Bei Fachkameras ist das Motto in der Regel eher „Evolution“ denn „Revolution“, so auch auf der vergangenen photokina: Cambo hat die pfiffige ULTIMA 35 für Kleinbildrückteile vorgestellt, bei Linhof gab es Modifikationen und Verbesserungen und bei Linos drei vielversprechende neue Rodenstock-Objektive zu sehen.

Cambos ULTIMA 35 ist eine Fachkamera, an die Kleinbildgehäuse angeschlossen werden können. Ursprünglich für die Vollformatkameras Canon EOS-1Ds und Kodak ProSLR entwickelt, kann sie auch mit Kameras mit kleinerem Sensor eingesetzt werden: Die ULTIMA 35 eignet sich auch für die Kameras Canon 1D(s) Reihe, die EOS 10D und 20D, die Kodak Pro SLR/n und /c, die Fujifilm S2, die neue Fujifilm S3, die Nikon D1x und die neue Nikon D2x.
Das Kameragehäuse fungiert dabei als Bildaufzeichnungssystem, die ULTIMA 35 als optisches System für die Verschiebungen und Verschwenkungen. Cambo empfiehlt Schneider-Kreuznachs Digitar-Reihe als Aufnahmeobjektive; Objektive von Hasselblad und Mamiya können mit einer speziellen Adapterplatte montiert werden. Weiter kann jedes Großformatobjektiv mit mehr als 90mm Brennweite benutzt werden. Und das jeweils ohne Verschluss, denn Belichtungsmessung und -steuerung erfolgen im Kameragehäuse.

Weiter hat Cambo das neue Schneider DIGITAR 5,6/35mm für die Cambo Wide DS adaptiert.

Weitere Informationen: Cambo.

Die Linhof M 679cs ist eine Weiterentwicklung der Linhof M 679 – bei Beibehaltung der Kompatibilität zum System M 679: Die kleine Linhof Fachkamera zur Aufnahme digitaler Rückteile sowie diverser Rollfilmbacks bietet dem Fotografen die Freiheit, Rückteile unterschiedlicher Hersteller zu adaptieren. Ohne großen Umbau kann sofort von digital auf Arbeit mit Film gewechselt werden.
Die M 679cs besitzt im Gegensatz zu ihrem Vorgängermodell „cc“ jetzt auch Seiten- und Hochshift als Feintriebe an der Objektivstandarte. Damit sind perspektivische Korrekturen noch einfacher vorzunehmen.
Im integrierten Kameraneiger wurde zudem eine stufenlose selbsthemmende Nivellierung von jeweils 10° nach rechts und nach links eingebaut. Das macht einen zusätzlichen Stativkopf in den meisten Aufnahmesituationen völlig überflüssig, da nun auch feinste Korrekturen direkt am Kameraneiger vorgenommen werden können.
Bei einer generellen mechanischen Überarbeitung wurden praxisorientierte Kundenwünsche berücksichtigt, die noch mehr Bedienungskomfort und Einstellsicherheit gewährleisten. Dazu gehört auch ein zweiter Zubehörschuh auf der Bildstandarte.

Und dann gibt es zur Linhof Technika jetzt eine neue Komfort-Objektivplatte: Besonders bei Objektiven der Brennweiten 38 bis 90 mm, also bei Objektiven mit großen und sehr flachen Vorderfassungen, kann der Verschluss nur sehr umständlich und schwer bedient werden.
Mehr Komfort bringt jetzt die neue Technika-Objektivplatte 001015 mit Bedienungshilfen bei Blende und Sektorenöffner. Die zusätzlich angebrachte Blendenskala ist außerdem gut von vorn ablesbar. Da die Objektivplatten 001016 und 001015 identisch sind, kann eine 001016 Objektivplatte mit den Bedienungselementen und der Blendenskala unter Ident-Nummer 022512 nachgerüstet werden.

Weitere Informationen: Linhof.

