Das kalifornische Start-up Lytro hat eine Revolution der digitalen Fotografie in Aussicht gestellt. Noch dieses Jahr soll eine Kamera für den Massenmarkt starten, die unter anderem ein nachträgliches Fokussieren von bereits aufgenommenen Bildern erlaubt. Um das zu ermöglichen, setzt das Unternehmen auf die sogenannte Lichtfeld-Technologie:
Die Lichtfeld-Technologie ist zwar nicht ganz neu, war aber bislang relativ teuren Modellen und somit professionellen Anwendern vorbehalten, was Lytro nun ändern will.
„Lichtfeld-Kameras sind der große nächste Schritt in der Fotorevolution“, ist Lytro-Gründer Ren Ng überzeugt. Denn während klassische Kameras mit einfacher Optik eine flaches 2D-Bild liefern, kommt in einer Lichtfeld-Kamera ein Mikrolinsen-Raster zum Einsatz. Dadurch enthält eine Aufnahme Informationen über jeden einzelnen Lichtstrahl im dreidimensionalen Raum. Das ermöglicht, auch nachträglich noch große Korrekturen am Foto vorzunehmen. So ist es möglich, nach- und sogar umzufokussieren – beispielsweise von einer Blume im Vordergrund auf eine im Hintergrund. (Beispiele siehe Lytro – Picture Revolution)
Das Team um Ng will mit dieser Technologie herkömmlichen Kameras auf dem Massenmarkt den Kampf ansagen. Dabei setzt Lytro nicht zuletzt darauf, dass lebendige, professionell aussehende Fotos kinderleicht werden. Denn User müssen für wirklich hochwertige Aufnahmen keine Objektiveinstellungen mehr vornehmen oder den Kamera-Betriebsmodus anpassen. Denn es ist ja möglich, im Nachhinein beispielsweise auf ein flüchtiges Lächeln scharfzustellen.
Der französische Physikr und Nobelpreisträger Gabriel Lippmann hatte schon 1908 mit der „Integralen Photographie“ das Aufnahmeprinzip vorgestellt, das hinter der Lichtfeld-Fotografie steckt. Große Verbreitung fand der Ansatz aber lange nicht. Ein Pionier ist das deutsche Unternehmen Raytrix , das seit über zwei Jahren Lichtfeld-Kameras für professionelle Anwendungen in Bereichen wie industrieller Bilderkennung, Medizintechnik oder 3D-Sensorik anbietet. Das Einstiegsmodell „R5“ kostet immerhin 1.500 Euro – was Lytro mit einem Massenmarkt-Modell sicher unterbieten müsste.
„Wir sind nicht auf den Massenmarkt ausgelegt“, betont Raytrix-CEO Lennart Wietzke. Falls ein großer Kamerahersteller aber Interesse an Lichtfeld-Technologie bekundet, wäre eine Lizenzierung von Raytrix-Technologie und eine Umsetzung in günstigen Kameras aber durchaus möglich. Es ist also technisch durchaus vorstellbar, dass Lytros tatsächlich ein erschwingliches Endkunden-Modell entwickelt hat. Doch haben die Kalifornier bisher keine technischen Details zur geplanten Kamera veröffentlicht. Somit bleibt abzuwarten, ob sie wirklich hochwertige Lichtfeld-Aufnahmen ermöglichen wird.
(pte / Thomas Pichler)
Mit einem ordentlichen 16MP-Sensor
geht sich dann locker ein Bild im beliebten Briefmarkenformat aus … 😎
Wie jetzt?
– Revolution der digitalen Fotografie in Aussicht gestellt
– Noch dieses Jahr soll eine Kamera für den Massenmarkt starten
– Lichtfeld-Technologie ist zwar nicht ganz neu, war aber bislang relativ teuren Modellen und somit professionellen Anwendern vorbehalten
– lebendige, professionell aussehende Fotos kinderleicht werden
Der eine mit Massenmarkt, der andere ohne. Einmal die Revolution, ein andermal war alles schon da.
Auch witzig: “Lebendige, PROFESSIONELL AUSSEHENDE Fotos”… Klar. Und bald kommt die Revolution mit den professionellen Fotografendarstellern. Nebst den Journalistendarstellern.
