Die Objektiv-Vielfalt hat erfreulich zugenommen; inzwischen gibt es reichlich Alternativen für die sechs populärsten Kamera-Anschlüsse. Hier der Rundumschlag zu den Guten und den Schlechten:

Vorbemerkung

Leider haben die meisten Zoomobjektive eine Lichtschwäche von f:5,6. Trotz der Möglichkeiten, mit hohen ISO-Zahlen zu jonglieren, schränkt diese Lichtschwäche die kreative Fotografie in vielen Bereichen stark ein, besonders mit kleineren Sensoren. Ein lichtstarkes Zoomobjektiv mit zumindest f:4,0 oder besser f:2,8 ist für wenige Fotografen entbehrlich.

Mir fallen immer mehr Objektive auf, die neu eine tolle Auflösung und saubere Verarbeitung zeigen – aber nach einem Jahr Gebrauch ihr Geld nicht mehr wirklich wert sind. Viele Zoomobjektive bauen bei regelmäßiger Benutzung stark ab. Inzwischen kenne ich einige Kollegen, die ihren Objektivpark unterhalb 200 mm Brennweite regelmäßig alle 1-2 Jahre erneuern. Das fällt bei den Fremdherstellern auf: was anfangs „Super“ war, ist nach 12 Monaten kaum noch zufriedenstellend. Das macht aber auch vor den Objektivsortimenten der großen Kamerahersteller nicht halt. Mit entscheidend, dass die Leistung eines Objektives gut bleibt, ist die Objektivfassung. Wie hochwertig und langzeitpräzise eine Fassung hergestellt wird, das ist eine Eigenschaft, die sich von außen kaum beurteilen lässt. Hinzu kommt, wie der Fotograf seine Ausrüstung behandelt …

Selbst die teuren Profi-Teles sind meist nach 6-10 Jahren „ausgelutscht“ und können dann mitunter auch nicht mehr repariert werden. Heute noch ein günstiges Canon-EOS-Objektiv aus den 90er Jahren, ein altes Minolta-AF-Tele oder ein Nikon-AF-Supertele der ersten Generationen zu kaufen, das macht kaum noch Sinn. Das Risiko, dass Elektronik, Bildstabilisatoren oder AF-Motoren ausfallen, ist nicht zu unterschätzen. Und Ersatzteile sind bei einigen Herstellern nicht mehr vorhanden oder sehr knapp.

Es gibt drei große japanische Alternativ-Anbieter, sie werden auch gerne „Fremdanbieter“ genannt. Der Schwerpunkt des Angebotes liegt hier bisher noch bei Objektiven für Canon und Nikon. Tamron fertigt für alle, außer für FourThirds, bietet aber nur wenig für Vollformat, und für Sony und Pentax nicht alle Objektive an. Tokina verwendet dieselben Glaskonstruktionen wie Pentax, und bietet seine Objektive nur für Canon und Nikon an; darunter nur zwei Kleinbild-Vollformatobjektive. Sigma hat das breiteste Objektivsortiment aller Anbieter und kann mittlerweile fast alle Objektive nicht nur für Canon und Nikon, sondern auch für Pentax und Sony anbieten. Nur für FourThirds ist das Angebot stark eingeschränkt.

Das bessere, lichtstärkere Standard-Zoom

Die Preise sind gestiegen, so manches Zoom kostet heute gut 100 € mehr als noch vor dem letzten Weihnachtsfest. Die Alternativen an lichtstarken Zooms sind noch sehr dünn gesät oder schon sehr lange am Markt. Besonders für das Vollformat kommen praktisch nur neue Zoomobjektive in Frage, da sie oft deutliche Verbesserungen erfahren haben. Mein Favorit ist das Olympus 2,8-3,5/12-60 mm, dicht gefolgt von Zeiss 3,5-4,5/16-80 mm (Sony Bajonett) und Canon 3,5-5,6/15-85 mm.

