Foto der M9 von Leica„Na endlich!“ – Leica stellt mit der M9 (5495 Euro) die welterste Messsucherkamera mit 24×36-mm-Sensor vor. So erschließt sich der M-Objektivfundus von Jahrzehnten nun einem eigens für die M-Objektive optimierten Kleinbildsensor mit 18 Megapixeln – Brennweiten wirken wie gewohnt und M-Objektive sind, so der Solmser Kamerabauer, aufgrund der hohen Präzision in Mechanik und Optik auch für digitale Anwendungen ideal geeignet. Auch nicht schlecht: die M9 soll ab sofort lieferbar sein

Und bevor wir gleich Leica zu Wort kommen lassen, hier ein Vergleich der aktuellen Kleinbild-Flaggschiffe:
 

Kleinbild-Vollformat-Flaggschiffe im Vergleich
(Abbildungen im annähernd gleichen Maßstab) Foto der EOS-1Ds Mk III von Canon

Canon EOS-1Ds Mk III

Foto der M9 von Leica

Leica M9

Foto der D3x von Nikon

Nikon D3x

Foto der alpha 900 von Sony

Sony alpha 900

Sensor CMOS 24×36 mm CCD 23,9×35,8 mm CMOS 24×35,9 mm CMOS, 24×35,9 mm
Auflösung, Megapixel effektiv 21,1 18,5 24,5 24,61
Autofokus 45 Messfelder (19 Kreuz-, 26 Linien-Sensoren), davon die 19 Kreuzsensoren einzeln anwählbar – (manuelle Fokussierung) 51 Messfelder (15 Kreuz-, 36 Linien-Sensoren), alle Sensoren einzeln anwählbar 19 Messfelder (1 zentraler Doppelkreuz-Sensor, 18 Linien-Sensoren), davon 9 Sensoren einzeln anwählbar
Belichtungsmessung TTL-Offenblend-Messung mit 63 Messsektoren Mittenbetonte TTL-Messung TTL-Offenblend-Messung mittels 1.005-Pixel-RGB-Sensor TTL-Offenblend-Messung mit 40 Messsektoren
Empfindlichkeit ISO 100/21° – 1600/33° (erweitert: 50/18° – 3200/36°) ISO 80/19° – 2500/35° ISO 100/21° – 1600/33° (erweitert: 50/18° – 6400/39°) ISO 200/24° – 1600/33° (erweitert: 100/21° – 6400/39°)
Verschlusszeiten 1/8.000 s – 30 s, B 1/4.000 s – 32 s, B 1/8.000 s – 30 s, B 1/8.000 s – 30 s, B
Lebensdauer der Verschlusseinheit 300.000 Auslösungen k.A. 300.000 Auslösungen k.A.
Serienbilder 5 B/s; max. 12 RAW in Folge 2 B/s, 8 in Folge 5 B/s; max. 12 RAW in Folge 5 B/s; max. 12 RAW in Folge
Sucherbildfeld 100 % 100 % (Leuchtrahmen) bei 1 m Einstellentfernung 100 % 100 %
Einstellscheibe wechselbar ja entfällt ja ja
Monitor 3,0-Zoll-TFT, 230.400 Bildpunkte 2,5-Zoll-TFT, 230.000 Bildpunkte 3,0-Zoll-TFT, 921.600 Bildpunkte 3,0-Zoll-TFT, 921.600 Bildpunkte
Live-View ja nein ja nein
Bildstabilisator in einigen Objektiven nein in einigen Objektiven im Gehäuse
Gehäuse Magnesium-Legierung, abgedichtet Magnesium-Druckguss; Deckel und Boden aus Messing Magnesium-Legierung, abgedichtet Magnesium-Legierung, Chassis aus Aluminium-Legierung, abgedichtet
Abmessungen (BxHxT) 156,0×159,6×79,9 mm 139x80x37 mm 159,5x 157×87,5 mm 156,3×116,9×81,9 mm
Gewicht ca. 1.210 g (ohne Akku etc.) ca. 585 g (mit Akku) ca. 1.220 g (ohne Akku etc.) ca. 850 g (ohne Akku etc.)
Straßenpreis (Euro) ca. 6000 5495 (UVP) 6200 2200 (ca. 2500 mit Handgriff VG-C90AM)

 
Presseinformation der Leica Camera AG:

Neu: LEICA M9

Digitale Fotografie in neuen Dimensionen

Mit der LEICA M9 stellt die Leica Camera AG, Solms, die erste Messsucherkamera mit einem Sensor im 24×36 mm Format vor. Als kleinste Vollformat-Systemkamera der Welt setzt die M9 den Mythos des Leica Messsuchersystems fort und vereint die in mehr als fünf Jahrzehnten kontinuierlich verbesserte Technik des M-Systems mit modernster Digitaltechnologie.
 

