Für die kurz vor dem Bankrott stehende Ilford in der Schweiz zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer ab. Die Firma wurde von zwei Ilford-Managern übernommen, die nun auch dank japanischer Beteiligung den – geschrumpften – Fortbestand sichern wollen:

Nachdem der Ilford Imaging Switzerland GmbH der Investor abgesprungen war, war das schweizerische Unternehmen Ende Juli 2013 in ernsten Zahlungsschwierigkeiten. Wie kurz darauf Schweizer Medien, u. a. unsere Kollegen von fotointern, berichteten, schickte sich das Management an, die Firma zu übernehmen. Tatsächlich wurde Ilford Anfang August von Paul Willems und Jean Marc Métrailler übernommen, die beide zuvor im Management der Firma tätig waren. Im Zuge dessen wurde auch eine Restrukturierung notwendig, was vor allem heißt, dass von den rund 220 Arbeitsplätzen 100 abgebaut werden sollen.

Die Arbeitnehmerorganisation Angestellte Schweiz zeigte sich am 21. August 2013 nicht gar so glücklich über die gefundene Lösung: Ilford will überleben – die Angestellten zahlen den Preis dafür. Demnach haben von insgesamt 220 Angestellten in Marly 26 das Unternehmen bereits verlassen, 66 weitere sollen es verlassen und 16 werden ihr Arbeitspensum reduzieren müssen. Die Entlassungen sollen bis Ende August zugestellt sein.

Eigenen Angaben vom 27. August 2013 zufolge hat Ilford mittlerweile die nötigen finanziellen Mittel für eine Restrukturierung; ein Teil des Firmengrundstücks ist demnach an die Freiburger Immobiliengesellschaft Anura verkauft worden. Auch den von der Arbeitnehmerorganisation geforderten Sozialplan soll es geben.

Die Eröffnung des Konkursverfahrens wurde vom 19. August auf den 16. September verschoben. Bis dahin müssen Willems und Métrailler den Insolvenzrichter nun von ihrem Restrukturierungsplan überzeugen, ansonsten wird der Konkurs eröffnet.

Das neue Ilford-Management will drei Abteilungen wie folgt neu aufstellen: Forschung, Trocknungsstation, Tinte & Farbstoffe. Die Abteilung Konfektionierung soll stark geschrumpft werden. Wie Blick.ch berichtet, ist Teil des Plans auch der Einstieg eines Investors aus Fernost: Eine japanische Firma, mit der Ilford bereits seit längerem zusammenarbeitet, soll einen Teil der Aktien übernehmen. Weitere Investoren würden aber nach wie vor dringend gesucht.
 

(thoMas)