Canon EF-S
Das einzige bessere Zoom für alle Zwecke für die Halbformatkameras ist das EF-S 2,8/17-55 mm IS USM, auch wenn es mit über 850 € immer noch überzogen teuer ist. Ein schönes Zoom, das den spannendsten Bereich für die kleinen Sensoren abdeckt, ist das neue 3,5-5,6/15-85 mm IS USM – doch Vorsicht: wer bei 15-18 mm hohe Anforderungen stellt, muss sehr gewissenhaft die Zentrierung und Schärfe für seine Ansprüche überprüfen! Die Alternativen Tamron 2,8/17-50 mm (350 €) und Tokina 2,8/16-50 mm (440 €) ohne Bildstabilisierung und ohne USM können nicht jeden überzeugen, ich würde Tokina wegen des größeren Bereichs und des besseren Gehäuses hier vorziehen. Sigma hat mit dem 2,8/18-50 mm Macro keine wirklich gleichwertige Alternative.

Canon-Vollformat
Bei den EOS-Vollformatkameras und der EOS-1D-Baureihe ist die Auswahl ganz einfach – es gibt nur das EF 4,0/24-105 mm L IS USM für angemessene 900 € oder das teure, nicht mehr perfekte EF 2,8/24-70 mm L für 990 €. Das Sigma 2,8/24-70 mm HSM für immerhin 750 € ist eine optisch gute Alternative, aber schon etwas schwächer als das Canon 4,0/24-105 mm L IS und es hat kein IS! Sonst gibt es wirklich nichts. Ich behelfe mir mit einem Canon EF 3,5-4,5/24-85 mm, aber das ist für anspruchsvolle Fotos keine echte Alternative. Canon hat immer noch sein 3,5-5,6/28-135 mm IS im Portfolio, für Reisen und normale Ansprüche ist es brauchbar, aber nie sehr gut. Selbst das teure, schwere EF 3,5-5,6/28-300 mm L IS Schiebezoom hat mich optisch nie überzeugen können und den reparaturanfälligeren Schiebezoom-Mechanismus mochte ich nie. Die Anschaffung lohnt m.E. allenfalls für Presse- und Reise-Fotografen, die ständig wechselnde Bedingungen vorfinden, gutes Licht haben und schnell reagieren müssen. Die Brennweiten 2,8/28-70 mm, sowie das bisherige Zoom 2,8/24-70 mm von Sigma oder das 2,8/28-75 mm von Tamron, sind an neueren digitalen Kameras, bei großer Blendenöffnung, auch keine guten Alternativen mehr.

Nikon (Fuji)
Das richtig gute, aber schwere und nicht bildstabilisierte Zoom AF-S 2,8/17-55 mm DX ist mit gut 1250 € heute noch kostspieliger als vor einem Jahr. Hier steht wirklich ein neues AF-2,8/16-60 mm VR ganz oben auf der Wunschliste für Nikon-Anwender. Die Alternativen Tamron 2,8/17-50 mm (340 €) und Tamron 2,8/17-50 mm VC (490 €) mit Bildstabilisator können optisch bei großer Blendenöffnung nicht jeden zufrieden stellen. Tokinas ATX 2,8/16-50 mm ist mit 500 € ohne Bildstabilisierung und ohne AF-S nicht mehr wirklich günstig, auch wenn der Weitwinkelbereich und die Verarbeitung ansprechender sind.

Nikon-Vollformat
Für Besitzer einer D700 oder D3 wird es noch teurer, aber der Markt hat die saftige Preiserhöhung von Nikon zum Glück nicht wirklich umgesetzt. Hier führte bisher kein Weg am Nikkor AF-S 2,8/24-70 mm ohne Bildstabilisierung vorbei = 1500 €! Das ältere Nikkor AF-S 2,8/28-70 mm wird aber auch heute noch von seinen Anwendern gerühmt und kann auch an modernsten Kameras noch glänzen. Sigma hat mit dem 2,8/24-70 mm HSM die zugkräftigste und optisch beste Alternative mit schnellem, leisem Autofokus, für rund 750 €. Den doppelten Preis dürfte das Nikkor sicher nicht für jeden wert sein, denn es ist kaum doppelt so gut und optisch allenfalls einen Hauch besser. Das Nikkor AF-S 3,5-5,6/24-120 mm VR war nie ein Zoom mit wirklich hohen Abbildungsleistungen. Bei f: 8 und 11 ist es gut, aber nie sehr gut. Das Nikkor 2,8-4,0/24-85 mm war immer unterschätzt, aber es hat leider keinen leisen AF-S Motor.