Foto der M9 von Leica

 
Die gelungene Kombination aus extrem hoch auflösendem Bildsensor, leistungsstarken M-Objektiven und einer sorgfältigen Weiterverarbeitung der digitalen Bilddaten sorgt für beste Bildergebnisse in allen Aufnahmesituationen. Dank ihrer technischen Eigenschaften passt sich die Kamera flexibel ihren Einsatzzwecken von der Reportagefotografie über Available-Light-Aufnahmen bis hin zur diskreten, künstlerisch-ästhetischen Bildgestaltung an. Damit ist die M9 das ideale Werkzeug für alle Fotografen, die höchste Ansprüche an die Bildqualität und eine bewusste Bildgestaltung stellen, um die Faszination des Augenblicks diskret festzuhalten.

Foto mit Blick auf den Sensor der M9 von Leica

Der eigens für die LEICA M9 entwickelte CCD-Bildsensor mit 18 Millionen Pixel ermöglicht die Abbildung des vollen Kleinbildfilm-Formats ohne Kompromisse. So bieten alle Leica M-Objektive an der digitalen LEICA M9 den gleichen Bildwinkel wie bei einer Anwendung mit analogen Kameramodellen. Damit bleibt das große Leistungspotential des aktuellen Leica M-Objektivprogramms mit Brennweiten von 16 bis 135 Millimetern erstmals auch im digitalen Einsatz voll erhalten. Darüber hinaus können nahezu alle Objektive aus dem Leica M-Programm seit 1954 an der M9 verwendet werden. Damit unterstreicht die Leica Camera AG einmal mehr die volle Systemkompatibilität und den hohen Werterhalt der M-Reihe.

Der Sensor der M9 verfügt über ein neu entwickeltes Sensor-Deckglas, dessen sorgfältige Abstimmung die Unterdrückung von infrarotem Licht in der fotografischen Praxis gewährleistet. Die Verwendung zusätzlicher UV/IR Filter wird damit überflüssig.

Die einfache Handhabung mit der Leica typischen Konzentration auf das Wesentliche ist wesentliches Merkmal des Leica M-Systems. Bei der LEICA M9 konnte die Bedienung durch eine vereinfachte Menüführung nochmals verbessert werden: Für die Einstellung der Empfindlichkeit muss lediglich die ISO-Taste gedrückt gehalten und gleichzeitig am Drehrad die passende Einstellung gewählt werden. Alle weiteren, im Alltagsgebrauch wichtigen Funktionen sind über die Set-Taste schnell erreichbar. Zudem kann ein Schnappschussprofil über das Menü ausgewählt werden. Dabei nimmt die M9 so viele Einstellungen wie möglich automatisch vor und unterstützt so die spontane und diskrete Fotografie. Weiterhin verfügt die Kamera über eine automatische Objektiverkennung per 6 Bit-Codierung. Auf Wunsch kann die M9 anhand dieser Informationen die systembedingte Vignettierung (Lichtabfall zum Bildrand) der Objektive kompensieren.

Trotz des deutlich größeren Sensors konnte die für das M-System typische, kompakte Bauweise bei der LEICA M9 beibehalten werden. Mit den kompakten Abmessungen von 139x37x80 mm übernimmt die LEICA M9 die Idealmaße der M-Reihe und ist damit die kleinste Vollformat-Systemkamera der Welt.

Foto der M9 von Leica

Als Arbeitsgerät für Profis und ambitionierte Fotografen sind alle Funktionen der LEICA M9 auf absolute Robustheit und Langlebigkeit ausgerichtet. Das geschlossene Ganzmetallgehäuse aus einer hochfesten Magnesium-Legierung sowie Deckkappe und Bodendeckel, die aus massiven Messingblöcken gefräst werden, schützen das wertvolle Innenleben. Auch die digitalen Komponenten und der Verschluss der M9 sind auf extreme Langlebigkeit ausgelegt. Für den Anwender bedeutet dies Zuverlässigkeit im jahrzehntelangen Einsatz.

