In einer E-Mail hat Reuters vergangene Woche freie Bildjournalisten informiert, dass die Nachrichtenagentur zukünftig keine JPEG-Dateien mehr annimmt, die von einem RAW-Konverter erzeugt wurden. Stattdessen sollen die Fotografen JPEGs liefern, die direkt von der Kamera aufgezeichnet wurden. Begründet wurde der Schritt mit Arbeitserleichterungen sowie der Einhaltung der hohen ethischen Standards der Nachrichtenagentur.
Publik gemacht hat die neuen Richtlinien von Reuters der Fotografen-Blog PetaPixel. PetaPixel wird unter anderem von dem ehemaligen Magazinfotografen Mike „Sharky“ James betreut. Ein Sprecher von Reuters hat die geänderten Richtlinien gegenüber PetaPixel bestätigt und begründet sie unter anderem damit, dass Reuters-Journalisten die Wirklichkeit möglichst unverfälscht wiedergeben sollen. Anders ausgedrückt: Bei Reuters ist man augenscheinlich der Meinung, dass RAW-Dateien einen größeren Spielraum zu Manipulation bieten.
Allerdings sind diese hohen ethischen Standards nicht der einzige Grund, warum Reuters RAW-Aufnahmen mit einem Bann belegt. Denn Reuters sagt auch, dass sich die Original-JPEG-Dateien aus der Kamera einfach schneller an den Kunden auszuliefern lassen. Zudem seien die JPEG-Daten heutiger Kameras derart gut, dass die Aufnahme in RAW keine technische Notwendigkeit mehr ist.
Ist der schnellere Workflow bei JPEG-Aufnahmen der eigentliche Grund, warum Reuters keine konvertierten RAW-Dateien mehr annehmen möchte? Schließlich lassen JPEG-Dateien ja fast ebenso viel Raum zur Manipulation wie RAW-Daten. Das aber schließt Reuters schon immer aus. Im Potographer’s Handbook ist penibel aufgelistet, welche Bildbearbeitungsprozesse Fotografen durchführen dürfen. Dazu gehört das Verkleinern auf maximal 3500 Pixel für die längere Kante. Auch Ausschnitte sind erlaubt – aber nur, wenn dadurch nicht die Bildaussage geändert wird. Ebenso gestattet sind einfache Helligkeits-, Kontrast- und Farbkorrekturen.
Offenbar ist es für Reuters auch kein Problem, dass viele Kameras JPEG-Dateien kräftig bearbeiten – von der Portraitretusche im entsprechenden Motivprogramm bis hin zu echten HDR-Aufnahmen, die heute ja ebenfalls mit vielen Kameras möglich sind. Um solche Tricks (und kräftig nachbearbeitete Originale) zu entlarven, gäbe es übrigens ein einfaches Mittel: Die originale RAW-Datei, so wie sie die Kamera aufgezeichnet hat.
Meine Meinung: Dass Reuters RAW-Dateien mit dem Hinweis auf die eigenen hohen journalistischen Standards bannt, ist schon ein starkes Stück. Damit wird jeder „RAW-Shooter“ unter den Generalverdacht der Bildmanipulation gestellt – ungeachtet dessen, dass sich JPEG-Aufnahmen ebenfalls massiv manipulieren lassen. Gar nicht davon zu reden, dass viele Kameras die Option bieten, Rohdaten im Wiedergabemodus zu JPEGs zu garen. Ich werde weiterhin bevorzugt in RAW aufzeichnen und meine Aufnahmen dann sorgfältig entwickeln – aber ich verkaufe meine Fotos ja auch nicht an Reuters.
Umfrage
Wie halten Sie es eigentlich mit dem RAW-Format? Für die einen ist es ein digitales Negativ, das eben noch im RAW-Konverter veredelt werden muss. Für die anderen ist es eine Krücke – wer richtig in JPEG fotografiert, braucht schließlich keine nachträgliche Bearbeitung mehr. Und dann gibt es ja noch die Möglichkeit, RAW und JEPG gleichzeitig aufzuzeichnen und sich so alle Möglichkeiten offen zu halten. Oder fotografieren Sie analog und können über die Diskussion nur milde lächeln?
Teilen Sie uns Ihre Meinung doch mit einem Klick in einer kleinen Umfrage mit.
(Martin Vieten)
Eigentlich müßte Reuters
nur und ausschließlich auf RAW-Dateien bestehen. RAW-Dateien sind die digitalen Negative. Mit deutlich größerem Informationsgehalt als die Jpeg-Kümmerlinge …
Dunkel
Aber wahrscheinlich sollten wir’s wirklich bei 16 MP belassen – da geht sich dann auch noch 4K-Video aus, und alle sind glücklich … :-)))
Hashwert
[quote=Gast]Das wissen die – wenn die sich den Hashwert des JPGs anschauen. Der lässt sich nicht verfälschen und wird als Ursprungswert für alle Dateien, die jemals produziert wurden, anerkannt.
[/quote]
Der sogenannte Hashwert wird bei jeder Bildbearbeitung verändert. Wie wollen Sie dann noch anhand eines Hashwertes das Original finden? Speichert man dann noch als BMP oder PNG zwischen, dann sind alle Metadaten gelöscht.
Vielleicht können Sie ja mal darstellen, wie der Hashwert bei Bildern gebildet wird.
Was über die Grundeinstellungen
im Lightroom hinausreicht, sollte einfach auf den Index. Den guten Fotografen würde nix fehlen. Allenfalls Ausschnitt, Entzerrungen, schärfen und entrauschen, zur Rundung des Bildes.
RAW, Lightroom – NEIN DANKE
Da hat Reuters die richtige Eintscheidung getroffen, Profis fotografieren in der Tat fast nur auf JPEG, denn sie wissen, wie richtige Belichtungen funktionieren und müssen die Bilder auch sehr schnell versenden. RAW, Lightroom, DXO usw. – das ist doch Anfängerkram…
Wahrscheinlich
[quote=Gast]Da hat Reuters die richtige Eintscheidung getroffen, Profis fotografieren in der Tat fast nur auf JPEG, denn sie wissen, wie richtige Belichtungen funktionieren und müssen die Bilder auch sehr schnell versenden. RAW, Lightroom, DXO usw. – das ist doch Anfängerkram…[/quote]
unterscheiden sich deswegen Profi-Qualitäten kaum noch von denen der Amateure … nö, das mag ja für die aktuelle Berichterstattung zutreffend sein, ansonsten verzichtet man im professionellen Bereich nur ungern auf den Informationsumfang von Rohdaten.
