Die SD Card Association hat vorletzte Woche mit dem SD Card Protocoll 5.0 einen neuen Standard veröffentlicht, der unter anderem die Mindestanforderungen zur Aufzeichnung von Videos in 8K-Auflösung beschreibt. Mit dem erweiterten Protokoll werden zudem neue Geschwindigkeitsklassen eingeführt, die „Video Speed Class“ (VSC). Sie sollen das bisherige, kaum noch zu durchschauende Dickicht an Geschwindigkeitsbezeichnungen deutlich verständlicher machen.

Videoaufnahmen in 8K-Auflösung ist eines der Ziele, das sich auch die Fotoindustrie derzeit gesetzt hat. So etwa Panasonic, entsprechende Pläne hat das Unternehmen vergangene Woche auf seiner Panasonic Convention 2016 genannt.

Videoaufnahmen in 8K-Auflösung

Bei 8K-Videos ist das Bild mit rund 33 Megapixel sehr hoch aufgelöst.
 

8K-Video, das bedeutet eine Bildauflösung von 7680 x 4320 Pixel (ca. 33 Megapixel). Bei einer Framerate von bis 120 Bilder pro Sekunde entsteht dabei ein kontinuierlicher Datenstrom von bis 90 Megabyte pro Sekunde (MB/s). Dem trägt nun die „Video Speed Class“ V90 Rechnung. Sie legt fest, dass eine entsprechend gekennzeichnete SD-Karte mindestens 90 MB/s schreiben kann. Damit unterscheidet sich die neue Kennzeichnung klar von den heutigen Werteangaben der Hersteller, die eben nur einen unter optimalen Bedingungen erzielbaren Höchstwert nennen.

Neu eingeführt wurden die Geschwindigkeitsklassen V6 bis V90, teilweise gibt es für sie bereits Entsprechungen im bisherigen Bezeichnungssystem. So entspricht die Video Speed Class V10 der bisherigen SD Speed Class 10 oder der UHS-Geschwindigkeitsklasse V10. Die nachstehende Grafik der SD Card Association nennt alle Entsprechungen und die dazugehörigen Videoformate.

Grafik der SD Card Association

Die neu eingeführte Video Speed Class und ihre Entsprechungen im bisherigen Bezeichnungssystem.
 

Die neuen Geschwindigkeitsklassen sollen für alle Bauformen der SD-Karten ab SDHC gelten, also auch für SDXC, miniSDHC, microSDHC und microSDXC. Für die Klassen V60 und V90 gibt es bislang weder Speicherkarten noch entsprechende Aufnahmegeräte. Die aber sollen nach Vorstellung der Industrie kommen. Nicht nur, weil 8K-Video ein noch imposanteres TV-Erlebnis verspricht. Sondern auch weil, das Fotografieren damit fast schon unnötig würde – man kann ja jederzeit ein  Standbild aus dem hochaufgelösten Video extrahieren.

(Redaktion photoscala)