Die LEICA M9 ist ab sofort in zwei Ausführungen erhältlich: Einer schwarz lackierten Standard Ausführung und erstmals einer stahlgrau lackierten Version. Die Modelle sind mit unterschiedlicher Belederung versehen. Für die stahlgraue, besonders elegante Variante wurde eine sehr feine Lederstruktur gewählt. Die unverbindliche Preisempfehlung in Deutschland beträgt für beide Modelle jeweils 5495 Euro.

Sensor
Der von Kodak eigens für die LEICA M9 entwickelte CCD-Bildsensor ist konsequent für die Besonderheiten des Leica M-Objektivsystems optimiert. Dadurch erreicht die LEICA M9 höchste Auflösungswerte und somit eine hervorragende Bildqualität.

Beim Bildsensor der M9 kommen nochmals weiter entwickelte und sehr sorgfältig gestaltete Mikrolinsen mit geringer Brechkraft zum Einsatz. Diese sind an den Rändern zur Bildmitte hin verschoben und so genau auf die Charakteristik der M-Objektive abgestimmt. Das in jahrelanger Erfahrung optimierte Mikrolinsendesign bündelt auch schräg einfallendes Licht auf den Sensor und verhindert so zuverlässig die Verringerung der Bildhelligkeit zum Rand. So behalten bestehende Leica M-Objektive auch bei digitaler Anwendung ihre volle Leistungsfähigkeit.

Foto der Rückseite der M9 von Leica

Auf einen Moiré-Filter, der feine Bilddetails optisch herausfiltert, wurde bewusst verzichtet, um die hohe Auflösung der Leica M-Objektive voll auszunutzen. Auftretende Moiré-Muster werden stattdessen in der digitalen Signalverarbeitung der Kamera eliminiert. Der optimierte Rauschabstand des CCD-Bildsensors verringert den Bedarf an digitaler Nachbearbeitung und die Aufnahmen erhalten so eine unerreicht natürliche Bildwirkung. Das Ergebnis sind kontrastreiche, besonders hochauflösende Aufnahmen mit natürlichen Farben bis in die Bildecken.

Objektive
An der digitalen LEICA M9 bieten alle Leica M-Objektive den gleichen Bildwinkel wie bei der Anwendung mit analogen Kameramodellen. So bleibt das große Leistungspotential der Objektive erstmals auch im digitalen Einsatz voll erhalten und kann optimal genutzt werden. Entsprechend der von Leica bekannten hohen Systemkompatibilität können nahezu alle Objektive aus dem Leica M-Programm seit 1954 an der M9 verwendet werden. Durch die hohe Präzision in Mechanik und Optik und die außergewöhnlich guten Bildleistungen vor allem der aktuellen Produktpalette sind die Leica M-Objektive für digitale Anwendungen ideal geeignet. Leistungskriterien, wie die individuelle Vergütung jeder Linse, waren bereits ein Standard und mussten nicht erst als spezielle Maßnahme für ‚Digitalobjektive’ eingeführt werden.

Der leistungsfähige Bildsensor der M9 verlangt nach einer besonders hohen Linienauflösung, die vor allem die neuen M-Objektive liefern. Die exzellente Korrektur optischer Fehler und die hohe Auflösung machen sie für die digitale Anwendung besonders prädestiniert. Die aktuellen M-Objektive werden mit einer 6 Bit-Codierung am Bajonett ausgeliefert, die von der M9 optisch abgetastet wird. Auf Wunsch kann die M9 anhand dieser Informationen die sehr geringe, systembedingte Vignettierung kompensieren. Zusätzlich wird der Objektivtyp in den EXIF-Daten der Bilddateien vermerkt und bei modernen Blitzgeräten, wie dem LEICA SF 58, die Reflektorstellung automatisch an die Brennweite angepasst.

Foto der Oberseite der M9 von Leica

Messsucher
Das Leica Messsuchersystem unterscheidet die LEICA M9 von den Markt bestimmenden Spiegelreflex- und Kompaktkameras und spezialisiert sie vor allem für lebendige Reportage- und Available-Light-Aufnahmen sowie diskrete Portraits. Der Fotograf ist dabei Teil des Geschehens und erfasst durch den Messsucher, was er aufnehmen möchte – eine Szene, eine Stimmung, einen Moment. Dabei bleibt auch im Blick, was sich außerhalb des Sucherrahmens ereignet. Der entscheidende Augenblick kann so vorhergesehen und im richtigen Moment festgehalten werden. Das Ergebnis sind besonders authentische Aufnahmen, die nicht durch die Präsenz des Fotografen beeinträchtigt werden.

