Detailfoto AutographerWer Angst hat, sein Leben zu verpassen oder zu vergessen, dem bieten sich immer mehr Möglichkeiten, es nahezu lückenlos aufzuzeichnen und auch, der Welt zu zeigen, was zeigenswert scheint:

Er war einer der ersten und düfte der bekannteste sein: Gordon Bell, Forscher bei Microsoft, dokumentiert im Rahmen seines Projekts My Life Bits schon seit mehr als zehn Jahren sein ganzes Leben. Nicht gar so exzessiv, mitunter aber unbedacht freizügig, teilen auf Facebook und Co vorwiegend junge Menschen ihre privaten Fotos und Videos mit Freunden und Bekannten; zeigen Ausschnitte ihres Lebens.
 

Foto Memoto

 
Ein neuer Trend ist die fast lückenlose Aufzeichnung. Memoto etwa machte diesen Wunsch zum Geschäftsmodell und zu einem erfolgreichen Kickstarter-Projekt: Deren Miniaturkamera macht automatisch jede Minute zwei Fotos (5 Megapixel, mit GPS-Daten) – 4 GB pro Tag und 1,5 Terabyte im Jahr kommen da an Daten zusammen, die, gegen monatliche Gebühr, verschlüsselt auf dem Memento-Server gespeichert werden. Via Smartphone-App (Android und iOS) oder auch Webinterface kann der Nutzer die Fotos ansehen, organisieren und natürlich auch teilen. Anfang nächsten Jahres sollen die ersten Kameras ausgeliefert werden: „Eine winzige automatische Kamera, die dir ein fotografisches Gedächtnis verleiht.“
 

Foto Autographer

 
Einem ähnlichen Ansatz folgt auch der Autographer von OMG Life. Abhängig von Licht, Farbe, Bewegung, Richtung und Temperatur macht er automatisch 5-Megapixel-Fotos mit 136-Grad-Sicht, die dann via Smartphone oder Schreibtischrechner verwaltet und verteilt werden können.

Wer da den Überblick zu verlieren droht, dem könnte das Portal Recollect helfen, das alle Social-Media-Aktivitäten seiner Nutzer archiviert. Die gesammelten Daten können gegen eine Gebühr als Zip-Datei heruntergeladen werden. Das von drei ehemaligen Twitter-Mitarbeitern gegründete Projekt steht nach Ansicht der Initiatoren kurz vor dem Durchbruch.

(thoMas)