Logo CESEin Rundgang durch die Hallen der Consumer Electronics Show in Las Vegas; mit ersten Eindrücken von den neuen Produkten, darunter Samsungs NX10:

Der Eröffnungstag der CES hielt gute Nachrichten für die Elektronikindustrie bereit: Massen strömten ins Las Vegas Convention Center und füllten die Gänge der drei Messehallen. Das ging auch am zweiten Tag so weiter. Kein Zweifel, die 2010er-Schau besuchen mehr Leute als die letztes Jahr. Tatsächlich konnte die CES 330 neu hinzugekommene Aussteller vermelden. Vielleicht ein Zeichen, dass sich die Wirtschaft erholt.
 

Foto: Theano Nikitas

 
So wie schon letztes Jahr hatten einige Kamerahersteller, etwa Olympus und Nikon, keinen Messestand. Stattdessen trafen sie sich, in Vorbereitung auf die PMA nächsten Monat, mit einigen Journalisten hinter verschlossenen Türen.

Foto: Theano Nikitas

Canon jedoch hatte einen starken Auftritt mit großem Stand, wo die Besucher die Spiegelreflexen, Kompaktkameras und Camcorder in die Hand nehmen konnten. U.a. die Drucker PIXMA Pro 9500 Mark II und iPF5100 wurden vorgeführt; eine Fotogalerie präsentierte schöne Arbeiten von einer Reihe Canon-Fotografen. Anlässlich eines Abendessens zeigte uns Chuck Westfall (rechts im Bild) dann die Neuigkeiten und wies darauf hin, dass die Kompaktkameras SDXC-Karten bis 2 Terabyte aufnehmen. Noch gibt es die nicht, und ich frage mich, wie ein Freizeitfotograf genügend Fotos machen könnte, diese 2-TB-Karten zu füllen.

Foto: Theano Nikitas

Bei Canon erlebte ich auch eine äußerst beeindruckende Präsentation – gezeigt wurden die neuen Drahtlos-Transmitter in Aktion. Der Aufbau bestand aus zwei EOS 7D, einem Laptop und einem Smartphone. Nachdem der Account auf einer speziellen Webseite eingerichtet ist, gibt man die IP-Adresse des Routers ein und loggt sich ein (für jedes Gerät ist ein eigener Account notwendig, also einer für den Laptop, einer fürs Smartphone). Daraufhin kann man unter den Optionen „View“, „Camera Control“ und „Simple Control“ wählen. Bei der Demonstration probierten wir „Camera Control“ aus, womit man die Kamera vom Browserfenster aus steuern kann. Parameter wie Verschlusszeit, Blende, Empfindlichkeit, Scharfstellung, Live-View und mehr lassen sich einstellen. Mit der „linked shooting function“ – der kombinierten Auslösung – lassen sich bis zu 10 „Sklaven-Kameras“ steuern: wird die Master-Kamera ausgelöst, so folgten die anderen drahtlos gekoppelten jeweils im Abstand von 0,1 Sekunden. Man kann sich die Möglichkeiten ausmalen, die so eine Gruppe EOS 7D oder 5D beim Fotografieren eines Motivs oder Ereignisses bieten kann. Als Zusatzbonus kann der Drahtlos-Transmitter der 7D Dateien drahtlos an DLNA-zertifizierte Geräte übermitteln.

Casio kündigte vier neue Kameras an, deren interessanteste die EX-FH100 ist; mit ihrer einmaligen Möglichkeit der Hochgeschwindigkeitsaufnahme, die dann auch in Zeitlupe abgespielt werden kann. Die Kamera bietet auch Casios verbesserte „Dynamic Photo“-Funktion – hierbei kann der Nutzer nicht nur einen Hintergrund mit einem bewegten Bild kombinieren, sondern es können auch Bewegtbilder in andere Bewegtbilder kopiert werden – echt spaßig. Schön spielen lässt sich auch mit den verschiedenen Kunsteffekten, wie etwa Ölgemälde, Kreidezeichnung oder Aquarell.
 