Auch während der Belichtung sieht der Fotograf sein Motiv und selbst in schwierigen Available-Light Situationen erlaubt der helle und kontrastreiche Sucher eine schnelle und exakte Fokussierung. Zusammen mit der extrem kurzen Auslöseverzögerung – auch in der digitalen Fotografie – macht die Messsuchertechnologie die Leica M-Kameras zu den Schnellsten der Welt.

Anders als beim Spiegelreflexsystem, bei dem durch das Objektiv fokussiert wird und damit Brennweite und Lichtstärke die Genauigkeit der Messung bestimmen, bleibt die Messbasis im Entfernungsmesser der Leica M unabhängig vom Objektiv immer gleich groß. Deshalb ist ihre Genauigkeit bei kurzen Brennweiten um ein Vielfaches höher. Das kontrastreiche Messfeld in der Bildmitte garantiert schnelles, präzises und punktgenaues Fokussieren auch bei extrem schlechten Lichtverhältnissen.

Mit dem Bildfeldwähler kann der Fotograf die Bildwirkung einer anderen Brennweite simulieren und die richtige Brennweite vorab bestimmen, ohne das Objektiv zu wechseln. Die sechs verschiedenen Leuchtrahmen zeigen immer den exakten Bildausschnitt, da ihre Position abhängig von der Entfernungseinstellung durch den automatischen Parallaxenausgleich angepasst wird. Alle weiteren, für ein perfektes Ergebnis relevanten Informationen, und die Umgebung des Motivs sind im Leuchtrahmensucher zu sehen – die ideale Voraussetzung für spontanes, diskretes Fotografieren.

Foto der Leica M9 offen - Blick auf den Verschluss

Verschluss
Die LEICA M9 verfügt über einen neuen, Mikroprozessor gesteuerten, besonders leisen Metall-Lamellen-Schlitzverschluss, der Belichtungszeiten bis zu 1/4000 Sekunde ermöglicht. Selbst in heller Umgebung behält der Fotograf die volle Gestaltungsfreiheit durch Nutzung der selektiven Bildschärfe bei offener Blende. Durch die kurze Blitz-Synchron-Zeit von 1/180 Sekunde sind auch Tageslicht-Blitzaufnahmen mit selektiver Schärfe möglich.

Neben der kompakten Bauweise kommt der leise ablaufende Verschluss dem diskreten und unauffälligen Einsatz der Kamera zu gute. Der Zeitpunkt des Aufziehens kann vom Fotografen im passenden Moment selbst bestimmt werden. Kommt es bei längeren Verschlusszeiten wiederum auf eine extrem ruhige Kamerahaltung an, genügt im „weichen“ Auslösemodus bereits ein sanfter Druck auf den Auslöser.

Intuitive Bedienung
Die LEICA M9 lenkt die Konzentration des Fotografen auf die Aufnahme, nicht auf die Bedienung der Kamera. Viel Sorgfalt, langjährige Erfahrung und umfangreiches Wissen über die Arbeitsweise professioneller Fotografen sind in das Bedienkonzept der Digitalfunktionen der LEICA M9 eingeflossen. Durch die Konzentration auf das Wesentliche ist auch hier eine einfache, übersichtliche und intuitive Benutzerführung entstanden: Auf mehrfach belegte Funktionstasten und verschachtelte Menüs ist bewusst verzichtet worden.
 

Foto der Rückseite der M9 von Leica in stahlgrau

 
Herzstück der Bedienung ist die Kreuztasten-Drehrad Kombination, mit dem sich die Navigation schnell durchführen lässt. Durch Drücken der Set Taste wird das Aufnahmeparameter-Menü auf dem 2,5“ großen Monitor aufgerufen. Hier lassen sich die für die Aufnahme wichtigsten Einstellungen schnell steuern: Sensorempfindlichkeit, Belichtungskorrektur, Weißabgleich, Datenkompression und Bildauflösung. Für ein schnelles Abrufen häufig verwendeter und anwendungsspezifischer Kombinationen stehen freie Profilspeicherplätze zur Verfügung.

Über die Menütaste können im übersichtlichen Systemmenü längerfristig gültige Grundeinstellungen verändert werden. Ob die Fotografie direkt nach der Aufnahme zu Kontrollzwecken auf dem großen Display gezeigt wird, wie lange dies geschehen soll und ob der Fotograf ein Tonwerthistogramm dazu sieht, kann er hier selbst bestimmen.