Anfängerkram
waren Jpegs auch für mich – nämlich in den Anfängen meines digitalen Schaffens, als sich die Rohdaten tatsächlich kaum von fertigen Jpegs unterschieden.
Heute kann man nicht mehr ernsthaft am RAW vorbei gehen – einerseits einen Kontrastumfang von bis zu 14 Lichtwerten beschwören, andererseits auf die Hälfte davon verzichten, um es sich Jpeg-einfach zu machen. Worin sollte die Leistung eines Fotografen denn bestehen, wenn er die vom Jpeg allein nicht darstellbaren Bereiche der Realität ausblendet?
Die Wahl zwischen RAW und Jpeg allein macht mich – als deklarierten Puristen – auch nicht glücklich; aber so lang es die unten angesprochene Alternative nicht gibt, halt ich mich zwangsläufig an die technisch deutlich besseren Qualitäten.
Mir ist auch noch kein
Fotoreporter begegnet, der nicht JPG fotografiert hat.
Nicht verwunderlich, an deren Stelle würde ich es auch nicht anders machen.
Bei der miesen Bezahlung auch noch Zeit am Computer vergeuden ist nicht drin. Ausserdem reicht JPG für die niedrigen Anforderungen von Zeitungsdruck und Web völlig aus.
ROG
JPEG statt RAW: JPEG reicht völlig aus!
JPEG reicht auch für hochwertige Druckvorlagen in den Zeitschriften und Illustrierten völlig aus. Reuters, durchweg Experten, die sich bestens auskennen, können das nur betätigen! Voraussetzung ist aber mindestens eine Vollformatkamera von Canon oder Nikon – aber diese Frage stellt sich nicht, das ist im Profibereich “Standard!” Bekomme ich außerhalb der Berichterstattung einen Anzeigenauftrag (z. B. Doppelseite, Plakat usw.) stelle ich die Kamera schon einmal auf TIFF. Besser geht es wirklich nicht! [quote=ROG]Fotoreporter begegnet, der nicht JPG fotografiert hat.
Nicht verwunderlich, an deren Stelle würde ich es auch nicht anders machen.
Bei der miesen Bezahlung auch noch Zeit am Computer vergeuden ist nicht drin. Ausserdem reicht JPG für die niedrigen Anforderungen von Zeitungsdruck und Web völlig aus.
ROG[/quote]
Exakt genau so
ist es!
Welche “Profis” meinen Sie?
Solche, die den neuesten subventionierten und abenteuerlich vermarkteten WeitHochSprintMarathon-Rekord gedopter Muskelprotze schnappen?
Oder solche, die photographieren?
Deren Arbeit auch noch nach 5, 10, 20, 40 Jahren eine Betrachtung lohnt?
JPEG ist ein Wegwerf-Format. RAW erlaubt auch nach vielen Jahren eine optimale Umwandlung, auf dem technisch jeweils neuesten Stand der Algorithmen. Gut zu wissen, worauf Reuters wirklich Wert legt.
Nein, so einfach ist das nicht.
Das wäre vielleicht so, wenn das allgemeine Bild von Nachrichtenagenturen zutreffend wäre.
Hauptsächlich erwirtschaftete Reuters schon lange den absoluten Grossteil seiner Einnahmen mit Börsen-/Wirtschaftsnachrichten, wie sie Banken benötigen. Nachdem Thomson dann bessere Lösungen dafür anbot, wurde Reuters irgendwann geschluckt…
Bilder sind da nicht so wichtig. Sie sind eher Beiwerk für den, wirtschaftlich nicht sonderlich bedeutenden, Bereich sonstiger Nachrichten. Also mehr für’s “Image”. Das passt ja wieder…
Dass sich
eine Nachrichtenagentur dem digitalen Purismus verschreibt, ist ja gut und löblich, jedenfalls auch nachvollziehbar dort, wo’s um die Glaubwürdigkeit des Mediums geht.
Das darf aber nicht dazu führen, das Pferd vom Schwanz her aufzuzäumen, und das technisch arg beschränkte Jpeg zum Maßstab für diesen Purismus zu adeln. Entweder verbirgt sich dahinter tatsächlich nur schnöder Geschäftssinn, oder, schlimmer, pures Unverständnis der Digitalfotografie.
Wer Digital sagt, muss auch unbedingt RAW sagen, wenn er sich der unverfälschten Realität versichern will. Allein schon das heutige Aufzeichnungsvermögen der Digitalkameras legt diesen Zugang nahe – liegt dieses doch sehr deutlich über dem Darstellungsvermögen von Kamera-Jpegs.
Jedenfalls bestätigt mich das Thema wieder mal in meiner Forderung, dem blanken RAW-Format und dem kastrierten Jpeg eine “Orginal”-Alternative beizustellen – die es ermöglicht, das umfassende Aufzeichnungsvolumen des RAW-Formats ohne Weiteres in einem finiten Bild, als unveränderliches “Digitaldia” auszugeben.
Falls Sies mitgekriegt haben:
Reuters ist ein kommerzielles Unternehmen und kann rechnen. Die beten keine digitalen Formate an, sondern arbeiten damit.
Meinung vom Gastschreiber..
[quote=Gast] (..) JPEG ist ein Wegwerf-Format. RAW erlaubt auch nach vielen Jahren eine optimale Umwandlung, auf dem technisch jeweils neuesten Stand der Algorithmen. Gut zu wissen, worauf Reuters wirklich Wert legt.[/quote]
“Wegwerf-Format”? Ein Papierbild ist auch ein prima Wegwerfformat wenn’s nichts geworden ist, genauso wie raw und jpeg. Aber im Ernst, wenn Sie heute eine Vorstellung von Ihrem fertigen Bild haben und es entsprechend fotografieren (und von mir aus “entwickeln”), welcher heute noch unbekannte Algorithmus ändert in ein paar Jahren genau was an diesem fertigen Bild? Was genau wird dann optimaler umgewandelt werden? Bitte erklären Sie es Ihren Lesern.
Meine Erklärung vorab:
Es scheint mir eine Selbstbeschäftigungstherapie zu sein wenn man meint alle paar Jahre den gesamten Bildbestand immer wieder “optimaler” nachentwickeln zu müssen. Aber vielleicht bringt Reuters ja demnächst auch die Nachrichten von vor 3 Jahren nochmal als Neuauflage weil die Bilder darin jetzt optimaler umgewandelt sind. Vielleicht reißen auch sämtliche Galerien ihren Bildbestand von der Wand weil der neue Raw-Konverter jetzt optimaler umwandelt. Die Menschen strömen erneut in die Galerien und werden über das zuvor unsichtbare staunen 🙂
Life is too short for RAW.