Dynamic Photo, Effekt von Casio

Casios „Dynamic Photo“
(Klick aufs Bild! Das Original wurde hier fürs Web im Interesse kurzer Ladezeiten von 1280×720 auf 640×360 runterskaliert, hat aber immer noch knapp 4 MB)

 
„Dynamic Photo“ und neun Bild-zu-Gemälde-Effekte bietet auch Casios neuer „Kunstbildrahmen“ – ein Digitalbildrahmen mit 10,2 Zoll Bildschirmdiagonale. Wenn ein Personenfoto in ein „Gemälde“ gewandelt wird, wird das Gesicht anders berechnet, so dass es nicht verzerrt wird.

Casio zeigte auch neue Projektoren der XJ-A-Reihe – dünn, leicht und in eine Aktenmappe passend. Interessanter allerdings fand ich die beiden kleinen Kozept-Projektoren, von denen Casio glaubt, dass sie von den Kunden besser angenommen werden, weil sie bei hellem Licht besser funktionieren. Laut Casio haben Pico-Projektoren eine Rücklaufquote von 65 %, weil sie im Hellen nicht gut funktionieren. Das Unternehmen glaubt, dass seine neuen Sub-Kompakt-Projektoren (die noch nur als Konzept existieren) dieses Problem lösen werden.
 

Foto: Theano Nikitas

Panasonics Micro-Four-Thirds-Objektive 2,8/14 mm, 3,5/8 mm Fisheye und 4-5,6/100-300 mm OIS und (von links)

 
Ich besuchte auch den Panasonic-Stand, um mir deren neue Kompaktkameras anzusehen, sah aber auch die drei neuen Micro-Four-Thirds-Objektive 4-5,6/100-300 mm OIS, 2,8/14 mm und 3,5/8 mm Fisheye, die Panasonic bereits auf der IFA 2009 gezeigt hatte. Welche davon wann kommen, das werden wir eventuell zur PMA 2010 erfahren. Die gezeigten Objektive sind sehr kompakt – besonders das 100-300 mm ist viel, viel kleiner als vergleichbare 200-600-mm-Zooms fürs Kleinbild.
 

Foto: Theano Nikitas
 
 
Foto: Theano Nikitas
 
 
Foto: Theano Nikitas

NX10 von Samsung

 
Der Stand von Samsung war dicht bevölkert und regelrechte Trauben bildeten sich, als die neue NX10 vorgeführt wurde. Es gab auch Testkameras zum Ausprobieren. Die NX10 ist relativ klein und liegt gut in der Hand – die große Frage aber wird natürlich die nach ihrer Bildqualität sein; insbesondere auch bei höheren Empfindlichkeiten. Auch die Geschwindigkeit des Autofokus bleibt abzuwarten. Samsung nannte noch keine Preise, wird die Kamera aber wohl im Kit mit Objektiv ausliefern. Während Samsung USA den Preis bald verkünden will, geht B&H Photo schon mal von 700 US-Dollar aus. Kommen wird sie wohl im März.

Die Dual-Display-Kameras PL150 und PL100 von Samsung erhielten den „CES 2010 Innovation Award“ – der zweite Monitor auf der Frontseite war den Veranstaltern den Innovationspreis wert – das Ganze ist auch recht nett, wenn man viele Fotos von Menschen (oder sich selbst) macht.

Das waren einige Eindrücke der ersten Tage; da kommt noch mehr. Unterdessen sei dem Leser, der sich mehr Fotos von Damen in Kostümen wünschte, gesagt: Sorry, da waren erstmal keine mehr zum Fotografieren.

(Theano Nikitas)
 

Nachtrag (11.1.2010): Bei Casios neuen Projektoren handelt es sich nicht um die Modelle XJ-S31 und XJ-S36, wie irrtümlich berichtet, sondern um XJ-A-Modelle. Das wurde im Text korrigiert.