FourThirds
(Olympus, Panasonic, Leica)
Bei Olympus sind alle Standard-Zooms bis auf das 18-180 mm optisch exzellent. Hier können Sie aber den Brennweitenbereich und die Lichtstärke erweitern, mit dem Olympus 2,8-4,0/12-60 mm SWD werden Sie zweifellos zufrieden sein, und neue Bildwelten entdecken (sogar im Nahbereich!), es kostet einzeln 860 €. Das ebenfalls sehr begehrte Olympus 2,8-3,5/14-54 mm II ist für 540 € zu haben, hat keinen SWD, fokussiert aber nicht deutlich langsamer. Olympus bietet ebenso das rekordlichtstarke 2,0/14-35 mm SWD an, das im Presse- und Eventfoto-Bereich Anwender lockt. Es ist aber mit einem Preis über 2000 € sehr teuer. Das 2,8/18-50 mm von Sigma ist hier kaum vergleichbar. Das Panasonic-Leica 2,8-3,5/14-50 mm FT mit Mega O.I.S. ist nicht sichtbar besser und wird für 860 € abverkauft. Im mFT-System sind lichtstarke Zooms bisher offenbar nicht vorgesehen. Die Kameras würden damit ihre überlegene Kompaktheit einbüßen. Doch ein 2,8-3,5/14-54 mm passt mittels Adapter auch problemlos mit Autofokus-Unterstützung an mFT-Kameragehäuse.

Pentax
Pentax hat einige gute Standard-Zooms, bisher war das DA 4,0/16-45 mm gut und günstig, jetzt würde ich aber das DA 4,0/17-70 mm SDM mit schnellem AF und 1:3 Makro vorziehen, es kostet allerdings inzwischen 530 €. Das Sigma 2,8-4,0/17-70 mm wird schon nicht mehr hergestellt, im Abverkauf kostet es 280 €, ist aber mechanisch schwächer, zeichnet bei 70 mm weicher, und hat keinen schnellen AF. Auch das Pentax DA* 2,8/16-50 mm SDM ist jetzt erheblich teurer und muss für 900 € erstanden werden. Fairerweise kann man Pentax zu Gute halten, dass die Objektive sehr günstig auf dem Markt eingeführt wurden und die neuen Preise im Vergleich durchaus gerechtfertigt sind. Inzwischen sind auch die Fertigungsprobleme behoben und es ist ein sehr gutes und stabiles Werkzeug.

Sony
Sony bietet das Zeiss 3,5-4,5/16-80 mm, das wirklich Spaß macht, für rund 700 € an. Gemessen an Canon und Nikon ist das ein echt guter Kauf. Etwas günstiger bekommt man das einfacher verarbeitete 3,5-5,6/16-105 mm für über 510 €. Die Alternative Tamron 2,8/17-50 mm (340 €) kann optisch bei großer Blendenöffnung nicht immer zufrieden stellen.

Sony-Vollformat
Beim Angebot für die Alpha 900/850 hat sich was getan. Neben dem teuren Zeiss 2,8/24-70 mm SSM für 1680 € gibt es inzwischen das optimierte Sony 2,8/28-75 mm (Tamron-Glas-Konstruktion) für stolze 800 €! Immerhin ist jetzt auch das gute Sigma 2,8/24-70 mm HSM für Sony-Anschluss verfügbar, für nur rund 750 €. Da würde ich Sigma in jedem Falle den Vorzug geben. Erstaunlich ist, dass Sigma im Bereich Standard-Zoom noch so wenig Paroli bietet und sich bisher auf 18-50 mm, 18-125 mm, 18-200 mm und 18-250 mm beschränkt. Bisher wird weder ein 16-85 mm noch ein 15-85 mm Zoom angeboten, und das 17-70 mm Zoom ist schon nach kurzer Zeit ausgelaufen.

Weitwinkelzooms mit großem Bildwinkel

Bei den Weitwinkelzooms ab 7 mm Brennweite hat sich einiges getan, Nikon, Panasonic, Olympus, Sigma und Tamron haben neue, teils sogar lichtstärkere Zooms vorgestellt. Dieser extreme Brennweitenbereich in einem Zoom führt oft zu deutlichen Kompromissen bei der optischen Berechnung. Es wird ein sehr hoher Aufwand mit asphärischen Elementen und Sondergläsern betrieben, um zumindest bei f:8 eine sehr gute Leistung bieten zu können. Doch die Serienstreuung ist hier besonders hoch. Am besten von allen gefällt mir das Olympus 4,0/7-14 mm, das zwar groß, schwer und teuer ist, aber eine exemplarische Schärfe erreicht. Auch das neue Sigma EX 3,5/10-20 mm ist wieder eine echt spannende Alternative mit sehr guten Leistungen. Für das Vollformat wird Sigma hoffentlich bald eine spannende Neuheit zeigen.