Life is too short for RAW.
Rumpi.
»Man kann nicht beides sein,
Realist und dann auch noch beliebt.«
schööön
Irgendwo, just außer Sicht, sammeln sich die Einhörner (bei Reuters?)
— Unbekannt
Woher weiß Reuters …
ob die JPGs aus der Kamera, aus LR oder DXO kommen? Sie verlassen sich auf EXIF-Daten oder was?
Und wehe
[quote=Gast]ob die JPGs aus der Kamera, aus LR oder DXO kommen? Sie verlassen sich auf EXIF-Daten oder was?[/quote]
die stimmen nicht … :-)))
Das wissen die,
wenn die sich den Hashwert des JPGs anschauen. Der lässt sich nicht verfälschen und wird als Ursprungswert für alle Dateien, die jemals produziert wurden, anerkannt.
Im Prinzip geht es darum, Urheberrechten durch Verfälschung des Ursprungsbildes aus dem Weg zu gehen.
Wenn das JPG out-of-the-cam stammt, dann ist das im Prinzip nur bedingt machbar, dass das Bild aus einem verfälschten Ursprung stammt und Reuters ist damit aus dem Schneider, wenn jemand anfängt, den Ursprung eines Bildes an zu zweifeln. Die Bilddatenbank wird den Header der Datei und den Hashwert überprüfen und nachschauen, ob es identische Marker gibt. Für den Fall “No” wird die Bilddatenbank das Bild als kritisch ablehnen.
3.500 Pixel an der langen Kante = 8 Megapixel
[quote=”Artikel!]auf maximal 3500 Pixel für die längere Kante[/quote]
Also nimmt Reuters nur Bilder mit maximal 8 Megapixeln an.
Das ist
in dem Metier normal und ausreichend. Der Tagespresse reichen auch 1 MP. Aber darum geht’s auch gar nicht. Sondern darum, dass hier die mögliche Bildqualität der Datenausgabe mutwillig beschnitten wird.
Maximal.
[quote=Gast]Also nimmt Reuters nur Bilder mit maximal 8 Megapixeln an.[/quote]
Kann sich noch jemand erinnern, wer die Agentur war, die vor etwa einem Jahrzehnt ihre Fotografen angewiesen hat, ihre Bilder auf 40 Megabyte (oder so) hochzuskalieren und die in der Liste der erlaubten Kameras auch die Canon EOS 1D (4 Megapixel) hatte? Ich finde das im Netz nicht mehr, aber es war ein bekannter Name.
MIt was der Fotograf aufzeichnet,
bzw. abspeichert, dürfte der Nachrichtenagentur reichlich egal sein.
Abgeliefert wird natürlich in JPG. Wenn man sich diesen RAW-Klamauk anschaut, wo jeder Hersteller mit seinem Format um die Kurve kommt, dann ist das verständlich.
Allein die Konvertierungsarbeiten sind viel zu aufwändig, als dass das sich lohnen würde. Mit JPG entsprechend hoch aufgelöst abgespeichert, kann jeder Bildbearbeiter/Layouter sofort arbeiten und das zählt. Außerdem rammelt man sich nicht die Server endlos voll, nur weil ein paar Freaks meinen, dass das jetzt bruchteilsweise besser wäre.
Bei dem Datendurchsatz ist dieser proprietäre Murks, den alle Hersteller den Fotografen andienen wollen, einfach nicht handlebar. Wenn überhaupt, dann wäre vielleicht noch DNG akzeptabel, wenn man unbedingt ein RAW-Format als digitales Speicherformat für nötig hält, aber ganz bestimmt nicht diesen Unsinn, den die Hersteller für witzig halten.
Natürlich liefert man Jpegs
Es geht darum, dass sie keine Jpegs aus RAW-Konvertern mehr akzeptieren wollen. Und das ist schlicht dumm. Das Orginal-RAW als Rückversicherung sollte eigentlich reichen.
Das ist Reuters
offensichtlich nicht egal, wie aufgezeichnet wird. Die haben und werden immer Jpegs bekommen (haben), schickt eh niemand Rohdaten durch die Gegend …
Meinung vom Gastschreiber..
[..] Nachrichtenagentur Reuters akzeptiert keine RAW-Aufnahmen mehr [..]
[..] dass die Nachrichtenagentur zukünftig keine JPEG-Dateien mehr annimmt, die von einem RAW-Konverter erzeugt wurden [..]
Als erstes möchte ich anmerken das die Überschrift nicht besonders zum Artikel passt. Es geht ja nicht darum das Reuters keine RAWs mehr annimmt, sondern um die Entstehung der jpegs. Es bleibt ja eben immer noch, die jpegs direkt in der Kamera aus den RAWs zu erstellen. Wie dann allerdings die Echtheit der jpeg-Entstehung geprüft werden soll ist mir unklar, nichts ist leichter zu manipulieren als die EXIF Daten. Wenn es um die max. Sicherheit der Bildmanipulation geht, dann müßte Reuters die RAW Daten einfordern und zwecks schneller Verarbeitung die dazu gehörigen fertigen jpegs. Der Aufwand wird aber vermutlich zu hoch sein, von der zeitnahen Übertragung angefangen bis hin zum Zeitaufwand für den “Vergleich” von RAW zu jpeg (auf den Inhalt bezogen). Das für Nachrichtenagenturen generell nur jpegs in Frage kommen ist ja nachvollziehbar, die Datenmengen werden sonst vermutlich nicht mehr zu handhaben sein, schließlich sind Speicherkapazität (Archivierung, Backup inkl.) und schnelle Übertragungswege nach wie vor sehr teuer (nur der Hobbyknipser kann da zu einer anderen Meinung kommen).
Die größte Bildmanipulation findet aber sicher heutzutage in ganz anderer Form statt, nämlich im Weglassen von Bildinformationen um die Bildaussage schon grundsätzlich zu manipulieren. Das läßt sich aber weder mit RAW noch jpeg oder analog verhindern, daher finde ich diese Diskussion grundsätzlich etwas seltsam.
Den Punkt bezgl. der Belichtung finde ich überflüssig. Keines der beiden Formate befreit einen von der korrekten Belichtung (auch wenn das einige bei RAW immer noch anders sehen mögen). Wenn es um maximale Bildinformationen geht (Farbinformationen usw.), dann bleibt nur das RAW Format inkl. richtiger Belichtung. Wenn es um Geschwindigkeit und schnelle Datenübertragung geht, dann bleibt nur das jpeg mit richtiger Belichtung.
