Erst aufnehmen – später die Fokusebene festlegen, das will die neue „Post Focus“-Technologie von Panasonic ermöglichen. Basis des Verfahrens ist eine Video-Aufnahme in 4K-Auflösung, während der der gesamte Fokusbereich durchfahren wird. Bei der anschließenden Wiedergabe lässt sich dann auf dem Kamera-Display das Bild mit der gewünschten Schärfeebene auswählen und separat mit einer Auflösung von ca. acht Megapixel speichern.

Panasonic hat die „Post Focus“-Technologie im Rahmen der Produktpräsentation der Lumix GX8 und FZ300 vorgestellt. Als Grundlage dient eine Video-Aufnahme in 4K-Auflösung mit 30 Einzelbildern pro Sekunde, bei der der gesamte Fokusbereich in ca. 50 Einzelschritten durchlaufen wird. Bei der Wiedergabe lässt sich dann per Fingertipp auf das Display festlegen, auf welcher Bildpartie die liegen soll; das entsprechende Bild wird dann mit einer Auflösung von ca. acht Megapixel aus dem Videofilm extrahiert und separat gespeichert.

Noch befindet sich die „Post Focus“-Funktion in der Entwicklungsphase, sie soll vermutlich Ende 2015 als Firmware-Update für die GX8 und FZ300, eventuell auch für weitere Kameras nachgereicht werden. Präsentiert wurde das Verfahren auf einem Tablet, bei dem sich fast schon wie bei einer Aufnahme mit einer Lichtfeldkamera nachträglich der Fokus auf jede beliebige Bildpartie legen ließ. Schön, falls Panasonic die entsprechende App beziehungsweise Desktop-Software ebenfalls veröffentlichen würde. Das Verfahren macht jedenfalls Appetit auf mehr: Denkbar wäre ebenso, dass die entsprechende Software „Fokus Stacking“ beherrscht, also mehrere Aufnahmen mit geringer Tiefenschärfe zu einem Bild mit durchgehender Schärfe von nah bis unendlich miteinander vereint.

Pressemitteilung von Panasonic Deutschland:

Hamburg, Juli 2015 – Panasonic kündigt die Entwicklung der neuen Anwendung „Post Focus” an, die die Fokusbestimmung nach der Aufnahme ermöglicht. Unter Verwendung der 4K-Technologie können so nicht nur Fehlfokussierungen vermieden werden, sondern es eröffnen sich weitere fotografische Freiheiten.
Die extrem schnelle und präzise DFD (Depth from Defocus)-Autofokustechnologie in Kombination mit dem Venus Engine Prozessor sorgt für 4K-Serien mit 30 Bildern pro Sekunde, während der Fokus von Nah zu Fern ca. 50* Bereiche durchfährt. Nach der Aufnahme kann nun das beste Foto mit der gewünschten Schärfeebene aus der entstandenen 4K-Serie ausgewählt werden.

Besonders bei schwierig zu fokussierenden Motiven, wie etwa Makroaufnahmen oder Motiven, bei denen erst im Nachhinein entschieden werden soll, wo eine oder mehrere Fokusebenen liegen sollen, bietet der „Post Focus“ höhere Sicherheit und kreative Freiheit.

Die Funktion ist dabei einfach zu bedienen. Wird während der Wiedergabe der gewünschte Fokusbereich berührt, kann das Bild der entsprechenden Schärfeebene als separates Foto abgespeichert werden.

Panasonic wird die „Post Focus”-Funktion über ein Firmware-Update ab Ende 2015 für die LUMIX GX8 und FZ300 zur Verfügung stellen. Derzeit wird die Integration in weitere Modelle geprüft.

* noch nicht final festgelegt

Stand: Juli 2015. Änderungen und Irrtum vorbehalten.

(Martin Vieten)