte. Für das aktuelle Geschäftsjahr geht Sony von einem Verlust von 43,5 Milliarden Yen (382 Mio. Euro) aus, wovon allein 13,6 Milliarden Yen (119 Mio. Euro) auf das Konto des Kumamoto-Erdbebens gehen. Aber Sony Semiconductors muss auch die Verkaufszahlen deutlich nach unten korrigieren, der Smartphone-Boom ist zu Ende.

Dass Sony unterm Strich auch im Geschäftsjahr 2016 ordentlich dastehen wird, ist vor allem zwei Bereichen zu verdanken: Game & Network Services und der Finanzsparte. Insbesondere der Verkauf der Playstation 4 sowie der dazugehörigen Software (Spiele) läuft prächtig.

(Martin Vieten)