Also, was soll mit der neuen “Richtlinie” genau erreicht werden? Ich vermute, es hat nicht’s mit Bildinhalten zu tun.
Dient nicht die vorhandene RAW-Datei als Nachweis
der Urheberschaft?
Jedenfalls hat der Inhaber der Original-Raw-Datei in Rechtsstreitigkeiten den höchsten Trumpf in der Hand.
Aber will Reuters nur die JPEGS verwenden und die RAWS nicht bezahlen? Ist das der “billige” Beweggrund?
Noch wissen wir es nicht.
[quote=Gast][..] Nachrichtenagentur Reuters akzeptiert keine RAW-Aufnahmen mehr [..]
[..] dass die Nachrichtenagentur zukünftig keine JPEG-Dateien mehr annimmt, die von einem RAW-Konverter erzeugt wurden [..]
Als erstes möchte ich anmerken das die Überschrift nicht besonders zum Artikel passt. Es geht ja nicht darum das Reuters keine RAWs mehr annimmt, sondern um die Entstehung der jpegs. Es bleibt ja eben immer noch, die jpegs direkt in der Kamera aus den RAWs zu erstellen. Wie dann allerdings die Echtheit der jpeg-Entstehung geprüft werden soll ist mir unklar, nichts ist leichter zu manipulieren als die EXIF Daten. Wenn es um die max. Sicherheit der Bildmanipulation geht, dann müßte Reuters die RAW Daten einfordern und zwecks schneller Verarbeitung die dazu gehörigen fertigen jpegs. Der Aufwand wird aber vermutlich zu hoch sein, von der zeitnahen Übertragung angefangen bis hin zum Zeitaufwand für den “Vergleich” von RAW zu jpeg (auf den Inhalt bezogen). Das für Nachrichtenagenturen generell nur jpegs in Frage kommen ist ja nachvollziehbar, die Datenmengen werden sonst vermutlich nicht mehr zu handhaben sein, schließlich sind Speicherkapazität (Archivierung, Backup inkl.) und schnelle Übertragungswege nach wie vor sehr teuer (nur der Hobbyknipser kann da zu einer anderen Meinung kommen).
Die größte Bildmanipulation findet aber sicher heutzutage in ganz anderer Form statt, nämlich im Weglassen von Bildinformationen um die Bildaussage schon grundsätzlich zu manipulieren. Das läßt sich aber weder mit RAW noch jpeg oder analog verhindern, daher finde ich diese Diskussion grundsätzlich etwas seltsam.
Den Punkt bezgl. der Belichtung finde ich überflüssig. Keines der beiden Formate befreit einen von der korrekten Belichtung (auch wenn das einige bei RAW immer noch anders sehen mögen). Wenn es um maximale Bildinformationen geht (Farbinformationen usw.), dann bleibt nur das RAW Format inkl. richtiger Belichtung. Wenn es um Geschwindigkeit und schnelle Datenübertragung geht, dann bleibt nur das jpeg mit richtiger Belichtung.
Also, was soll mit der neuen “Richtlinie” genau erreicht werden? Ich vermute, es hat nicht’s mit Bildinhalten zu tun.[/quote]
Wenn Reuters nur noch JPGs ooC haben will,
so sollte das kein großes Problem sein.
Die Fotografen, die bisher raw fotografiert haben, können ja parallel ein JPG mit 8 Mpx zusätzlich speichern. Belegt nur unwesentlich mehr Platz auf der Karte.
Ihre entwickelten raw Daten können sie dann anderen Agenturen anbieten, die dann mit besserer Bildqualität punkten können.
Was die Frage raw oder JPG betrifft, so ist raw ganz klar das Format der Wahl.
Bei gleichen Aufnahmeparametern hat raw immer* das Potential die Bildqualität eines JPGs zu übertreffen, selbst wenn dieses perfekt belichtet wurde.
Sind die Umstände der Aufnahme nicht optimal, hat JPG schon gleich verloren. Ein bis zwei Blenden über- oder unterbelichtet bedeutet bei JPG häufig Ausschuss, nicht aber bei raw.
Gezielt eingesetzt können derartige Über- oder Unterbelichtungen bei raw sogar dafür sorgen eine bessere Bildqualität bzw. einen höheren Dynamikumfang zu erzielen, als sie eine auf JPG abgestimmte Belichtung erreichen kann.
Das sind dann die Fälle, in den ETTR angewendet oder die ISO-Invarianz des Sensors ausgenutzt wird. ISO-Invarianz ist allerdings Sensorabhängig. Die Sensoren von Sony sind dafür geeignet, die von Canon nicht.
Dann gibt es bei raw noch die Anwendung von UniWB als eine Methode, den maximalen Dynamikumfang des Sensors zu ermitteln, indem statt dem unzureichenden JPG Histogramms ein eher den realen raw-Werten entsprechendes Histogramm angezeigt wird.
Raw entlastet den Fotografen auch während der Aufnahme, indem Belichtung und Weißabgleich sehr viel lockerer gehandhabt werden kann, als es eine JPG Aufnahme erfordert. Dadurch bleibt mehr Zeit für die Konzentration auf das Motiv, statt auf technische Parameter.
Es ist auch kein Argument, dass die raw -Entwicklung zuviel Zeit in Anspruch nimmt. Die raw-Konverter der Hersteller ermöglichen eine automatische Konvertierung mit den Parametern der Kameraeigenen JPG Vorgaben. Auch bei umfangreichen Aufnahmeserien dauert das nicht viel länger als eine Kaffeepause. Der Vorteil zur reinen JPG Aufnahme besteht darin, dass man bei einzelnen Bildern, die in der Belichtung oder Weißabgleich daneben liegen noch die entsprechende raw Datei zur Rettung der Aufnahme hat. Wenn alles zur Zufriedenheit entwickelt ist, kann ja, wer will, anschließend die raw Daten löschen.
ROG
*Hier ist die Ausnahme Fuji. Das liegt aber nicht am raw an sich, sondern am Unvermögen von Fuji einen leistungsfähigen Raw-Konverter auf die Beine zu stellen. Allerdings ist nach meiner Kenntnis Fuji der einzige Hersteller, der zumindest ab 1600 ISO, die ISO-Invarianz des Sensors nutzt und dadurch einen höheren Dynamikumfang bei hohen ISO-Werten erreicht. Dies kommt dann auch den JPGs zu Gute.
