Auf der PhotoPlus Expo in New York (18.-20.10.2007) zeigte Olympus seine neueste digitale Spiegelreflex, die 10-Megapixel-Spiegelreflex E-3. Meine Zeit mit der Kamera war begrenzt, aber ich konnte mit einem der Olympus-Ingenieure über die Technologie der E-3 sprechen:

Besonders die Autofokusgeschwindigkeit der E-3 hob Olympus hervor. Die Kamera hat elf AF-Sensoren, alle kreuzförmig, so dass es zwei Datenpunkte für jeden gibt. Darunter liegt im Abstand von 1 Mikron (1/1000 mm) noch eine zweite Lage AF-Punkte, was laut Olympus insgesamt 44 AF-Messpunkte ergibt. Ich hatte nur wenig Gelegenheiten, während der Pressekonferenz und im kleinen Besprechungsraum (nichts davon ist ideal für Kameratests), mit der E-3 zu fotografieren. Aber der Autofokus schien mir in Verbindung mit dem Zuiko 2,8-4/12-60 mm SWD (Supersonic Wave Design; 24-120 mm Kleinbildäquivalent) flott zu sein. Im Augenblick gibt es nur dieses Objektiv, aber im Dezember 2007 soll das 2,8-3,5/50-200 mm SWD (100-400 mm Kleinbildäquivalent) kommen und das 2/14-35 mm SWD (28-70 mm Kleinbildäquivalent) im Januar 2008 (siehe auch Vier schnelle Zuiko-Zooms und ein 2x Telekonverter von Olympus).

Ich habe relativ kleine Hände und die Kamera ließ sich bequem halten. Besonders der sehr große und helle Sucher gefiel mir. Das 12-60 mm ist sehr leicht und die Kamera wird nicht sehr viel schwerer damit. Natürlich hat die E-3 Live View; sie bietet auch einen schwenkbaren Monitor, der bei hohen wie niedrigen Kamerapositionen sehr praktikabel ist. Die Bildstabilisierung wurde per Sensor-Shift realisiert (der Sensor bewegt sich in X- und Y-Richtung) und laut Olympus kann er bis zu fünf langsamere Zeitstufen ausgleichen.

Olympus zeigte mir auch das Magnesiumgehäuse, das aus nur drei Teilen besteht. Um die Widerstandsfähigkeit der inneren Kameraschale zu demonstrieren, bat man mich, sie auf den Boden zu legen und draufzusteigen – sie nahm keinen Schaden. (Ungalante Anmerkung der Redaktion: Wir schätzen, dass unsere Autorin Theano Nikitas 60-70 kg wiegt.)

Olympus sieht die E-3 in direkter Konkurrenz mit der Nikon D300, wobei sie ungefähr 100 Dollar weniger als die Nikon kostet. Schade, dass Olympus nach der E-1 annähernd vier Jahre bis zu diesem neuen Modell brauchte. Aber alle, die einige Four-Thirds-Objekitve besitzen, werden froh sein, dass sie jetzt da ist.

Das Unternehmen war das erste, das bei digitalen Spiegelreflexkameras Staubreduzierung und Live View bot. Alle anderen machten das nach, Olympus war also diesbezüglich Vorreiter. Die Zeit wird weisen, ob das, was die E-3 jetzt bietet, ausreicht, um Olympus‘ Marktanteile bei digitalen Spiegelreflexkameras merklich zu erhöhen.

Ich hatte gleichfalls Gelegenheit, Nikons D3 und D300 kurz zu inspizieren. Mein erster Eindruck von der D3: schwer, aber extrem solide gebaut, mit sehr schneller Bildfolge und relativ leise. Nach der D3 fühlte sich die D300 natürlich sehr leicht an, aber gleichfalls gut konstruiert. Bezogen auf ihr Preissegmet ist auch die D300 schnell.

Weitere Kameras, die auf der Messe zu sehen sind: die neue Sony alpha700, die Mittelformatkamera Mamiya 645 zd (die schwer ist und einen sehr kleinen Monitor hat), Pentax‘ K100D Super. Franke&Heidecke, Sinar und Leaf haben die neue Hy6 / AFi gezeigt.

(Theano Nikitas)