Die LEICA M9 verfügt über einen Selbstauslöser mit zwei wählbaren Vorlaufzeiten von zwei und zwölf Sekunden.

Foto der M9 von Leica

Mit ihren technischen Features passt sich die LEICA M9 flexibel ihrem Einsatzzweck an. Die Empfindlichkeit reicht von ISO 80 (PULL 80) für weit geöffnete Blenden an hellen Tagen bis ISO 2500. Dabei werden selbst in den höheren Einstellungen sehr rauscharme und fein durchgezeichnete Bildergebnisse erzielt. Die sehr geringe Rauschneigung, der helle Messsucher, die erschütterungsarme Auslösung und die lichtstarken Objektive machen die M9 zur perfekten Kamera für die Available-Light-Fotografie.

Innovative Blitztechnologie
In der LEICA M9 wird die M-TTL Blitztechnologie verwendet, die eine ebenso präzise wie kreativ steuerbare Lichtführung ermöglicht. Vor der eigentlichen Belichtung wird ein Messblitz ausgesendet und durch das Objektiv gemessen. Unter Berücksichtigung des natürlichen Lichts wird daraufhin die Blitzstärke präzise bestimmt. Durch die möglichst sanfte Steuerung der Blitzstärke bleibt die natürliche Lichtstimmung bestmöglich erhalten. In Verbindung mit der Zeitautomatik sorgt die Auto-Slow-Sync-Funktion für ein besonders schonendes Aufhellen des Motivs, bei dem die längste Belichtungszeit manuell oder bei Verwendung von 6 Bit-codierten Objektiven automatisch nach der Faustformel 1/Brennweite vorgegeben werden kann.

Ergebniskontrolle mit Tonwerthistogramm
Als professionelle Digitalkamera bietet die LEICA M9 das RGB-Tonwerthistogramm an. Es kann jederzeit für eine Qualitätsbeurteilung der gespeicherten Aufnahmen aufgerufen werden. Diese Funktion ist auch zusammen mit der automatischen Bildrückschau kombinierbar. Sinnvoll ist auch die zusätzliche Kennzeichnung von überbelichteten Bildpartien durch die so genannte Clipping Warnung. Bei Ausschnittsvergrößerung werden diese beiden Kontrollwerkzeuge stets aktualisiert und erlauben somit selbst eine Qualitätsbeurteilung feinster Bilddetails. Auch alle fotografisch relevanten Einstellungen des Aufnahmeparameter-Menüs sowie weitere, mit der Bilddatei abgespeicherte Meta-Informationen werden durch Wahl der Info Funktionstaste angezeigt. Sie ermöglichen die volle Kontrolle über das Bildergebnis bereits am Entstehungsort der digitalen Fotos.

Workflow
Mit Adobe Photoshop Lightroom gehört eine professionelle, digitale Workflow-Lösung für Apple Mac OS X und Microsoft Windows zum Lieferumfang der M9. Die Software steht für LEICA M9 Kunden zum Online-Download bereit. So ist gewährleistet, dass immer die aktuellste Version zum Einsatz kommt. Adobe Photoshop Lightroom bietet umfangreiche Funktionen zur Verwaltung, Bearbeitung und Ausgabe der digitalen Bilder, unabhängig davon, ob diese im platzsparenden und schnellen Jpeg- oder im DNG-Format zum Erhalt sämtlicher Bildinformationen gesichert werden. Werden die Bilder in der M9 als Rohdaten im zukunftssicheren Adobe Digital Negative-Format (DNG) gesichert, garantiert Adobe Photoshop Lightroom mit seinen feinen Steuerungsmöglichkeiten eine gezielte und extrem hochwertige Aufbereitung der Bilddaten mit maximaler Bildqualität. Dabei bleiben die vom Bildsensor mit einer Genauigkeit von 16 Bit pro Kanal gelieferten Farbinformationen durchgängig bis zur Ausgabe erhalten und sorgen dafür, dass auch nach der Bearbeitung des Bildes feinste Tonwertabstufungen in maximaler Qualität gewahrt werden.