Canon

Das Canon 3,5-4,5/10-22 mm ist besser als sein Ruf, allerdings mit gut 700 € deutlich teurer als die Alternativen. Die Zooms Sigma 4-5,6/10-20 mm HSM und Tamron 4,5-5,6/11-18 mm legen einen schwächeren Auftritt hin. Das Tokina 2,8/11-16 mm finde ich weniger interessant und noch häufiger mit Zentrierfehlern behaftet. Sigma bietet seit neuestem das mechanisch und optisch anspruchsvolle EX 3,5/10-20 mm HSM für 750 € an. Wen der Plastik-Look des Canons EF-S 3,5-4,5/10-22 mm stört, der ist mit dem Sigma sehr gut beraten und gewinnt für Abendveranstaltungen zusätzliche Lichtstärke. Tamrons 3,5-4,5/10-24 mm wird schon für 390 € angeboten, es scheint einer höheren Serienschwankung zu unterliegen und zieht optisch nicht gleich mit Canon. Zusätzlich fehlt ihm der USM-Antrieb. Benutzt man die Brennweiten nur ab und zu und meist bei Blenden f: 8 oder f: 11, macht die Preisersparnis hier durchaus Sinn. Auch weiterhin meine Empfehlung: Zum Tokina ATX 4,0/12-24 mm für 450 € gibt es einfach keine Alternative! Spannend ist auch das Tokina 3,5-4,5/10-17 mm Fish-Eye-Zoom, das 180° Bildwinkel und die variable Brennweite kompakt vereint.

Canon-Vollformat
Canon hat früh sein 2,8/16-35 mm L verbessert (Version II) und schon jahrelang das 4,0/17-40 mm L im Sortiment. Aus dem Fotoalltag weiß ich, dass das EF 2,8/16-35 mm L II für rund 1200 € nicht immer hält, was es verspricht. Es ist solide gebaut und gut abgedichtet, aber wirklich gute Auflösung bieten nicht alle Exemplare und wenn, dann erst ab f:5,6. Mit dem EF 4,0/17-40 mm L (rd. 650 €) sieht das aber auch nicht besser aus. Die wirklich anspruchsvollen Landschaftsfotografen wählen nicht von ungefähr gerne eine Weitwinkel-Festbrennweite von Zeiss (2,5/18 mm oder 2,8/21 mm) und verzichten auf Autofokus. In diesem Bereich sind die Autofokus-Systeme von Nikon und Sony derzeit im Vorteil. Sigmas EX 4,5-5,6/12-24 mm ist trotz des moderaten Preises von 710 € an der Vollformatkamera keine so gute Wahl mehr.

Nikon (Fuji)
Nikon bietet endlich mit dem neuen, preiswerteren (770 €) AF-S 3,5-5,6/10-24 mm Paroli. Der Bereich von vergleichbar 15-36 mm Brennweite bei Kleinbild ist bei moderater Lichtstärke an Nikon-Kameras besonders attraktiv! Mit einem Preis von nur 390 € fährt Tamron mit seinem 3,5-4,5/10-24 mm Kampflinie. Der leise Ultraschall-AF fehlt, aber das ist bei den Brennweiten zu verschmerzen. Auch für das Nikon-DX-Bajonett ist das Tokina ATX 4,0/12-24 mm für 450 € trotz deutlicher Preiserhöhung eine sehr gute Empfehlung! Das Nikon AF-S 4/12-24 mm DX (rd. 1000 €) ist nur geringfügig besser und doppelt so teuer. Die Zooms von Sigma 4-5,6/10-20 mm HSM und Tamron 4,5-5,6/11-18 mm legen einen schwächeren Auftritt hin. Das neuere Tokina 2,8/11-16 mm hat nicht so einen interessanten Bereich und die Lichtstärke brauchen nicht alle Anwender. Ein wirklich sehr gut gelungener Kompromiss ist das neue Sigma EX 3,5/10-20 mm HSM für 750 €. Das wird die allermeisten zufrieden stellen, wenn die Serienqualität auf hohem Niveau bleibt. Wer schon alles ausprobiert hat, wird vielleicht auch Gefallen am Tokina 3,5-4,5/10-17 mm Fish-Eye-Zoom finden, das 180° Bildwinkel und die variable Brennweite kompakt vereint.