LINOS (Rodenstock) stellt drei neue apochromatisch korrigierte Aufnahmeobjektive für die professionelle Fotografie vor, die sich (kursives ist O-Ton LINOS): durch ein herausragendes Auflösungsvermögen bis zum Bildrand, brillanten Kontrast und praktisch nicht mehr wahrnehmbare Verzeichnung über den gesamten empfohlenen Maßstabsbereich hinweg auszeichnen:

Apo-Sironar-S 100 mm f/5,6
Das Apo-Sironar-S ist ein auf höchste Abbildungsleistung getrimmtes Universalobjektiv und wie das Apo-Sironar-N sehr vielseitig einsetzbar. Seine besonderen Stärken entfaltet es, wenn diffizile Feinstrukturen weiter außerhalb des Zentrums im Verstellbereich wiederzugeben sind.
Es zeichnet einen auf 75° vergrößerten Bildwinkel aus und erlaubt deshalb noch großzügigere Kameraverstellungen. Das Apo-Sironar-S ist daher auch das ideale Standardobjektiv für Einsatzbereiche wie z.B. Architektur- und Sachaufnahmen, die zur Perspektivekorrektur besonders große Parallelverschiebungen erfordern. Der Bildkreis ist nicht nur größer als beim bewährten Apo-Sironar-N gleicher Brennweite, sondern es wird auch eine noch höhere Schärfe (speziell im Randbereich) und weniger Verzeichnung und chromatische Aberration erreicht. Wegen der Beseitigung des sekundären Spektrums dank der Verwendung von ED-Gläsern mit anomaler Dispersion (ED = extra-low dispersion) treten selbst an extrem kontrastreichen Kanten keine sichtbaren Farbsäume auf. Ferner konnte für gleichmäßigere Ausleuchtung der Helligkeitsabfall zum Rand (Vignettierung) reduziert werden.
Diese hohe optische Leistung im Randbereich gestattet es, beim 6-linsigen Apo-Sironar-S Blende 16 als Arbeitsblende einzusetzen, was die Beugung weiter verringert und vor allem bei Außenaufnahmen wegen der dann möglichen kürzeren Belichtungszeit vorteilhaft ist.
Dem aufgrund gestiegener Filmqualität feststellbaren Trend zu den Rollfilmformaten entsprechend, wird diese Rodenstock- Objektivserie nun um das Apo-Sironar-S 100 mm f/5,6 ergänzt.

Das maximal empfohlene Aufnahmeformat beträgt 6x9cm.

Sinaron digital HR 28 mm f/4,5 (Exklusivvertrieb SINAR) und Apo-Sironar digital HR 180 mm f/5,6
Für Anwendungen mit höchstauflösenden Digitalrückteilen, deren Pixelgrößen auch deutlich unter 10 µm liegen kann, ist das außergewöhnliche Rodenstock Apo-Sironar digital HR entwickelt worden. Bei ihm sind alle technischen Möglichkeiten ausgereizt worden, um der unüberwindlichen Beugungsgrenze im Auflösungsvermögen extrem nahezukommen. Unter anderem wurden sogar die optischen Eigenschaften und Dicke des CCD-Schutzglases in die optische Korrektion einbezogen. Auflösung und Farbquerfehler sind so optimiert, dass die Restunschärfe bzw. verbleibende Farbsäume nur einen nicht mehr auflösbaren winzigen Bruchteil der Pixelgröße ausmachen. Daher sind selbst bei stärkster Vergrößerung der damit aufgenommenen Digitalfotos absolut keine Farbsäume sichtbar, sofern das verwendete Digitalrückteil nicht aufgrund seiner Pixelstruktur oder interpolationsbedingt Farbsäume hinzufügt.

Das Apo-Sironar digital HR und das weltweit exklusiv über SINAR vertriebene Sinaron digital HR übertreffen andere Hochleistungsobjektive nicht nur bei deren empfohlener Arbeitsblende 8 bis 11. Vielmehr zeigen sie bei größerer Öffnung bis zur offenen Blende sogar eine weiter ansteigende Leistung, während andere Objektive dort abfallen. Das spiegelt sich in Aufnahmen höchster Brillanz und Detailzeichnung wider. Um diese phantastische Qualität nicht durch Beugung zu schmälern, sollten die HR-Objektive möglichst wenig abgeblendet und die Schärfentiefe bei Bedarf mit der verstellbaren Fachkamera durch Scheimpflug-Schwenkung gesteigert werden. Die hier vorteilhaften größeren Blendenöffnungen reduzieren darüber hinaus auch das Farbrauschen in den Schatten.

Das maximal empfohlene Aufnahmeformat sowohl für das Sinaron wie für das Apo-Sironar beträgt 37×49 mm.

In der Tat, die MTF-Kurven sehen traumhaft aus. Weitere Informationen (samt MTFs): LINOS.

(thoMas)