Kodak LogoUm ganze 32 % sprang der Börsenkurs nach oben, nachdem Kodak die Neustrukturierung des Unternehmens verkündet hat. Rückwirkend zum 1. Januar gibt es nun nur noch die beiden Bereiche „commercial“ und „consumer“. Die Börse hat es zunächst erfreut. Ob es auch den Kunden nutzt?

Mit der jetzt bekannt gegebenen Neustrukturierung und dem Kurssprung um 12,8 US-Cent auf 52,8 US-Cent ist die Gefahr eines Delistings zwar noch nicht gebannt, die Entwicklung sieht aber doch, zumindest auf den ersten Blick, wieder ein wenig positiver aus. Es braucht ja nicht allzu viel Phantasie, sich vorzustellen, dass mit dem Wegfall von einem von drei Bereichen auch Kosteneinsparungen verbunden sein könnten. Mit welchen personellen Konsequenzen diese Einsparungen verbunden sind, ist bislang nicht bekannt. Zuletzt war der Kodak-Konzern, historisch gewachsen, in die folgenden drei Bereiche aufgeteilt:
 

Graphic Communications Group (GCG) Consumer Digital Imaging Group (CDG) Film, Photofinishing and Enertainment Group (FPEG)
Digitaldrucksysteme, Software und Verbrauchsmaterial Digitalkameras und Tintenstrahldrucker für private Kunden Analoger Film und Fotopapier

 
Die neue Struktur mit nurmehr zwei Bereichen unterscheidet jetzt nur noch nach der Art der Kunden: Geschäftskunden und Privatkunden.
 

Commercial Segment (Geschäftskunden) Consumer Segment (Privatkunden)
Digitaldrucksysteme, Software und Verbrauchsmaterial (ehemals GCG)

Unterhaltung (Entertainment Imaging) und kommerzielle Filme (ehemals FPEG)

Digitalkameras und Tintenstrahldrucker für private Kunden (ehemals CDG)

Papier & Ausgabesysteme, Unterhaltungslösungen (Event Imaging Solutions) und Filme für Endkunden (ehemals FPEG)

Intellectual Property (Rechte und Patente)

 
Welche Konsequenzen die Umstrukturierung mittelfristig auf die einzelnen Kodak-Landesgesellschaften und die bestehenden Distributionsverträge haben wird, ist bislang noch nicht bekannt. Ob der seit geraumer Zeit schwächelnde Konzern in Rochester für die konkrete Umsetzung der jetzt verkündeten Neustrukturierung noch über genügend Kraft verfügt, werden die nächsten Wochen zeigen. Im Hintergrund stehen, wie bei vielen alteingesessenen Unternehmen, beachtliche Pensionsverpflichtungen, die aus Zeiten stammen, als Kodak noch über einen viel größeren Beschäftigtenstamm verfügte als heutzutage.

Rochester muss schon auf Sicht nicht nur die Börse, sondern auch seine Kunden beeindrucken. Auf der CES 2012 sollte der Fotopionier zeigen, mit welchen Produkten dies geschehen soll und wie diese sich vom Wettbewerb unterscheiden. Die bislang vorgelegten Informationen sind aber noch etwas spärlich und beschränken sich derzeit auf die Playfull dual, eine Videokamera mit 12-MP-Fotooption im Smartphone-Format sowie auf die EasyShare Wirelsess M750 bei der Kodak ganz auf die „Share“-Taste setzt.

(CJ)