Nikon-Vollformat
Nikon folgt dem Olympus-Beispiel und zeigt mit dem großen Glaskoloss AF-S 2,8/14-24 mm, was optisch für Vollformat machbar ist. Die Größe, die Lichtstärke und der Preis von gut 1600 € machen es jedoch nur für einen kleinen Kundenkreis spannend. Sigma hat das in die Jahre gekommene EX 4,5-5,6/12-24 mm noch im Sortiment (710 €), das aber am großen hochauflösenden Sensor keine so gute Figur mehr macht.

microFourThirds (Olympus, Panasonic)
Panasonic
legt mit dem G 4,0/7-14 mm (1150 €) ein sehr handliches und kompaktes Weitwinkelzoom vor, das sich durch die Bildaufbereitung in den Panasonic-G-Kameras selbst vor dem großen 4/7-14 mm Olympus-FT-Zoom kaum zu verstecken braucht. Lediglich an der Olympus Pen ist es nicht so leistungsstark. Olympus wird erst im nächsten Jahr ein kompaktes 3,5-5,6/9-18 mm Weitwinkel-Zoom anbieten können. Das schwere Olympus FT 4/7-14 mm macht an den schmalen mFT-Kameras weniger Freude. Olympus-Fotografen können sich bis zum nächsten Jahr auch mit dem sehr guten 3,5-5,6/9-18 mm (550 €), das für FT verfügbar ist, behelfen.

FourThirds
(Olympus, Panasonic, Leica)
Neben dem furiosen, aber schweren Olympus 4/7-14 mm, das zur Zeit günstig für 1530 € angeboten wird, reicht für viele auch das leichtere, kompakte Olympus 3,5-5,6/9-18 mm für 550 €. Das ist nicht billig, aber die Leistung stimmt. Und es ist allemal schärfer und vom Brewnneitenbereich her spannender als das Sigma 4,5-5,6/10-20 mm HSM.

Pentax (Samsung)
Auch Pentax hat ein gutes DA 4/12-24 mm im Sortiment; eine Alternative von Tamron ist das SP AF 3,5-4,5/10-24 mm Di II LD Aspherical. Das Tokina 4/12-24 mm ist optisch baugleich mit dem Pentax-Objektiv und wird nur für Canon und Nikon angeboten. Mit hoher Qualität ist das neue Sigma EX 3,5/10-20 mm HSM (750 €) für das Pentax-Bajonett die beste Lösung. Preiswerter bleibt nur das Sigma 4-5,6/10-20 mm HSM oder besser gleich das wenig bekannte Pentax 3,5-4,5/10-17 mm mit Fisheye-Möglichkeit bei 180° Bildwinkel.

Sony
Mit der mechanischen Konstruktion und optischen Leistung des 4,5-5,6/11-18 mm von Sony (Tamron) wird nicht jeder zufrieden sein. Tamrons 3,5-4,5/10-24 mm wird schon für 390 € angeboten und ist eine preiswerte Lösung für Sony-Fotografen. Der Bereich von vergleichbar 15-36 mm (bei Kleinbild) bei moderater Lichtstärke ist auch bei Sony-Kameras besonders attraktiv! Das lichtschwache Sigma 4-5,6/10-20 mm HSM ist damit kaum noch attraktiv, trotz HSM. Sehr empfehlenswert ist auch das neue Sigma EX 3,5/10-20 mm HSM (750 €).

Sony-Vollformat
Dank des Zeiss Vario-Sonnar 2,8/16-35 mm kann Sony ein überzeugendes, professionelles Weitwinkel-Zoom für seine beiden Vollformat-Kameras vorweisen. Es kostet allerdings noch über 1680 €. Eine Alternative ist das Sigma EX 4,5-5,6/12-24 mm für rund 710 €, das bei f:8 bis f:11 mit guter Leistung verwendet werden kann.