Foto des Gehäuses aus Magnesiumlegierung bei der Leica M9

Materialen, Verarbeitung und Baugröße
Die robuste Deckkappe und der solide Bodendeckel der M9 werden aus massiven Messingblöcken in modernen Fräsverfahren gefertigt. Das geschlossene Ganzmetallgehäuse wird aus einer hochstabilen Magnesium-Legierung für den dauerhaften, professionellen Einsatz hergestellt. Unter dem Bodendeckel befinden sich der Akku und das SD-Kartenfach gut geschützt vor Staub und Feuchtigkeit. Der Verschluss des Bodendeckels verhindert wirksam ein unbeabsichtigtes Öffnen und somit auch den Verlust von Akku und SD-Karte selbst im harten Reportageeinsatz. Zudem steigert diese im Leica M-System seit Jahrzehnten bewährte Bauform die Robustheit der Kamera.

Die Montage und Justage der M9 Kameras sowie die exakte Kontrolle aller mechanischen und elektronischen Details erfolgt in präziser Handarbeit im Leica Werk Solms. Der Leica Kundendienst wartet und repariert über Jahrzehnte und schafft so eine Basis für langen Werterhalt. So werden heute noch alle M-Kameras seit 1954 im Service betreut.

Sensorreinigung
Die LEICA M9 bietet eine spezielle Funktion zur manuellen Reinigung des Bildsensors: Wird der entsprechende Punkt im Menü angewählt und der Auslöser gedrückt, bleibt der Verschluss für die Dauer der Reinigung geöffnet. Durch das geringe Auflagemaß der Leica M-Kameras ist der Sensor besser zugänglich als bei digitalen Spiegelreflexkameras, in denen der Sensor erst hinter dem Spiegelkasten liegt.

 