MfG
So etwas hatte Adobe bereits
So etwas hatte Adobe bereits vor zwei oder drei Jahren grossmäulig angekündigt. Es sollte eine Revolution werden. (http://news.cnet.com/8301-13580_3-9793272-39.html)
Fazit: Es hat nicht einmal zu einem Hauch gereicht. Heisse Luft ohne Ende.
Ich bleibe vorerst bei manuellem Fokus, denn ich weiss vorher, was ich will. Vor allem muss ich dann nicht Stunden am Rechner verbringen.
Der Spanier. Viva!
Erstes Ziel erreicht
Das erste Ziel hat man jedenfalls erreicht: $50 Mio Venture Captial.
http://www.nytimes.com/2011/06/22/technology/22camera.html?_r=1
Deja vu(e)
Irgendwie kommt mir das so bekannt vor.
man schaue sich nur die Geschichte des e-Films an (welches ich bis heute noch eine Super Sache finde wenns das denn ENDLICH mal geben sollte!).
http://de.wikipedia.org/wiki/%28e%29film
Irgendwie zu viel gehyptes Esoterikfotografie.
Wäre doch was für Leica
eine MP9 ohne Schnittbildentfernungsmesser zum geringen Aufpreis von 1000,-, auch wenn der Sensor vorläufig noch konventionell ist….
Genau
So ätherisch, wie die ohnehin schon unterwegs sind … und nie wieder Gemecker über ungenaue Messsucher! 😎
Wäre doch was für Leica
eine MP9 ohne Schnittbildentfernungsmesser zum geringen Aufpreis von 1000,-, auch wenn der Sensor vorläufig noch konventionell ist….
Genau
So ätherisch, wie die ohnehin schon unterwegs sind … und nie wieder Gemecker über ungenaue Messsucher! 😎
Zu dumm, dass sich Physik nicht ganz aufheben lässt!
Zu dumm, dass die Physik der Schärfentiefe und der Fokuspunkte sich mit dieser Technik nun auch wieder nicht aufheben lässt! Hat man Offenblende oder eine große Blendenöffnung ist die Schärfentiefe begrenzt und damit die Funktion, dass man mit diesen Sensor nachträglich mehr oder weniger einen anderen Fokuspunkt auswählen kann de facto weniger sinnvoll als es hier in der Werbung verkauft wird. Man wird nicht drumherum kommen eine kleinere Blendenöffnung für eine große Schärfentiefe zu erzielen oder eben bewusst mit der Blende und Fokus zu spielen (um scharfe oder unscharfe Bereiche zu betonen) und den Fokuspunkt (entweder manuell oder per AF-System, wo man die AF-Punkte selber auswählen kann) selber auszuwählen.
Also in meinen Augen ist das alles nur Gehype ohne Ende ohne dabei die wahre fotografischen Tatsachen und physikalischen Regeln der Fotografie zu beachten.
Denn jedes Kind wird wissen, dass trotz der Miteinberechnung des Lichteinfalls durch den Sensor, nun mal eben alleine durch die vorgegebene Blende nun mal nicht so viel drinne ist beim nachträglichen Fokusieren. (entweder man hat eine große Blendenöffnung mit wenig Schärfentiefe, oder eine kleine Blendenöffnung mit großer Schärfentiefe. Denke das System arbeitet mit dem Umstand, dass man mit kleiner Blendenöffnung und großer Schärfentiefe arbeitet, dies bedeutet aber, dass man lange Verschlusszeiten oder hohe ISO-Empfindlichkeiten braucht, ergo ein Umstand, der nicht praktikabel ist für viele ernsthafte Fotografen, die weder zu lange Verschlusszeiten noch hohe ISO-Empfindlichkeiten in kauf nehmen wollen, also ist das wieder mal eine Technik oder gehypte Werbung, die wieder mal zu vieles den Mainstreamkunden verspricht, aber weder für den Mainstream noch den ambitionierten bis hin Profifotografen wirklich sinnvolle Features bietet) Physik lässt sich nun mal nicht aufheben!