Iso-Invarianz
[quote=ROG]Allerdings ist nach meiner Kenntnis Fuji der einzige Hersteller, der zumindest ab 1600 ISO, die ISO-Invarianz des Sensors nutzt und dadurch einen höheren Dynamikumfang bei hohen ISO-Werten erreicht.[/quote]
Hochinteressant für mich als jemand mit etwas Backround im Elektronischen. Erklären Sie doch mal genauer, was der Sensor da anders macht, als andere Sensoren. Darf ich Ihnen was verraten? Diese Iso-Invarianz des Sensors gibt es nicht.
MfG
Die Laiin
Da ich im Moment mit einigen
Internetagenturen in einem Projekt arbeite, haben wir auch oft Gespräche über die Bilddaten, die erforderlich sind. Immer wieder wird sich beklagt, dass schnell mal eben, per Direktübertragung, riesen Datenmengen versand und in den Agenturen verarbeitet werden müssen. Da glühen schon mal die Drähte. Diesem unsinnigen MP-Wahn sei Dank. Nicht selten kommen Bilder zwischen 16 und 24 MB, mal auch in zwei verschiedenen Formaten. Nun kommen gerade bei großen Agenturen minütlich Bilder rein, die bewertet und weiter verkauft sein sollen. Und da will man sich Reccourcen rück erobern, was in einem Teil sogar mit einer deutlichen Senkung von Energiekosten einher geht. Für den Druck ist dieser MP-Gigantismus eh der letzte Schwachsinn. 8-12 MP würden mehr als reichen.
Agenturen wie Reuters werden bei gleicher bedarfsgerechter Qualität enorm weniger Datenmenge haben, wenn sie genau diesen Schritt gehen.
Hier zeit sich übrigens auch die Sinnhaftigkeit, dass es im professionelle Bereich auch weiterhin Kameras mit max 24 M gibt, weil mehr einfach hinderlich und vollkommen unnötig ist.
Exakt so ist es:
die Datenmenge ist ein riesiges Problem, das bewältigt werden will.
Im Pressebereich ist Geschwindigkeit min. so wichtig wie Inhalt.
Als Fotoprofi muss man auch wissen, wie die Bilder final in Printprodukten verarbeitet werden. Das bedeutet, dass die finale Datei ein aus Acrobat Pro geschriebenes PDF ist, das die eingebetteten Bilder stark komprimiert ausgibt. Diese Komprimierung ist aber immer noch so gut, dass für den Offsetdruck noch genug BQ ankommt, um selbst anspruchsvolle frequenzmodulierte Raster ausbelichten zu können.
Mir egal, aber …
es gibt keine Möglichkeit für Reuters zu überprüfen, ob ein jpg direkt aus der Kamera stammt oder nicht. Mit vielen gängigen kameras kann man auch raws in der kamera in jpgs konvertieren – inklusive einer vielzahl an bildändernden Möglichkeiten
Eines der vorgeblichen ziele – “höhere authentizität der bilddateien” – erreicht Reiters so jedenfalls sicher nicht. Abgesehen davon, dass dies ohnedies eine irreale Vorstellung ist. Und völlig irrelevant. Jedes pressebild ist ein manipuliertes bild und nicht “die objektive, zertifizierte Wirklichkeit”. Ist auch gut so. Finde ich jedenfalls. 🙂
8 Mpx – Hendi contra Cammera
Das erklärt, warum ich immer mehr ap und dpa Fritzen mit iPhone fotografieren sehe. Nur die Dorfjournalie läuft noch mit riesigen Trums durch die Gegend. Der beste Rammler bei den Kaninchenzüchtern muss schließlich ordentlich erschreckt werden. Die Qualität der Handybilder scheint schon lange zu reichen. Jetzt kommt das Lumia 950 mit 20 Mpx. Das dürfte dann der neuen D5 endgültig den Todesstoß versetzen… 🙂
Sudel Eddi.
Gibt ein Kluger nach, stärkt er die Bekloppten.
Kommentar von einem anderen Gastschreiber.
Nicht dass die Welt in dem ganzen Herumgeplärre auch noch einen Kommentar von mir brauchen würde, aber da das Badewasser gerade einläuft, habe ich eine Minute Zeit:
Nein ich arbeite nicht für Reuters und habe auch nicht vor, dort meine Bewerbung abzugeben. Ich hatte zu meiner großen Zeit (schon eine Weile her) ein konkretes Angebot einer bedeutenden amerikanischen Agentur, die meine Bilder wo gesehen hatte und gerade Fotografen in meinem Fachgebiet suchte. Ich kenne daher die Vertragsbedingungen, welche damals marktüblich waren. In den letzten Jahren habe ich selbst nichts mehr in dieser Richtung gemacht, bin aber zuweilen mit anderen Fotografen, welche mit den verschiedensten Agenturen zusammen arbeiten, ins Gespräch über deren aktuelle Sorgen und Nöte gekommen.
Kurz zusammengefasst: Nein, ich habe den Vertrag mit den Amerikanern damals nicht unterschrieben. In meinen Augen war das ein Knebelvertrag, der die Rechte großteils bei der Agentur sah und die Pflichten und vor allem das Risiko beim Fotografen ansiedelte. Schon alleine der Versand hunderter Diapositive pro Monat in die USA hätte vermutlich einen guten Teil der paar Dollar gefressen, die da an Einkünften rein gekommen wären. Und die Agentur hätte für ein bisschen Büroarbeit und Archivverwaltung 50 Prozent aller Einnahmen kassiert.
Das gibt es im elektronischen Zeitalter alles nicht mehr. Trotzdem ist nicht wirklich das Paradies ausgebrochen. Ich habe manches feine Nikon Zubehör zum Ramschpreis erhalten, weil der ehemalige Besitzer von seiner Agentur gezwungen worden war, auf Canon umzusteigen. Nicht dass die Nikon offiziell nicht mögen, aber die geforderte Mindestauflösung für angelieferte Arbeiten orientierte sich jahrelang an dem, was Canon gerade konnte. Und vor dem Erscheinen der D3 hatte die D2H nur 4 Megapixel und die D2X/D200 machten nur 5 Bilder pro Sekunde. Wer meinte, dass mit dieser Bildrate der einscheidende Treffer weniger wahrscheinlich sein würde, dem blieb nur die EOS 1D MarkII. Ein anderer Fall betraf einen Unterwasserspezialisten. Die D700 lieferte 12 Megapixel, die Agentur wollte 20. Eine D700x kam nie auf den Markt, von einer D800 war noch lange nicht die Rede. Die D3X war um soviel größer, schwerer und teurer – auch beim Unterwassergehäuse – dass ein Wechsel zu Canon auch nicht schwerer wog. Weitere Anektoten liegen vor.