Technische Daten M9
Kamera-Typ Kompakte digitale Messsucher-Systemkamera
Objektiv-Anschluss Leica M-Bajonett mit zusätzlichem Sensor für 6-Bit Kodierung
Objektivsystem Leica M-Objektive von 16-135 mm
Aufnahmeformat / Bildsensor 5270×3516 Pixel (18,5 MPixel) CCD-Chip, aktive Fläche ca. 23,9×35,8 mm / 5212×3472 Pixel (18 MPixel) (entspricht dem nutzbaren Format analoger Leica M-Modelle)
Auflösung Wählbar, DNG™: 5212c3472 (18 MP), JPEG: 5212×3472 (18 MP), 3840×2592 (10 MP), 2592 x1728 (4,5 MP), 1728 x1152 (2 MP), 1280×846 Pixel (1 MP)
Datenformate DNG™ (Rohdaten), wahlweise unkomprimiert oder leicht komprimiert (durch nichtlineare Reduktion der Farbtiefe), 2 JPEG-Kompressionsstufen
Dateigröße DNG™: 18 MB (komprimiert) 36 MB (unkomprimiert) JPEG ca. 2-10 MB, (je nach Bildinhalt)
Farbräume Adobe RGB, sRGB
Weißabgleich Automatisch, manuell, 7 Voreinstellungen, Farbtemperatureingabe
Speichermedium SD-Karten bis 2 GB/SDHC-Karten bis 32 GB
Menüsprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Japanisch, traditionelles Chinesisch, vereinfachtes Chinesisch, Russisch
Kompatibilität Windows XP/Vista; Mac OS X (10.5)
Belichtungsmessung Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL), mittenbetont bei Arbeitsblende. Mittenbetonte TTL-Messung für Blitzbelichtung mit systemkonformen, SCA-3000/2 Standard Blitzgeräten
Messprinzip Gemessen wird das von hellen Lamellen des 1. Verschlussvorhangs reflektierte Licht
Messbereich (b. ISO 160/23°) Entspricht bei Raumtemperatur und normaler Luftfeuchte EV 0 bis 20 bzw. Bl. 1,0 und 1,2s bis Bl. 32 und 1/1000 s. Blinken der linken dreieckigen LED im Sucher im Sucher signalisiert Unterschreitung des Messbereichs
Messzelle für vorhandenes Licht (Dauerlicht-Messungen) Silizium-Fotodiode mit Sammellinse unten mittig im Kameraboden
Empfindlichkeitsbereich ISO 80/19° bis ISO 2500/35°, in 1/3 ISO-Stufen einstellbar, mit Zeitautomatik A und manueller Belichtungseinstellung wahlweise automatische Steuerung oder manuelle Einstellung, mit Schnappschuss-Profil automatische Steuerung
Belichtungs-Betriebsart Wahlweise automatische Steuerung der Verschlusszeit bei manueller Blenden- Vorwahl – Zeitautomatik A – mit entsprechender digitaler Anzeige, oder manuelle Einstellung von Verschlusszeit und Blende und Abgleich mittels LED Lichtwaage mit Anzeige der korrekten Belichtung, bzw. Überbelichtungs-/Verwacklungs-Tendenzen (nur mit Schnappschuss-Profil)
Blitzgeräte-Anschluss Über Zubehörschuh mit Mitten- und Steuerkontakten
Synchronisation Wahlweise auf den 1. oder 2. Verschlussvorhang schaltbar
Blitzsynchronzeit 1/180 s; längere Verschlusszeiten verwendbar
Blitz-Belichtungsmessung (m. SCA-3501/3502 Adapter, bzw. SCA-3000-Standard-Blitzgerät, z.B. LEICA SF 24D/LEICA SF 58) Steuerung mit mittenbetonter TTL-Vorblitz-Messung
Blitz-Messzelle 2 Silizium-Fotodioden mit Sammellinse im Kameraboden
Blitz-Belichtungskorrektur ±31/3 EV in 1/3 EV Stufen am SCA-3501/3502-Adapter einstellbar. Am LEICA SF 24D sind bei Computersteuerung ±3 EV in 1/3 EV-Stufen, bzw. von 0 bis -3 EV in 1 EV-Stufen / am LEICA SF 58 in allen Betriebsarten ±3 EV in 1/3 EV Stufen einstellbar
Anzeigen bei Blitzbetrieb Bereitschaft: durch konstantes Leuchten der Blitzsymbol-LED im Sucher, Erfolgskontrolle: Durch Weiterleuchten bzw. vorübergehend schnelles Blinken der LED nach der Aufnahme, Unterbelichtungsanzeige durch vorübergehendes Erlöschen der LED
Sucherprinzip Großer, heller Leuchtrahmen-Messsucher mit automatischem Parallaxen-Ausgleich
Okular Abgestimmt auf -0,5 dptr. Korrektionslinsen von -3 bis +3 Dptr. erhältlich
Bildfeldbegrenzung Durch Einspiegelung von jeweils zwei Leuchtrahmen: Für 35 und 135 mm, oder für 28 und 90 mm, oder für 50 und 75 mm. Automatische Einspiegelung bei Einriegeln des Objektivs. Mit Hilfe des Bildfeldwählers kann jedes beliebige der Rahmenpaare eingespiegelt werden
Parallaxen-Ausgleich Die horizontale und vertikale Differenz zwischen Sucher und Objektiv wird entsprechend der jeweiligen Entfernungseinstellung automatisch ausgeglichen, d.h. der Leuchtrahmen des Suchers deckt sich automatisch mit dem vom Objektiv erfassten Motivausschnitt
Übereinstimmung von Sucher und tatsächlichem Bild Die Leuchtrahmengröße entspricht bei einer Einstell-Entfernung 1 Meter exakt der Sensorgröße von ca. 23,9×35,8 mm. Bei Unendlich-Einstellung wird, je nach Brennweite, ca. 7,3% (28 mm) bis 18% (135 mm) mehr vom Sensor erfasst, als der jeweilige Leuchtrahmen zeigt, umgekehrt bei kürzeren Einstell-Entfernungen als 1m etwas weniger