Lichtstarke Tele-Zooms (mit Bildstabilisator)

Ein 2,8/70-200 mm Tele-Zoom ist aufgrund der hochempfindlichen Sensoren immer seltener zwingend notwendig. Die neue leichte Klasse mit 4,0/70-200 mm oder 4,0/60-250 mm erobert den Markt. Sie ist optisch besser, deutlich leichter und schont sogar den Geldbeutel. Im Telebereich gibt es kaum speziell für das kleinere APS-C–Format gerechnete Tele-Zooms. Sigma bietet das EX 2,8/50-150 mm II HSM an und Pentax das DA* 4,0/60-250 mm.

Canon

Ganz einfach: das Canon EF 4,0/70-200 mm L IS (rd. 1000 €) ist auch an der 7D noch eine scharfe Offenbarung, während das EF 2,8/70-200 mm L IS schon nicht mehr so gut mit den hohen Auflösungen bei großen Blendenöffnungen zurecht kommt. Wer preiswerter zu hochauflösenden Fotos kommen will, findet bei Canon noch die Alternative ohne IS: 4,0/70-200 mm L für unter 600 €. Wer höher hinaus will, ist aus meiner Sicht mit dem unterschätzten Sigma 4,5-5,6/120-400 mm OS HSM für 690 € sehr gut beraten! In meinen Tests haben sowohl das Canon 4,5-5,6/100-400 mm L IS als auch das Sigma 4,5-6,3/150-500 mm HSM OS bei Offenblende sichtbar schwächer abgeschnitten. Alternative: das sehr gute, aber mechanisch nicht beeindruckende Canon 4,5-5,6/70-300 mm IS für 460 €.

Nikon (Fuji)
Nikons AF-S 2,8/70-200 mm VR war vielen Fotografen nicht mehr gut genug, es wird gerade durch die 2300 € teure Version II abgelöst. Die verspricht bessere Auflösung und Brillanz bei Offenblende.
Wer nicht so viel ausgeben kann, bekommt mit dem Sigma EX 2,8/70-200 mm Macro HSM (660 €) ebenfalls ein sehr gutes Telezoom.
Nur schade, dass kein modernes und leichtes 4,0/70-200 mm oder gar 4,0/50-300 mm für Nikon angeboten wird.
Das Nikkor AF 4,5-5,6/80-400 mm VR hat seine Glanzzeiten hinter sich, der Autofokus ist gemütlich, die Bildstabilisierung nicht mehr so wirksam und optisch könnte es bei Offenblende auch noch besser sein.
Auch an Nikon-Kameras kann das Sigma 4,5-5,6/120-400 mm OS HSM für 690 € seine Qualitäten sehr gut ausspielen.
Alternativ: das gute, aber optisch weniger beeindruckende: Nikkor AF-S 4,5-6,6/70-300 mm VR für 460 €.

FourThirds (Olympus, Panasonic, Leica)
Wer keinen schnellen AF braucht, wird mit dem preiswerten Olympus 5,6/70-300 mm schon froh (370 €). Das 2,8-3,5/50-200 mm SWD ist jedoch ein Muss für die meisten Olympus-Fotografen (1120 €). Von Sigma ist bisher leider nur das 2,8/70-200 mm Macro HSM für FT lieferbar (700 €). Der Mehrpreis für das Olympus 50-200 mm lohnt sich für die meisten Motive.

Pentax (Samsung)
Das Pentax DA* 2,8/50-135 mm für knapp 1000 € hat leider etwas wenig Telebrennweite. Das Pentax DA*4,0/60-250 mm für rund 1190 € ist da erheblich spannender. Mit 1,4x Konverter, wenn er denn mal Realität wird, ist das dann eine tolle Sache. Die Sigma Zooms EX 2,8/70-200 mm Macro HSM (660€) und 4,5-5,6/120-400 mm HSM (690 €) sind auch hier gute und preiswerte Alternativen.

