Im Juli 2006 entstand mit einer sehr großen Lochkamera – wir reden hier von Hallengröße – ein wirklich großes Schwarzweißfoto, zu dessen Entwicklung 2271 Liter Entwickler und 4542 Liter Fixierbad notwendig waren. Guinness World Records hat nun bestätigt, dass das Foto tatsächlich mit der größten Lochkamera der Welt entstanden ist

… ob das dabei entstandene Foto auch das größte der Welt ist, wird derzeit noch von Guinness World Records geprüft. Bereits im letzten Jahr ging die Meldung durch die Medien, dass The Legacy Project, eigentlich der geschichtlichen Aufarbeitung der stillgelegten El-Toro-Marineflugstation gewidmet, einen Hangar als riesengroße Lochkamera nutzen will. Im Juli diesen Jahres war es dann soweit: Am 8. Juli 2006 wurde das Foto belichtet. Die Daten, wie sie von den Initiatoren genannt werden, sind durchaus beeindruckend:

Negativ: 8,5×32,9 m = knapp 280 Quadratmeter nahtlosen Stoffs; Schwarzweißnegativ mit Gelatinebinder und handbeschichteter Silber-Gelatine-Emulsion.
Motiv: MCAS El Toro Tower, zwei Rollbahnen, die San Joaquin Hills und die Laguna Wilderness im Hintergrund
Aufnahmeort: ehemaliger Flughafen des Marinekorps in El Toro, Irvine, CA
Kamerastandpunkt: Gebäude #115, ein ehemaliger Hangar für Kampfflugzeuge
Abmessungen der Kamera: Höhe 13,5 m; Tiefe 24,3 m; Breite 49,25 m
Folgende Materialien waren notwendig, den Hangar abzudunkeln: 2230 Quadratmeter Verdunkelungsstoff, 4921 Liter Fugenschaum, 2,45 Kilometer schwarzes Abklebeband, 40 Dosen schwarzen Sprays
Trägermaterial für die Aufnahme: ein nahtloses Stück ungebleichten Musselins; Sonderanfertigung aus Deutschland
Gesamtgewicht; Stoff und Spannhilfen: 544 Kilogramm
Blende: 6 mm Loch; 4,5 Meter über dem Boden
Beschichtung der Emulsion: 7. Juli 2006
Emulsion: 80 Liter Rockland Liquid wurden bei Laborlicht aufgebracht
Tag der Aufnahme: 8. Juli 2006; 11 Uhr morgens
Belichtungszeit: 35 Minuten
Entwicklungslösungen: 2271 Liter Schwarzweißentwickler, 4542 Liter Fixierer
„Entwicklungsschale“: Teichfolie in einem Holztrog 34,7×10,7×1,8 Meter (LxBxT)
Wässerung: Zwei Feuerwehrschläuche; zwei Hydranten; 2840 Liter Wasser pro Minute

(thoMas)

Nachtrag (17.8.2007): Die Aufnahme erfolgte nicht, wie fälschlich angegeben, im Juli 2007, sondern bereits im Juli 2006. Der Text wurde berichtigt. Dank an UE für den Hinweis.