Vergrößerung (Bei allen Objektiven) 0,68-fach
Großbasis-Entfernungsmesser Schnitt- und Mischbild-Entfernungsmesser in der Mitte des Sucherbildes als helles Feld abgesetzt
Effektive Messbasis 47,1 mm (mechanische Messbasis 69,25 mm x Sucher Vergrößerung 0,68x)
Anzeigen im Sucher (Am unteren Rand) LED-Symbol für Blitzstatus. Vierstellige Siebensegment-LED-Digitalanzeige mit oben- und unten liegenden Punkten, Anzeigenhelligkeit der Außenhelligkeit angepasst, für: Warnung bei Belichtungskorrekturen, Anzeige der automatische gebildeten Verschlusszeit bei Zeitautomatik, Hinweis auf die Verwendung der Messwert-Speicherung, Warnung vor Über-, bzw. Unterschreitung des Messbereichs bei Zeitautomatik und Ablauf längerer Verschlusszeiten als 2s. LED-Lichtwaage mit zwei dreieckigen und einer zentralen runden LED bei manueller Einstellung der Belichtung. Dreieckige LEDs geben die zum Abgleich erforderliche Drehrichtung sowohl für den Blendenring als auch für das Verschlusszeiten-Einstellrad an. Auch für Warnung vor Über-, bzw. Unterschreitung des Messbereichs
Anzeigen auf Rückwand 2,5“ Monitor (Farb-TFT-LCD) mit 230.000 Pixeln
Verschluss Mikroprozessor-gesteuerter, besonders leiser Metall-Lamellen-Schlitzverschluss mit vertikalem Ablauf
Verschlusszeiten Bei Zeitautomatik (A) stufenlos von 32s bis 1/4000 s. Bei manueller Einstellung 8s bis 1/4000s in halben Stufen, B für Langzeitaufnahmen beliebiger Dauer (zusammen mit Selbstauslöser T-Funktion, d.h. 1. Auslösen= Verschluss öffnet, 2. Auslösen= Verschluss schließt), (1/180 s) kürzeste Verschlusszeit für Blitz-Synchronisation
Spannen des Verschlusses Durch integrierten Motor, mit geringer Geräuschentwicklung, wahlweise erst nach Loslassen des Auslösers
Serienaufnahmen ca. 2 Bilder/s, ≥ 8 Bilder in Serie
Auslöser Dreistufig: Aktivierung der Belichtungsmessung – Messwert-Speicherung (bei Zeitautomatik) – Auslösung. Genormtes Gewinde für Drahtauslöser integriert
Selbstauslöser Vorlaufzeit wahlweise 2 (mit Zeitautomatik und manueller Einstellung der Belichtung) oder 12s, über Menü einstellbar, Anzeige durch blinkende Leuchtdiode (LED) auf der Frontseite der Kamera sowie entsprechende Anzeige im Monitor
Ein-/Ausschalten der Kamera Mit Hauptschalter auf der Kamera-Deckkappe, wahlweise selbständiges Abschalten der Kamera-Elektronik nach ca. 2/5/10 Minuten, Neu-Aktivierung durch Antippen des Auslösers
Stromversorgung 1 Lithium-Ionen Akku, Nennspannung 3,7V, Kapazität 1900 mAh. Kapazitätsangabe im Monitor, bei offen gehaltenem Verschluss (für Sensor-Reinigung) zusätzlich akustische Warnung bei nachlassender Kapazität
Ladegerät Eingänge: Wechselstrom 100-240V, 50/60 Hz, automatisch umschaltend, oder Gleichstrom 12/24V; Ausgang: Gleichstrom 4,2V, 800 mA
Kameragehäuse Ganzmetall-Gehäuse aus Magnesium-Druckguss mit KTL-Tauchlackierung, Kunstleder-Bezug. Deckkappe und Bodendeckel aus Messing, schwarz oder stahlgrau lackiert
Bildfeldwähler Ermöglicht es, die Leuchtrahmen-Paare jederzeit manuell einzuspiegeln (z.B. zwecks Ausschnitts-Vergleichen)
Stativgewinde A 1/4 (1/4 “) DIN aus Edelstahl in Bodendeckel
Betriebsbedingungen 0 bis +40°C
Schnittstelle 5 polige Mini-USB Buchse 2.0 High-Speed für schnelle Datenübertragung
Maße (Breite x Tiefe x Höhe) ca. 139x37x80 mm
Gewicht 585 g (mit Akku)
Lieferumfang Ladegerät 100-240V mit 2 Netzkabeln (Euro, USA, auf einigen Exportmärkten abweichend) und 1 Kfz-Ladekabel, Lithium-Ionen Akku, USB-Kabel, Tragriemen

 
(thoMas)
 

Nachtrag (9.9.2009; 16:12 Uhr):

Leica M9 bei Leica
Leica M9 – Beispielaufnahmen (bei LensTip.com)
Leica M9 – Vergleichsaufnahmen (bei LensTip.com)
Leica M9 – Hands-on preview (bei dpreview)
 

Nachtrag (9.9.2009; 18:02 Uhr): Laut Kodak wurde speziell für die M9 der KAF-18500 Bildsensor entwickelt, und es sei Kodak gelungen, den Sensor für die Kleinbild-Vollformat-Anforderungen einer Messsucherkamera zu entwickeln, ohne Kompromisse hinsichtlich Leicas Qualitätsanforderung eingehen zu müssen – doch dank der „wirklich smarten Leute, die viel von Sensorentwicklung verstehen“ habe man das gelöst.
 

Foto

Von links: Kodak KAF-10500 (Leica M8), KAF-18500 (Leica M9) und KAF-37500 (Leica S2)