Die Vorgaben von Reuters – Bilder direkt aus der Kamera und maximal 8 Megapixel – sind hier zwar auf den ersten Blick gegen den Trend, passen aber trotzdem sehr gut ins Bild. Eigentlich sollte die Agentur ein Dienstleister sein, welcher es übernimmt, die Werke des Fotografen zu vermarkten. De facto ist es eine neue Herrscherkaste, welche den Fotografen beliebige und willkürliche Auflagen machen kann und von diesem Recht auch reichlichen Gebrauch macht. Wer sich diesem Diktat unterwirft – gezwungen wird ja keiner, mit einer Agentur zusammen zu arbeiten – der muss auch morgen eine Burka tragen, wenn es die Agentur gerne so hätte.
Und das sind ja jetzt nicht die einzigen Randbedingungen, mit denen der Newshound von heute zu kämpfen hat. Lasst euch mal von einem Konzertfotografen erzählen, mit welcher dicken Hose heute selbst das Management von Sternchen aus der dritten Schlagerliga Ost vor die Nebenerwerbsknipser der Regionalpresse tritt. Rolling Stones sind schon noch ein anderes Kaliber, aber viel fehlt manchmal nicht mehr.
Vielleicht sollten wir mal eine kurze Gedenkminute einlegen, für die letzten Helden, welche es noch auf sich nehmen, unter diesen Bedingungen Bildmaterial heran zu schaffen. Wenn sie untergegangen sind, wird die Selfiestange das neue Zepter sein, mit welchem wir regiert werden.
Etwas prinzipielles…
vorne weg. Es geht nicht um Bildqualität sondern um den Umgang mit Bildlieferanten. Bezahlung von vernünftigen Bildhonoraren, ist eher witzig oder auch eher eine Frechheit. Alle Rechte am Bild sollen für wenige Euros an die Agentur übergehen, aber für eventuelle Rechtsstreitigkeiten um dem Bildinhalt ist trotzdem der Fotograf verantwortlich. Stichwort „Knebelverträge“ !!
Da ist das Gesülze um jpg. oder RAW eher als willkommenes Ablenkungsmanöver zu sehen!
Masse hat immer billig zur Folge
Heute fotografiert jeder, manipuliert jeder, egal, ob es sein Brotwerwerb ist und in eine entsprechende Ausbildung investiert wird. Die jetzt schon gigantische Bilderflut wird sich in den nächsten wenigen Jahren noch einmal verdoppeln. Das ist der Tod der Fotografie.
Bloß, um seinen Namen irgendwo stehen zu haben, verschenken viele Amateure ihre Bilder, so haben die Agenturen leichtes Spiel. Würden Fotografen oder solche, die es von sich aus behaupten, wieder die eigenen Bilder wertschätzen, dann wären auch wieder bessere Preise zu erreichen. Aber das ist Wunschdenken.
Ich mache mir die Arbeit und richte mich an einzelne Verlage und habe damit bessere Magen.
Die Dateien lege ich individuell fest, da ich klassisch fotografiere und die entsprechenden Negative oder Dias nach Bedarf scannen lasse.
Ob das Sinn macht?
Als Agenturfotograf arbeite ich (seit fast 25 Jahren) täglich mit den Kollegen der grossen Agenturen zusammen und kann nur bestätigen dass die Agenturkollegen die ich kenne durchaus gut und gerne mit RAW fotografieren und sich der Vorteile des Formats bewusst sind.
Man muss auch wissen dass es bei Reuters in den letzten Jahren kleinere und grössere “Skandale” um plumpe und weniger plumpe Bildmanipulationen gegeben hat hier ein paar Beispiele:
http://www.heise.de/tp/artikel/23/23280/1.html
http://www.pi-news.net/2010/06/neuer-reuters-photoshop-skandal/
http://www.sueddeutsche.de/kultur/agentur-kuendigt-fotografen-manipulierter-kriegs-bilder-bombenschaeden-per-photoshop-1.438130
http://www.zombietime.com/reuters_photo_fraud/
Bei Naturfotowettbewerben muss mittlerweile das RAW zwingend miteingereicht werden um die Authentizität des fertig bearbeiteten Wettbewerbsbildes zu kontrollieren. Indem Reuters das RAW quasi untersagt geht dem Fotografen also ein wichtiges Beweismittel verloren sollte einmal eines seiner Bilder angezweifelt werden.
Aber – und das musste die Agentur auch schon öfter feststellen passieren Manipulationen nicht nur im Nachhinein bei der Bildbearbeitung sondern auch schon bei der Aufnahme. Beide Probleme betreffen aber nicht nur Agenturen sondern genau genommen jeden Fotografen.
Bei einer weltweit agierenden Agentur oder einem anderen Nachrichtenmedium schauen halt einfach nur mehr Menschen zu was veröffentlicht wird.
Reuters hat sich in den letzten Jahren dehr bemüht mit immer restriktiveren Vorgaben die Bildbearbeitung ihrer Fotografen zu regeln.
Aber es ist bei den Fotografen offenbar nicht anders als in der Gesellschaft insgesamt, es gibt viele Gute und eben auch ein paar Böse.
Insgesamt hängt bei der ganz grossen Mehrheit der Fotografen die journalistische Sorgfaltspflicht sehr hoch ob Agenturfotografen oder Zeitungsfotografen. Was man aber auch nicht ausser Acht lassen darf ist was die Medien die die Bilder veröffentlichen noch damit tun bevor sie in Druck und/oder online gehen.
Darum
bräuchten wir ja auch ein digitales Ausgabeformat, das nicht nur die gesamte Bildinformation des Sensors auszugeben im Stande wäre, sondern damit auch dem Fotografen die Möglichkeit eröffnete, allein mit fotografischen Mitteln seine Bilder final zu gestalten. Das Jpeg taugt dafür nicht, die RAW-Daten verlangen zwingend nach manipulierenden Eingriffen. Insgesamt ein unbefriedigender Zustand – für einen Fotografen, der analog überwiegend Dias belichtet hat.
Beweismittel.
