Ilford D hat in einer Pressemeldung von heute morgen verkündet: „Das Wichtigste vorweg: Es geht weiter!“. Danach ist geplant, die Herstellung von Schwarzweißfilmen und -papieren in England weiter zu führen, Sortimentsstraffungen sind aber nicht auszuschließen:

Ilford informiert: Ausgerechnet in seinem Jubiläumsjahr – Ilford feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen – hat das englische Werk des traditionsreichen Herstellers, die Ilford Imaging UK Ltd., Insolvenz beantragen müssen.
Aufgrund der engen finanziellen und vertraglichen Verflechtung mit Ilford England hat dies auch Konsequenzen für die deutsche Vertriebsgesellschaft: die Ilford Imaging GmbH in Dreieich musste ebenfalls Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Nach diesem Schock, sowohl für viele Kunden als auch für die Ilford-Mitarbeiter, sind knapp zwei Wochen vergangen, und nachdem die vorläufigen Insolvenzverwalter in England und Deutschland Einblick in die Unternehmensdaten nehmen konnten, steht bereits heute fest, dass es auch zukünftig Ilford Produkte geben wird. Es ist geplant, die Herstellung von Schwarzweißfilmen und -papieren in England weiter zu führen, und da das Werk in der Schweiz, die Ilford Imaging Switzerland GmbH, ohnehin nicht von der Insolvenz betroffen ist, gilt dies auch für die hervorragenden Tintenstrahl-Druckpapiere, die sich in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Marktanteil gesichert haben und wesentlich zu den zukünftigen Unternehmenserfolgen beitragen werden.

Obwohl ein neues Distributionszentrum für die Märkte in Deutschland und Österreich erst eingerichtet werden muss, ist die Warenversorgung gesichert. Allerdings sollten Kunden bei der Abwicklung ihrer Bestellungen Verzögerungen einkalkulieren. Ein 24-Stunden-Lieferservice wie bisher kann in der momentanen Situation nicht geboten werden. Um schnell auf die benötigten Waren zugreifen zu können, empfiehlt Ilford seinen Kunden, anstatt direkt zu bestellen, sich bei den rund vierzig Stützpunkthändler zu bedienen. Eine entsprechende Adressenliste kann in Dreieich angefordert werden.

Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge sollen die meisten Ilford-Produkte in England und der Schweiz in der bekannt hohen Qualität weiter produziert werden. Trotzdem sollten Ilford-Kunden davon ausgehen, dass einige Sortimentsstraffungen unvermeidbar sind. Wie das zukünftige Sortiment im Detail aussehen wird, kann gegenwärtig noch nicht endgültig gesagt werden.
Sicherlich werden Neuigkeiten auf dem Ilford-Messestand auf der Photokina in Halle 6 zu erfahren sein.

Na, das ist doch mal ein Hoffnungsschimmer. (thoMas)

Nachtrag (3.9.2004; 12:58 Uhr): Zur Entwicklung der Geschichte siehe auch:
Dämmerstunde der klassischen Fotoindustrie
Ilford UK kündigt 340 Mitarbeitern