Sony
Sonys viel gelobtes 2,8/70-200 mm G, das noch der Konica-Minolta-Ära entspringt, kostet stolze 1760 €. Seine optische Leistung ist, gemessen an Canon und Nikon, bisher sehr gut. Nur der Autofokus bietet mir bei bewegten Objekten keine so hohe Trefferquote wie bei den Mitbewerbern. Die ähnlich gute und preiswertere Alternative ist das Sigma EX 2,8/70-200 mm Macro HSM (660€). Das Sigma EX 4-5,6/120-400 mm HSM für 690 € ohne OS (Bildstabilisator) ist mein Kauftipp. Denn das Sony 4,5-5,6/70-400 mm G bleibt etwas hinter den hohen Erwartungen zurück und kostet 1490 €. Schon die silberne Kunstfaser-Konstruktion erweckt keinen so überzeugenden Eindruck. Ich finde auch, der Sony-Autofokus der Kameras muss für bewegte Objekte noch erheblich schneller werden. Das Sony 4,5-5,6/70-300 mm G Zoom hat eine optisch sehr gute Leistung, ist mit gut 800 € noch recht teuer.

Ein Super-Zoom für die Reise

Ich finde, hier werden Nikon-DX-Fotografen am besten ausgestattet – mit dem Nikkor 3,5-5,6/18-200 mm VR II – 680 € teuer, aber dafür auch beste Qualität all dieser Zooms mit schnellem AF. (Tipp: Die ältere Version ohne II im Namen wird für 500 € abverkauft und ist kaum schwächer.)

Pentax und Sony
greifen unter eigener Marke auf die Tamron-Konstruktionen zurück. Wobei Pentax wohl gerade die letzten Objektive im Kit mit den Kameras abverkauft.

Olympus bietet mit dem 3,5-6,3/18-180 mm (36-360 mm im KB-Vergleich) keine so überzeugende Vorstellung.

Panasonic glänzt mit dem 1400 € teuren x Leica 3,5-5,6/14-150 mm für FourThirds und dem Panasonic 4,0-5,8/14-140 mm (720 €) für mFT.

Canon
kann mich weder mit dem EF-S 3,5-5,6/18-200 mm IS (ohne USM) noch mit dem EF 3,5-5,6/28-200 mm USM (ohne IS) für Vollformat überzeugen. Weder mechanisch noch optisch nutzen die beiden Zooms die Möglichkeiten aus.

Die Sony-Zooms 3,5-6,3/18-200 mm (350 €) und 3,5-6,3/18-250 mm (360 €) sind die bewährten Konstruktionen von Tamron. Beide waren mal von Tamron mit Sony-Bajonett deutlich preiswerter zu haben, kosten inzwischen aber auch bei Tamron meist genausoviel.

Schlussbemerkung

Bis auf Nikon und FourThirds lohnt sich der Vergleich mit den Alternativen von Tamron und Sigma. Besonders, wenn es um die Bildstabilisierung geht, habe ich bessere Erfahrungen mit dem VC-System von Tamron als mit dem OS-System von Sigma gemacht. Jedes Zoom offenbart Abbildungsschwächen oberhalb von 135 mm, da ist es letztlich nicht mehr entscheidend, ob es bis 200 mm oder gar 270 mm reicht. Ich würde auf Reisen immer das mit dem größten Brennweitenbereich vorziehen, Blende 8 einstellen und Motive aufnehmen.

Alle Preise sind realistische Preise, wie sie derzeit bei seriösen Internet-Händlern erzielbar sind.

Alle Einschätzungen sind keine „Behauptungen“, sondern Ergebnis meiner zahlreichen Praxistests mit allen Autofokus-Objektiven der letzten 15 Jahre. Sie sind unbeeinflusst und werden von keinem Hersteller bezahlt oder gesponsert. Alle Objektive wurden selbst regulär im Handel gekauft und getestet. Ich arbeite mit allen Marken!

(Harry P. Lux)
 

Nachtrag (19.12.2009): Wie in einem Kommentar richtig angemerkt, ist das Sigma EX 4,5-5,6/12-24 mm neuerdings auch für Sony lieferbar – das wurde in der Erstfassung des Textes übersehen. Da behaupteten wir noch, das Zoom sei für Sony nicht lieferbar. Wir haben den Text oben entsprechend korrigiert.
 

Nachtrag (20.12.2009): Korrekturen im Text, der ursprünglich fälschlich behauptete, Tamron fertige keine Objektive mit Pentax-Anschluss. Zwei Stellen – inklusive eines jetzt hinzugekommenen Hinweises auf das Tamron SP AF 3,5-4,5/10-24 mm Di II LD Aspherical für Pentax – wurden deshalb geändert. Mit Dank für die Hinweise und in der Hoffnung, dass es damit der Korrekturen genug ist.