[quote=Gast]Indem Reuters das RAW quasi untersagt geht dem Fotografen also ein wichtiges Beweismittel verloren, sollte einmal eines seiner Bilder angezweifelt werden.[/quote]
Ich habe auch weiter oben über die Agenturpraxis geschimpft, aber hier sollten wir vielleicht doch sachlich bleiben. Reuters verbietet dem Fotografen nicht, im RAW Format zu arbeiten. Sie verlangen lediglich, dass ein JPEG direkt aus der Kamera abgeliefert wird. Alle meine Kameras erlauben mir, ein .NEF und ein .JPG gleichzeitig aufzunehmen. Sogar auf getrennte Speicherkarten, wenn ich das möchte. Bei Serienaufnahmen ist das natürlich nicht ideal. Allerdings halte ich es für vertretbar bis angeraten, für Sport- und Presseaufnahmen nur JPEG zu verwenden und damit die Bildrate und Speichergröße maximal zu nutzen.
Im übrigen gibt es meines Wissens noch kein Kiddie Tool, mit dem Fritzchen Müller RAW Daten nach Belieben manipulieren kann, um sein Yeti Foto beim Pölking Wettbewerb einzureichen. Zwei Stockwerke höher ist der Käse aber schon seit Jahren gegessen.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Russen-auf-dem-Mond-Canons-Bildverifikationssystem-geknackt-1145115.html
http://www.com-magazin.de/news/sicherheit/nikon-bildauthentifizierung-geknackt-5430.html
Es wurde auch Zeit – weg mit RAW
das macht nur Aufwand und kostet platz und wer fotografieren kann, weiß – Fotos macht man vor Ort am Motiv mit den richtigen Einstellungen und mit mehr Freude als an jedem Computer.
RAW ist völlig überholt, das haben zuerst Olympus, dann Panasonic und Schließlich auch Canon und Samsung erkannt.
Und für viele Motive ist RAW ohnehin überflüssig, weil sich damit auch kein besseres Bild erstellen lässt, als ich es, wenn ich müßte – mit JPEG-Bearbeitung – erstellen kann.
Mit ähnlichem Unverstand
scheint man bei Reuters geschlagen zu sein.
Digitale Negative für Knipser
wie so oft wird vom digitalen Negativ gesprochen im Bezug auf RAW und RAW gild seit dem als besonders professionell –
wer sich aber vielleicht zurück erinnern mag –
Profis/Berufsfotografen und qualitätsorientierte Amateure verwendeten in der Zeit des Films zumeist den Diafilm – also das Positiv –
der verlangte eine präzise, professionelle Arbeitsweise.
Und genauso ist heute JPEG ein exzellentes Ausgangsmaterial – ein Positiv – das ich sofort beurteilen kann und nicht erst durch einen “Entwickler” muss.
Nur – JPEG muss endlich JPEG 2000 oder einem noch besseren Dateisystem weichen und RAW gehört in die Hände von Sachverständigen – von Nachweis-Fotogrfaie – wo es hingehört
Wir verwenden das Dia
deswegen nicht mehr, weil die Qualitäten des digitalen RAW-Formats ungleich besser sind. Auf Jpeg zu beharren bedeutet, auf minderer Qualität zu beharren.
JPEGS
sind definitiv Entwicklungen – vergleichbar den Entwicklungen aus dem Schnelllabor.
Kein vernünftiges Wesen
wird sich gegen ein dem digitalen Aufzeichnungsvermögen adäquateres Direkt-Ausgabeformat wehren – außer die hauptsächlich gewinnorientierten, wenig qualitätsaffinen Vertreter der Fotoindustrie – weswegen ich es für wenig angebracht halte, das Schundformat Jpeg auch nur stellvertretend zu adeln; schon gar nicht unter Aufbietung falscher Argumente, und einem offensichtlich tief sitzenden Unvermögen, den Digitalprozess richtig zu verstehen.
Reuters ist eine Nachrichtenagentur
Die verkaufen Nachrichten, also Bilder, die heute Geld bringen und morgen vergessen sind.
Ausarbeitung ist egal, Hauptsache möglichst spektakulär und schneller als der Mitbewerb.
Aus RAWs heraus entwickelte Bilder sind was für Medien, die über den Tag hinaus denken.
OhWeh
Wie bitte?
Auf das RAW Dateiformat verzichten? Für die Kamera und das Objektiv tausende Euro ausgeben um dann auf die bestmögliche Qualität zu verzichten? So ein Quatsch! Natürlich ist in den meisten Fällen eine JPG Datei völlig ausreichend aber z.B. bei starken Kontrasten schnell Überfordert, da bin ich immer froh auf die RAW Datei zurückgreifen zu können. Übrigens ist eine Spiegelreflex schlechter für die gute JPG Fotografie geeignet als eine Kamera mit elektronischem Sucher! Ein elektronischer Sucher zeigt mir schon vor der Aufnahme auf Wunsch das Histogramm und verlorene Lichter, bei einer Spiegelreflex sehe ich das immer erst nach einer Aufnahme, manchmal zu spät!
JK
Wieviele derer, die hier Zeter & Mordio schreien …
… schreiben eigentlich fuer Reuters ??? Eben ! Ich hab da bislang erst 2x was untergebracht. Einmal davon als Zweitverwertung via Discovery. Beide mal ist Jahre her. Dagegen habe ich taeglich mit ganz anderen T&C diverser Agenturen zu tun, die weitaus absurder sind. Daran sich aufzugeilen ist verschwendete Lebenszeit. Man akzeptiert oder nicht gegenueber der Agentur. Will man was aendern, dann sollte man sich in den Berfufsvereinigungen dafuer einsetzen. Das Gejaule hier, “Mimimi, die haben mir mein Raw weggenommen – menno!” ist dagegen nur peinlich.
******************
Umlauts are Overestimated – DER Asienpodcast
http://sventetzlaff.com
MIr
haben sie gar nicht weggenommen. Aber wenn solche Absurditäten schon als Presseaussendungen thematisiert werden, darf man ja wohl auch seine Meinung dazu kundtun.
Meinung vom Gastschreiber..
[..] dass die Nachrichtenagentur zukünftig keine JPEG-Dateien mehr annimmt, die von einem RAW-Konverter erzeugt wurden. Stattdessen sollen die Fotografen JPEGs liefern, die direkt von der Kamera aufgezeichnet wurden (..) und begründet sie unter anderem damit, dass Reuters-Journalisten die Wirklichkeit möglichst unverfälscht wiedergeben sollen [..]
Es geht ja gar nicht um die Frage “RAW oder jpeg”, sondern irgendwie um den Zusammenhang “unverfälscht” im Kontext der Art der jpeg Entstehung und die Gedanken die dahinter stecken.
