Epson hat ein neues Panel für elektronische Sucher entwickelt, das mit 4,4 Millionen Subpixeln eine Rekord-Auflösung bietet. Jetzt ist die Massenfertigung des EVF-Panels gestartet.

Vor knapp zwei Monaten ist die neue spiegellose Leica SL als erste Kamera vorgestellt worden, deren elektronischer Sucher 4,4 Megapixel auflöst. Gestern gab Seiko Epson bekannt, dass man vor kurzem mit der Auslieferung seines neuesten hochauflösenden Ultimicron-Panels für elektronische Sucher (EVF) begonnen hat. Damit dürfte das Geheimnis um den Hersteller des viel gelobten elektronischen Leica-Suchers wohl gelüftet sein.

Epson: Ultimicron-Panel

Ist Leica mit der SL (Typ 601) der erste Hersteller,
der Epsons brandneues Ultimicron-Sucher-Panel verbaut?

 

Das Ultimicron-Panel mit 0,66 Zoll (1,65 cm) Diagonale unter der Typenbezeichnung L3FJ63800C dürfte jetzt bald auch in Kameras anderer Hersteller auftauchen. Die 4,41-Megapixel-Auflösung setzt sich aus 1400 x 1050 x 3 (RGB) Bildpunkten zusammen. Diese sogenannte SXGA+-Auflösung bringt etwa die doppelte der Auflösung verglichen mit herkömmlichen XGA-Panels (1024 x 768 x 3, ca. 2,3 Megapixel). Der Farbraum soll laut Epson um 30 Prozent größer sein. Der Pixel-Pitch des neuen Ultimicron-Panels beträgt 9,6 µm, das entspricht einer Punktdichte von fast 2650 ppi.

Die neue Qualität dieses Suchers wird den Vormarsch spiegelloser Systemkameras zu Lasten der altherbrachten Spiegelreflex-Technik sicher weiter beschleunigen. Neue Modelle mit diesem hochauflösenden elektronischen Sucher sind spätestens zur kommenden „japanischen Photokina“, der CP+ Ende Februar in Yokohama zu erwarten.

Technische Daten:

Epson Ultimicron L3FJ63800C
LCD-Typ TN-Typ, organische Alignment-Layer (Ausrichtungsschicht)
Farbanzeigesystem Farbfilter (RGB Streifen)
Effektive Pixel 1400 x RGB x 1050 (SXGA+)
Panelgröße (diagonal) 0,66 Zoll (1,65 cm)
Panelgröße (B x H) 13,44 x 10,08 mm
Pixelabstand 9,6 µm
Farbraum 98 % sRGB
Hintergrundbeleuchtung Ja
Oberflächenhelligkeit 650 cd/m2
Darstellbare Farben ca.16,77 Millionen Farben

 

(Horst Gottfried/Martin Vieten)