Rückläufige Fertigungszahlen bei Kamera-Elektronikkomponenten sind US-Marktforschern ein starkes Indiz für ein weiteres Schrumpfen des klassischen Kameramarktes. Die Elektronikhersteller hoffen auf neue Umsatzbringer:

Nach einer Prognose von IC Insight wird die seit 2011 schrumpfende Zahl der für klassische Kameras („Stand Alone Cameras“ Foto & Video) gefertigten Elektronikbauteile – Sensoren, Bildprozessoren und NAND-Flashspeicher, zusammengefasst unter dem Überbegriff „IC Sales“ – auch in den nächsten Jahren weiter zurückgehen.
 

Grafik IC Insight

 
Dabei verliert besonders der Kompaktkamera-Sektor, während der Markt für anspruchsvollere Kameras wie SLR- und Systemkameras mit größeren Sensoren noch wächst. Dieses Wachstum kann aber die insgesamt rückläufige Tendenz von laut IC Insight weltweit 143 Mio. Digitalkameras im Rekordjahr 2011 auf geschätzte 78 Mio. Kameras im Jahr 2017 nicht ausgleichen.

Wurden der IC-Insights-Studie nach 2011 noch weltweit 10,3 Mrd. US-Dollar Umsatz mit Bildelektronik für Kameras gemacht, so waren es 2013 noch 8 Mrd. Dollar, und für 2014 wird nur mit 7 Mrd. Dollar gerechnet. Bis 2017 soll dieser Umsatz nach den Erwartungen der Elektronik-Branche sogar auf 5,4 Mrd. Dollar sinken. Die IC-Marktforscher sagen einen jährlichen Umsatzrückgang von im Schnitt gut 10 Prozent voraus.
 

Grafik IC Insight

 
Große Gewinner sind die Smartphones und zunehmend auch Tablets und PCs mit integrierten Kameras. Für Smartphones rechnet IC Insight von 2012 bis 2017 mit einer Wachstumsrate von 9 Prozent jährlich, der Umsatz mit ICs für Tablet- und PC-Kameras soll sogar um 20 Prozent jährlich wachsen. Darüberhinaus prognostiziert IC Insights aber auch hohe Wachstumsraten für verschiedene andere Anwendungen mit integrierten Kameras, so etwa im Bereich Automobilindustrie und Videoüberwachung, sowie im medizinischen, wissenschaftlichen und industriellen Bereich.

(Horst Gottfried)