Die Diskussion RAW oder jpeg im Bezug auf Qualität oder Fotografisches Können (oder gar noch die Diskussion OVF/EVF wie oben geschehen mit ins Spiel zu bringen) ist tatsächlich im Bezug auf die “schnelle Reportage” Thema verfehlt.
Zwei Gedanken noch dazu:
Vielleicht versucht man lediglich das “Stempelwerkzeug” mit dieser Regelung so gut es eben geht aus der Verarbeitungskette zu verbannen?
Möglicherweise hat man auch mal ausgewertet welche gelieferten Bilder real tatsächlich die bessere Qualität haben und hat festgestellt das die Bilder die einen ext. RAW Konverter “gesehen” haben sogar oftmals schlechter sind (verschlimmbessert, überschärft usw.)?
sventetzlaff schrieb:
…
[quote=sventetzlaff]… schreiben eigentlich fuer Reuters ??? Eben ! Ich hab da bislang erst 2x was untergebracht. Einmal davon als Zweitverwertung via Discovery. Beide mal ist Jahre her. Dagegen habe ich taeglich mit ganz anderen T&C diverser Agenturen zu tun, die weitaus absurder sind. Daran sich aufzugeilen ist verschwendete Lebenszeit. Man akzeptiert oder nicht gegenueber der Agentur. Will man was aendern, dann sollte man sich in den Berfufsvereinigungen dafuer einsetzen. Das Gejaule hier, “Mimimi, die haben mir mein Raw weggenommen – menno!” ist dagegen nur peinlich.
******************
Umlauts are Overestimated – DER Asienpodcast
http://sventetzlaff.com[/quote]
Wenn etwas schwachsinnig ist, dann sollte es auch als schwachsinnig bezeichnet werden. Natürlich wird geliefert, was bestellt wird. Man könnte die Sache auch umdrehen, indem man bemerkt, das Qualität bei den medien grundsätzlich keine Rolle mehr spielt. Ich bin gespannt, wann dann Canikon das RAW abschafft. Sie sind ca CO 1 Experte. Da hätte ich mir schon einen nachhaltigeren Kommentar zum Thema RAW gewünscht, sonst können wir ja CO 1 auch gleich abschaffen.
Reuters hat`s kapiert
RAW ist unnötig wie ein Kropf.Für Stubenhocker.
Reuters hats offenbar nicht kapiert
dass sie eh noch nie was anderes als Jpegs bekommen haben.
Nur sind sie offensichtlich dem Wahn verfallen, über die Entstehung von Jpegs befinden zu müssen.
Meinung vom Gastschreiber..
Meine Meinung zur Umfrage:
Die Umfrage passt ebenfalls nicht zum Thema, denn die lenkt nur mal wieder unnötig in die Richtung “raw vs. jpeg”.
Muß das sein, gerade als Autor einer “Foto Nachrichtenseite” könnte man es doch besser wissen? Die Resultate in den Kommentaren zeigen fein wohin das immer führt, zu nichts, außer das das “Hobby-Elend” auf einer Webseite mehr zu Tage kommt. Es gibt hier kein entweder oder.
“ein digitales Negativ, das eben noch im RAW-Konverter veredelt werden muss.”
Was veredeln Sie denn da eigentlich genau?
“wer richtig in JPEG fotografiert, braucht schließlich keine nachträgliche Bearbeitung mehr”
Auch das lenkt nur wieder in die seltsame Logik das nur “Könner” in der Lage sind jpegs auf den Punkt zu bringen und die Bastler müssen’s eben im RAW hindrehen und hoffen da auf genug “Spielraum zum veredeln”.
“analog .. milde lächeln”
analog vs. digital vs. raw vs. jpeg vs. 4k vs. 8k vs. 16mp vs. 24mp vs. vs. vs. Testbild .. pieeeep.
Anus versus Digitus.
[quote=Gast]Die Umfrage passt ebenfalls nicht zum Thema[/quote]
So ist es.
Sobald technische Entscheidungen aus religiösen Motiven getroffen werden, sollte man sich fragen, ob man noch die richtigen Götzen anbetet.
Ah ja. “Analog”. Ist das das, was wir früher auf Film fotografiert haben? Wenn ja, auf welchem Film? Dia oder Negativ? Das macht nämlich deutlich mehr Unterschied als RAW versus JPEG.
Leute!!!
Agenturen wie Reuters betreiben aktuelle Berichterstattung für Web und Printmedien. Dafür reicht Jpeg-Qualität allemal, die machen keine Bildbände! Und wenn Sie einen Vorstoß machen, das seit der Digitalisierung der Fotografie verlorene Vertrauen in die Authentizität zurückzugewinnen, dann ist das grundsätzlich nur zu begrüßen. Ob der eingeschlagene Weg dafür taugt, ist allerdings eine andere Frage…
Was die Qualitätsdiskussion angeht: Wie war es denn in analogen Zeiten? Da wurden gepushte Tri-X- oder Ektapress 1600 verwendet. Das hatte qualitativ mit dem, was ein Fachfotograf mit der Hasselblad oder Sinar auf, sagen wir Delta 100 oder Ektar, zustande bringen konnte, noch weniger etwas zu tun, als heute ein Kamera-Jpeg mit einem sorgfältig “entwickelten” RAW.
In diesem Zusammenhang halte ich auch die Aussage “Profis/Berufsfotografen und qualitätsorientierte Amateure verwendeten in der Zeit des Films zumeist den Diafilm – also das Positiv” für sehr gewagt. Das traf bestenfalls für Werbe- und Magazinfotografie zu; aber nicht primär aus Qualitätsgründen, sondern, weil für die Damen und Herren Art-Direktoren eben ein Dia leichter zu beurteilen (und schneller verfügbar) war als ein Print vom Negativ. In Wahrheit ist nämlich das (Color-)Negativ die qualitativ wesentlich bessere Basis für eine hochwertige Umsetzung als das (eigentlich nur für die Projektion gedachte) Dia (Stichwort Nebenfarbdichten). Zudem müsste man erst einmal definieren, was überhaupt ein Profi ist. Der Wortbedeutung nach ist das ein Fotograf, der mit seiner Tätigkeit seinen Lebensunterhalt verdient; dazu gehören aber neben Pressefotografen z.B. auch Portraitfotografen. Und die haben niemals auf Diafilm gearbeitet, sondern vorzugsweise die diversen Kodak-Vericolor-Versionen, Agfa Portra oder Fuji NPS verwendet.